Matzel hat nun endlich auch eine funktionsfähige Vakuumanlage. Ihr ahnt es die Geschichte hat einen langen Bart.
Über das Forum ist mir eine Vakuumpumpe zugelaufen. Das war in Seeg. Nun wurde es endlich Zeit das Teil benutzbar zu machen.
Im Forum gibt es ja schöne Beschreibungen wie man so etwas aufbauen kann. So habe ich mich zum Beispiel hier bedient:
viewtopic.php?f=5&t=15954&p=108339
viewtopic.php?f=67&t=21075&p=145125
Allerdings hatte ich einige besondere Wünsche. Das Teil sollte transportabel sein. Ich wollte es an verschiedenen Orten nutzen. Da dort nicht immer 3 Phasen Wechselstrom, im Normalsprech Drehstrom, zur Verfügung steht musste also eine kompakte Lösung her.
Da ich zu dem Hype der Vakuumpumpen im Forum auch den Drucksensor gekauft habe oxidierte dieser auch schon eine Weile vor sich hin.
Angefangen hat alles mit der Bestellung eines neuen aber kompakten Frequenzumrichters. Ich wollte erst einen Siemens Vektor kaufen. Leider gab es die nicht zu vernünftigen Preisen und in der gesuchten Leistungsklasse. Also musste ich auf einen A10 Typ von Parker ausweichen. Das zeigte sich später noch als Glücksfall. Neu war der zu erschwinglichem Preis für mich erreichbar.
Probleme hatte ich mit der Organisation der Pneumatikkomponenten. Ich hatte mir leider einen Shop ausgesucht, bei dem die Suchfunktion nicht hilfreich war. Der Atlas Katalog war leider keine Hilfe und der Druckluftladen in Braunschweig mag keine Laufkundschaft mehr. Also Stunden auf der Webseite verbracht bis alle Komponenten im Warenkorb waren. Nun ja, mit dem Endergebnis vor Augen kann man einiges erleiden.
Der Zusammenbau erfolgte in der noch kalten Werkstatt. Der Kleber wollte noch nicht so recht transparent aushärten. Also wurden ein paar Schrauben zusätzlich verbaut. Der Ventilblock wurde selbst erstellt. Der Geiz einen käuflichen einzusetzen konnte nicht überlistet werden. Aber so konnten der Sensor und der Nebenluftpfad angeschlossen werden.
Anbei drei Fotos der Anlage. Der Netzschalter befindet sich an der Kaltgerätedose. Sie setzt den Frequenzumrichter unter Strom, welcher auch den Drucksensor mit Gleichspannung versorgt. Mit dem grünen Schalter wird die Regelung aktiviert. Dazu wird eine Funktion im Frequenzumrichter verwendet. Im Sensor wurden die Regelpunkte programmiert. Sie können durch Umprogrammieren leicht verändert werden. Wer es drauf anlegt kann so einen definierten Unterdruck halten.
Für meine Anwendungen außerhalb der Drechselwelt werde ich das vielleicht brauchen.
Für die Themen in der Drechselwelt wird es der Nebenluftpfad einfacher einrichten lassen. Das Vakuumfutter vom Daniel Düsentrieb liegt auch schon bereit. Nun fehlen noch etwas Platz und Zeit all diese neuen Spielzeuge auszuprobieren.
Danke an alle Beteiligten!
Matzels Vakuumanlage
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Re: Matzels Vakuumanlage
Hallo Matthias,
eine sehr kompakte und gelungene Anlage, die ich heute beim "Open House" der Firma Cropp in HH ansehen und in Betrieb erleben durfte. Feine Technik, danke fürs Zeigen.
eine sehr kompakte und gelungene Anlage, die ich heute beim "Open House" der Firma Cropp in HH ansehen und in Betrieb erleben durfte. Feine Technik, danke fürs Zeigen.
Liebe Grüße, Martin.
Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.
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Re: Matzels Vakuumanlage
Hallo Matthias,
bei Dir muss eben alles perfekt sein.
Gratuliere, sehr schön und durchdacht gebaut!
Hölzerne Grüße
Peter
bei Dir muss eben alles perfekt sein.
Gratuliere, sehr schön und durchdacht gebaut!
Hölzerne Grüße
Peter
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Re: Matzels Vakuumanlage
Hallo Matthias,
ich konnte Gestern in Hamburg bei Cropp deine Vakuumanlage in Aktion sehen, die exklusive Ausführung und vor allen Dingen die Steuerung des Vakuums, die Ihres Gleichen sucht, bewundern!!
Der Tag bei Cropp war wieder sehr Aufschluss reich, mit vielen netten Gesprächen, leider konne ich nur zwei Stück Holz mit nach Hause nehmen, da ich mit dem Zug angereist war.
Dir Matthias noch viel Freude beim Testen der Vakuumanlage und danke für die guten Gespräche.
Mit freundlichen Grüßen
Adalbert Wolff
ich konnte Gestern in Hamburg bei Cropp deine Vakuumanlage in Aktion sehen, die exklusive Ausführung und vor allen Dingen die Steuerung des Vakuums, die Ihres Gleichen sucht, bewundern!!
Der Tag bei Cropp war wieder sehr Aufschluss reich, mit vielen netten Gesprächen, leider konne ich nur zwei Stück Holz mit nach Hause nehmen, da ich mit dem Zug angereist war.
Dir Matthias noch viel Freude beim Testen der Vakuumanlage und danke für die guten Gespräche.
Mit freundlichen Grüßen
Adalbert Wolff
- Matzel1970
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Re: Matzels Vakuumanlage
Moin
Bei mir ist gerade die Pumpe No 4 fertig geworden. Die Pumpe selbst ist mir im Forum zugelaufen. Danke an die Beteiligten. Ich habe dafür aber auch nen bösen Blick bekommen.
Diesmal habe ich andere Dichtungen verwendet und sie bleibt vollkommen dicht. Ein gezogenes Vakuum bleibt sehr lange erhalten.
Bevor einer fragt und sie haben möchte, Sie wurde im Auftrag aufgebaut. Sie geht an einen befreundeten Tischler. Er möchte damit Holz mit Epoxidharz ausgießen und entsprechend dem Vakuum das Harz in die Poren bringen.
So sieht es dann bei ihm aus, wenn das Stabilisieren los geht.
So sieht das Ergebnis dann aus. Wobei die Holz/Epoxi Rohlinge die stehenden sind.
Pumpe No 3 muss ich noch nachtragen. Das war eine Session in meiner Werkstatt für einen Forumskollegen. Auch hier wurde die Pumpe aus dem Forum gekauft. Auch hier war es eine Bestellung. Wie man sieht ist der neue Besitzer sehr glücklich darüber. Ich hoffe er hat sie schon spannend benutzt.
Pumpe No 2 ging auch in eine Tischlerei. Dort sollte sie beim Furnieren gewölbter Flächen helfen. Ich denke dazu ist es noch nicht gekommen. Material ist alles da. Ich selbst habe auch diesen Plan. Nur leider konnte ich das auch noch nicht probieren.
Auf dem ersten Bild sieht man auch eine Möglichkeit des Vakuumtopfs. Es ist wörtlich zu nehmen ein Topf. Der Deckel ist aus Plexiglas. Auch hier bekomme ich in schön dichtes System. Da der Deckel nur aufliegt kann ich den Topf nicht mit Druck beaufschlagen. Manche Stabilisierer machen das. Erfahrungen habe ich nicht damit.
Mit meiner Pumpe No 1 erreichen wir den Pumpeffekt mit einer gewissen Systemundichtigkeit. Die Pumpe erreicht das obere Vakuum und schaltet ab. Durch die Undichtigkeit im System wird wieder Luft gezogen. Durch die eingestellte Reglerschwelle wird bei Erreichen des Systemdrucks die Pumpe wieder angeschaltet und das Vakuum wiederhergestellt. Dieses „Pumpen“ hat auf die Luft den gewünschten austreibenden Effekt. Im Vakuum ist das Volumen der eingeschlossenen Luft sehr groß. Das Harz wird verdrängt und der Auftrieb soll die Luftblase an die Oberfläche bringen. Durch die Verringerung des Vakuums werden die Blasen wieder kleiner und Harz kann in die Hohlräume oder Poren fließen.
Das System kann so vor sich hinarbeiten, weil es ein geschlossener Regelkreis ist. Man glaubt auch nicht wie lange noch so Luftblasen aufsteigen. Teilweise haben wir diesen Vorgang 10 Minuten laufen lassen, um dann noch eine zweite Runde zu spendieren. Aber auch dann hat man nicht die Garantie, dass alle Luft aus dem Holz ist. Bilden sich nach oben geschlossene Hohlräume bekommt man die Luft nicht aus dem Holz. Schneidet man so eine Fehlstelle in der späteren Bearbeitung an so muss man nacharbeiten. Zum Aushärten liegen die Formen dann unter Normaldruck in der Werkstatt. Einzig umdrehen in der Harzflüssigkeit würde mir dazu einfallen. Nur sind unsere Formen auch auf das Harzsparen ausgelegt.
Bei Pumpe No 4 muss die Undichtigkeit durch den Bypass am Kugelhahn reguliert werden.
Eine andere Möglichkeit des Vakuumtopfs sieht man am linken Bildrand. Auf dem Schrott sind mir aufgeschnittene Propangasflaschen begegnet. Diese haben ca. 3mm Wandstärke und machen ein etwas sichereres Gefühl. Der Plexiglasdeckel ist der gleiche wie auf dem Topf.
Zum Schluss geht ein ganz, ganz lieber Gruß nach Geesthacht an den der das alles möglich gemacht hat. Schade, dass diese Quelle versiegt ist.
Bei mir ist gerade die Pumpe No 4 fertig geworden. Die Pumpe selbst ist mir im Forum zugelaufen. Danke an die Beteiligten. Ich habe dafür aber auch nen bösen Blick bekommen.
Diesmal habe ich andere Dichtungen verwendet und sie bleibt vollkommen dicht. Ein gezogenes Vakuum bleibt sehr lange erhalten.
Bevor einer fragt und sie haben möchte, Sie wurde im Auftrag aufgebaut. Sie geht an einen befreundeten Tischler. Er möchte damit Holz mit Epoxidharz ausgießen und entsprechend dem Vakuum das Harz in die Poren bringen.
So sieht es dann bei ihm aus, wenn das Stabilisieren los geht.
So sieht das Ergebnis dann aus. Wobei die Holz/Epoxi Rohlinge die stehenden sind.
Pumpe No 3 muss ich noch nachtragen. Das war eine Session in meiner Werkstatt für einen Forumskollegen. Auch hier wurde die Pumpe aus dem Forum gekauft. Auch hier war es eine Bestellung. Wie man sieht ist der neue Besitzer sehr glücklich darüber. Ich hoffe er hat sie schon spannend benutzt.
Pumpe No 2 ging auch in eine Tischlerei. Dort sollte sie beim Furnieren gewölbter Flächen helfen. Ich denke dazu ist es noch nicht gekommen. Material ist alles da. Ich selbst habe auch diesen Plan. Nur leider konnte ich das auch noch nicht probieren.
Auf dem ersten Bild sieht man auch eine Möglichkeit des Vakuumtopfs. Es ist wörtlich zu nehmen ein Topf. Der Deckel ist aus Plexiglas. Auch hier bekomme ich in schön dichtes System. Da der Deckel nur aufliegt kann ich den Topf nicht mit Druck beaufschlagen. Manche Stabilisierer machen das. Erfahrungen habe ich nicht damit.
Mit meiner Pumpe No 1 erreichen wir den Pumpeffekt mit einer gewissen Systemundichtigkeit. Die Pumpe erreicht das obere Vakuum und schaltet ab. Durch die Undichtigkeit im System wird wieder Luft gezogen. Durch die eingestellte Reglerschwelle wird bei Erreichen des Systemdrucks die Pumpe wieder angeschaltet und das Vakuum wiederhergestellt. Dieses „Pumpen“ hat auf die Luft den gewünschten austreibenden Effekt. Im Vakuum ist das Volumen der eingeschlossenen Luft sehr groß. Das Harz wird verdrängt und der Auftrieb soll die Luftblase an die Oberfläche bringen. Durch die Verringerung des Vakuums werden die Blasen wieder kleiner und Harz kann in die Hohlräume oder Poren fließen.
Das System kann so vor sich hinarbeiten, weil es ein geschlossener Regelkreis ist. Man glaubt auch nicht wie lange noch so Luftblasen aufsteigen. Teilweise haben wir diesen Vorgang 10 Minuten laufen lassen, um dann noch eine zweite Runde zu spendieren. Aber auch dann hat man nicht die Garantie, dass alle Luft aus dem Holz ist. Bilden sich nach oben geschlossene Hohlräume bekommt man die Luft nicht aus dem Holz. Schneidet man so eine Fehlstelle in der späteren Bearbeitung an so muss man nacharbeiten. Zum Aushärten liegen die Formen dann unter Normaldruck in der Werkstatt. Einzig umdrehen in der Harzflüssigkeit würde mir dazu einfallen. Nur sind unsere Formen auch auf das Harzsparen ausgelegt.
Bei Pumpe No 4 muss die Undichtigkeit durch den Bypass am Kugelhahn reguliert werden.
Eine andere Möglichkeit des Vakuumtopfs sieht man am linken Bildrand. Auf dem Schrott sind mir aufgeschnittene Propangasflaschen begegnet. Diese haben ca. 3mm Wandstärke und machen ein etwas sichereres Gefühl. Der Plexiglasdeckel ist der gleiche wie auf dem Topf.
Zum Schluss geht ein ganz, ganz lieber Gruß nach Geesthacht an den der das alles möglich gemacht hat. Schade, dass diese Quelle versiegt ist.
Grüsse Matthias
Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.