3mm Loch in 8mm Rundstahl

[oldman]

Hallo,

momentan mühe ich mich ab um ein 3mm Loch zentrisch und rechtwinkelig durch ein 8mm Rundstahl zu bekommen.
So richtig gelingen will es nicht. Ein paar Bohrer mussten schon dran glauben.
Der 8mm ist Edelstahl.
Ich denke mal hier bestimmt wenigstens einen brauchbaren Tipp zu bekommen.

Gruß
Achim

[Kunze]

Moin Achim,

ich würde das mit meinem Bohrständer bohren.
Den 8mm Rundstab mit CA in ein Prisma kleben, das Bohrloch exakt ankörnen und dann mit einem VA Bohrer und etwas Bohröl mit mäßiger Geschwindigkeit bohren.

[da_Joe]

Hallo Achim,

lieber Namensvetter, ich bin jetzt etwas baff sowas von Dir zu lesen.

Rundstab ins Bohrfutter (evtl. nur Grundbacken, Bank bei drehbarem Spindelstock ordentlich ausgerichtet), Reitstock, Bohrfutter und ab geht die Luzi.

Soweit zur Theorie....

Im Ernst: Wie tief soll denn das loch sein? bei 3mm wird das mit dem Tief-Loch-Bohren schnell mal sportlich. Bohrer ordentlich scharf?
Oder ist es mehr ein Problem des Verlaufens? Für 3 mm reichen natürlich geringste Kräfte um den aus der Bahn zu werfen. Vorher zentrieren mit Zentrierbohrer? Nicht zur Hand? Dann wenigstens mal mit 5 oder 6 mm anbohren, und dann erst mit dem 3er?

Geht alles net? Dann wär noch ne Überlegung, ob Dein 8mm Edelstahl Rundstab quasi innerlich ein richtiger Schweinehund ist. Also ungleichmässige und extreme Verdichtungen von der Herstellung.

Grüsse
Jo-Achim

[drmariod]

Rundstab ins Bohrfutter (evtl. nur Grundbacken, Bank bei drehbarem Spindelstock ordentlich ausgerichtet), Reitstock, Bohrfutter und ab geht die Luzi.

Ich glaube es geht um orthogonal zur Längsachse…

Grüße
Der Mario

[SteffenM]

Hallo Achim,

wenn es deiner Anwendung nicht im Weg steht, könntest du ein Stück des Stabes plan feilen oder auch eine kleine Nut reinsägen.
Dann sollte dir der Bohrer zumindest nicht mehr wegrutschen.

Viel Erfolg!
Steffen

[GentleTurn]

Moin,

mal die richtige Wahl des Bohrers vorausgesetzt, gibts hier eine Methode, genau die Mitte zu treffen:
https://www.youtube.com/watch?v=m3WWoQDGO2c

[Doc007]

Moin Achim,

Ralf hat schon die richtigen Hinweise gegeben. Falls es die Funktion oder Optik nicht stört, würde ich vor dem Körnen noch versuchen, eine kleine plane Fläche anzuschleifen. Das vereinfacht dann das Ankörnen und bei senkrechter Ausrichtung zum Bohrer das Anbohren.

Gruß
Andreas

[Schliefer]

Hallo miteinander,

fest und sicher in einem Schraubstock einspannen, ausrichten, wenn möglich den Schraubstock festschrauben oder spannen und dann mit einem Zentrierbohrer (Ankörnen ist bei einem Zentrierbohrer nicht unbedingt nötig, kann man aber machen) anbohren, das ist die geeignetste Vorgehensweise.

VG, GW

[Spielkind]

Hallo,

der Hinweis von Martin ist klasse.

Wahrscheinlich kennt den Trick jeder Metallerlehrling.
Ich hab gerade was gelernt. Kann ich brauchen.

Danke Martin

LG
Steffen

[Klotzkopf]

Edelstahl bohren:
Wenig UPM
HSS-Co oder Voll-hartmetall Bohrer.
Etwas Hochleistungs- kühl-schmierstoff

Der HM Bohrer erfordert eine feste Einspannung des Werkstücks. Wenn sich das auch nur ein wenig bewegt, macht der Bohrer "knack"
und Du hast zwei.

nur Mut

[Fritz1]

Hallo,
Du hast doch eine CNC Fräse,
Schraubstock auf die Fräse Stab einspannen, mit dem Bohrer an die Kante des Schraubstock heran Taste,
Mitte ausrechnen und mit der Fräse anfahren, Nullpunkt an der Schraubstockoberkante festlegen,
Differenz zum Werkstück berücksichtigen für die Bohrtiefe Z Geschwindigkeit 0,2 mm/sek
Der Fräsmotor kann natürlich nicht verwendet werden, eine Bohrmaschine mit max. 300U/min oder ein Akkuschrauber
mit ähnlicher Drehzahl und natürlich 43mm Eurohals.
Ein HssCo Bohrer oder ein Hss Bohrer reicht auch, mit Wasser kühlen.


Gruß Fritz

[oldman]

Hallo,

ich denke mal Martin hat da eine sehr gute Variante mit dem Stahllineal vorgestellt.
Ist zwar alles nur Augenmaß, aber für mich völlig ausreichend.

Inzwischen habe ich mir auch etwas einfallen lassen.
Da der 8mm nur ca. 120mm lang, spanne ich ihn in die Drechselbank ein.
Versuche den Bohrpunkt zu finden, bzw lasse, da alles etwas ungenau, etwas mehr plus auf einer Seite stehen, das später per schleifen entfernt wird.
Dann gehts mit dem Bohrer im Reitstock ran.
Erst Zentrierbohrer und dann der 3mm.
Da ja Beides zwangsgeführt ist, müsste es eigentlich klappen.
Werde sehen was wird.

Gruß
Achim

[Maxy]

Glaube nicht, dass das auf der Drechselbank gehen wird.
Auf meiner könnte ich da noch nicht einmal ein Stück Holz in der Größenordnung bohren, ohne dass der Bohrer quietscht und eiert.

Aber ich drücke dir die Daumen, dass es trotzdem klappt!

[oldman]

Hallo,

müsste so gehen.
Aber kein Bohrer(HSS Baumarkt) will da rein.
Werde mich morgen erstmal nach anderen Bohrern umsehen.

Gruß
Achim

[bastelspass]

Als Metaller mache ich das mit einem Prisma das hinten eine 10mm Welle dran hat. die stecke ich ins Bohrfutter auf der Drehmachine und den Anbohrer ind Backenfutter.
Früher habe ich kurze Stücke ins 4 Backenfutter gespannt und da gebohrt.
Letztens habe ich mir ein Stück 4kt mit einer 10mm Bohrung und einer Bohrung für die Spannschraube gemacht.
Das richte ich auf der Tischbohrmaschine aus, da sind die Löcher auch mittig.
Es giebt von Schaublin eine MK Vorrichtung mit Prisma zum Zentrisch Bohren, (habe ich auch).
Letzte Möglichkeit, ich bohr dir das, kostet halt das Porto.
Gerard

[eichenlaub]

Achtung :
Drehzahl nicht zu langsam ( 950-1000 u/ min ) gut kuehlen mit Bohremulsion , notfalls geht auch Alkohol !
Ich würde die Welle in ein Prisma legen ......

Dann gehts .....
Gruss vom Eichenlaub

[bastelspass]

Drehzahl nicht zu langsam ( 950-1000 u/ min ) gut kuehlen mit Bohremulsion , notfalls geht auch Alkohol
Ich würde die Welle in ein Prisma legen

Wie triffst du dann die Mitte?
850 U/min sind bei HSS und Niro (8m/min) nach Formel.

[eichenlaub]

Guten Morgen Bohrmeister
Das bohren von 8mm Inox Stangen geschieht bei uns in der Firma sehr oft (Schätzungsweise 500 Stk pro Jahr ? ) . Dabei wird in die erstellte Querbohrung anschliessend ein Schwerspannstift eingetrieben.
Wenn man z.t. die Herstellungsvorschläge liest so muss man doch grinsen , viel zu kompliziert, sind dabei einige Methoden.
Wir nehmen einen Höhenreisser, stellen 4mm ein und reissen die Mitte an (ebenfalls stirnseitig!) , anschliessend wird die Welle in ein Prisma gelegt, ausgerichtet (von Auge) ein herzhafter Körner und der erfolgreichen Bohrung steht nichts mehr im Weg. Dann wird zuerst die ganze Serie angekörnert, darauf folgt der Bohrprozess.
Beim Bohren wird die Welle anhand des Stirnrisses von Auge ausgerichtet. Anschließend wird mittels Klammer die Welle im Prisma fixiert. Beim herunterfahren der Bohrpinole den drehenden Bohrer genau beobachten... läuft er nicht zentrisch zur Bohrung... so beginnt er zu drücken bzw. zu eiern , ist dies sofort zu erkennen.
Nun wird mittels feinen "Schonhammerschlägen" das Prisma nachgerichtet bis das fluchten des Bohrers stimmt und nun endlich bohren.
Habt vertrauen in eure Augen sie sind genauer als man meint..... .
Kleine Anmerkung zum Schluss, natürlich verwende ich TiN oder TiCN beschichtete Bohrer, diese sind dann auch weniger heikel bezüglich "mangelhafter Kühlung" würden dazu auch noch mehr Schnittmeter vertragen .
Manchmal ist weniger kompliziert sehr viel effektiver...... .

Gruss vom Eichenlaub

[oldman]

Hallo in die Runde,

das Problem ist gelöst.
Ich habe es so gemacht wie bereits von mir beschrieben.
In die Drechselbank eingespannt.
Die Vorbohrung durch den Zentrierbohrer so gut wie möglich ausgerichtet.
Und dann mit einem Bohrer für Edelstahl das Ding zügig reingebohrt.
War so kein Problem.
Das lag aber an dem Bohrer der wirklich Grip hatte.

Danke Euch allen für Eure Überlegungen, von denen sicher auch einige zum Ziel geführt hätten.

Gruß
Achim

3mmdurch8mmEdelstahl.jpg (53.25 KiB) 4279 mal betrachtet

[Maxy]

Ooooh neee...
Du wolltest das einfach quer durchbohren!
Ich dachte, du willst da längs reinbohren! Sozusagen ein "Rohr" bohren!

[oldman]

...............
Du wolltest das einfach quer durchbohren!
..................

Einfach wäre längs gewesen.

[Big-Biker]

Die Amerikaner entwickeln einen hauchdünnen Draht, der ist so dünn, dass sie ihn nicht messen können. Da kommen sie auf die Idee, den Draht zu den Japanern zu senden. Aber die können ihn nicht messen. Also denken die Ami´s, schicken wir ihn den Schweizern, die machen viele kleine Sachen, die können das bestimmt. Aber auch die scheitern daran. Da fällt den Amerikanern nur noch Deutschland ein. Sie senden den Draht nach Germany, vergessen aber eine Beschreibung beizulegen, was gemacht werden soll. Kurz darauf kommt das Paket zurück. Beiliegend ein Zettel: Wir wussten nicht, was wir mit dem Draht machen sollten, da haben wir außen ein Gewinde aufgeschnitten und innen eine Loch auf voller Länge eingebracht.

Gruß von einem Maschinenbauer