gebrauchte kleine Tischfräse - Erfahrungen gesucht

[jykke]

Ich denke seit geraumer Zeit über die Anschaffung einer kleinen, gebrauchten Tischfräse nach.

Voraussetzung ist ein 30mm Fräsdorn, vernünftige (stabile) Anschlagbacken, ein stabiles Gestell (soll nicht wackeln, wenn mal ein größeres Brett drauf liegt) und genug Leistung um auch mal einen größeren Falz oder ein Profil zu fräsen. Ich werde damit hauptsächlich Nuten, Falzen oder Leimfugen fräsen.

Wenn dann noch Zubehör wie Andruckrollen, Vorschub oder Schiebeschlitten zur Verfügung stehen ist es die perfekte Ausstattung.

Problematisch ist, dass die interessanten Fräsen meistens weiter weg angeboten werden...

Im Gebrauchtmarkt gibt es immer wieder Angebote alter Scheppach HF30 oder HF33 aber auch Flottjet, Elektra Beckum oder Kitty.
Bei Scheppach bin ich sicher, die sollten meinen Anforderungen genügen, mit den anderen Herstellern habe ich keine Erfahrung.

Hatte mal jemand Kontakt zu den anderen Hobby-Maschinen und kann diese beurteilen oder ist es dann sinnvoller für die Oberfräse einen Frästisch zu bauen/kaufen?

Vielen Dank für Eure Tipps.

Gruß
Jürgen

[martin.99]

Die HF30 oder HF33 (ich weiss es nicht mehr genau welche der beiden Nummern) hatte ich vor Jahren mal in den Fingern. Ich würde abraten. Wenn du eine Scheppach willst, dann eine HF3000 etc. Die aus Ende der 90er sollten für Scheppach-Verhältnisse auch noch recht stabil sein. Glaube die hatte den braunen Kunststoff schon nichtmehr, sondern gelb-blaue Farbgebung. Richtig schwer sind diese Blechkisten aber nicht. Ich persönlich würde Flott oder EB vorziehen, ohne davon speziell die Fräsen zu kennen (aber andere Maschinen).
Wenn du an ein größeres Brett denkst, würde ich eine Oberfräse mit Tisch vergessen.
Schweres Brett braucht schwere Maschine und schwere Maschine bedeutet Guss und Guss bedeutet leider tendenziell größere Maschine=viel Platz.
Viele Alternativen fallen mir leider nicht ein. Ulmia hatte früher eine eher kleinere Fräsmaschine im Angebot. Da würde ich mal unterstellen, dass die bestimmt gut war. Aber die ist nur gebraucht und dann seeehr selten und seeehr teuer gehandelt. Ansonsten evtl. mal gebraucht von Frommia schauen, ob es da was kleines aus Guss gibt. Auf die schnelle habe ich aber nur die 207 gesehen, aber die hat angeblich nur 16mm Dorn.

[jykke]

Hallo Martin,

danke für die Hinweise. Regelmäßig möchte ich damit die Beuten (Holzkästen) für meine Bienen bauen, da sind die Bretter nicht so groß. Mit der Oberfräße ist das Nuten für die Eckverbindung aber eher eine Qual.
Wenn ich mir eine Fräse anschaffe, dann will ich damit aber natürlich auch größere Werkstücke bearbeiten können.

Für eine "echte" Tischfräse habe ich leider nicht den Platz.

Die Angebote für die Scheppach HF3000 habe ich mir auch angeschaut, diese werden auch noch relativ teuer gehandelt, so dass ich schon über eine neue Holzmann Tischfräse nachgedachte habe.
Kann jemand etwas zur Holzmann sagen? Oder gibt es andere brauchbare Hobby-Maschinen?

[martin.99]

Meiner Meinung nach ist das neue Zeug egal wie es heißt nicht nur Blechgelumpe, sondern viel zu wackeliges, dünnes Blechgelumpe. Ich würde trotz Garantie etc. immer eine gebrauchte Scheppach einer neuen Holzmann vorziehen. Hatte mal das Vergnügen mit so einer Kreissäge, wo man nach jedem Schnitt neu justieren konnte. Nie wieder.
Mit etwas Sucherei bekommst du für 700-800Euro eine HF3000 inkl. Schiebeschlitten, aber vermutlich eher ohne Andrück-oder Vorschubeinrichtung.

Vor 25 Jahren wurden bei uns, meinem Vater, auch mal Dadant-nahe-Beuten im Dutzend gebaut. Ich meine die Eckverbindungen waren ein Brett auf der Tischkreissäge geschlitzt (genutet, entsprechend der Sägeblattbreite oder eben doppelt gesägt), das andere entsprechend mit der TKS eine Feder angesägt. Ich empfehle Weimutskiefer, Kernholz. Die Beuten halten noch heute. Die Beuten stehen bei meinem Vater, sonst würde ich mal ein Bild der Verbindung machen.
So eine Beute ist ja kein Präzisionsbauteil, wenn man sauber arbeitet und einstellt wird das recht gut. Es gab zwar damals Zugang zu einer Schreinerwerkstatt, wo sicher auch eine Fräse stand, aber ich kann nicht nicht daran erinnern, dass dort jemals was anderes als die Formatkreissäge oder die Hobelmaschine genutzt wurde und vieles wurde auch der Bequemlichkeit halber einfach zu Hause auf der Scheppach-Tischkreissäge gefertigt.
Genauso (per TKS) lief es übrigens bei den Eckverbindungen für die Rähmchen.

[jykke]

Aktuell nute ich die Eckverbindungen auch auf der Kreissäge, ist aber halt ein mehrfacher Vorgang. Mit einer Tischfräse schieb ich das Brett nur einmal durch.

Man wird halt bequemer...

Für meine Oberfräse habe ich sogar den Original Tisch-Einsatz mit Anschlagbacken, hab mir aber nie den Festo-Tisch zugelegt. Vielleicht bau ich mir auch erst mal einen Frästisch, abhängig davon was ich finde.

Die Bewertung der neuen Billigmaschinen habe ich so erwartet. Die werden es dann wohl sicher nicht.

[remy]

Hallo
Ich habe schon 20 Jahre eine Tischfräse von Elekta Beckum (blaue) bin voll zufrieden, der Frässkopf lässt sich verstellen.
Schöne Grüsse.
Remy

[Drechsler-Franz]

Servus Jürgen,

ich habe eine Scheppach HF 3000 mit der ich sehr zufrieden bin.
Mit der habe ich meine ganzen Bienenkästen gemacht und einige Möbelstücke.
Die ist auf alle Fälle besser als eine neue aus Fernost.

Viele Grüße
Franz