Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

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drmariod
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Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

Beitrag von drmariod »

Ich bin schon länger mit dem Gedanken schwanger gegangen, die Schneidräder meiner Kreisschere zu schärfen. Da ich bis jetzt nur Alu geschnitten hatte, war es aber nicht sonderlich wichtig, vor allem weil der erste Kostenvoranschlag bei 80 Euro pro Messer lag. Da wollte ich es dann doch selbst noch mal versuchen.

Heute hatte ich dann ein Infovideo zu Simon Hope Schaber mit runder Schneide gefunden. Diese Schneidplatte wurde in eine Vorrichtung für den Akkuschrauber gespannt und dann eben der bestimmte Winkel am Doppelschleifer geschliffen.

So eine Haltevorrichtung habe ich mir dann heute auf der Drechselbank gedreht und hab dann mein Glück versucht.
Halterung für die Schneidplatte
Halterung für die Schneidplatte
IMG_6793.jpg (89.61 KiB) 2268 mal betrachtet
Klinge einfärben
Klinge einfärben
IMG_6795.jpg (56.01 KiB) 2268 mal betrachtet
Winkel am Doppelschleifer bestimmen
Winkel am Doppelschleifer bestimmen
IMG_6798.jpg (67.37 KiB) 2268 mal betrachtet
Und hier das fertige Produkt.
Und hier das fertige Produkt.
IMG_6804.jpg (181.78 KiB) 2268 mal betrachtet
Ich habe leider nur eine 180er Schleifscheibe, sonst hätte ich da noch mal feiner poliert. Aber im Vergleich zu vorher ist es super geworden.
Einzig schneidet die Schere nur im Uhrzeigersinn und nicht gegen den Uhrzeigersinn. Das kann ich nicht verstehen... Ist nicht sonderlich wichtig, da ich die Kurbel einfach anders herum drehen kann... Allerdings würde es die Konstruktion für den Anschlag der Quadrate etwas vereinfachen...

Naja :-)

Wer Interesse an bewegte Bilder hat, die gibt es hier

Viele Grüße
der Mario
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maschi 2020
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Re: Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

Beitrag von maschi 2020 »

Not macht erfinderich ;-) Gute Lösung.
Bei 80 € zum nachschleifen hätte ich das auch selbst gemacht.
Aber Du bist doch auch bei den Zerspanern unterwegs, das wäre eine Arbeit für jemanden mit einer S1 oder S0 gewesen die Dich evtl. ein kleines Glöckchen oder so gekostet hätte. Genau so wäre die Neuanfertigung eines Schneidrades oder ein kompletter Satz über die Zerspanungsbude kein Thema. Man hilft sich doch... :prost:

Liebe Grüße
Manfred
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SteffenM
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Re: Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

Beitrag von SteffenM »

Hallo Mario,

auf deinem letzten Foto ist eine Lücke (gelber Pfeil) zwischen den beiden Schneidrädern zu erkennen, die es auf der anderen Seite nicht gibt.
Entgeltnachweis_06-21.JPG
Entgeltnachweis_06-21.JPG (26.53 KiB) 2130 mal betrachtet
Ein von dieser Seite in die Lücke geschobenes Blech kann sich wegzubiegen, weil es den Platz dafür hat und der Hebel lang genug ist. Das ist wie bei einer schlechten Schere, deren Schneiden nicht anliegen - die knickt das Papier, statt es zu schneiden. Auf der anderen Seite gibt es keinen Spalt und das Blech wird wie gewünscht abgeschert.

Vielleicht kannst du das Problem ja wegjustieren. Vielleicht ist das aber auch ein konstruktionsbedingtes Feature. :-)

Schöne Grüße!
Steffen
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drmariod
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Re: Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

Beitrag von drmariod »

maschi 2020 hat geschrieben: 23.10.2021 - 23:08:34
Aber Du bist doch auch bei den Zerspanern unterwegs, das wäre eine Arbeit für jemanden mit einer S1 oder S0 gewesen die Dich evtl. ein kleines Glöckchen oder so gekostet hätte. Genau so wäre die Neuanfertigung eines Schneidrades oder ein kompletter Satz über die Zerspanungsbude kein Thema. Man hilft sich doch... :prost:
Hi Manfred… Hm, ich wollte erst das Rad auf meiner kleinen Drehbank befestigen und dann irgendwie meinen kleinen Bandschleifer oder Dremel am Support montieren und so den definierten Winkel schleifen… während ich darüber nachgedacht hatte, kam mir die Hope-Akkuschrauber Idee…

Mit neuen Rädern ist wohl nicht so einfach, die werden aus gehärtetem Material hergestellt… Mit dem Metalldrücker zu dem ich Kontakt hatte, der war ganz stolz, dass sein Paar für seine private Schere, NUR 500 € gekostet hatte…
Da hab ich die Idee dann nicht weiter verfolgt…

Ich sag mal, diese Räder werden mich sicher überleben, solange ich nicht das falsche Material schneide…

Grüße
Der Mario
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drmariod
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Re: Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

Beitrag von drmariod »

SteffenM hat geschrieben: 24.10.2021 - 00:05:33
auf deinem letzten Foto ist eine Lücke (gelber Pfeil) zwischen den beiden Schneidrädern zu erkennen, die es auf der anderen Seite nicht gibt.
Hi Steffen, lustig, war auch mein erster Gedanke, dass sich die Scherflächen ja berühren müssen, wie bei ner guten Schere… Ist bei diesen aber nicht so. Es muss ein Spalt mit ca 10% der Materialstärke stehen bleiben, damit Sie optimal schneidet…

Mein Spalt passt eigentlich zum Material und ist jedenfalls auf beiden Seiten gleich…


Interessant ist, dass im Metal Spinning Forum einige sagen, die schneiden IMMER nur im Uhrzeigersinn oder eben in beide…

Ist eigentlich nicht soooo wichtig, aber man kann an der Schere ein Andchlag anbringen und dieser klemmt, wenn ich im Uhrzeigersinn drehe…

Eventuell akzeptiere ich es aber auch einfach, oder montiere den Anschlag verkehrt herum, dann ist auch gut.

Grüße
Der Mario
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Re: Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

Beitrag von maschi 2020 »

drmariod hat geschrieben: 24.10.2021 - 06:52:21
Mit neuen Rädern ist wohl nicht so einfach, die werden aus gehärtetem Material hergestellt… Mit dem Metalldrücker zu dem ich Kontakt hatte, der war ganz stolz, dass sein Paar für seine private Schere, NUR 500 € gekostet hatte…
Da hab ich die Idee dann nicht weiter verfolgt…
Hallo Mario,

da muss ich noch mal nachhaken.
Die beiden Räder dürften aus einem normalen Werkzeugstahl gefertigt sein. Haben ja sicher schon ein paar Jahre auf dem Buckel.
Wenn man heute z.B. HSS dafür verwendet, einen Stahl aus dem auch Metallbohrer, Fräser und Drechseleisen gefertigt werden, dürfte die Standzeit bei vorheriger entsprechender Wärmebehandlung höher sein als beim Original. Die beiden Rundmesser werden ja zuerst gedreht und dann nach dem Drehen gehärtet und angelassen. Nimmt man 1.2842, einen guten Werkzeugstahl, wird dieser bearbeitet und anschließend mit ca 850 Grad auf rund 63 HRC gehärtet und danach 2x eine Stunde angelassen um die Spannung raus zu nehmen. Dann sollten ca 58-60 HRC erreicht werden, was dann ausreicht um anderes weiches Metall zu schneiden. Mit 100 - 150 € sollte dann so ein Satz, der idealer Weise nach der Wärmebehandlung noch mal geschliffen wird, bei Einzelanfertigung gut bezahlt sein.

VG
Manfred
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drmariod
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Re: Schneidräder meiner Kreisschere geschärft

Beitrag von drmariod »

[mention]maschi 2020[/mention]

Hallo Manfred,
Du kannst hier durchaus recht haben? Ich hab das nicht weiter verfolgt und bei dem Metalldrücker handelt es sich auch um größere Messer. Seine haben sicherlich 90mm Durchmesser und 15 oder 20mm Stärke…

Er hat diese in einer Firma machen lassen.

Ansonsten bin ich mit meinem Erhebnis soweit zufrieden. Vielleicht gehe ich aber mit den Rädern noch mal an meinen Wasserpanscher und schau ob ich die Schneiden etwas schöner hin bekomme…

Grüße
Der Mario
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