Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

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Michael Steyer
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Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

Beitrag von Michael Steyer »

Liebe Kollegen,

ab und an muss auch mal Metall rund gemacht werden. Ich habe seit vielen Jahren schon einen original Kreuzsupport für meine Heylige, den ich noch nie genutzt habe. Und ich habe auch noch nie Metall gedreht.

Jetzt steht es aber an, dass ich die Bremstrommel von meinem Motorradgespann nachdrehen muss. Natürlich erst, wenn sie eingespeicht ist, wg. dem Verzug durch die Speichen. 19 Zoll passen ohne Reifen aber noch gut auf die Bank.

Und ich muss die Bremsbeläge, wenn sie auf der Ankerplatte sind, auch abdrehen.

Jetzt steht es wohl an, passende Drehstähle zu kaufen und vielleicht ein paar passende Infos zum drehen zu finden.

Und da ich weiß, dass Drechsler alles wissen, frag ich jetzt halt mal einfach so in die Runde ob ihr da helfen könnt?

Liebe Grüße
Michael
Oglinchen
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Re: Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

Beitrag von Oglinchen »

Hallihallo
Das mit dem Drehen bekommen wir schon hin,
und evtl. kann dir einer der Metaller im Forum das Drehwerkzeug auch leihweise zur Verfügung stellen.
Mann muss ja nicht alles kaufen, wenn es nur einmal gebraucht wird.
Gruss und einen schönen Tag, Oggi
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Hans
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Re: Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

Beitrag von Hans »

Hallo Michael

Im LKW-Bereich ist das üblich auch neue Trommeln und passende Backen in Übergröße auf den gleichen Durchmesser zu bringen.
Dazu gibt es aber auch passende Maschinen mit geeigneten Adaptern.

Gebrauchte Trommeln haben teilweise ausgehärtete Stellen, die du drehend nicht rund bekommst. Dafür mußt du nachschleifen.

Von genauen Rundlauf bezüglich Spannmöglichkeit möchte ich noch gar nichts schreiben.

Deine Trommel sollte ein Stahlguß sein.

Langsame Drehzahl verwenden.
Ein dickes Gummiband um die Trommel verwenden um Resonanzen beim Drehen zu verhindern.

Möge dein Vorhaben gelingen.

Gruß
Hans
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Kreuzthaler
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Re: Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

Beitrag von Kreuzthaler »

Guten Abend Michael,

es lässt mit keine Ruhe, das was Du vor hast, ist nicht gut.

Alles was man machen will, sollte man können. Im Vergnügungsbereich mag man auch mal davon abweichen.

Aber an Fahrzeugteilen darf kein Spaß die Oberhand gewinnen.

Bitte mach das was Du kannst - zum Beispiel 2 Brotzeitteller - und lasse deine Bremstrommel von einem Fachmann richten.
Diesem kannst Du dann die Brotzeitteller schenken.

Es war mir ein inneres Anliegen diesen Hinweis zu geben.

Gruß vom Kreuzthaler, der mit der Metalldrehbank.
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Peter Gwiasda
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Re: Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

Beitrag von Peter Gwiasda »

Hallo Michael,

du bist ja wirklich sehr mutig. Der Mut wächst mit der Ahnungslosigkeit.

Zur Sache: Ich habe eine größere Sammlung von Drehstählen, die meisten mit Hartmetallschneiden. Ich leihe sie dir gern (wenn du mich bitte freistellst von allen eventuell möglichen Folgen deiner eventuell möglichen dilettantischen Arbeitsprozesse).

Freundliche Grüße aus der Nachbarschaft von

Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
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Michael Steyer
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Re: Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

Beitrag von Michael Steyer »

Liebe Kollegen,

ich habe einen Drehstahlhalter für auswechselbare Klingen gekauft.

Selbermachen war schon immer mein Credo. So habe ich mir als junger Erwachsener die Möbel gebaut, die ich mir ansonsten hätte nicht leisten können. Und am Auto und den Motorrädern und am Haus mache ich auch so gut wie alles selbst.

Ich traue mich gerne an alles Mögliche ran. Z.B. habe ich geade auch die Bremsbeläge auf die Bremsbacken geklebt, die in die noch auszudrehende Bremstrommel rein soll.

Warum? Zum einen weiß ich, dass es ordentlich gemacht ist. Das ist in Werkstätten leider nicht immer der Fall. Preislich günstiger ist es meisten auch und ich lerne wieder was dazu, was mir u.U. irendwann auch wieder weiterhilft.

Was sollte schon groß mit der Trommel passieren? Dass sie Riefen bekommt? Unrund wird? Aber um zu beruhigen... ich werde einen Modellbauer aus der Nachbarschaft ansprechen. Ich denke, der kann drehen. Und der sollte beim 1.x dabei sein und mir über die Schulter schauen.

Vielleicht noch kurz zu den Bremsbelägen: Neben genieteten musste ich jetzt auch geklebte neu belegen. Welche, die schon von mir geklebt waren und originale Beläge. Bei den originalen Beläge haben zwei nur in der Mitte geklebt. Meine waren schön vollflächig verklebt.

Viele Grüße
Michael
Kobold
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Re: Infos zum drehen/Drehstählen gesucht

Beitrag von Kobold »

Hallo Michael,

ich habe schon Trommeln ausgedreht, denk unbedingt an einen Radius an der Schneidenspitze, ca. 1mm sollte der haben. Wenn die Trommel sauber ist, mit Wasser auswaschen, sonst lagert sich Graphitstaub in den Poren an und verringert die Bremswirkung.

Dann den genauen Durchmesser ermitteln und die Beläge in gespreitztem Zustand auf genau diesen Durchmesser überdrehen. Davor müssen alle anderen Arbeiten abgeschlossen sein: Belagträger und Bremsschlüssel säubern und entgraten, Bremsschlüssel dünn mit Kupferpaste einstreichen und in die Ankerplatte einsetzen. Nach dem Überdrehen darf nichts mehr verändert werden!
Wichtig ist die Aufspannung: Einen Rundstahl mit Ansatz ins Futter spannen und nicht mehr umspannen. Einen Zapfen andrehen, der spielfrei in die Achsbohrung der Ankerplatte passt. Erst vordrehen, dann mittig eine Gewindebohrung anbringen, dann fertig drehen. Zuletzt die Planfläche sauber ziehen. Der Zapfen läuft jetzt genau rund und muss ca. 1mm kürzer sein, als die Ankerplatte an der Achsbohrung dick ist. Dann kann man die Platte mit einer großen Unterlegscheibe und Zentralschraube aufspannen, und in genau dieser Stellung ist sie später auch im Moped montiert.
Jetzt müssen die Backen gespreitzt werden auf einen Durchmesser, der etwas größer ist als der Trommeldurchmesser. Viele Leute legen dafür Bleche zwischen Backen und Bremsschlüssel, das ist falsch und führt zu keinem vernüftigen Ergebnis. Ich nehme dafür einen Draht und verdrille ihn zwischen dem Spanndorn und dem Bremshebel, wo der Zug angreift. Der Meißel wird erst an einer Backe abnehmen, dann auf beiden. Sobald der Trommeldurchmesser erreicht ist, nicht weiter mit dem Meißel zustellen, sondern den Draht weiter verdrillen. Wenn 80% der Backen tragen, ist genug. 100% muss nicht sein, sonst ist in der Mitte fast nix mehr drauf.
Bei der Montage im Moped die Mutter der Achse erst nur beidrehen, die Bremse fest zukneifen, dann die Achsmutter anziehen (aber das weißt Du bestimmt). Jetzt tragen die Backen optimal, man hat eine super Bremswirkung und einen deutlichen Druckpunkt am Bremshebel.

Gruß Reinhard, der seit über 40 Jahren an Mopeds schraubt. Mein Jüngstes ist Baujahr 1987.
Eine Signatur kann ich mir nicht leisten.
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