Teelicht und Zimmerbrand

[Hölzerkarl]

Hallo Drechselfreunde,
vielen Dank für die zusätzlichen Beiträge zum heiklen Thema.
Nun kann sich jeder informieren und unterschiedliche Bewertungen lesen.

Meine persönliche Zusammenfassung:

1) Wer immer auf der sicheren Seite sein will, kommt an einem Glas nicht vorbei.

2) Meine Frau sagt: "Verkohltes Holz sieht nicht schön aus". Recht hat sie...mal wieder...

3) Im gewerblichen Bereich müsste man noch die Produkthaftung im Auge behalten.

Freundliche Grüsse aus dem Hessenlande

Der Karl

[Hölzerkarl]

Hallo Anselm "Grissianer",
du schreibst:

Und warum drechselt ihr die Teelichter nicht aus Alabaster oder Spechstein. Dann brennen sie wesendlich schwiriger.
Teflon ist glaub ich keine Alternative aber Laaser Marmor könnte auch gehen.

Meine Antwort:
Weil Holz beinahe immer schöner wie Stein ist und sich leichter bearbeiten lässt.

Freundliche Grüsse aus der Mitte von Deutschland

Der Karl

PS:
Ich war eine Woche in deiner Heimat in Villanders. Ein unvergessliches Erlebnis,
insbesondere die vielen verschiedenen Bäume, die wir gesehen haben.

[Grissianer]

Hallo Karl
Das war natürlich ein wenig ironisch gemeint. Für Drechsler ist natürlich Holz die erste Wahl.
Schön dass du auch hier schöne Bäume gefunden hast. Man hat oft den Eindruch dass in der eigenen Umgebung nichs gescheites wächst aber die Augen aufmachen hilft da sehr.
Gruß
Anselm

[Serjo]

Hi,

"Zimmerbrand durch Teelicht"

Mit diesen gläsernen Teelichthaltern, in die man die Teelicht eindrücken muss, hatte ich nie einen Zimmerbrand.





mfG
serjo
aus Belgien

[Daddy]

Und warum drechselt ihr die Teelichter nicht aus Alabaster oder Spechstein. Dann brennen sie wesendlich schwiriger. Teflon ist glaub ich keine Alternative aber Laaser Marmor könnte auch gehen.

Hallo Anselm,
dann könnte ich auch gleich töpfern.
Übrigens gebe ich bei Schaukelteelichthaltern lieber gleich elektrische Teelichter mit.
Die riechen nicht so gut und sind so stimmungsvoll wie Duftlichter, aber sicherer.

[Hölzerkarl]

Hallo Teelichtfreunde,
passend zum Thema und zu neuerlichen Beiträgen
im Forum (stimmt's Martin?) folgt ein Foto eines Beitrages
in unserer Tageszeitung vom 15.10.2020.....

DSC_0005 (FILEminimizer).JPG (46.27 KiB) 2816 mal betrachtet

Es sollte jeder aus dem Vorfall seine Lehren ziehen.

Brandgeschützte Grüße aus dem Werratal

Der Karl

[GentleTurn]

Moin Karl,

danke fürs Hochholen des Themas. So brauchte ich nicht suchen und konnte den Verweis hierher gleich nutzen.

[Bob]

Hallo zusammen,
zu den Glas-Teelicht-Einsätzen möchte ich noch ein Detail bemerken:
Es gibt verschiedene Glassorten. Billig und verbreitet ist Kalk-Natronglas für Fenster und günstige Glasgefäße. Das ist wenig Temperaturbeständig, es bricht schnell. Viel beständiger ist Borosilikatgals, wie es für Laborglas verwendet wird. Ein zum Rand rutschender Docht könnte ein Glas aus Kalk-Natron-Glas unerwartet schnell zum Springen bringen.
Ich habe neulich einen Brandfleck in einen Holzboden gemacht: Beim Kupferrohr-Verlegen hatte ich den 300W-Lötkolben auf eine Fliese gelegt. Das ging lange gut, aber dann brach die Fliese, sprang etwas auseinander und der Lötkolben brannte den Fußboden an.

Viele Grüße,

Bob

[fanste]

Hallo, ich meine doch seit meiner Kindheit den Umgang mit Kerzen so verstanden zu haben, dass man diese im brennenden Zustand nicht unbeaufsichtigt lässt..und..ggf..ein Gefäß mit Wasser oder etwas anderes zum evtl. Löschen für alle Fälle bereithält..zur Brangefahr bei Teelichtern ist mir glaube ich in Erinnerung, dass diese doch wesentlich steigt wenn diese zu mehreren gruppiert( Teelichtorgie ;) ) zu nahe beieinander stehen..die Glaseinsätze sind auf jeden Fall..korrekte Verwendung vorausgesetzt..zBsp Abstand zu den Seitenwänden etc.. zu empfehlen..

LG Stefan

[Serjo]

Hi,

Ich sage meinen Schülern immer, sie sollen das hölzerne Teelicht nicht zu tief drehen.
Dadurch bleibt die Glaskante über der Holzkante.

CABEB462-A864-4F18-AF7B-D3EAA9D2C23C.jpeg (147.59 KiB) 2581 mal betrachtet

[wolfgangsiegel]

Mich erinnert diese Diskussion an die um die "Corona-Masken".

Bei der Frage, ob man eine Maske oder einen Teelichtereinsatz für sicher hält, spielt es auch eine Rolle, wie risikobereit der Benutzer ist.
Ist etwas sicher, wenn es nur einmal von hundert Malen passiert, oder braucht es 1000 Mal?

Meine abgeschnittenen Finger - die ich hier schon öfter erwähnt habe, aber es wird sie trotzdem nicht jeder kennen - haben mir beigebracht:
Manche Dinge sollten einfach überhaupt nicht passieren - egal wieviel Mühe die Vorsorge kostet ...

Verglichen mit denen, denen nichts passiert, ist es zwar selten, dass jemand an Corona stirbt, aber für Beteiligte kann es ein Lebenswichtiges Ereignis sein.

Die Sirene für den oben erwähnten Kerzen-Brand in Witzenhausen hat mich in der Nacht neulich geweckt.
Das war nicht dramatisch.
In der Haut der 61-Jährigen aus der betroffenen Wohnung möchte ich nicht stecken ...

Je näher dran, um so "ihh "

[GentleTurn]

Viel beständiger ist Borosilikatgals, wie es für Laborglas verwendet wird. Ein zum Rand rutschender Docht könnte ein Glas aus Kalk-Natron-Glas unerwartet schnell zum Springen bringen.

Moin [mention]Bob[/mention],

hast Du für diese Glassorte passend Lieferquellen für Teelichteinsätze?

[Serjo]

viewtopic.php?f=53&t=57848

[Bob]

hast Du für diese Glassorte passend Lieferquellen für Teelichteinsätze?

Sorry, jetzt erst gesehen. Nein, für solche Einsätze aus Borosilikatglas habe ich keine Bezugsquelle und auch nicht danach gesucht. Evtl. wird man imm Laborglashandel fündig, wenn man nach Petrischalen oder Blockschälchen sucht. So ein qualitativ hochwertiger und vergleichsweise sicherer Einsatz ist natürlich auch ein Verkaufsargument, so dass der Profi den Aufpreis wieder reinbekommt.

[Daddy]

Hallo,
je mehr und enger zusammen, desto gefährlicher - ich möcht es nicht erleben:
https://www.youtube.com/watch?v=nTqWdYcBx2Q
Trotzdem noch ein paar schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

[Hölzerkarl]

Hallo Teelichtfreunde,
passend zum Thema fand ich zufällig einen passenden Film:

https://www.youtube.com/watch?v=GzT__RAwthQ

Wieder ein Teelicht ohne Sicherheitsglas.

Brandgeschützte Grüße aus dem Werratal

Der Karl

[Grissianer]

Hallo Karl
Lass sie doch wie sollen die Menschen neue Hütten bauen wenn keine abbrennen!

Gruß
Anselm

[SteffenM]

Billig und verbreitet ist Kalk-Natronglas für Fenster und günstige Glasgefäße. Das ist wenig Temperaturbeständig, es bricht schnell. Viel beständiger ist Borosilikatglas, wie es für Laborglas verwendet wird. Ein zum Rand rutschender Docht könnte ein Glas aus Kalk-Natron-Glas unerwartet schnell zum Springen bringen.

Guten Morgen Bob!

Noch sicherer wäre ein Betonklotz in einem Wasserbecken, der auf dem Teelicht steht. Denn die sicherste Kerze ist aus.

Wer sich dennoch der Gefahr einer Kerze aussetzen möchte, der muss das brennende Teelicht sachgemäß aufstellen und dauerhaft im Auge behalten. Die Nürnberger Feuerwehr (mein erster Googletreffer) warnt vor schräg stehende Kerzen, weil diese schneller abbrennen, umfallenden oder abknickenden können, sowie vor einem zu geringen Abstand zu leicht entzündlichen Materialien wie Tischdeko, Servietten oder - besonders gefährlich! - anderen Kerzen.

Das von dir beschrieben Schreckensszenario lässt sich meiner Meinung nach nicht einmal mutwillig herbeiführen. Wenn die Kerze gerade steht (Regel Nr. 1), dann verrutscht auch kein Docht. Und selbst wenn er es tut, befindet sich der Glaseinsatz immer unterhalb oder schlimmstenfalls neben dem Docht. Die heißeste Stelle aber nicht der Docht selbst, sondern die Flamme darüber. Und deren Wärme steigt nach oben, also weg vom Glas. Eine thermische Belastung, wie sie ein Reagenzglas in einer Brennerflamme (>1000°C) ertragen muss, ist hier nicht einmal ansatzweise gegeben.

Und selbst wenn eine unsachgemäße Behandlung auf einen Glaseinsatz mit Materialfehler trifft, ist da immer noch die Holzumfassung. Der Glaseinsatz verschwindet ja nicht und erfüllt auch im gesprungen Zustand seinen Zweck.

Fazit: Die Gefahr geht nicht vom "falschen" Glaseinsatz aus, sondern vom unsachgemäßen Umgang mit der Kerze. Dagegen hilft kein Borosilikatglas.

Schöne Grüße!
Steffen

PS: Lass mal eine Kerze komplett runterbrennen. Wenn der Docht umfällt, erlischt die Flamme oder wird winzig klein.

[Hölzerkarl]

Mein lieber Anselm,
wer dich, so wie ich und viele andere, persönlich kennt, wird
deine Anmerkung richtig deuten.
Schon als Kind habe ich erlebt, wie Opa und Vater einen
Schornsteinbrand im Erdegeschoss mit einem Wasserschlauch
gelöscht haben. Später war ich einige Jahr Maschinist bei unserer
Feuerwehr und habe schlimme Brände miterlebt.
Unter uns befinden sich viele Brandschützer, die Brände bekämpft
haben, die durch Leichtsinn oder aus anderen Gründen entstanden sind.

Also........vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste....

Mit brandgeschützten Grüßen aus dem Hessenland

Der Karl

[Serjo]

[mention]Steffen[/mention]