Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
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- Peter Gwiasda
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Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
Hallo Holzfreunde,
Ob er mal bei mir das Drechseln lernen dürfe, fragte mich jüngst ein freundlicher Mann mittleren Alters. Natürlich darf er und stellte sich vor: Heinz Fink, Schreinermeister, diplomierter Holztechniker, profilierter Redakteur des Schreinermagazins BM, begabter Musiker und Singer/Songwriter und noch viel mehr. Fast zwei Tage arbeiteten wir beide in meiner Werkstatt, er genoss erkennbar die Stabilität und Laufruhe der Heyligenstaedt-Maschinen und wir plauderten endlos über Holz, und nochmal über Holz und auch über Politik, Gott und die Welt.
Am Ende fotografierte ich unsere Werke für Haus und Küche: Heinz vollendete eine Salatschale aus duftender feinjähriger Lawsons Scheinzypresse, eine Obstschale aus Apfel (von einem alten standdürren Boskoop) und extrem minimalistische Teigrollen aus unterschiedlichen Hölzern. Mein Beitrag zu diesem Workshop beschränkte sich auf eine Teigrolle aus Elsbeere mit Griffen aus purem Ebenholz. Und natürlich auf wohlmeinende Ratschläge und Empfehlungen zum Einsatz unterschiedlicher Werkzeuge. Ich habe allerdings bald erkannt, dass sie meist überflüssig waren.
Lehrling Heinz hat nämlich ein entwickeltes Gespür für die Seele der Hölzer.
Schön war es. Werkstatt-Kommunikation in Coronazeiten tröstet über die bedrohlich-verrückte Gegenwart hinweg.
Grüße von Peter Gwiasda
Hier die Resultate:
Ob er mal bei mir das Drechseln lernen dürfe, fragte mich jüngst ein freundlicher Mann mittleren Alters. Natürlich darf er und stellte sich vor: Heinz Fink, Schreinermeister, diplomierter Holztechniker, profilierter Redakteur des Schreinermagazins BM, begabter Musiker und Singer/Songwriter und noch viel mehr. Fast zwei Tage arbeiteten wir beide in meiner Werkstatt, er genoss erkennbar die Stabilität und Laufruhe der Heyligenstaedt-Maschinen und wir plauderten endlos über Holz, und nochmal über Holz und auch über Politik, Gott und die Welt.
Am Ende fotografierte ich unsere Werke für Haus und Küche: Heinz vollendete eine Salatschale aus duftender feinjähriger Lawsons Scheinzypresse, eine Obstschale aus Apfel (von einem alten standdürren Boskoop) und extrem minimalistische Teigrollen aus unterschiedlichen Hölzern. Mein Beitrag zu diesem Workshop beschränkte sich auf eine Teigrolle aus Elsbeere mit Griffen aus purem Ebenholz. Und natürlich auf wohlmeinende Ratschläge und Empfehlungen zum Einsatz unterschiedlicher Werkzeuge. Ich habe allerdings bald erkannt, dass sie meist überflüssig waren.
Lehrling Heinz hat nämlich ein entwickeltes Gespür für die Seele der Hölzer.
Schön war es. Werkstatt-Kommunikation in Coronazeiten tröstet über die bedrohlich-verrückte Gegenwart hinweg.
Grüße von Peter Gwiasda
Hier die Resultate:
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
-
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Re: Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
Hallo Peter
Super dass du diesen doch sehr aufheiternden Beitrag uns angedeihen lässt!
Solche Begegnungen sind wirklich das Allerbeste am drechseln. Sie erheitern und sind nicht nur in Coronazeiten sondern auch allgemein Balsam für die Seele.
Ich bin auch guter Hoffnung, dass in Bälde auch in meiner Werkstatt eine ähnliche Partie steigt.
Gruß
Anselm
Super dass du diesen doch sehr aufheiternden Beitrag uns angedeihen lässt!
Solche Begegnungen sind wirklich das Allerbeste am drechseln. Sie erheitern und sind nicht nur in Coronazeiten sondern auch allgemein Balsam für die Seele.
Ich bin auch guter Hoffnung, dass in Bälde auch in meiner Werkstatt eine ähnliche Partie steigt.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- Raupenzwerg
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Re: Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
Aha!
Das ist also der Herr memberlist.php?mode=viewprofile&u=15607 von Angesicht zu Angesicht, der hier in der Leseecke immer die Holzsplitter hinterlässt.
Grüße aus München
vom Bibliotheks-Raupenzwerg
Das ist also der Herr memberlist.php?mode=viewprofile&u=15607 von Angesicht zu Angesicht, der hier in der Leseecke immer die Holzsplitter hinterlässt.
Grüße aus München
vom Bibliotheks-Raupenzwerg
Grüsse aus dem Schloßgarten
vom einzig wahren Raupenzwerg Eva
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Re: Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
Jep Raupe Eva
iss so
B.
u..
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B.
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Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?
Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
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- Schnecke
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Re: Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
Hallo Peter,
Danke für deinen Bericht über die Zusammenkunft "zweier Holzwürmeraus dem Bereich der schreibenden Zunft"
Offensichtlich wart ihr beide bzw. der Heinz fleißig und habt nicht nur Apfelwein genossen...
Die Teigrollen (auch "Nudelwalker" genannt) sehen recht edel aus. Habt ihr hier Kugellager verbaut??
Schöne Grüße
Christian
Danke für deinen Bericht über die Zusammenkunft "zweier Holzwürmeraus dem Bereich der schreibenden Zunft"
Offensichtlich wart ihr beide bzw. der Heinz fleißig und habt nicht nur Apfelwein genossen...
Die Teigrollen (auch "Nudelwalker" genannt) sehen recht edel aus. Habt ihr hier Kugellager verbaut??
Schöne Grüße
Christian
Ich bin Mitglied beim Mittelbayerischen Drechslerstammtisch in Wettstetten
- Peter Gwiasda
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Re: Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
Hallo Christian,
die Teigrollen laufen nicht über Kugel-, sondern recht weich und geräuschlos über ein Gleitlager. Die Walzen sind komplett durchbohrt, was bei Verwendung eines Löffelbohrers problemlos ist, beim Einsatz von normalen Bohrern aber meist mit einem Verlauf endet. Dann muss die Walze über die beiden neuen "Loch-Endpunkte" zentrisch überdreht werden. Die "Nudelwalker" bestehen also aus nur vier Teilen: aus zwei Griffen (von denen einer eine Bohrung mit einem Zehntel Übermaß bekommt, um das Gerät zum Reinigen zerlegen zu können), einer Edelstahl-Stange und der Walze. Das dominante Werkzeug ist der Meißel, sowohl bei der zylinderischen Walze wie bei den schlichten Griffen und beim Abstechen dieser drei Teile.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
die Teigrollen laufen nicht über Kugel-, sondern recht weich und geräuschlos über ein Gleitlager. Die Walzen sind komplett durchbohrt, was bei Verwendung eines Löffelbohrers problemlos ist, beim Einsatz von normalen Bohrern aber meist mit einem Verlauf endet. Dann muss die Walze über die beiden neuen "Loch-Endpunkte" zentrisch überdreht werden. Die "Nudelwalker" bestehen also aus nur vier Teilen: aus zwei Griffen (von denen einer eine Bohrung mit einem Zehntel Übermaß bekommt, um das Gerät zum Reinigen zerlegen zu können), einer Edelstahl-Stange und der Walze. Das dominante Werkzeug ist der Meißel, sowohl bei der zylinderischen Walze wie bei den schlichten Griffen und beim Abstechen dieser drei Teile.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
- dalbergia_63
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Re: Werkstatt-Begegnung in Coronazeiten
Hallo Christian,
Du scheinst ein Kenner zu sein, was man bei einem Besuch bei Peter Gwiasda erleben kann...
Trotz jederzeitlicher Verfügbarkeit von leckerem Apfelwein, stand doch die handwerklich-technische Unterweisung im Vordergrund meines Besuches...
Was nicht heisst, dass zwei Genuss-betonte Menschen wie PG und HF nicht doch zur Brotzeit oder zum Abendessen den ein oder anderen Tropfen verköstigt haben.
Zur Funktion und Konstruktion der Nudelhölzer hat Peter ja bereits berichtet
Mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz
Du scheinst ein Kenner zu sein, was man bei einem Besuch bei Peter Gwiasda erleben kann...
Trotz jederzeitlicher Verfügbarkeit von leckerem Apfelwein, stand doch die handwerklich-technische Unterweisung im Vordergrund meines Besuches...
Was nicht heisst, dass zwei Genuss-betonte Menschen wie PG und HF nicht doch zur Brotzeit oder zum Abendessen den ein oder anderen Tropfen verköstigt haben.
Zur Funktion und Konstruktion der Nudelhölzer hat Peter ja bereits berichtet
Mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz
"To everything (turn, turn, turn)
There is a season (turn, turn, turn)
And a time to every purpose, under heaven"
Pete Seeger
... welch ein Lied für einen drechselnden Musiker!
There is a season (turn, turn, turn)
And a time to every purpose, under heaven"
Pete Seeger
... welch ein Lied für einen drechselnden Musiker!