Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Moderator: Forenteam
- Peter Gwiasda
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Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Moin, moin,
fast jeder Drechsler, jede Drechslerin kennt das: in der Werkstattecke steht ein Korb oder eine Kiste, gefüllt mit Holzresten der unterschiedlichsten Art, gemeinsam ist ihnen, dass sie zu kostbar sind, um in den Ofen geworfen zu werden oder weil sie so typisch für eine bestimmte Holzart oder so untypisch für eine bestimmte Art sind. Wir lernen, dass kein Stück Holz dem anderen gleicht, auch wenn es vom selben Baum stammt. Hölzer sind wie wir drechselnden Menschen - einzigartig.
Als jüngst ein sympathischer Drechsler aus der Eifel zehn konische Rohlinge für Flaschenverschlüsse (Metall/Weichgummi) anbot, erkannte ich die Chance, meine überquellende Restkiste zu entlasten. Das ist dabei herausgekommen. Und weil wir ja alle gerne fachkundig diagnostizieren oder risikofreudig raten, benenne ich noch nicht die zehn verwendeten Holzarten.
Die Technik der Herstellung schildere ich auch noch nicht, bekenne nur, dass ich zwei Nächte habe grübeln müssen, um die Lösung zu finden. Nur soviel: Das Holz wurde nur einmal gespannt. Die Verbindung zwischen Holz und Metall sichert eine Gewindestange auf der einen Seite mit M 8 und auf der anderen mit 7,5 mm Holzgewinde.
Bei der Identifikation bitte das Foto 1-4 benennen und dann von links nach rechts.
Grüße von Peter Gwiasda
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Fotos 4 und 5
*edit by Raupenzwerg
fast jeder Drechsler, jede Drechslerin kennt das: in der Werkstattecke steht ein Korb oder eine Kiste, gefüllt mit Holzresten der unterschiedlichsten Art, gemeinsam ist ihnen, dass sie zu kostbar sind, um in den Ofen geworfen zu werden oder weil sie so typisch für eine bestimmte Holzart oder so untypisch für eine bestimmte Art sind. Wir lernen, dass kein Stück Holz dem anderen gleicht, auch wenn es vom selben Baum stammt. Hölzer sind wie wir drechselnden Menschen - einzigartig.
Als jüngst ein sympathischer Drechsler aus der Eifel zehn konische Rohlinge für Flaschenverschlüsse (Metall/Weichgummi) anbot, erkannte ich die Chance, meine überquellende Restkiste zu entlasten. Das ist dabei herausgekommen. Und weil wir ja alle gerne fachkundig diagnostizieren oder risikofreudig raten, benenne ich noch nicht die zehn verwendeten Holzarten.
Die Technik der Herstellung schildere ich auch noch nicht, bekenne nur, dass ich zwei Nächte habe grübeln müssen, um die Lösung zu finden. Nur soviel: Das Holz wurde nur einmal gespannt. Die Verbindung zwischen Holz und Metall sichert eine Gewindestange auf der einen Seite mit M 8 und auf der anderen mit 7,5 mm Holzgewinde.
Bei der Identifikation bitte das Foto 1-4 benennen und dann von links nach rechts.
Grüße von Peter Gwiasda
Foto 1
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Fotos 4 und 5
*edit by Raupenzwerg
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
- Spreissele
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Re: Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Sind alle toll geworden, allerdings ist mein Favorit die Mitt von Foto 2....
Zu fällen einen schönen Baum,
braucht´s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen bis man ihn bewundert,
braucht´s, Mensch bedenk es
ein Jahrhundert.
---- Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers ! ----
Schmuckes aus Holz -> www.u-nowacki.de
braucht´s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen bis man ihn bewundert,
braucht´s, Mensch bedenk es
ein Jahrhundert.
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Re: Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Hallo Peter
Sind schön geworden, dann will ich mal beginnen!
Bild 1: Birke gestockt, Braunkernesche, Olive
Bild 2: Irgend was Dunkles, Essigbaum, Buche gestockt
Bild 3 : Noch mal Esche, Affenholz, Mammut
Bild 4 : Maserknolle,
Gruß
Anselm
Sind schön geworden, dann will ich mal beginnen!
Bild 1: Birke gestockt, Braunkernesche, Olive
Bild 2: Irgend was Dunkles, Essigbaum, Buche gestockt
Bild 3 : Noch mal Esche, Affenholz, Mammut
Bild 4 : Maserknolle,
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- Bernd Schröder
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Re: Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Hallo Peter,
sehr schön, schlicht und wunderbar durch die besonderen Hölzer.
[mention]Grissianer[/mention]
Du hast sehr ausführlich die Hölzer bestimmt.
Beim Affenholz würde ich es nochmals genauer versuchen: Schlangenholz?
(Wenn nicht behaupte ich einfach das Foto war doof)
sehr schön, schlicht und wunderbar durch die besonderen Hölzer.
[mention]Grissianer[/mention]
Du hast sehr ausführlich die Hölzer bestimmt.
Beim Affenholz würde ich es nochmals genauer versuchen: Schlangenholz?
(Wenn nicht behaupte ich einfach das Foto war doof)
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
Bernd
- Hans
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Re: Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Hallo Peter
Bild 3
Olivesche, zu dunkles Foto und virginischer Wacholder.
Bild 1
Mitte Olive
Bild 2
Mitte mit Riss gefällt mir nicht.
Beim letzten Foto schaut das Holz etwas versetz aus.
Als Resteverwertung muß ich dir recht geben.
Teilweise habe ich sogar schöne Resteteile dazugekauft.
Ein großer Unterschied ist.
Du kannst das ganze viel besser in Worte fassen.
Bezüglich spannen wundert mich, daß du so lange gegrübelt hast.
Gruß
Hans
Bild 3
Olivesche, zu dunkles Foto und virginischer Wacholder.
Bild 1
Mitte Olive
Bild 2
Mitte mit Riss gefällt mir nicht.
Beim letzten Foto schaut das Holz etwas versetz aus.
Als Resteverwertung muß ich dir recht geben.
Teilweise habe ich sogar schöne Resteteile dazugekauft.
Ein großer Unterschied ist.
Du kannst das ganze viel besser in Worte fassen.
Bezüglich spannen wundert mich, daß du so lange gegrübelt hast.
Gruß
Hans
Der Weg ist das Ziel
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Re: Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Hallo Peter,
darf ich mal mit sonst verbotenem Insiderwissen glänzen? Der Virginische Wacholder (juniperus virginiana) (Foto 3 rechts) wurde 1845 im Kühnauer Park in Dessau gepflanzt. War 19 Meter hoch (gemessen und nicht geschätzt), ist in den 1960-er Jahren abgestorben und später von einem weitsichtigen Bürger einem neuen Verwendungszweck zugeführt worden.
Gruß
Cello
darf ich mal mit sonst verbotenem Insiderwissen glänzen? Der Virginische Wacholder (juniperus virginiana) (Foto 3 rechts) wurde 1845 im Kühnauer Park in Dessau gepflanzt. War 19 Meter hoch (gemessen und nicht geschätzt), ist in den 1960-er Jahren abgestorben und später von einem weitsichtigen Bürger einem neuen Verwendungszweck zugeführt worden.
Gruß
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Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski
www.touch-wood.de
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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Re: Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Hallo miteinander,
Getraut euch ruhig euer Fachwissen hier preisß zu geben
Meine Auflistung erhebt keinerlei Anspruch auf vollständigkeit ja nicht mal die Gewissheit der korekten Holzerkennung.
An Peter
Du machst es uns auch nicht wirklich leicht. Ich sag mal Fotos ohne jeglicher Geruchchs oder Geschmackbeschreibung Natürlich der damit verschlossenen Delikatessen
Gruß
Anselm
Getraut euch ruhig euer Fachwissen hier preisß zu geben
Meine Auflistung erhebt keinerlei Anspruch auf vollständigkeit ja nicht mal die Gewissheit der korekten Holzerkennung.
An Peter
Du machst es uns auch nicht wirklich leicht. Ich sag mal Fotos ohne jeglicher Geruchchs oder Geschmackbeschreibung Natürlich der damit verschlossenen Delikatessen
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- Peter Gwiasda
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Re: Flaschenkrönung aus der Holzrestekiste
Liebe Holzfreunde und -innen,
wie versprochen, identifiziere ich hier die Hölzer aus meiner tiefgründigen Restekiste. Das Ziel, durch deren Veredlung auf der Drechselbank die Masse sichtbar zu verringern, habe ich nicht erreicht. Das nennt man Jammern auf hohem Niveau.
Foto 1 von links nach rechts:
+ Eiche mit einem hohen Anteil von Weißfäule im Splintbereich,
+ Ölbaum/Olive in einer geradezu typischen Textur (die es aber tatsächlich bei keinem Baum der Welt gibt, weil es ja nur einzigartige Teile der Bäume gibt),
+ Teil eines Kerns des Astes einer gewöhnlichen Fichte, beim Spalten von Anmachholz von mir aus einem größeren Stamm befreit. Das Holz duftet angenehm und hat überwallte Wunden und verharzte Zonen, die an Bernstein erinnern.
Foto 2 von links nach rechts:
+ Steineiche, hart und rissig, dennoch stabil mit ausgeprägtem Radialspiegel (Dankeschön an Hartmut!),
+ Perückenstrauch, ein wundervolles Bäumchen, das leider immer ein Zwerg bleibt und von ahnungslosen Menschen als Grünabfall geschreddert wird.
+ ganz gewöhnliche Rotbuch, von meinen Freunden aus dem Reich der Mykologie reizvoll strukturiert.
Foto 3 von links nach rechts:
+ Esche. (Ich liebe dieses Holz, weil es Eigenschaften besitzt, die vielen Menschen dauerhaft fehlen),
+ Schlangenholz. Ein Exot aus Südamerika zwischen Venezuela und Brasilien, hart und bei einem bestimmten Schnitt mit einer Oberfläche, die der Haut von Schlangen gleicht. Das Holz ist begehrt und teuer und treibt Drechsler oft in die Krise. Es reißt immer dort, wo es nicht reißen darf.
+ Wacholder, konkret Virginischer Wacholder. Dank an Jürgen Ludwig, der hier sogar den individuellen Lebenslauf dieses Baumes beschrieben hat. Vor vielen Jahren tauschte ich mit ihm einen Abschnitt dieses historisch bedeutsamen Exoten aus Sachsen-Anhalt gegen einen aromatisch duftenden Brocken einer Thujawurzel aus Nordafrika.
Fotos 4 und 5:
Süßkirsche, vermutlich eine dieser dicken Knorpelkirschen. Das Stück ist ein Teil aus der Veredlungsstelle in Mannshöhe. Die dabei von mir mit der Kettensäge geernteten und erst in Teilen verarbeiteten Hölzer haben eine wilde Maserung und Kambiumstruktur und manchmal auch Partien, die an Bernstein erinnern. Diese Teile sind anders als bei Koniferen kein Harz, sondern das sogenannte "Kirschgummi". Man findet es auch bei veredelten Pflaumen.
Es ist extrem schwierig, solche Hölzer zu bestimmen, weil sie zu klein und die Fotos von ihnen mangelhaft sind.
Schön, dass ihr Interesse gezeigt habt, findet
Peter Gwiasda
wie versprochen, identifiziere ich hier die Hölzer aus meiner tiefgründigen Restekiste. Das Ziel, durch deren Veredlung auf der Drechselbank die Masse sichtbar zu verringern, habe ich nicht erreicht. Das nennt man Jammern auf hohem Niveau.
Foto 1 von links nach rechts:
+ Eiche mit einem hohen Anteil von Weißfäule im Splintbereich,
+ Ölbaum/Olive in einer geradezu typischen Textur (die es aber tatsächlich bei keinem Baum der Welt gibt, weil es ja nur einzigartige Teile der Bäume gibt),
+ Teil eines Kerns des Astes einer gewöhnlichen Fichte, beim Spalten von Anmachholz von mir aus einem größeren Stamm befreit. Das Holz duftet angenehm und hat überwallte Wunden und verharzte Zonen, die an Bernstein erinnern.
Foto 2 von links nach rechts:
+ Steineiche, hart und rissig, dennoch stabil mit ausgeprägtem Radialspiegel (Dankeschön an Hartmut!),
+ Perückenstrauch, ein wundervolles Bäumchen, das leider immer ein Zwerg bleibt und von ahnungslosen Menschen als Grünabfall geschreddert wird.
+ ganz gewöhnliche Rotbuch, von meinen Freunden aus dem Reich der Mykologie reizvoll strukturiert.
Foto 3 von links nach rechts:
+ Esche. (Ich liebe dieses Holz, weil es Eigenschaften besitzt, die vielen Menschen dauerhaft fehlen),
+ Schlangenholz. Ein Exot aus Südamerika zwischen Venezuela und Brasilien, hart und bei einem bestimmten Schnitt mit einer Oberfläche, die der Haut von Schlangen gleicht. Das Holz ist begehrt und teuer und treibt Drechsler oft in die Krise. Es reißt immer dort, wo es nicht reißen darf.
+ Wacholder, konkret Virginischer Wacholder. Dank an Jürgen Ludwig, der hier sogar den individuellen Lebenslauf dieses Baumes beschrieben hat. Vor vielen Jahren tauschte ich mit ihm einen Abschnitt dieses historisch bedeutsamen Exoten aus Sachsen-Anhalt gegen einen aromatisch duftenden Brocken einer Thujawurzel aus Nordafrika.
Fotos 4 und 5:
Süßkirsche, vermutlich eine dieser dicken Knorpelkirschen. Das Stück ist ein Teil aus der Veredlungsstelle in Mannshöhe. Die dabei von mir mit der Kettensäge geernteten und erst in Teilen verarbeiteten Hölzer haben eine wilde Maserung und Kambiumstruktur und manchmal auch Partien, die an Bernstein erinnern. Diese Teile sind anders als bei Koniferen kein Harz, sondern das sogenannte "Kirschgummi". Man findet es auch bei veredelten Pflaumen.
Es ist extrem schwierig, solche Hölzer zu bestimmen, weil sie zu klein und die Fotos von ihnen mangelhaft sind.
Schön, dass ihr Interesse gezeigt habt, findet
Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.