honey spoon - ein Arbeitsbericht

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Argus
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honey spoon - ein Arbeitsbericht

Beitrag von Argus »

Hallo,
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letztens wurde ich gefragt, ob ich einen Honiglöffel kenne. Ich wusste, das ich hier schon einige Objekte gesehen hatte, fragte mich zu der Zeit aber immer nach dem Nutzen eines solchen Teiles.
Nun gut, ich sollte so einen Löffel als Geschenk drechseln , einen Honig-Pott dazu gab es schon. Eigentlich sollte es erst einmal nur ein Versuch werden. So nahm ich von unserem Brennholzstapel einen Haselnuss Rundling und spannte ihn auf
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da Haselnuss meist wenig Zeichnung hat und recht langweilig wirkt, wollte ich eigentlich den Löffel anschließend noch dunkel beizen, doch beim drechseln zeigte sich eine interessante Zeichnung von dunklem Mark
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so habe ich den Löffel dann natürlich gelassen. Lediglich den Griff habe ich mit der Sekundenkleber-Methode, die ich auch bei Schreibern anwende, behandelt.
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den vorderen Löffelteil habe ich anschließend mit flüssigem Bienenwachs behandelt.
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damit das Wachs auch tief einziehen kann, habe ich es mit der Heißluftpistole ordentlich erwärmt. Durch die anti-bakterielle Wirkung des Wachses durch den Inhaltsstoff Propolis ist der Löffel so ausreichend lebensmitteltauglich.
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so sieht der Löffel nun fertig aus .
Das vordere Löffelteil mit der Wachsbehandlung ist dunkler geworden und hat fast die Farbe von Buche bekommen, wo hingegen das Griffteil fast so weiß geblieben ist, wie es beim drechseln war.
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eines würde ich beim nächsten Löffel aber anders machen.
Im letzten Bild ist zu sehen, das der Löffel nur halb eintaucht. Der Löffel hat einfach zu viel Auftrieb, obwohl er sich mit dem Wachs recht voll gesaugt hatte. Damit der Löffel mehr Tiefgang bekommt, müsste ich ihn wohl mit lebensmitteltauglichen Epoxyd unter Vakuum verfüllen, um sämtliche Luft aus dem Holz zu bekommen.
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Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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Re: honey spoon - ein Arbeitsbericht

Beitrag von drechselnder-hans »

Servus
Tipp
Ohne Behandlung mit Wachs würde der Löffel mit gesättigte HONIG- Lösung nach einiger Zeit auch tief eintauchen.....
LG Hans
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Schnecke
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Re: honey spoon - ein Arbeitsbericht

Beitrag von Schnecke »

Hallo Frank,

für einen Honiglöffel würde ich unbehandeltes Obstholz oder Ahorn verwenden...
beizen, Sekundenkleber, Epoxyd

käme mir dabei gar nicht in den Sinn .

Schöne Grüße

Christian
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drmariod
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Re: honey spoon - ein Arbeitsbericht

Beitrag von drmariod »

Kannst ihn ja auch untertauchen, sobald Du ihn in die Hand nimmst…
Ich hab jetzt keine Studie gemacht, aber ich würde bei gerade eingestochenen Rillen durch die Kapilarwirkung? erwarten, dass man mit dem Löffel mehr Honig raus bekommt, als mit den Schrägen Rillen. Aber das ist nur eine Vermutung…

Sonst ist es doch super schön geworden.

Grüße
Der Mario
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Grissianer
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Re: honey spoon - ein Arbeitsbericht

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Bei Haselnuss würde ich über Oberflächenbehandlung nicht mal nachdenken.
Wie sagt unser Heyliger Vater: "Holz braucht keine Behandlung"
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Argus
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Re: honey spoon - ein Arbeitsbericht

Beitrag von Argus »

Hallo,
drechselnder-hans hat geschrieben: 08.11.2021 - 16:42:50
Servus
Tipp
Ohne Behandlung mit Wachs würde der Löffel mit gesättigte HONIG- Lösung nach einiger Zeit auch tief eintauchen.....
LG Hans
Ok, wäre mal einen Versuch wert,
mein Gedanke war, das der Honig sich nicht dauerhaft im Holz einlagern sollte /abwaschbar bleibt. Obwohl Honig eigentlich nie schlecht werden kann (durch seine anti-bakterielle Wirkung)
drmariod hat geschrieben: 08.11.2021 - 17:11:53
aber ich würde bei gerade eingestochenen Rillen durch die Kapilarwirkung? erwarten, dass man mit dem Löffel mehr Honig raus bekommt,
umso mehr Oberfläche, umso mehr Haftung und mehr Transport denke ich. Mir gings in erster Linie aber um Form und Ästhetik. Diese liegt aber wieder nur im Auge des Betrachters ;-) Man bekommt aber trotzdem genug heraus.
Schnecke hat geschrieben: 08.11.2021 - 16:57:07
für einen Honiglöffel würde ich unbehandeltes Obstholz oder Ahorn verwenden...
hatte ich leider nicht. Mein Obstholz ist noch nicht abgelagert genug und mein Ahorn ist für die Inlays der Muskatmühlen zuletzt drauf gegangen. Auf die Schnelle fiel mir da nur die 6 Jahre abgelagerte Haselnuss in die Hände. Die ist zwar recht faserig und weich, aber geht insgesamt auch.
Schnecke hat geschrieben: 08.11.2021 - 16:57:07
beizen, Sekundenkleber, Epoxyd
käme mir dabei gar nicht in den Sinn .
gebeizt hätte ich dann ganz natürlich mit ausgekochten Walnussschalen.
Den Griff mag ich so glänzend /rein und wollte den hellen Porzellan-artigen Charakter erhalten.
Epoxyd war nur so ein Gedanke, um das Holz schwerer zu machen. Genauso könnte man wohl Öl , heißes Wachs oder auch Honig mit Vakuum tief ins Holz bekommen. Ohne Vakuum wird sich die Luft in den Hohlräumen aber wohl nicht viel verdrängen lassen und der Auftrieb dann weiter bestehen bleiben.
Grissianer hat geschrieben: 08.11.2021 - 18:04:17
Bei Haselnuss würde ich über Oberflächenbehandlung nicht mal nachdenken.
wie gesagt, ich hatte die Befürchtung, das der weiße Griff dann irgendwann schmuddelig wird (trotz ordentlich gewaschener Hände ;-) ) das ist sicher auch wieder Geschmackssache

Vielen Dank für Euren Input, der meine Sichtweise wieder erweitert.

Gruß Frank
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