Neue Würfel braucht das Land!

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Cello
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Beitrag von Cello »

Hallo Helfried,

ja, Du siehst richtig. Es ist ein sogenannter Sparwürfel oder neudeutsch Light-Würfel, der nur vier Seiten hat.

Nein, die Wirklichkeit ist eine andere. Wenn das Foto besser wäre, würdest Du oben eine ganz kleine (Spar)fläche sehen und unten auch.

Gruß
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Hallo Cello,
Wenn das Foto besser wäre, würdest Du oben eine ganz kleine (Spar)fläche sehen und unten auch.
Danke für die Erklärung! (Da müsste wohl das Foto sehr lichtstark sein - für die untere Fläche. ;-))

Also eine neue Herausforderung: Ein "Light-Würfel" mit exakt vier Seitenflächen, ohne Sparflächen.

Vielleicht auch noch massiv, damit es nicht gar zu einfach wird ?

Beste Wünsche!

Helfried
Cello
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Beitrag von Cello »

Helfried hat geschrieben:
Also eine neue Herausforderung: Ein "Light-Würfel" mit exakt vier Seitenflächen, ohne Sparflächen.

Vielleicht auch noch massiv, damit es nicht gar zu einfach wird ?

Beste Wünsche!
Hallo Helfried,

mit dieser Aufgabe kannst Du mich aber nicht locken. Ganz zufällig habe ich den „Vollen Light-Würfel mit 4 Flächen“ schon auf Lager. Ich rechnete fest damit, dass so eine Aufgabe irgendwann auf mich zukommen würde.

Die Herstellung will ich ausnahmsweise gleich verraten. Man nimmt einen ordentlichen Würfel mit seinen 6 Seitenflächen. Entscheidend ist das Material, das ich nicht verrate. Auf beiden Abbildungen ist Material zu sehen, das aus Nordamerika stammt. Das Material muss acidophob (ein bisschen Wissenschaft ist wichtig) sein. Acidophob heißt, dass es eine strenge Abneigung gegen Saures hat. Man träufelt eine wohl abgemessene Menge Zitronensaft auf die obere Fläche. Diese zieht sich schlagartig zusammen, um sich gegen das Saure zu wehren. Dadurch wird aus der Fläche ein Punkt. Du weißt schon aus der Grundschule, dass beim ewigen Verkleinern einer Fläche nur ein Punkt übrig bleibt, q.e.d. Beim hektischen Zusammenziehen reißt sie die Kanten mit nach oben, die sich nun widerwillig krümmen müssen. Danach dreht man den Würfel um und macht das Gleiche mit der nun oben liegenden Fläche.


Bild

Hier ein LIght-Würfel mit Lüftungslöchern:
Bild

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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Guten Morgen Cello,

was für eine blitzartige Erfüllung meiner Bestellung! Bin beeindruckt.
Du weißt schon aus der Grundschule, dass beim ewigen Verkleinern einer Fläche nur ein Punkt übrig bleibt
Gerade noch hast du meine Schulweisheit über den Haufen geworfen, indem du bewiesen hast, dass ein Würfel auch mit lediglich vier Seiten vollständig
sein kann - und gleich beginnt der Unterricht wieder von vorn.
Wo wird das noch hinführen :-)

5 Seiten?

Hochachtungsvoll!

Helfried

Ps.: Eignet sich der massive Vierseiter zum Würfeln (wenn man Augen aufmalt), oder bleibt er eher uneindeutig liegen wie auf dem Foto?

Pps: Material Robinie oder Osagedorn; Roteiche?
Cello
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Beitrag von Cello »

Helfried hat geschrieben:
Wo wird das noch hinführen :-)
5 Seiten?
Hochachtungsvoll!
Hallo Helfried,

auch das ist machbar.

Nun mein letztes Würfelangebot: 5 Kanten, 5 Flächen. Die Flächen sind unterschiedlich groß, was dem Ganzen einen gewissen Kick gibt. Herstellung analog der oben genannten acidophoben Würfel.

Bild



Eine Zugabe habe ich noch. Es sind bisher noch nie dagewesene Kegel mit drei (in Zahlen: 3) Flächen und 2 (in Worten: zwei) Kanten. Die Mantelfläche besteht aus 2 Flächen und eine Kante teilt das Ganze von oben nach unten. Quasi Sommermantel und Wintermantel.
Der in der Abbildung kleinere Kantenkegel ist ein Nachbau. Er ist in der archäologischen Literatur als „Rundpyramide Ramses 2,5“ bekannt in steht in der Nähe von Gizeh. Ausgegraben von einem Archäologen namens Kantor.

Bild

Nun höre ich aber auf mit diesen Spielereien, es gibt auch noch Ernstes im Leben zu erledigen.

Gruß
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Beitrag von Cello »

Liebe Kolleg -innen und -außen,

hier ein Würfel, dessen Ursprung bis in die Gotik zurück geht. Also nix Neues, nur frisch aufgebraten.

Das gotische Original:


Bild



Mein Würfel:

Bild

Es ergeben sich interessante Durchblicke:

Bild

Bild

Bild

Bild

Bevor ich diesen Würfel fertigte, habe ich ein Probeexemplar gedrechselt und dabei etliches gelernt. Mir ist das Ganze ein bisschen zu viel „Kunst“drechselei, die mir noch nie so recht gefallen hat, weil sie nach meinem Dafürhalten nur die brillante Anwendung ausgefeilter Technik ist. Ich wollte eigentlich nur bestätigt wissen, ob meine theoretischen Überlegungen zur Fertigung dieser Spielerei richtig waren. Die ausgedrehten Teile haben nicht die Form von Kugelschalen, sondern sind Kreisbögen, die sich nahe der Schnittpunkte der Raumdiagonalen treffen.

Holzart Amarillo.

Eckige Grüße

Cello
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Hallo Cello,

a) die Goten hatten wohl gewaltige Drehbänke!

b)
Mir ist das Ganze ein bisschen zu viel „Kunst“drechselei (...)
Ja mir auch, und damit obwohl "neu", kein "Neuer Würfel" wie deine am Anfang des Threads vorgestellten. Irgendwie fehlt noch der innenliegende Spitzenstern ... ;-)
c)
Die ausgedrehten Teile haben nicht die Form von Kugelschalen, sondern sind Kreisbögen (...)
Versteh ich leider gar nicht. Habe die Definition "Kreisbogen" nach Wikipedia anzuwenden versucht, war das ein Fehler?

Feine Ein- und Durchblicke!

Danke.

Helfried
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MartinW
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Beitrag von MartinW »

Guten Morgen Cello,

mir gefällt das Ergebnis Deiner brillianten Anwendung ausgefeilter Techniken sehr sehr gut :maintor1:

Das letzte Photo erinnert sogar ein wenig an den Escher-Würfel ;-)

Danke für's Zeigen,
  • Martin
Sage nicht es geht nicht,
und störe dabei denjenigen,
der es gerade tut...
Cello
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Beitrag von Cello »

Helfried hat geschrieben:
Die ausgedrehten Teile haben nicht die Form von Kugelschalen, sondern sind Kreisbögen (...)
Versteh ich leider gar nicht. Habe die Definition "Kreisbogen" nach Wikipedia anzuwenden versucht, war das ein Fehler?
@ Helfried,
die Zeichnung verdeutlicht die Form der grauen Kreisbögen. Der Drehstahl wurde in Form dieser Kreisbögen geführt. Wenn man den Würfel genau in halber Höhe waagerecht durchschneidet, hat er den blau gezeichneten Querschnitt. Die Kantenlänge des Würfels beträgt etwa 5 cm.

Bild

@ MartinW

Eschers Tricksereien sind genial, aber drechseln wird wohl sehr, sehr schwer… :-A

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Beitrag von Helfried »

Danke für die Schnitt-Skizze, Cello!

Habe gestern (nach stundenlangen Grübeln) sogar selbst ungefähr kapiert, wie das mit den Kreisbögen gemeint war:
Eine weiterführende Erhellung für mich ist es jetzt, dass deine Würfelkonstruktion mit nur 4 durchgehenden Bögen auskommt.
(Ich hatte an 8 Einzelbögen gedacht.)

Helfried
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