.... Wien und Franken ...

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Manfred Fa.
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.... Wien und Franken ...

Beitrag von Manfred Fa. »

Hallo Drechselkfreunde,
mit Freunden waren wir ein paar Tage in Wien. Eine tolle Stadt.
Von Egon Schiele ist z. Zt. im Albertinum eine großartige Ausstellung, die ich unbedingt sehen wollte.
Er starb schon mit 28 Jahren. Unglaublich was er in diesem kurzen Leben erschaffen hat.

In einem Lokal im Zentum der Stadt waren wir zum Essen. Tafelspitz im heißen Kupfertopf mit Beinknochen und alles was dazu gehört. Die Beinknochen habe ich mir vom Ober einpacken lassen. Und er hat mir sogar noch ein paar dazu gelegt.
Meine Frau hat sich für mich geschämt! Wie soll denn das gehen, wir sind doch mit dem Zug da! :motz: Aber es ging. ;-)

In Franken angekommen und Knochen ausgekocht. Und den ersten Knochen verarbeitet. ;-)
Eine Erinnerung an Wien.

Hier ein paar Bilder:

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D 50mm, h 30mm Deckel und Boden Thuja Maser

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Gewinde gestrehlt 21 tpi

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Klassizismus Kreise. Ich habe sie mir in Wien abgeschaut. ;-) Knochen ist natürlich sehr hart
und die Gefahr des Aussplittern bei den Überschneidungen ist groß.

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Muster unter Licht.

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Was Euch mein VOGEL zwitschert,

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habe ich auf das Naturei geschrieben ! :prost:

Gruß
Manfred

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Selbstbildnis Egon Schiele
" GLÜCK hilft nur manchmal, ARBEIT immer. "
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Manfred,

Ein schönes Döschen hast du da gemacht und so, wie die Knochen aussehen, stammen sie von einem gesunden Tier :-)
Ich habe noch selber Knochen im Keller, welche ich mal mühselig ausgekocht und gebleicht habe. Irgendwann werde ich auch mal was draus machen.

Gruß,
Tüftler
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Schnecke
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Beitrag von Schnecke »

Hallo Manfred,
Meine Frau hat sich für mich geschämt!
sag Deiner Frau einen Schöne Gruß:

Sie soll stolz sein auf Deinen Weitblick und Dein Können!!

Danke fürs Zeigen und schöne Grüße

sagt Christian
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chrilu
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Beitrag von chrilu »

Lieber Manfred

Ich bewundere deine Arbeiten schon lange.
Egon Schiele war ein Tullner, (Tulln an der Donau) ich war erst kürzlich wieder da.
Dort liegt übrigens auch Friedensreich Hundertwassers Schiff "Regenbogen"

Die Albertina ist eines der bekanntesten Museen in Wien. Du hast eine gute Wahl getroffen.
Offenbar auch beim Essen.
Ich weiß jetzt nicht wo du Essen warst aber ich denke mal du warst beim "Figlmüller".

Zu deinen Knochenarbeiten hab ich noch eine Frage.
Wie lange kochst du die Knoch wenn sie schon blank sind?
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo,

Das mit dem auskochen würde mich auch interessieren. Als ich meine Knochen zum ersten mal ausgekocht und gebleicht hatte, musste ich fast die Küche evakuieren :mrgreen: Vielleicht hast du ja eine angenehmere Metode?

Gruß,
Tüftler
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BeRo
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Beitrag von BeRo »

Meinen Antowrt geht nach Tüftler.

Ich habe zum auskochen von Bein einen Rezept aus ein Buch über Bein-schnitzen (ind die Niederländische Sprache, aus etwa 1960).
Das geht so:
1 Frisches Bein von Kuh zuerst benützen für eine Suppe, also etwa 4 Stunden zimmern.
2 Eine Stunde kochen mit einen Handvoll Soda.
3 Wieder eine Stunde kochen mit einen Handvoll Soda
4 Eine stude kochen mit klaren Wasser.
5 wieder eine Stunde kochen mit klaren Wasser.
6 Zwei Wochen trocknen lassen, und dan...an die Arbeit.

Es kann auch mit Bein eines Pferd, aber das riecht viel mehr, und das hat auch mehr Fett, und ist auch gelber.

Herzliche Grüßen von-4m70 NAP
Bert Rosbach.
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo,

Danke für den Tipp, es kann alles so einfach sein :mrgreen:

Gruß,
Tüftler
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Bert,

Deine Anleitung finde ich sehr interessant.
Da ich gerade 1 1/2 kg Markknochen im Tiefkühler habe, die ich zu Ostern in eine gehaltvolle Brühe verwandeln möchte, könnte ich das ja mal ausprobieren - Soda und "Zweit"-Herd habe ich in der Werkstatt ;-)
Womöglich werde ich dann auch noch zum Bein-Drechsler...sicher nicht so gut wie Manfred...aber ich könnte etwas üben :-S

Findest Du in Deinem Buch auch genauere Mengenangaben?
Eine Hand voll Soda kann ich mir schon vorstellen, aber für wieviel Wasser oder Knochen nimmt man das?


Hölzerne Grüße
Peter :-)
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BeRo
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Beitrag von BeRo »

Hallo Peter,

So viel Wasser das es unter Wasser steht. Und auch noch eine Zugabe wegen verduensten. Und das ist auch bei auskochen mit klares Wasser.

Ich bin erneut nach das Resultat wenn es gedrechselt ist.

Noch etwas: Bein ist zu farben mit Wasser-beize, oder wie es heissen soll.

Und vielleicht sehen wir uns in Olbernau.

Herzliche Gruessen von -4m70 NAP,
Bert Rosbach.
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Danke Bert,

dann werde ich mich mit der Soda-Konzentration mal von meinem Gefühl leiten lassen.
Sicher sehen wir uns in Olbernhau...

Viele Grüße
Peter :-)
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holzmannl
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Beitrag von holzmannl »

Hallo Manfred

Einfach wunderschön diese dose;

Danke fürs zeigen;

Gruß
Konrad
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MichlK
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Beitrag von MichlK »

Hallo Manfred,

ich finde es immer sehr spannend wenn ein Bericht von Dir erscheint.
Was Du berichtest und welches Objekt sich dann daraus entwickelt.
Ich bin begeistert. Danke
Gruss Michael
--------------------------
Macht weiterhin schöne Späne.
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Minidrechsler
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Beitrag von Minidrechsler »

Hallo Manfred,
Ich antworte ja selten, aber auch ich bewundere dein
überaus reiches Wissen und handwerkliches Geschick.
Hoffentlich begegnen wir uns in Olbernhau!
Da ich ja auch für meine Miniaturen oft Knochen verwende
nehme ich die fertigen argentinischen Rinderknochen von DNS,
da diese schön weiß und dickwandig sind.
Gruß Hermann
Cello
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Beitrag von Cello »

Hallo,
Tüftler hat geschrieben:
Als ich meine Knochen zum ersten mal ausgekocht und gebleicht hatte, musste ich fast die Küche evakuieren
Das nenne ich Mut! Hat das nicht beim ersten Mal schon viehisch weh getan, als Du Deine Knochen ausgekocht hast? Und das hast Du mehrfach wiederholt? Respekt, Respekt!

Gruß
Cello, der seine Knochen nie über 37 Grad erwärmt
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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Manfred Fa.
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Beitrag von Manfred Fa. »

Hallo Drechselfreunde,

der Springer, der alte Knochen, sagt :danke: für die 7 Antworten zum Knochendöschen.

Bild

@ Tüftler, Chrilu-Christian
Die Knochen koche ich nach der Suppe noch 1 Stunde mit einem Schuß ( 2 Schnapsgläser ) Essig.
Danach nochmal kurz im klaren Wasser und abspülen. das war`s. Zitrone in das Kochwasser geht auch ganz gut. Die Knochen sind oft unterschiedlich. Bei poröser Struktur mit Schmutzeinwachsungen sind meist größere Fettmengen eingelagert, die man durch längeres Kochen in der Tiefe auch nicht restlos entfernen kann. Das erkennt man schon im Vorfeld. Einfach entsorgen. ;-)

Die Gezeigten Knochenstücke wurden beim Drechseln heller und sind vom Farbton her vom Elfenbein fast nicht zu unterscheiden,

@ Chrilu
Das Lokal heißt PLACHUTTA.

@ Schnecke, Christian
Deine Botschaft habe ich ausgerichtet. Mittlerweile gefällt ihr das Döschen auch. :-)

@ Hermann
Diese Knochen habe ich auch schon verarbeitet. Der helle Farbton der durch das Bleichen entsteht, ist nur oberflächlich. Diese Knochen sind in ihrer Struktur sehr dicht und haben sehr wenig Fettrückstände.
Je mehr man die Knochen mit Lauge auszehrt, um so spröder werden sie. Gerade zum Drechseln / Schneiden ist es von Vorteil, wenn sie beim filigranen Bearbeiten etwas Eigenelastizität durch diese geringe Fettmenge haben, dass sie nicht aussplittern.
Die Fettspuren werden an der Oberfläche durch das Polieren mit Spiritus und Kreide fast restlos entfernt und die Knochen sind absolut geruchsneutral. ;-)

Gruß
Manfred
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Matthias R
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Beitrag von Matthias R »

Hallo Manfred,
wie immer von Dir - eine wunderschöne Arbeit.
Danke fürs Zeigen und danke für die Infos zur "Knochenvorbereitung".

Allen Drechselfreunden noch einen schönen Ostermontag.
Beste Grüße Matthias

Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun. (Molière)
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Schnecke
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Beitrag von Schnecke »

Hallo Manfred,

Dein "Springerdöschen" ist einfach schön anzusehen und es erinnert an die Werke "alte Meister" :ausruf:

Ich hätte da noch eine Idee:
Schicke doch dem netten Ober aus der Gaststätte "Plachutta" dieses Foto Deiner Springerdose - ich könnte mit vorstellen, daß Du von nun an gut versorgt mit Knochen wärst.

Und für das Lokal wäre es eine gute Werbung: Was man aus Tafelspitz so alles zaubern kann... :-L

Schöne Grüße

Christian

PS: Tafelspitz ist schon was Feines... :-)
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Re: .... Wien und Franken ...

Beitrag von wolfgangsiegel »

auf der Suche nach einem Material für die Griffe an einem - in meinen Augen - besonderen Schrank habe ich das Forum durchstöbert und möchte mich in diesem zufällig ausgewählten und schönen Beitrag bei allen bedanken, die diesen Platz am Leben und so lebendig halten.

Es ist für mich immer wieder besonders nützlich, was sich hier alles finden lässt :-)

Das macht Freude und hilft :klatsch:
... möge es Glück bringen ...
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Mr. Wood
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Re: .... Wien und Franken ...

Beitrag von Mr. Wood »

Hallo Manfred,

da haben die Österreicher aber schöne dicke Knochen bei ihren Rindern :mrgreen:

Das Döschen ist mal wieder eine Augenweide, mal wieder eine erstklassige Arbeit von dir :gold:
Gruß aus der Eifel
Lutz

"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
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chrilu
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Re: .... Wien und Franken ...

Beitrag von chrilu »

Mr. Wood hat geschrieben: 09.03.2023 - 17:22:28
da haben die Österreicher aber schöne dicke Knochen bei ihren Rindern :mrgreen:
Servus Lutz

Ist ja jetzt schon eine Zeit her.
Aber der Plachuta hat einen Ruf zu verlieren.
Der serviert sicher nur Bio Rind und keine Turbomastviecher.
Aber den muss man sich auch leisten können.
Wenn die Kälber Zeit haben zum wachsen dann sind auch die Knochen dicker.

Aber Spaß beiseite, ich hab die Erfahrung gemacht, dass es sehr entscheidend ist welchen Bereich der Knochen du verwendest.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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