Trizylinder – seit wann?

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Cello
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Trizylinder – seit wann?

Beitrag von Cello »

Hallo,

ich möchte gern wissen, wer sich zuerst mit dem Trzylinder beschäftigt hat und wann das war. Meine Kenntnisse habe ich bei Youtube

Aleksandr

erworben. Der Russe (?) Александр Абалихин hat den Trizylinder zum Rubik’schen „Zauberwürfel“ umgearbeitet (2017).

Anfang der 1970-er Jahre hat der bedeutende amerikanische Bildhauer und Designer Charles O. Perry (1929 bis 2011) bei einem Studienaufenthalt in Italien einen Gegenstand gefertigt, der wie ein Trizylinder aussieht. Dieser wurde in Aluminium gegossen (12 cm Länge) und später für 550.-€ bei einer Auktion angeboten. Auch hat er ein „Double Puzzle“ in Plexiglas und Messing erdacht, das die mathematischen Grundlagen des Trizylinders beinhaltet.

Wer kann weiterhelfen?

Gruß
Cello
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www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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wolfgangsiegel
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von wolfgangsiegel »

mir wurde mit dem Namen Charles O. Perry "weitergeholfen".

Das Internet ist schon super .... über was, wie schnell und einfach man sich informieren kann ...

Danke.
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wolfgangsiegel
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von wolfgangsiegel »

nein, er war kein Drechsler, aber diese "geometrische Vorgehensweise" ist schon irgendwie auch "gedrechselt", finde ich.

Ich bin jedenfalls (mal wieder) platt, was Leute schon alles erfunden, entdeckt und gemacht haben und wie gut es mir gefällt und wie es mich anregt, selber - in meiner "Welt" - auch wieder ein Stück weiter zu denken und zu experimentieren.

Da Sind Formen zu sehen, die dermaßen "ursprünglich" sind, wie dieses ausgefallene Möbiusband zum Beispiel:
, dass ich denke: das muss es doch immer schon gegeben haben, ... es wurde aber wohl erst vor Kurzem (in diem Fall von Herrn Perry) modelliert und gebaut.

Ist die Welt nicht wunderbar? :?oh lasst sie uns "hegen und pflegen" :prost:
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wolfgangsiegel
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von wolfgangsiegel »

also ... ich kann in dieser Frage leider noch immer nicht weiterhelfen, aber vielleicht kann mir jemand weiter helfen?
Meine Frage betrifft diese Skulptur vom oben erwähnten Herrn Charles O. Perry, die er "Zero" genannt hat.

Bildschirmfoto 2021-07-16 um 09.45.12.png
Bildschirmfoto 2021-07-16 um 09.45.12.png (692.84 KiB) 3290 mal betrachtet

Als Gekko kann man auf dieser Fläche herumlaufen und jeden Punkt der Skulptur betreten, ohne um eine Kante auf die andere Seite wechseln zu müssen. Das ist die Eigenschaft des Möbius-Bandes.
Beim Möbiusband ist der Trick, dass die zwei Enden eines Bandes einmal gedreht und verbunden werden, so dass daraus EINE Fläche wird.

Aber bei diesem Teil kann ich keine Stelle finden, wo irgendwas gedreht zusammengefügt wurde. :?oh

Ich stelle mir vor, die Fläche ist eine Latex-Folie, die zwischen 2 Ringen aufgespannt ist. Daraus müsste das Teil entstehen können ...,
Wenn ich mir die Ausgangsform vorstelle, ist es wie eine Unterlegscheibe oder ein breitrandiges "O", bei der der äußere und der innere Kreis im 90° Winkel zueinander gekippt wurden.
Bei dem so weit geführten Gedankenspiel bleibt leider in der Mitte nur ein kreisförmiges Loch, ohne den raffinierten "Seitenwechsel".

In der Fantasie drehe ich dann noch den inneren Ring um 45° (oder 90°?), aber außer Faltenwurf entsteht nichts, auf dem ich problemlos die Seiten wechseln könnte .... oder ist das doch der fehlende "Dreh"?

Ich blick's Zero.

Mit "drehen" haben doch hier alle zu tun ... ;-)
Hat jemand den richtigen Gedanken, der sich aufschreiben lässt, damit ich nicht dumm sterben muss?
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von guweller »

Für mich stellt es sich eher so dar wie eine Brücke von einer Seite auf die andere.
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wolfgangsiegel
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von wolfgangsiegel »

alle halbe Stunde sehe ich mir das Bild an (leider habe ich bisher keine weiteren Darstellungen von von Herrn Perrys "Zero" im Internet gefunden).
Inzwischen habe ich den Einduck: schon bei zwei - unverdrehten - Ringen, die im rechten Winkel zueinander stehen, wäre es dem Gecko möglich, die Seite zu wechseln, ohne über eine Kante zu krabbeln. Er müsste nur direkt an der Kante langlaufen und käme von einer Seite der Fläche auf die Andere.
Das würde bedeuten, dass diese Form bereits eine Version des Möbius-Bandes ist ... ?
Vielleicht ist das die Skulptur, die ich demnächst gestalten werde und dann wer' ich berühmt wie Perry.


.... Längst hätte ich einen Versuch unternommen, das Teil aus Latex-Folie und zwei Ringen her zu stellen. Ich habe ganz sicher welche "wo" rumliegen, kann sie aber bisher nicht finden ... :-W
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von dalbergia_63 »

Hallo Wolfgang,

vielleicht bringt Dich folgender Beitrag weiter...

https://www.bm-online.de/inspiration/bl ... form-geben

Ich denke, Albrecht Kiedaisch wäre auch auskunftsbereit... im Beitrag konnte ich nur einen kleinen Teil seiner Objekte zeigen.

Mit handwerklich-kollegialen Grüßen

Heinz
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von Jogi »

Hallo Wolfgang,

Deine Vorstellung mit den 2 Ringen und einer Latex-Folie ist ein guter Ausgangspunkt.
Nur die Schlussfolgerung mit dem Loch nach dem 90° drehen des Innenrings stimmt nicht.
Wenn Du auf die liegende Außenfläche schaust ist der Innenring nach der Drehung ein gerader Strich kein Loch.
Hoffe Dein Knoten ist jetzt offen.

Liebe Grüße
Jürgen
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SteffenM
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Knoten im Kopf?

Beitrag von SteffenM »

wolfgangsiegel hat geschrieben: 16.07.2021 - 10:10:25
Aber bei diesem Teil kann ich keine Stelle finden, wo irgendwas gedreht zusammengefügt wurde. :?oh
Hallo Wolfgang,

schau mal in der Mitte. ;-)

Du hast da einen Streifen, der sozusagen herausgestanzt wurde. Die vollen Pfeile markieren die Ausgangslage: Backbord ist grün und Steuerbord ist rot.
Und auf dem Weg zur anderen Oberfläche werden beide Seiten des Streifens vertauscht: grün ist nun links und rot rechts. Außerdem sieht man nun die vorherige Unterseite. Es ist also wie beim Möbiusband, nur dass Start und Ende seitlich versetzt sind. Die Drehung auf der Rückseite führt alles wieder zusammen.
Lageplan.JPG
Lageplan.JPG (23.31 KiB) 2944 mal betrachtet
Falls du noch immer einen Knoten im Kopf hast, bastel das mal aus Papier nach. Mir hat das geholfen. (Auch wenn die Figur anders aussieht.)

Schöne Grüße!
Steffen
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Re: Trizylinder – seit wann?

Beitrag von Cello »

Hallo,

2020 habe ich mich an der Ausstellung „Mathematik und Kunst“ in Helsinki mit einem Trizylinder beteiligt. Leider konnte die Ausstellung nur virtuell stattfinden. Die Ausstellung findet in jedem Jahr an einem anderen Ort statt. Über meinen Trizylinder hat sich eine Verbindung zum Erfinder des Phi-Kreisels Prof. Kennth Brecher aus Boston ergeben. Er entdeckte meinen Trizylinder in der virtuellen Ausstellung und wollte ihn haben, ich wollte gern seinen Phi-Kreisel aus Messing haben und so haben wir getauscht. Prof. Brecher hat seinen Phikreisel (PhiTOP) 2005 auf der Konferenz, die mit der Ausstellung verbunden ist, erstmals vorgestellt.

https://www.etsy.com/de/listing/2624186 ... cs_2&crt=1

Mein etwas größerer Phikreisel mit der Bohrmaschine angedreht:

https://www.youtube.com/watch?v=wLXs9PqvZmU&t=9s

Warum schreibe ich das? Weil Prof. Becher mit dem Sohn des Bildhauers Charles O. Perry bekannt ist. Vielleicht kann der Sohn nähere Angaben zum Trizylinder machen. Ich nehme an, dass Perry in den 1960-er Jahren den Trizylinder während eines zweijährigen Italienstipendiums entwickelt hat. Ein Aluminiumabguss aus dieser Zeit wurde von einem italienischen Versteigerungshaus angeboten.

Interessant ist auch, dass Perry die „Abfälle“ des Trizylinders, die jeder von uns kennt, in Silber abgegossen hat und als Buchstützen verwendet hat.

https://www.1stdibs.com/buy/charles-o-perry/

Für 5613.-€ versteigert.

Gruß
Cello
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https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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