Werkausleuchtung mit unterschiedlichen Lichtquellen

Wie stelle ich meine Werkstücke ins rechte Licht ?

Moderator: Forenteam

Antworten
Benutzeravatar
beluga
Beiträge: 611
Registriert: 24.05.2009 - 17:51:25
Ort: Leer

Werkausleuchtung mit unterschiedlichen Lichtquellen

Beitrag von beluga »

Hallo zusammen,

nachdem ich mit meinen bisherigen Werkfotos nie so ganz zufrieden war, habe ich eine Versuchsreihe mit unterschiedlichen Leuchtquellen gestartet, deren Ergebnisse ich hier vorstellen möchte.
Vorweg: Auf passendes Tagelicht zu warten, war mir auf die Dauer zu lästig, zumal immer der Aufbau des "Fotostudios" dazukam. Daher habe ich mir auf dem Dachboden eine Ecke hergerichtet. Die Foto-Hohlkehle besteht aus 2mm Plexiglas, dass ich mit dem Excenterschleifer "satiniert" habe, dahinter ist noch eine weiße Stoffbahn gespannt.

Bild

Folgende Lichtquellen habe ich einzeln und in Kombination getestet:

Halogen-Fluter 500W, 3000K
Baustrahler mit 2x 18W kaltweiß-Ernergiesparlampen 6000K
LED-Strahler kaltweiß 25W 6000K
LED-Strahler warmweiß 25W 3500K
LED-Panel 60x60cm warmweiß 30W 3200K

Bild
Bild
Bild

Fotogrfiert wurde mit einer digitalen Kompaktkamera (Panasonic Lumuix DMC tz3)
Als erstes habe ich Fotos von meinem Kleinwerkzeugträger gemacht, da dieser so schön bunt bestückt ist.
Alle Bilder wurden jeweils mit den Einstellungen "automatic white ballance", "bewölkt", und "Kunstlicht" gemacht.
Dabei zeigte sich schon, dass die warmwißen Lichtquellen unter "bewölkt" sehr gelblich wurden, während die kaltweißen unter Kunstlicht sehr blaustichig wirkten:

Beispiel1: LED-Panel unter Einstellung bewölkt
Bild

Beispiel2: LED-Fluter kaltweiß unter Einstellung Kunstlicht
Bild

Diese Farbunterschiede ließen sich auch im digitalen Nachbearbeitungs- Programm (GIMP) nich vollständig eliminieren.

Die folgenden Bilder zeigen die einzelnen Leuchtquellen jeweils in der Einstellung AWB (automatic white ballance) ohne Nachbearbeitung auf dem Computer. Bei Verwendung zweier Lichtquellen wurde jeweils eine von halbrechts und eine von halblinks aufgestellt (siehe oben, erstes Bild)

1.Baustrahler
Bild

2.Halogen-Fluter
Bild

3.LED-Fluter kaltweiß
Bild

4.LED-Fluter warmweiß
Bild

5.LED-Panel
Bild

6.Halogen-Fluter + LED-Fluter warmweiß
Bild

7.HalogenFluter + LED-Panel
Bild

8.LED-Fluter kaltweiß + Baustrahler
Bild

9.Halogen-Fluter + Baustrahler
Bild

Interessant finde ich folgende Punkte:

-Die unterschiedliche Grundfärbung trotz Einstellung AWB
-die unterschiedliche Farbbrillianz
-das differenzierte Schattenspiel (vergleiche z.B. LED-Fluter warmweiß mit LED-Panel)
-den schlechten Weißabgleich bei Verwendung einer kaltweißen mit einer warmweißen Lichtquelle (Halogen+Baustrahler)

Ich habe dann alle Bilder nochmals mit dem Fotobearbeitungsprogramm GIMP nachgearbeitet. Das beste Ergebnis erbrachte in meinen Augen die Kombination 6. Halogen- Fluter + LED-Fluter warmweiß:
Bild

Diese Erkenntnisse wollte ich im Weiteren an gedrechselten Objekten erproben und wählte eine Vase aus rötlichem Wurzelholz, eine kleine Schale aus geräucherter Esskastanie und eine größere Schale aus Birnbaum aus.
Getestet habe ich jeweils die Kombinationen
1.Halogen-Fluter + LED-Fluter warmweiß
2.LED-Fluter kaltweiß+ Baustrahler
3.LED-Panel

Die Bilder werden zuerst unbearbeitet (unter Einstellung AWB s.o.), dann bearbeitet mit GIMP vorgestellt:

1.Halogen-Fluter + LED-Fluter warmweiß
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

2.LED-Fluter kaltweiß + Baustrahler
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

3. LED-Panel
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

Abschließend stelle ich für mich fest:

-die Kombination Halogen-Fluter + LED-Fluter warmweiß ist meine bevorzugte Kombination
-das LED-Panel ist eine sehr interessante Alternative, insbesondere, wenn man Schatten vermeiden will (allerdings für solche "profanen" Anwendungen noch zu teuer - ca. 130 €-, ich verwende sie im Wohnzimmer als Tageslichtersatz: Sehr angenehmes Licht!)
-die Nachbearbeitung am Computer ist lohnenswert, kann aber nicht alle Schwächen einer Aufnahme ausgleichen

In der Hoffnung, Einigen eine Orientierungshilfe gegeben zu haben, und in der Gewissheit, dass es andere noch besser können, grüßt

Bernd
Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich
-aber sinnlos
Gerd Altmann
Beiträge: 1203
Registriert: 08.01.2008 - 08:07:35
Name: --
Ort: Werdau

Beitrag von Gerd Altmann »

Hallo Bernd,

da hast Du Dir richtig Mühe gegeben. Vielen Dank für die ausführliche Darstellung.
Um aus Deinem Kameramodell noch das eine oder andere herausholen zu können, empehle ich Dir den folgenden Artikel, der sehr anschaulich die Stärken und Schwächen des Modells beschreibt.

Schöner Beitrag von Dir.

Gruß Gerd

http://www.digitalkamera.de/Testbericht ... /4046.aspx

PS: Kleiner Nachtrag ... mit Kunstlicht ist die Kamera nicht sehr freundlich in der Bildaufzeichnung da der automatische Weißabgleich nicht gut umgesetzt ist.
Per aspera ad astra.
achillis
Beiträge: 1365
Registriert: 13.02.2012 - 20:37:32
Ort: Mecklenburg Vorpommern

Beitrag von achillis »

Hallo Bernd,

super Deine Arbeit und Mühe um allen zu zeigen wie man seine Objekte ins rechte Licht rücken kann.

Klasse finde ich es auch und da frage ich mich warum komme ich nicht darauf.
Daher habe ich mir auf dem Dachboden eine Ecke hergerichtet.
Thema Boden und dort eine etwas kleines Fotostudio einzurichten, habe ich doch genug Bodenräume die nicht richtig genutzt werden.

danke für den super Beitrag und guten Rutsch nach 2013.


:prost: :prost: :prost: :prost: :prost: achillis
Benutzeravatar
Dreggslschtub`
Beiträge: 269
Registriert: 10.03.2012 - 22:37:33
Name: Alfons Grünwied
PLZ: 89233
Ort: Neu-Ulm-Burlafingen

Werkausleuchtung

Beitrag von Dreggslschtub` »

Hallo Bernd,

wenn ich das auf dem ersten Bild richtig interpretiere, wurde Dein Doppelbett in ein Matratzenlager umgewandelt ! Kann ich aber verstehen, daß dieser Zeitaufwand mal eine Auszeit braucht, um sich zu erholen.

Viele Grüße und guten Rutsch

Alfons
Außerhalb Bayern´s gibt es kein Leben,
und wenn, dann doch nicht dieses.
(Spruch an der Engstinger Schloßkapelle)
Alibaba
Beiträge: 122
Registriert: 12.11.2012 - 17:16:37
Ort: Sulzberg

Beitrag von Alibaba »

Danke für deine Tests, Bernd.
Die LED-Panels sind meiner Meinung nach dasselbe wie LED-Stripes (mit einer Milchglasscheibe davor), die es schon um ein paar Euro aus Honkong gibt, evtl. magst du mal mit denen experimentieren. Ich selbst habe einen Grossteil meines Hauses bereits auf diese LED-Stripes umgestellt, das Licht ist gut und die Handhabung einfach (aufkleben, zusammenlöten, Anschliessen an 12 V, fertig). Dabei gibt es verschiedene Baugrössen - 3528 oder 5050. Unterschiede sind die, dass 3528 nur eine LED im Gehäuse hat, 5050 immer 3. Die 3528er bringen bei einer Packungsdichte von 60 LEDs pro Meter und einem Leistungsverbrauch von ca. 6 Watt pro Meter mit der Temperatur von ca. 2500-3000K pro 5 Meter das Lichtergebnis von einer 120 Watt Glühbirne, auf 5 Meter umgerechnet 24 Watt Verbrauch. Kostenpunkt im Moment ca. 7-8 Euro pro 5 Meter, ein passendes Netzteil dazu mit 60 Watt ca. 10 Euro. Eine passende MIlchglasscheibe ist sicher auch recht günstig.
Meine Beleuchtung unten in der Werkstatt über der Drechselmaschine habe ich mit 4 Meter 5050er bei einer Packungsdichte von 60 LED pro Meter realisiert, passt gut und leuchtet meine Arbeitsfeld gut aus. Falls du z.B. einen guen Händler in Honkong via Ebay suchst dann gerne per PN.

Das mit dem LED Panel werde ich demnächst ausprobieren, hab auch meine Probleme mit dem Fotografieren der Schalen, darum hab ich auch noch keine hier vorgestellt.
Grüsse
Klaus
Benutzeravatar
cuxidevil
Beiträge: 74
Registriert: 04.11.2012 - 15:38:26
Ort: Cuxhaven
Kontaktdaten:

Beitrag von cuxidevil »

Wow!
Vielen Dank für die ganze Arbeit!
Da werde ich doch bei gelegenheit mal drauf zurückgreifen... Meine bisherigen Bilder entstehen meist einfach nur mit dem I Phone...
Aber wenn ich das hier so sehe, dann sollte ich wohl doch mal die richtige Kamera nehmen... :mrgreen:
Lieber Gruß
Mark
Benutzeravatar
beluga
Beiträge: 611
Registriert: 24.05.2009 - 17:51:25
Ort: Leer

Beitrag von beluga »

Hallo zusammen,

freut mich, dass meine Experimente Interesse gefunden haben.

@Gerd: Danke für den Hinweis auf die Digitalkamera-Webseite, ist eine echte Fundgrube bei der Suche nach einer vernünftigen Kamera. Die TZ3 habe ich als Reisekamera schon vor 4 Jahren gekauft. Sie hat einige Schwächen und ist für Objektfotografie sicher nicht die erste Wahl;- aber immerhin ein gangbarer Kompromiss.

@Alfons: Im Hintergrund sieht man unsere Alt-/Reservematratzen, ich musste meinen Schlafplatz nicht räumen.

@Klaus: danke für die Tips, mit den LED-Stripes lassen sich ja tolle Beleuchtungen realisieren auf kleinstem Raum. Da gibt es eine Menge an neuen Möglichkeiten. Ob allerdings die Panele wirklich nur LED-Stripes + Milchglasscheiben sind, halte ich für fraglich: Die Leuchtfläche ist ganz homogen hell bei einer Bautiefe von nur 12 mm. Bei diesem geringen Abstand müssten die Einzel-LEDs doch als Lichtflecken erkennbar sein?

@Wacholder: Das mit dem Schattenwurf ist in der Tat durch direkte Anstrahlung bedingt und könnte durch indirekte Beleuchtung verringert werden. Allerdings nimmt natürlich auch die Leuchtstärke ab und wenn die indirekte Beleuchtung von oben kommt, werfen z.B. Schalen auf der Unterseite viel Schatten. Die Ausleuchtung mit den geringsten Schatten hatte ich beim LED-Panel, da hier die Fläche (60x60cm) homogen abstrahlte und so den Schatten diffusierte.
Im Übrigen finde ich Schatten an sich nicht unschön, er hilft vielfach, die Plastizität des Gegenstandes zu erhöhen. Störend finde ich ihn immer dann, wenn er sehr scharf und nur zu einer Seite fällt.(Daher mag ich Blitzaufnahmen nicht so, zumindest mit meinem kleinen integrierten Blitz). Das habe ich durch die Doppelbeleuchtung von halbrechts und halblinks zu vermeiden versucht.

Gruß und einen guten Jahreswechsel, Bernd
Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich
-aber sinnlos
Buzz
Beiträge: 169
Registriert: 08.06.2006 - 08:14:29
Ort: Bühl

Beitrag von Buzz »

Hallo Bernd,

ich finde von der Rohaufnahme her die konventionell ausgeleuchteten (Halogen) am Besten und die Mischlichter allesamt "scheußlich".

Zum Vergleich noch mal Dein Gimp-Halogenfluter+LED:

Bild

(Der Hintergrund und Schatten links grün, das Metall an grün oder rot, Vordergrund rotstichig, Werkzeuggriffe zu bunt und in den falschen Farben...)

Nach nur einem Klick sieht z.B. Dein Halogenfluterbild so aus:

Bild

Das ist schön neutral und nur noch schlecht ausgeleuchtet - insbesondere das Metall und die Holzgriffe wirken viel natürlicher als auf Deinem Lieblingsbild... Warum die Kamera bei ISO 100 so rauscht und solche Farbwolken macht, kann ich mir allerdings nicht erklären - vielleicht liegt es am mehrfachen komprimieren. Kann man sicher in den Griff bekommen.

Die ungleichen Schatten und die ungleiche Farbgebung innerhalb der Objekte bei der Ausleuchtung mit Mischlicht empfinde ich als sehr störend. Schatten - schön plaziert - haben aber durchaus was - es muss nicht immer die weichgespülte völlig schattenlose Objektphotographie sein.

Stativ verwenden und die Blende etwas weiter auf, die Belichtung kannst Du hier auf manuell stellen und Dich rantasten, den Farbausgleich auch - als Startwert dürfte sich ca. 3400K anbieten, ISO fest auf den niedrigsten möglichen Wert.

Achso - vielleicht ist auch einfach Dein Bildschirm falsch kalibriert oder gar nicht...

Hoffe Du nimmst das als konstruktive Kritik - so ist's auch gemeint :-)

Sodele - den nächsten Beitrag gibts erst nächstes Jahr - nen guten Rutsch :prost: und Grusz,
Dirk
Benutzeravatar
beluga
Beiträge: 611
Registriert: 24.05.2009 - 17:51:25
Ort: Leer

Beitrag von beluga »

Hallo Dirk,
Du hast recht, das Bild hat Farbstörungen. Ich habs mir nochmal vorgenommen und komme zu folgendem Ergebnis:

Bild

Schon deutlich besser, wie ich finde. Die Farbtemperatur vom Halogen-Fluter und vom LED-Fluter unterscheiden sich kaum, daher sind die Fehlfarben wohl dem ungeschickten Nacharbeiten geschuldet. Ich bin in Sachen Foto und Bildbearbeitung auch alles andere als ein Experte (schließlich ist Drechseln meine Passion), daher bin ich für hilfreiche Tips immer dankbar.

Verrätst Du noch, mit welchem Mausklick in welchem Programm Du das Bild verbessert hast?

Gruß, Bernd
Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich
-aber sinnlos
Benutzeravatar
chrilu
Beiträge: 1450
Registriert: 09.12.2011 - 17:23:50
Name: Christian
PLZ: 2542
Ort: Kottingbrunn
Kontaktdaten:

Beitrag von chrilu »

Serus
Die schatten bringst du weg wenn du von unten durch das Papier beleutest.
Die Beleutung sollte nicht direkt erfolgen, du kannst die Strahler auf eine weisse Flaeche hinter den Objekten richten.
Neonlichter funktionieren nicht da sie ein Rauschen bei Digicams erzeugen.
3 Lampen sind ok, Stativ bringt viel ist aber nicht unbedingt notwendig.
Die Kameraeinstellung Auto solltest du vermeiden.
Probiere eine Manuelle Einstellung mit Blenden und Blichtungszeit zu finden, die für dich passt.
Den Weissabgleich machst du dann mit deiem Bildbearbeitungsprogramm.

Gutes Gelingen
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

____________________________________________________________________
https://cln.at
____________________________________________________________________
Benutzeravatar
smithgermany
Beiträge: 409
Registriert: 05.03.2011 - 21:22:34
Ort: Balingen
Kontaktdaten:

Beitrag von smithgermany »

Hallo Bernd,

vielen Dank. Finde Ich sehr gut was Du machts. Toller Bericht. Ich habe bisher nur mit mein Iphone Fotografiert aber nun will ich auch ein wenig besser werden. Habe mir ein Mini-Studio gebaut heute abend. Tut gar nicht schlecht (im Vergleich zur iPhone auf ein Bettlarken ist natürlich alles besser)

Hier das "Studio"

Bild

und hier ein Musterbild.

Bild

Ich habe nur einen Taschenlampe gehabt. Muß mir bessere Lichter wie deine holen und mir das Photoprogram zur Gemüte führen. Wenn Geld übrig ist baue Ich mir auch was besseres aber für jetzt tut es.

Schön Abend
Brian
lg, Brian

Profitec 2
Runimog
Beiträge: 228
Registriert: 31.12.2006 - 11:56:34
Name: --
PLZ: 81477
Ort: München

Beitrag von Runimog »

Hallo Bernd

Sehr gut was du da machst, das nenn ich mal "Doktorarbeit" :klatsch:
Gruß Rudi
Benutzeravatar
schmitti
Beiträge: 219
Registriert: 28.03.2008 - 07:29:08
Ort: Köln

Beitrag von schmitti »

Hallo Bernd,

Deine aufwändige Testreihe bringt (zum Glück) das gleich Ergebnis wie man in einschlägigen Fachbüchern oder Foren (z.B. DLSR-Forum.de) nachlesen kann.
Aber ich hab auch mit Baustrahlern angefangen, weil ich dachte "Hauptsache möglichst hell".
Und alle Bilder waren Orange :-A

Was sind denn unserer Ziele beim Schalen fotografieren?
1. Das Holz soll in Farbe und Oberfläche so aussehen wie in echt!
2. Gleichmäßiger z.B. weisser Hintergrund
3. keine (ungewollten) Schatten

Punkt 1 ist das schwierigste von allem, denn das hängt maßgeblich von der Beleuchtung und der Kamera Einstellung ab.
Bei der Kamera macht man einen Weissabgleich (natürlich manuell) damit die Kamera auf die Lichtverhältnisse eingestellt ist.
Denn nur wenn ein weißer Hintergrund auf dem Foto wirklich weiß ist, passen auch die Farben Deines Objektes.
Schau Dir mal kritisch Deine Bilder an, da ist kein einziger Hintergrund weiss.
Und da kannst Du dann im Photoshop schrauben wie Du willst, die Farben werden nicht original.

Bei der Beleuchtung ist die oberste Regel: Kein Mischlicht!!!
D.h. nur eine Sorte Lampen mit der gleichen Lichtfarbe (Farbtemperatur).
Denn Mischlicht kann keine Kamera verarbeiten.
Halogen-Baustrahler sind da ganz schlecht, denn die sind nicht Farb stabil. Die Lichtfarbe ändert sich in Abhängigkeit der Lampen Temperatur teilweise beträchtlich.
Auch herein scheinendes Tageslicht führt zu Mischlicht.

Stand der Technik zum Fotografieren sind sog. Tageslichtlampen. d.h. die haben etwa die Farbtemperatur wie Tageslicht (bewölkter Himmel 5000-5500K).
Damit muss man sein Fotostudio auch nicht mehr verdunkeln.
Solche Lampen gibt es schon recht erschwinglich (z.B. BIGLAMP 501 STUDIOLEUCHTEN)

Hier mal ein Foto von meinem Aufbau.
Den weißen Fotohintergrund habe ich aufgerollt damit man mehr sieht.
Bild

Das sind zwei B.I.G. Lamp Mega mit je 75W.
Damit die Schalen unten keinen Schatten werfen habe ich mir ein Lichtpult gebaut.
Eine Kiste 60x60cm mit 7 Tageslicht Leuchtstoff Röhren (OSARAM L18W / 954 5400K) abgedeckt mit einer weiß transparenten (60%) Plexiglas Scheibe.
Das Lichtpult ist so stark, dass genug Licht durch den darüber gelegten Fotohintergrund scheint und alle Schatten verschwinden.
Bei hellerem Holz lege ich manchmal noch diffusionsoffene Folien 1/2 oder 1/1 dazwischen um das Licht von unten etwas ab zu schwächen.

Kamera auf ISO 100, Blende 8 und 1/15 bei 50mm Festbrennweite.

Noch ein Hinweis:
Lass Dich nicht von der Darstellung Deines Monitors irreführen. Wenn der nicht kalibriert ist (und das sind Standard Monitore nie) können die Farben total verfälscht sein.
Nur auf Papier siehst Du wie Dein Foto wirklich ist.
Wenn man keinen teueren "Fotobearbeitungs Monitor" kaufen will lohnt sich in jedem Fall das Kalibrieren. Das geht gut mit einem sog. Spyder z.B. Spyder 3 Pro.

So, ich hoffe das hat etwas weiter geholfen und nicht nur neue Fragen aufgeworfen.
Grüße Stefan
Benutzeravatar
Helmbrecht
✝ - 2021
Beiträge: 845
Registriert: 18.09.2007 - 21:34:28
Name: Helmbrecht Zastrau
PLZ: 37176
Ort: Nörten-Hardenberg

Titel

Beitrag von Helmbrecht »

Hallo Bernd und Stefan und alle fotografierende Drechsler,

zunächst Allen ein gesundes, zufriedenes Jahr 2013.
Hier ist nun schon soviel geschrieben, mit vielen Fotos, und vor allem Bernd hat sich ja sehr viel Mühe gegeben.
Deshalb verfasse ich mal einen neuen Bericht unter dem Titel:
DRECHSELOBJEKTE fotografieren
es grüßt
Helmbrecht

http://drechselstudio.wg.vu/
Buzz
Beiträge: 169
Registriert: 08.06.2006 - 08:14:29
Ort: Bühl

Beitrag von Buzz »

Hallo Zusammen,
schmitti hat geschrieben:
Aber ich hab auch mit Baustrahlern angefangen, weil ich dachte "Hauptsache möglichst hell".
Und alle Bilder waren Orange :-A
das kriegt der Weißabgleich aber problemlos hin, genauso wie das früher der Kunstlichtfilm gemacht hat. Ich fotografiere seit Jahren mit Halogen und die Farben sind korrekt.
Punkt 1 ist das schwierigste von allem, denn das hängt maßgeblich von der Beleuchtung und der Kamera Einstellung ab.
Bei der Kamera macht man einen Weissabgleich (natürlich manuell) damit die Kamera auf die Lichtverhältnisse eingestellt ist.
So natürlich ist das mit dem manuellen Weißabgleich nicht... Wenn die Kamera den Weißabgleich halbautomatisch gut kann - z.B. auf eine Graukarte - dann ist das die bessere Alternative (Vorgehensweise: Graukarte (das ist ein Stück Pappe/Plastik, das eine definierte Farbe - nämlich neutrales Grau und eine definierte Helligkeit hat und die man im Fotoladen kaufen kann) ins Bild bringen, fotografieren, der Kamera sagen, wo die Karte ist und den Rest macht die Elektronik...). Der manuelle Weißabgleich an der Kamera ist schwierig - dazu müsste ja der Kameramonitor kalibriert sein - das geht aber gar nicht, da sich die Kalibrierung immer auch auf die Umgebungsbeleuchtung bezieht (siehe unten) - d.h. man muss zwischen Rechner und Kamera hin- und herhüpfen um das gut hinzubekommen... Deshalb nehme ich entweder die Graukarte, oder lasse es bei einer recht groben Einstellung der Farbtemperatur oder dem automatischen Weißabgleich und mache den Rest anhand der Graukarte am Rechner.
Denn nur wenn ein weißer Hintergrund auf dem Foto wirklich weiß ist, passen auch die Farben Deines Objektes.
Schau Dir mal kritisch Deine Bilder an, da ist kein einziger Hintergrund weiss. Und da kannst Du dann im Photoshop schrauben wie Du willst, die Farben werden nicht original.
Das stimmt so nicht. Wenn man nicht arg weit weg ist (so dass man in die Über- oder Unterbelichtung einzelner Farben kommt und so die Kurven verbiegt), eine einheitliche Beleuchtung hat und im RAW-Format mit großer Farbtiefe fotografiert, ist das keinerlei Problem - man hat am Rechner dann schließlich genau die Daten zu Verfügung, die auch der Kamera-Prozessor hinbiegen würde - man muss nur RAW fotografieren oder zumindest alle Verarbeitungsautomatiken der Kamera ausschalten. Ich mache den fertigen Weißabgleich sehr oft in Lightroom oder Photoshop - mit Gimp sollte das aber genauso gehen.
Bei der Beleuchtung ist die oberste Regel: Kein Mischlicht!!!
D.h. nur eine Sorte Lampen mit der gleichen Lichtfarbe (Farbtemperatur).
Denn Mischlicht kann keine Kamera verarbeiten.
Ich hole jetzt doch mal etwas weiter aus:

Unser Auge macht in Zusammenarbeit mit dem Gehirn und unserem Vorwissen ständig einen Weißabgleich - eine weißes Blatt erscheint uns immer gleich weiß, obwohl im es Laufe des Tages, in verschiedenen Lichtsituation, im Schatten oder direkten Licht völlig verschiedene Farbtöne annimmt (z.B. ist ein Blatt Papier, dass man aus der Sonne in den Schatten hält, in "Wirklichkeit" viel blauer als zuvor). Unser Gehirn gaukelt uns da oft sogar etwas vor, wenn wir verschiedene Beleuchtungen gleichzeitig haben (z.B. abends wenn schon das Zimmerlicht an ist und es draußen noch etwas hell ist) - und wir sehen zwei völlig verschiedene Farbtöne in einem Blickfeld als weiß. (Dazu kommt natürlich noch, dass wir das kontinuierliche Spektrum mit verschiedenen Pigmenten/Sensoren sehen, die jeweils einen ganzen Spektralbereich abdecken, wie die Kamera natürlich auch - und diese Bereiche noch nicht mal bei allen Menschen exakt gleich sind...). Kurz - was wir als Farbe (und auch als Form, ...) sehen, ist nicht konstant und auch nicht das, was da ist oder was der Sensor Auge aufnimmt, sondern das was unser Gehirn nach vielen komplexen Verarbeitungsschritten für das Bewußtsein verfügbar macht.

Jetzt wollen wir, dass ein Bild einen ähnlichen Eindruck vermittelt, wie ein Blick in eine reale Umwelt.

Damit kommen wir zum Monitor: Wir sitzen in einem Raum, dort haben wir unseren Bildschirm. Damit unsere Gehirn einen vernünftigen Weißabgleich machen kann, brauchen wir erstmal eine abgestimmte Beleuchtung um und auf dem Bildschirm. Tageslichtröhren (ich verwende Osram Biolux 965 - 6500K und hohe Farbtreue, wesentlich billiger als "Profiröhren", allerdings natürlich viel kälter als das 5000K-Normlicht - ich mag das aber sowieso) sind dazu sehr geeignet, man kann aber prinzipiell auch jede andere Lichtfarbe verwenden. Jetzt muss der Bildschirm noch so eingestellt werden, dass sein Weiß so leuchtet, wie ein weißer Körper der mit der Raumbeleuchtung beleuchtet wird (und das natürlich auch für alle anderen Farben, dazu braucht man eine Bilddatei, deren Farben stimmen und das physische Gegenstück dazu - bekommt man bei fast jedem gutem Bilderdienst). Dann ist der Bildschirm richtig kalibriert und wenn man ein fertiges Foto oder die fotografierte Schale neben den Bildschirm hält, sollte es im Idealfall genau gleich aussehen.

Wenn man so einen Aufbau hat, kann man am Rechner die Bilder richtig und farbneutral hinbekommen. Wenn man es noch besser hinbekommen will, muss man sich natürlich wesentlich tiefer in das Thema Farbmanagement einarbeiten - da gibt es noch einige Klippen zu umschiffen und das war jetzt alles stark vereinfacht.

Mischlicht sind wir gewohnt und es ist in vielen Situationen auch nicht schlimm (bei strahlendem Sonnenschein hat man auch Mischlicht - der Himmel ist viel blauer als die direkte Sonne - deshalb sind Schatten auf solchen Aufnahmen auch blau) oder gar bildtragend - z.B. der rötliche Kerzenschein oder das rötliche Licht, das in einer Abendstimmung aus den Fenstern scheint - bei einer "kühlen" Objektaufnahme stört es aber und verwirrt das Auge - hier erwarten wir eine neutrale und einheitliche Beleuchtung.

Der Weißabgleich am Rechner (oder gleich in der Kamera) schiebt einfach nur die Farben hin und her - wenn es zwei verschiedene "Weiße" gibt, bleiben diese Töne immer verschieden - d.h. Mischlicht ist nicht (oder kaum :) ) nachträglich korrigierbar.
Halogen-Baustrahler sind da ganz schlecht, denn die sind nicht Farb stabil. Die Lichtfarbe ändert sich in Abhängigkeit der Lampen Temperatur teilweise beträchtlich.
Das stimmt bedingt, allerdings haben Markenhalogenröhren, wenn sie mal ein paar Sekunden leuchten eine recht konstante (Farb-)Temperatur, die fast nur noch von der Spannung abhängt. Ich hatte da nie größere Probleme. Man muss nur darauf achten, dass man in allen Strahlern exakt die gleichen hochwertigen Röhren einsetzt, da insbesondere billige Röhren oft eine wesentlich niedrigere und auch innerhalb einer Charge schwankende Farbtemperatur aufweisen. Dann klappt's auch mit den Baustrahlern oder Deckenflutern.
Stand der Technik zum Fotografieren sind sog. Tageslichtlampen. d.h. die haben etwa die Farbtemperatur wie Tageslicht (bewölkter Himmel 5000-5500K).
Damit muss man sein Fotostudio auch nicht mehr verdunkeln.
Jein - das natürliche Tageslicht schwankt schon innerhalb eines Tages um mehrere tausend Kelvin...
Solche Lampen gibt es schon recht erschwinglich (z.B. BIGLAMP 501 STUDIOLEUCHTEN)
Eine Kiste 60x60cm mit 7 Tageslicht Leuchtstoff Röhren (OSARAM L18W / 954 5400K) abgedeckt mit einer weiß transparenten (60%) Plexiglas Scheibe.
Die Leuchtstofflampen die Du verwendest werden, sind nicht schlecht - aber bei einem diskontinuierlichen Spektrum hat man auch bei hohem Farbwiedergabeindex immer das Risiko, dass die Spektren von Kamera und Röhre nicht gut harmonieren. Ich ziehe deshalb - und weil es einfach auch billiger und heller ist - Blitzlicht vor. Damit brauche ich auch nicht abzudunkeln - der Blitz überstrahlt jedes andere Licht bei weitem...

Ich verwende für kleine Sachen einen Billigaufnahmetisch mit einer ebenso billigen Blitzanlage - bis darauf, dass das Dauerlicht immer gleich hell ist (und man damit die Lichtsituation nur schlecht beurteilen kann, bevor man den Knopf drückt :) ) - bin ich damit auch recht zufrieden - ein ähnliches Modell ist z.B. sowas hier: http://www.ebay.de/itm/Aufnahmetisch-St ... 0547237020 Für Portraits etc. verwende ich entweder Baustrahler (tw. mit Vorsätzen) oder auch eine Blitzanlage.
jedem Fall das Kalibrieren. Das geht gut mit einem sog. Spyder z.B. Spyder 3 Pro.
Notfalls geht das auch per Hand - ausbelichtetes Testbild - alle guten Anbieter haben sowas im Programm - neben den Bildschirm halten und so langen anpassen bis es gleich wirkt. Ist auf jedem Fall schon mal viel besser als gar nichts zu machen. Und vorher den Monitor richtig installieren - für fast jeden Monitor gibt es vom Hersteller ein Profil, das in Windows installiert werden kann. Mit dem Spyder geht es natürlich einfacher und besser - ich wollte darauf nicht verzichten...

Vor ein paar Jahren war das noch nicht so schlimm - inzwischen sind aber sehr viele Monitore am Markt, die nicht mehr das Standardspektrum abgeben, das zu Röhrenzeiten üblich war - deshalb muss man die meisten Monitore schon wenn man nur einigermaßen passable Ergebnisse will - kalibrieren.

@beluga: Das war einfach die automatische Farbkorrektur - verwende ich normalerweise nicht - ich wollte Dir nur zeigen, dass die Farben, bei einer vernünftigen Lampe ganz einfach einigermaßen neutral werden - und dann hat man schon mal die Hälfte geschafft. Dein neues Bild ist von den Farben her besser, die Schatten sind aber immer noch grünstichig und insgesamt ist es viel zu bunt - insbesondere das Rot ist nahe am Limit.

Das war jetzt ein wenig theoretisch - wie man es praktisch macht, hängt sehr stark von der jeweiligen Ausstattung und dem Einarbeitungs- und Investitionswillen ab. Wenn man sich ein klein wenig damit beschäftigt, ist das aber nur halb so schlimm und das meiste bügeln die Programme/Kameras heute schon aus, ohne das es Otto-Normalnutzer überhaupt merkt.

Ein Anmerkung noch: Auch die Browser/Programme gehen sehr verschieden mit dem Farbmanagement um - manche beachten gar nichts, manche immerhin, was für ein Monitor angeschlossen ist, und manche auch noch, was für Farben das Bild hat - d.h. ein Bild kann auch auf demselben Rechner in verschiedenen Programmen ganz verschiedene Farben haben :heul .

Grusz,
Dirk
Benutzeravatar
schmitti
Beiträge: 219
Registriert: 28.03.2008 - 07:29:08
Ort: Köln

Beitrag von schmitti »

Hallo Dirk,
jetzt war ich aber echt etwas erschrocken und dachte ich hab mit meinem Halbwissen nur Bullshit geschrieben und bekomme es jetzt von einem Fotografen im die Ohren gehauen :-A

Aber nachdem ich Deine ausführlichen Abhandlungen nun mehrfach gelesen habe glaube ich, wir sind da ziemlich nah beieinander.
Ich kann das nur nicht so technisch fundiert erklären. Mein Wissen basiert auf Google und ausprobieren.
Mit "manuellem Weißabgleich" meinte ich natürlich das von Dir beschriebene Vorgehen mit der Graukarte. Ist in meiner Kamera (Canon EOS) Doku auch als "manuell" beschrieben.
Und mit meinen Baustrahlern hatte mein AWB echte Schwierigkeiten.

Mein Ziel ist es das Licht Setup und die Kamera so eingestellt zu haben, das das Foto schon mal möglichst gut ist, da ich keine Lust und Zeit habe alle Bilder noch mal im Lightroom zu entwickeln.
Ich will ja eigentlich mehr Zeit mit Drechseln verbringen als mit den Fotos :mrgreen:

Nutzt Du das Blitz Set aus dem EBay Link? Taugt das was? Das ist ja preislich ein Kracher.
Die Blitze sind als Studioblitze mit Leitzahl 38 ja etwas schlapp, aber für das Geld....
und für die Entfernung bei Schalen sollte das reichen.

Grüße Stefan
Buzz
Beiträge: 169
Registriert: 08.06.2006 - 08:14:29
Ort: Bühl

Beitrag von Buzz »

Hallo Stefan,

ich bin auch kein Profi - ich fotografiere (wobei ich eigentlich mehr im Labor oder bei der digitalen Entwicklung tätig bin) nur schon sehr lange und zeitweise auch recht intensiv... Meistens aber Makro oder Landschaften. Bis vor einiger Zeit habe ich Farbe auch selber entwickelt (inzwischen nur noch SW) und da muss man sich dann schon ausführlich damit auseinandersetzen, wenn es was werden soll. Beim Digitalbild drückt man einmal STRG-Z und alles ist wieder gut - im Labor steht man dann noch mal 15 Minuten für den nächsten Versuch. Zum Fotografieren bin ich aber aus der digitalen Ecke gekommen - ich habe Ende der 80er/Anfang der 90er angefangen recht intensiv mit Raytracern rumzuspielen - da lernt man natürlich auch recht viel über die Theorie. Der Profi hier im Forum ist woifi :)

Und - wir sind da wirklich nicht weit auseinander - ich habe nur Deinen Beitrag als Vorlage verwendet und einiges etwas ausgebaut - war auch weniger für Dich, als für die anderen gedacht - wenn man versteht, wie Farbe eigentlich funktioniert, wird das ganze viel einfacher... Der wichtigste Punkt war sowieso: Mischlicht ist für diesen Zweck Mist - und da stimmen wir völlig überein.

Ich habe ein ähnliches, etwas älteres Set und war erstaunt darüber wie brauchbar das doch ist - die - oder ähnliche - Blitze gibt's auch einzeln. Ist natürlich alles recht billig aufgebaut - aber es funktioniert. Und LZ38 reicht lässig für den Zweck - wenn ich die Blitze nicht runterregel müsste ich schon viel zu weit abblenden - auf voller Leistung sind die zu stark*. Das einzige was an den Blitzen nicht gut ist, ist, dass man das Dauerlicht nicht regeln kann bzw. es nicht anhand der eingestellten Blitzleistung mitgeregelt wird - d.h. man sieht erst auf dem Kamerabildschirm, wie das Bild wirklich aussieht - man stellt ja die Blitze normalerweise nicht alle auf die gleiche Helligkeit. Und der Untergrund hatte Streifen und war viel zu steif. Mein Set hat übrigens sogar 60 Euro weniger gekostet - ich habe es aber auch ersteigert. Ich hab das einfach auf Risiko gekauft und hab' damit gerechnet, dass ich es wieder einpacke und zurückschicke...

Ich fotografiere mit Pentax - da gibt es 'zig Varianten für den Weißabgleich - auch "voll manuelle" über die Farbtemperatur, ein Farbfeld oder feste Vorgaben - deshalb nenne ich das mit der Graukarte einfach mal halb-automatisch - keine Ahnung, wie Pentax das nennt - vielleicht auch ja auch manuell :-)

Grusz,
Dirk

*Schau mal hier: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ernung.svg - bezieht sich auf ISO100 - bei 2m Abstand bist Du schon bei nur einem der Blitze bei einer Blende zw. 16 und 22 - das will man nur sehr selten haben... Mit LZ50 - genauer dem Metz MZ50 fotografiere ich ohne Probleme bereits in einer kleinen Halle. Die LZ ist für entfesselte Blitze auch eine recht verwirrende Angabe, da dabei der Bild/Ausleuchtungswinkel nicht beachtet wird und je nach Lichtformer (Reflektor, Linse, Softbox, ...) was ganz anderes am Objekt ankommt. Bei Studioblitzen gibt man deshalb normalerweise auch die abgegebene Lichtleistung an - damit kann dann bloß kein Normalnutzer mehr was anfangen...
Benutzeravatar
beluga
Beiträge: 611
Registriert: 24.05.2009 - 17:51:25
Ort: Leer

Beitrag von beluga »

Hallo Fotofreunde,
also ein bischen schwirrt mir der Kopf von all dem "Input". Da gibt es noch eine Menge zu lernen. ....
Auf jeden Fall bedanke ich mich für die fachlichen Kommentare. Genau wie ich es erhofft hatte, lerne ich aus den Beiträgen nochmal so viel, wie beim Ausprobieren.

Gruß, Bernd
Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich
-aber sinnlos
Benutzeravatar
Matzel1970
Holzmarder
Beiträge: 830
Registriert: 21.04.2005 - 08:10:14
Ort: Nähe Helmstedt

Danke

Beitrag von Matzel1970 »

Hallo

Echt starker Treat! Danke an alle Beteiligten!
Grüsse Matthias

Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
sinawali
Beiträge: 47
Registriert: 08.12.2012 - 11:05:33
Ort: Eberswalde
Kontaktdaten:

Beitrag von sinawali »

Über die Baustrahler kann man noch weisses Backpapier hängen, dann wird das Licht weicher.
Hier nochwas zur Anregung
http://www.der-webdesigner.net/fototech ... reisteller
Gruss Sinawali
:peace
Benutzeravatar
beluga
Beiträge: 611
Registriert: 24.05.2009 - 17:51:25
Ort: Leer

Ausleuchtung mit Tageslichtlampen

Beitrag von beluga »

Hallo zusammen,

nach den eigenen Versuchen und den hilfreichen Kommentaren wollte ich es dann doch genau wissen: Was taugen die sogenannten Tageslichtlampen (ca. 5500 K Farbtemperatur, Leuchtstoff mit hoher Farbwiedergabequalität)?
Also im Internet geschnüffelt, in der "Bucht" fündig geworden und gekauft:
Ein Set aus zwei 135W Leuchtstofflampen inclusive Stativ, Reflektorschirm (70X50cm) und Diffudorgaze (Kostenpunkt um 100€). Kommt alles aus China, aber qualitativ für meine Bedürfnisse gut geeignet.

Als alles aufgebaut:


Bild
Bild

Anschließend habe ich mit der neuen Beleuchtung nochmals die gleichen Objekte fotografiert, wie mit den anderen Lichtquellen. Außerdem habe ich einen manuellen Weißabgleich mit meiner Kamera durchgeführt.

Hier also die Bilder: Erstes Bild jeweils unbearbeitet, zweites Bild mit GIMP nachgearbeitet.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Mein Fazit:

-die Lampen sind schön hell (brauchen aber ein paar Minuten bis zur max. Leuchtstärke)
-die Farbwiedergabe ist tatsächlich besser als bei den zuvor untersuchten Leuchtquellen
-durch die großen Reflektoren und die Diffusorgaze entstehen nur wenige und weiche Schatten.
-teilweise störend sind die rechteckigen Lichtreflexe auf Hochglanzoberflächen

Insgesamt bin ich aber recht zufrieden und verwende diese Anordnung als Standartbeleuchtung.
Weiteres Experimentieren natürlich nicht ausgeschlossen.

Gruß, Bernd
Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich
-aber sinnlos
Antworten

Zurück zu „Fotos & Beleuchtung“