SWR - Wie man einen Brottopf aus Zirbenholz macht

[Spielkind]

Hallo zusammen,

es sind ja schon ein paar Folgen der SWR-Serie hier gepostet worden...

Da gehört diese unbedingt dazu:

https://youtu.be/JoMjEKayFJo

LG Steffen

[mascheck]

Mir gefallen die knubbeligen runden, wie man sie hier immer wieder zu sehen kriegt besser!


Gruß
Martin

[santana100]

Das sehe ich genauso wie Martin.

[Grissianer]

Hallo
Das ist sicher ein großer Meister. Wie sonst kann er die englische Schruppröhre im Querholz so orentlich beherschen .
Das ist eigendlich ,zumindest so wurde es mir beigebracht, ein NO GO.
Ansonsten sehr ordentliche Brotdose wenn sie auch meinen Geschmack nicht wirklich trifft. Ich bin auch mehr der Kugelfan.
Gruß
Anselm

[schwede]

Servus miteinander,


ne schöne Drechselbank, gute Eisen,...

ansonsten eher "naja"....


hab aber nach Min. auch nur im Schnellvorlauf durchgeklickt.....

[Walli]

Hallo Steffen,
ich hab es mir in Normalvorlauf angeschaut, gefällt mir gut.

Hast du das Zirbenholz auf Lager?

Gruß Walli

[Spielkind]

Hallo Walli,

das Video zeigt nicht mich....

Ich habe auch leider kein Zirbenholz.

Das hätte ich selbst gerne mal, nachdem alle so davon schwärmen

LG Steffen

[Walli]

das Video zeigt nicht mich.... Ich habe auch leider kein Zirbenholz.

Hast recht, zu spät gelesen.



*edit by Raupenzwerg

[Mr. Wood]

Da bin ich bei Markus.

Die Bank ist toll, aber...........................

[dalbergia_63]

Na Kollegen,

dann benennt es doch genau, damit alle was konkret fassbares davon haben...

Mir sind folgende Sachen aufgefallen (über die Gestaltung möchte ich jetzt nicht reden...)

+ scharfes Werkzeug
+ sehr gute Bank
+ sympathischer Auftritt

- Handschuhe beim arbeiten an der Bandsäge
- ein eher künstlerischer Leimauftrag (recht satt) und das Verreiben mit einem Micro-Spatel
- Nutzung der Schruppröhre für Querholzarbeitung
- Schleifen im Gegenlauf !!!
- Ausarbeitung des Griffes nur mit Schaber

Dennoch ein schön gemachter Film aus einer guten Reihe zum Handwerk.

Meine Kritik liegt in der bisweilen unkundigen Wahl von Fachbegriffen des Sprechers... aber gut, es ist halt kein Fachbericht, sondern ein unterhaltendes Format, das sich an den interessierten Laien richtet.

Mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz

[chrilu]

Servus

Die Überschrift hat mich sofort angezogen, und ich dachte mir schon mal, was ich noch lernen kann.
Doch gleich darauf die Ernüchterung.
Meiner Meinung nach hat Leim in einer Brotdose nichts verloren.
Selbst wenn ich Zirbenbrotdosen aus Brettern mache und diese notgedrungen zusammenleimen muss, dann setze ich halbverdeckte Fingerzinken ein damit innen niemals eine Leimfuge auftritt.
Meine Brotdosen sind immer (wenn gedrechselt) aus einem Stück.
Manchmal setze ich einen Knauf ein aber dann auch nur von außen gebohrt und nicht durch.
Auch die Geometrie einer Brotdose hat Einfluss auf die Haltbarkeit des Brotes.
Bei der Form kommt wohl der Architekt durch, über Geschmack kann man streiten.

Und ja, es ist einfacher einen Pfosten mit 8 cm zu bekommen als einen mit 16 cm.

Der gute Mann ist halt auch weit weg vom Schuß

[Mr. Wood]

dann benennt es doch genau, damit alle was konkret fassbares davon haben...

Heinz, du hast ja recht!

Dann noch zwei Dinge zur Ergänzung:

- Backen beim Futter mit dem Überstand sind mir zu gefährlich.

-Dann den Zapfen Hirnholz auf Längsholz leimen
bei dem Trümmer wäre mir ebenfalls zu gefährlich.


*edit by Raupenzwerg

[Walli]

Moin,
ich hab mir den Film noch mal in Ruhe angeschaut. Und hab noch was zu bemängeln.
Der Anleimzapfen ist viel zu lang, wenn die Spannbacken anliegen würden, hätte es wesentlich mehr Halt und würde besser rund laufen.

Der Schalenser

[drechsler57]

Guten Tag

Ich finde es nach wie vor erstaunlich mit welcher Frechheit Leute vorgeben etwas zu können und dieses auch noch in Wort und Bild zur Schau stellen.

Er dreht Querholz wie Längsholz, und bei dem Falz des Deckels arbeitet er gegen die Fasern.
Und es ist noch nie gelungen die Natur zu überlisten, und es gibt eben gewisse Grundlagen von denen dieser Mann absolut nichts weiß.
Und beim leimen - Viel hilft viel.

Danke
Thilo Schütte

Drechslermeister

[Grissianer]

Hallo
Das musste ja so kommen dass der Film verrissen wird.
Das möchte ich jetzt nicht kritisieren nur können wir auch was davon lernen?
Ganz klar :Ja.
Vorsichtig zu sein wenn Filmchen gemacht werden.
Brottöpfe nur zu machen wenn man auch weiß wie das geht
Laimen nur wenn mans kann und der Kunde das auch akzeptiert. (das wäre bei mir nicht der Fall)
Beim Filme machen immer billiges Werkzeug zu verwenden ,dann weiß wenigstens jeder dass da kein Profi am Werk ist.
Und ganz algemein :erst denken dann machen dann filmen.
Gruß
Anselm
P.S.Der Mann ist sicher gut drauf ich hoffe dass er unsere Beiträge ohne selischen Schaden überlebt.

[grantscha]

nach dem hier reichlich diskutiert wird, hab ich es mir auch mal angesehen.

ich finde er macht es nicht schlecht. wer aufgepasst hat, wird wohl gleich am anfang gehört haben, dass der mann steinmetz und architekt ist und kein drechsler und dafür macht er keine schlechten sachen!
es ist leicht hier mit den finger auf ihn zu zeigen und zu kritisieren was er nicht alles falsch macht.
aber schlussendlich hat er ein schönes und zeitgenössisches produkt gefertigt.

für ihn funktioniert's und er hat sich nicht schlecht präsentiert, und es war weit spannender wie das andere handwerkskunst video von der pfeffermühle.

gruß martin

[schwede]

Servus miteinander,

wo der Heinz recht hat, hat er halt Recht!

Na Kollegen,
dann benennt es doch genau, damit alle was konkret fassbares davon haben...
Heinz

Ich habe mir heute dann mal die Zeit genommen, den Film ganz zu schauen!
Solche Art von Filmen finde ich ja generell sehr gut, allerdings sollte man nicht alles glauben, was man sieht, bzw. die Medien erzählen wollen.
Für die breite Masse der interessierten Zuschauer sind solche Dokus ein Highlight und sehr unterhaltsam, der fachliche Hintergrund ist oft weit weg...,
Dies mag auch oft weniger am Handwerker selbst liegen, als am Regisseuer und Filteam, die ohne Fachwissen halt ein unterhaltsames Filmchen drehen wollen!

So, nun zu den Punkten, die mir teils ein Stirnrunzeln oder ein Lächeln entzaubert haben..

Der Darsteller Thilmann Bohle ist bestimmt mit Begeisterung bei der Arbeit und hat eine urige Werkstatt,

er hat nen eleganten Zirkel,

wenn er Holzscheiben mit 40cm Durchesser quer zur Holzmaserung miteinander verleimt, ist dies fachlich falsch, er stellt kein Sperrholz her...,

ich würde die Holzscheiben mit nem Schreinerdreieck kennzeichnen, und nicht die Jahresringe nachmalen..

"als Steinmetz und Architekt hat er sich viel selbst beigebracht" ,

kunstvoller Leimauftrag mit der Künstlerpachtel,

Wann wurden die 3 Holzringe abgerichtet und auf Dicke gehobelt?

Die Leimzwingen sind Spielzeug.

Beim Deckel werden "die im Kreislaufenden Jahresringe" heraus geschnitten, weil es Sollbruchstellen sind... -> schön erklärt für den Laien.....

Der Spanzapfen wurde über Nacht vom Pumuckl viel zu lange angeleimt....

Sind die japanischen Drechsler für Ihre geradlinige Form bekannt?

Der Rohling eiert volle Kanne, die Magma steckts weg....

Ich würde beim Rund schruppen immer den Reitstock anstellen,

ich habe eigentlich darauf gewartet, wann diese einhackt...

Eine Schruppröhre hat im Querholz nix zu suchen...

Warum werden die Unebenheiten innen mit einem Spanndicken begrenzten Werkzeug abgenommen, und nicht mit einer Schalenröhre?

Die Handauflage ist viel zu hoch eingestellt,

die Fase der Formröhre liegt nicht an..,

innen würde ich eine kleine Schalenröhre mit Fingernagelanschliff bis zum Boden verwenden, eine stumpfe Röhre läßt sich sehr schlecht ansetzen am Rand...,

Der Deckel wird wieder mit einer Formröhre bearbeitet...-> Zirbe ist gutmütig..,

Die Griffform gefällt mir nicht..,

ich kann nicht verstehen, warum er den Deckel nicht in einem Schwedenfutter spannt....

er hat eine schöne Bandsäge!

Das Design des Topfes finde ich okay und modern, kann man machen, der Griff passt nicht dazu...

Der gesamte Deckel wirkt sehr dick.





So, das waren meine Punkte.
Zwei Din A4 Seiten Notizen....

Ich hoffe sehr, über mich wird nie ein Film gedreht,
dieser wäre mit Sicherheit nicht besser!!

[dalbergia_63]

Hallo Liebe Kollegen,

[mention]grantscha[/mention] vielen Dank für Deine Anmerkungen, Martin, ich stimme Dir zu...

Mein Ansatz war, objektiv aufzuzeigen, was mir positiv und negativ aufgefallen ist. Vor allem unter dem Aspekt, dass wir auch viele Anfänger im Forum haben und manches nicht zur Nachahmung zu empfehlen ist - aber diese Diskussion hatten wir ja schon reichlich, was in manchen YouTube-Videos zu sehen ist, fällt unter die Kategorie gefährlich...

Soweit ich sehen konnte, enstand bei keinem seiner Arbeitsschritte der Eindruck, dass dieser gefährlich ist. Er beherrscht sein Werkzeug. Das liegt sicherlich auch an seiner profunden Ausbildung als Steinmetz - also ein durchaus erfahrener Handwerker.

Zur Gestaltung kann ich nur sagen, dass er als Architekt (und exzellenter Zeichner - schaut Euch mal auf seiner Webseite www.holzsteinpapier.de) sicherlich eine andere Auffassung von Formgebung hat, als manch (nachahmender) Autoditakt in Sachen Gestaltung. Das ist sein Stil, der mag gefallen oder nicht.

Was mir ein wenig missfällt, sind diese absoluten Urteile im Forum verbunden mit einem unguten Ton - was übrigens viele, vorallem neue Mitglieder, abhält Sachen zu zeigen.

Ich würde mir mehr konstruktive, detailliert begründete Kritik wünschen, die auch positive Aspekte umfasst und nicht nur draufhaut.

Mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz

[mention]schwede[/mention] Deinen thread fand ich passend - vor allem den letzten Satz, über den es lohnt alle nachzudenken

[snakyjoe]

Hallo Kollegen,
Leben und Leben lassen! Toleranz ist eine positive Charaktereigenschaft, jedenfalls bis zu gewissen Grenzen.

Ich fand das Video unterhaltsam (schöne Werkstatt, schöne Maschinen), dem Akteur merkte man die Liebe zum Holz und zur Arbeit an.
Technisch kann man manches anders machen. Das ist unbestritten. Aber ehrlich, wer arbeitet hier im Forum immer strikt nach der reinen
Lehre des Drechslerhandwerks?
Ich habe meine Lieblingswerkzeuge für bestimmte Arbeiten mit einem individuellen Anschliff. Ein anderer Drechlser würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, wenn er das sehen könnte. Aber ich komme damit prima klar und erziele in einer annehmbaren Zeit mein gewünschtes Ergebnis. Ich fühle mich dabei wohl und bringe mich nicht in Gefahr.
Allerdings stelle ich meine Technik auch nicht bei Youtube ein, weil mir die Reichweite bekannt ist.

Zum Brottopf sage ich: Ich würde meine im Moment nicht leimen. Ich habe inzwischen 5 Stück fertig, alle bestehend aus Dosenunterteil und Deckel.
Aber das ist auch nur eine persönliche Entscheidung, genau wie das äußere Design. Vielleicht kommt irgendwann ein Kunde und will genau so einen Topf,
wie im Video gezeigt. Dann überdenke ich meine Entscheidung vielleicht.
Viele Grüße
Egbert

[snowpeak]

Hallo zusammen

ich habe mich erwischt, dass wenn ich eine Vertiefung in einen Deckel mache, diesen - wenn er bspw. rechtwinklig sein soll 5x2mm oder ähnlich - auch gerne mit dem Schaber "forme", wie würde dies "richtig" gemacht werden?

Ich finde es natürlich auch schöner, wenn so ein Brottopf nicht verleimt ist, könnte mir aber vorstellen, dass dies etwas vom harmloseren ist, da das Brot ja keinen direkten Kontakt zum Leim haben sollte und wenn ich schaue mit was allem inzwischen unsere Lebensmittel behandelt werden... und das gleiche Thema hätte man dann ja bei vielen Küchengegenständen - bspw. Schneidebrett.

guten Start in's Wochenende und viele Grüße \Christian

[drmariod]

Ich hab das Video noch nicht gesehen und somit auch noch kein Urteil gebildet…

Ich bin nur heil froh, gerade nach Peters letztem Beitrag über Frauen an der Drechselbank, dass hier keine Frau gedrechselt hat!!!

Und gleichzeitig ist es doch ein Beweis, das wir Männer Genderneutral und über Fehler der Drechselkolleg:innen aufregen können

Freut mich!

[mention]dalbergia_63[/mention] Heinz, was ist beim Schleifen im Gegenlauf schlecht?

Grüße
Der Mario

[Schliefer]

Hallo miteinander.

Will mich da jetzt nicht vordrängeln aber man hält das Schleifpapier unter das Werkstück so, dass es zu keinen Stauchungen der Finger kommen kann (Im Extremfall)

VG, GW

[woifi]

Es sind eben zwei Sachen, Film machen und drechseln.
Das eine schaut man an und freut sich über alles Mögliche, wie Pumuckelwerkstatt und so weiter.
Dann kommen die Drechsler, die das Ganze mit anderen Augen sehen und beurteilen.
YouTube ist nicht alles und auch ich sehe das Ganze kritisch,
aber das Interesse an einem gedrechselten Teil für die meisten Betrachter wächst vielleicht
und treibt vielleicht den einen, oder anderen, mit etwas Glück
in Eure Werkstatt und da kann man doch alles wieder gerade rücken.
als Anmerkung
Mein Lehrmeister, ehemaliger Leiter der Münchner Meisterschule für Holzbildhauer meinte,
ein Holzbildhauer kann mit etwas Übung Stein bearbeiten, ein Steinmetz niemals Holz
Matthäus Bayer Gott hab ihn selig