Dreheisen vor Rost schützen

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carypt

Dreheisen vor Rost schützen

Beitrag von carypt »

Wer eine unbeheizte Werkstatt hat , kennt sicher den Rost der sich auf allen Eisenteilen bildet die nicht geschützt sind . Das kann unter Umständen recht schnell erfolgen , manchmal dauert es ein Jahr . Gerade bei Eisen die man nicht ständig nutzt , bleibt der Rost unbemerkt und zeigt dann bald Lochfraß . Besonders an der Spiegel-seite des Eisens , die als Schneidkante stehen bleibt , ist dies lästig , da dort meist schlecht zu schleifen ist , und die Rostlöcher Riefen im Schnittbild hinterlassen .
Bei einem teuren Drehmeißel/röhre will man vielleicht den Rost in hinteren Bereichen unterbinden , solange man sich nicht bis dorthin vorgearbeitetet/geschliffen hat .

ich als Holzbildhauer verwende nach mehreren Versuchen dazu Wachs , wobei Kerzenwachs zu schlagempfindlich ist . ich mußte also ein Wachs finden , daß nicht gleich springt , dehnbar ist und eine gute Metallhaftung hat . ich habe die Wachsrinde von Käse genommen und mit Kerzenwachs gemischt . Sehr weichen Käsewachs findet man an den kleinen , roten "Babybelle"-Käsesnacks . Es gibt aber auch spezielles Klebewachs , das verkauft wird , um die Befestigung einer Kerze im Kerzenhalter zu vereinfachen , in großen Mengen nicht billig . Aber auch Bienenwachs stellt eine gute Beschichtung dar , die zäh und schlagfest ist , reicht wahrscheinlich schon . ich habe momentan eine Mischung von Bienenwachs mit Käsewachs , weil ich dem Bienenwachs alleine noch nicht traue .

ich habe ein längliches Metallgefäß von der Länge meiner Schnitzeisen , das in einem Wasserkocher mit Thermosthat-regelung angeklemmt ist . Dort hinein gebe ich das Wachs und tunke meine vorher entrosteten , schleifpolierten Stecheisen hinein , warte bis sie so warm wie der Wachs sind und ziehe sie wieder heraus und lasse sie abkühlen . So habe ich erstmal eine gute Oberflächen-benetzung , danach tunke ich die kühlen Eisen nur noch kurz in den Wachs um eine Wachsschicht wie beim Kerzenziehen aufzubauen . Dabei soll aber ein Anschmelzen der ersten , sehr dünnen , darunterliegenden Wachsschicht erreicht werden , damit es gut verbindet . Danach dann noch einmal kurz . Und fertig ! Dannach kann ich meine Eisen Jahre lang weglegen ohne Angst vor Verrosten zu haben . Ab und an kontrolliere ich auf Rostunterwanderung , kann aber keinen feststellen .

Im Schnitzgebrauch entferne ich den vorderen Bereich der Wachsschicht und schärfe nochmals an und arbeite los . Im Sommer kann der Wachs in der Hand zu warm werden und ich entferne den Wachs , wo es nötig tut , in den Röhren verbleibt der Wachs dabei und schützt sicher vor Rost . Bienenwachs ist dabei zusätzlich schön griffig . ich wohne allerdings am Meer und die Temperaturen sind meist nicht oft unter Null noch oft über 20 Grad ( leider ).

Von meinem Großonkel habe ich Tischlerstecheisen bekommen , die mit Leinöl eingestrichen waren .
Das hat nur mäßig funktioniert . Leinöl ist die Basis vieler Farben gewesen , zum Beispiel auch von Rostschutzfarbe mit Bleimenninge vermischt (die für Autos , früher).

In der Rasierer-pflege wird Kamelienöl empfohlen , ist aber teuer . Von den Mikrotommessern des Gewebefeinschnitts kennt man auch Vaseline-einreibung des Messers .

Und Du ? :-C gruß carypt
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Holzfabi
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Beitrag von Holzfabi »

Ich öle sie einfach mit einem Lappen ein.
Rixe
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Beitrag von Rixe »

Hallo
Genau so mache ich es auch mit balistol.

schön 4 Advent
Mfg
Dirk
Meister fallen nicht vom Himmel
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tweetyGS
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Beitrag von tweetyGS »

Balistol

RG Jochen
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus miteinander,

meine Eisen rosten zwar nicht,
aber wenn ich mal nen übermäßigen Pflegeanfall bekomme,
kommt da nur Ballistol spray ran!
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

*** www.rundes-vom-schweden.de ***
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Matze
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Beitrag von Matze »

Hallo,
da ich einige selber gemachte Werkzeuge habe
bei denen der Schaft aus einfachen Baustahl besteht
Kenne ich das Problem mit dem Rost
und dagegen reibe ich den Schaft mit Hartwachsöl ab
Das hilft ganz gut
Gruß Matze
Zörndlein Josef Artur
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Handschweiss lässt Werkzeuge rosten

Beitrag von Zörndlein Josef Artur »

Hallo ihr Rostexperten, hallo Carypt,
ich hatte einen Kollegen während meiner Ausbildung. Alles, was er in seine Hände bekam war nach kurzer Zeit mit Rost überzogen.
Er hatte anscheinend eine besonders aggressive Schweissabsonderung in seinen Fingern und Händen.
Alles, was er an blankem Metall berührte, zeigte nach einigen Tagen seine angerosteten Fingerabdrücke.
Ich kann mich daran erinnern, dass er seine Hände dann regelmäßig mit einer Handcreme eingerieben hat, um uns Stahlformenbauer von seinen angerosteten Formeinsätzen zu bewahren.

Aber, ich glaube, dieses Problem ist eher selten und bei Dir nicht der Fall.
Ansonsten rate ich zum nomalen Einölen Deiner Werkzeuge.

Mit freundlichen Grüßen
Zörndlein Josef Artur
carypt

Beitrag von carypt »

es gibt da schon unterschiede bei handschweiß , so kann man mit fettenden händen nicht beim fotographen arbeiten , und ich habe von leuten gehört die medikamentöse behandlung (tabletten) anempfohlen bekamen um in der schnitzerei zu arbeiten und das auch gemacht haben . der fußschweiß war dann auch weg .
andererseits braucht man sich nicht in die hände zu spucken um guten griff zu haben .
gruß carypt

edit : gehts auch mit einer opfer-anode ?
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up512783
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Beitrag von up512783 »

Hallo, ich nehme da gern mal renaissance wachs:(Raffinierte Wachse gemischt nach der Formel vom British Museum und von Restaurierung-Spezialisten auf der ganzen Welt verwendet.

Das Wachs belebt und schützt wertvolle Möbel, Leder, Gemälde, Metallen, Marmor und viele anderen Oberflächen,
Das Wachs schützt sowohl untergebracht und exponierte Oberflächen auch vor äußeren Elementen.
Widersteht verschütteten Flüssigkeiten.

Auch Farben erfrischt es und vermittelt einen sanften Glanz. "Das perfekte Wachs"
Renaissance Wachs ist die Wahl #1 der Profis, Museen und Galerien weltweit für die Erhaltung der wertvollen Stücke. Renaissance Wachs bildet eine dauerhafte, transparente und glänzend schützende Beschichtung, die sich nicht verfärbt.

Verwenden Sie es auf Metallen, Edelsteinen, Glas, Knochen, Perlmutt, Stein und mehr. Es verhindert Trübung und Korrosion durch eine Barriere gegen Schmutz, Fingerabdrücke und Feuchtigkeit
Verwenden Sie es sparsam, leicht reiben und Polieren zu einem harten, transparente Finish
Ist ein tolles Zeug, wenn auch nicht geschenkt ;-)
Man kann das auch mal als letztes Finish für Schreiber verwenden- greift sich fast nicht ab ist ja auch für Museen entwickelt worden, wo gern mal die historischen Exponate von tausenden Leuten angefasst werden( auch wenn Sie es eigentlich nicht sollen.
Auch damit geschütze Werzeuge muss man vor der Benutzung nicht erst reinigen.
Grüße Uwe
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hallo,

von diesem Wachs habe ich noch nie gehört. Schulte bietet das auch an. Die Beschreibung klingt nach einem Wundermittel für Oberflächen aller Art. Hier die PDF:

https://www.drechselbedarf-schulte.de/m ... 6a7dcd.pdf

Werde ich mal ausprobieren. Danke für den Hinweis.

Gruß,

Helmuth
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Stefan218
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Beitrag von Stefan218 »

up512783 hat geschrieben:
Hallo, ich nehme da gern mal renaissance wachs:(Raffinierte Wachse gemischt nach der Formel vom British Museum und von Restaurierung-Spezialisten auf der ganzen Welt verwendet.

Das Wachs belebt und schützt wertvolle Möbel, Leder, Gemälde, Metallen, Marmor und viele anderen Oberflächen,
Das Wachs schützt sowohl untergebracht und exponierte Oberflächen auch vor äußeren Elementen.
Widersteht verschütteten Flüssigkeiten.

Auch Farben erfrischt es und vermittelt einen sanften Glanz. "Das perfekte Wachs"
Renaissance Wachs ist die Wahl #1 der Profis, Museen und Galerien weltweit für die Erhaltung der wertvollen Stücke. Renaissance Wachs bildet eine dauerhafte, transparente und glänzend schützende Beschichtung, die sich nicht verfärbt.

Verwenden Sie es auf Metallen, Edelsteinen, Glas, Knochen, Perlmutt, Stein und mehr. Es verhindert Trübung und Korrosion durch eine Barriere gegen Schmutz, Fingerabdrücke und Feuchtigkeit
Verwenden Sie es sparsam, leicht reiben und Polieren zu einem harten, transparente Finish
Ist ein tolles Zeug, wenn auch nicht geschenkt ;-)
Man kann das auch mal als letztes Finish für Schreiber verwenden- greift sich fast nicht ab ist ja auch für Museen entwickelt worden, wo gern mal die historischen Exponate von tausenden Leuten angefasst werden( auch wenn Sie es eigentlich nicht sollen.
Auch damit geschütze Werzeuge muss man vor der Benutzung nicht erst reinigen.
Grüße Uwe
Besser hätte es auch ein Werbetexter nicht formulieren können. ;-) ;-) ;-)
Ich mag das, wenn die Leute denken, ich bin bekloppt. Es verschafft Freiheit und Ruhe.
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up512783
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Beitrag von up512783 »

Stefan Danke für die Blumen: Sorry ich hab da paar Brocken aus Beschreibungen zusammenkopiert- bin aber selbst von dem Mittelchen total begeistert und überzeugt- der interessanteste Test war mal eine Postkarte damit zu behandeln:keine Spur von Wachsflecken oder dgl. Da konnte ich dann gut nachvollziehen, das das wohl auch teilweise zum Schützen uralter Papierdokumente verwendet wird- somit kann es auf Holz kaum schaden. Darauf gestoßen bin icxh, da ich ein Wachs suchte, welches einen gedrechselten Füller mit nicht ganz so gut gelungener CA-Oberfläche schützen kann- den Test hat es bisher ziemlich gut bestanden, weitdem sehe ich doch zu, dass die Oberfläche von Schreibgeräten so nah wie möglich an perfekt ist
Grüße Uwe
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