Lohnt sich ein Kopierwerk

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MAXLUZI
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Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von MAXLUZI »

Hallo Freunde,

ich habe gerade eine Anfrage über 200 kleine (10cm lang), profilierte Drechselteile bekommen.
Ich bin ja eigentlich mehr so der Schalen, Hocker und Lampendrechsler.
Ich glaube ich werde dazu ein Angebot abgeben, bin mir aber noch nicht sicher wie ich die Arbeit ausführen möchte.
EIgentlich wäre es mal eine vernünftige Meißelübung und ich denke, das es auch darauf hinauslaufen wird.
Aber ein Kopierwerk kam mir dann auch noch in den Sinn.
Nun meine Frage(n):
1: Bekommt man damit eine saubere Oberfläche hin? Längsholz schaben kann eigentlich nicht so dolle werden.
2: Lohnt sich sowas (Ich hab schon ein paar Sachen mit denen ich in Serie gehen möchte)
3: Welches ist gut und kostet unter 1000€

gespannte Grüße
Max
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Hochburg
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von Hochburg »

Hallo Max,
wie sieht denn das Teil aus, das du 200 mal machen müsstest?
Kannst du ein Foto hochladen?

Gruss
Roland
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Roland

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Yéti
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von Yéti »

Hallo Max
Ein Kopierwerk unter 1000 Euros ist für solche Aufträge nicht geeignet. Besonders bei dünnen Teilen.
Dazu auch, dass eine professionnelle Schnittqualität fast nur mit V-Stählen möglich ist, besonders wenn Du mit Meißel vergleichen willst.
Ich schicke Dir eine PN.

Liebe Grüsse
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Mephy
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von Mephy »

Hallo Max,
Zum ersten kommt es darauf an für was für eine Bank Du das Kopierwerk willst und ganz speziell auf die Arbeit die Du damit ausführen willst. Da es sich wie Du schreibst um Kleinteile 10cm handelt hat Yeti vollkommen recht, dass es in diesem Preissegment nichts zu empfehlendes gibt. Wenn es um normale Stuhlbeine gehen würde gäbe es Lösungen.

Gruss Mephy
Nur wem schon einmal ein Stück Holz um die Ohren geflogen ist, weiss die Unwucht zu schätzen ! :-)
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Schnedo
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von Schnedo »

Hallo Max
200 gleiche Teile herstellen ist ja wirklich schlimmer als Arbeit, daher begreife ich deine Frage nach dem Kopierwerk.
Ich würde diesen Auftrag dann eher einem Profi übergeben, der macht das ratzfatz auf seiner CNC Maschine.
Ich habe gerade einen Auftrag für 30 kleine Pfeffermühlen erledigt, das geht ja noch, wobei der Spassfaktor auch schon relativ klein ist.
Gruss Werner

-Centauro TM-120
-Jet 1014 (für die Märkte)
-Magma Lathe 175 FU
-Twister FU 200
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MAXLUZI
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von MAXLUZI »

hallo, vielen dank für eure antworten

eine cnc ist immer schneller und genauer, mein schlüsselmoment beim drechseln war aber, als ich mal einem richtigen meister über die schulter geschaut habe.
deshalb überlege ich ja, die dinger von hand zu drehen. an sich eine einfache form, mit wenig maßstichen.
oder eben ein kopierwerk kaufen, was dann zwar halb so viel kostet wie der auftrag (ich dachte ggf an das hager lp320f, als universelles minikopierwerk).
das hager hätte doch auch so einen v stahl, oder?
ich habe eine stratos xl...
heute abend werd ich mal ein paar der dinger von hand probedrechseln und gucken wie schnell es geht...
hier mal ein bild, ich freu mich wenn ihr (profis) sagt, was das bei euch kosten würde. holz bekomme ich als kantel gestellt (red grandis, hab ich noch nie gedreht).
jeweils 100stk
soderle, jetzt gibts hier essen ;)
ich freu mich auf fundierte antworten
grüße
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von Holzpeter »

Hallo Max,

schau Dir mal Deine Zeichnungen genau an und stelle Dir bildlich vor, wie Du mit dem Spitzstahl (35°, R0,8) die Konturen rechtwinklig zur Drehachse anfahren kannst.
Du wirst feststellen, dass Du manche Formen gar nicht erreichen kannst und alle "Ecken" (z.B. zwischen Rundstab und Platte) rund (R0,8) statt sauber eckig werden.
Die grobe Form kannst Du vllt. mit der Kopiereinrichtung erzeugen, für ein sauberes Endprodukt musst Du aber auf jeden Fall nochmal mit dem Meißel nachstechen.
Dadurch relativiert sich natürlich der Zeitvorteil, falls es einen gibt.
Andererseits....2x100 Stück komplett von Hand unter voller Konzentration ist auch kein Zuckerschlecken.

Hölzerne Grüße
Peter :-)
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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MAXLUZI
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von MAXLUZI »

hallo peter,
das war ein totschlagargument ;)
klar könnte ich nachstechen, aber dann bin ich sicherlich schneller wenn ich die handauflage nicht umstellen muss...
ab 50stk machts spaß hat ein berliner drechselmeister mal zu mir gesagt...
mal sehen ob ichs mir antue, zum glück ist die form recht einfach...
reizen tut mich die herausforderung ja schon ;)
grüße und danke
max
Yéti
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von Yéti »

Hallo Max

Das red grandis (eucalyptus) stammt wahrscheinlich aus Pflanzungen. Das ist dann schnelle gewachsen und reißt gerne aus. Mit einem Spitz-Stahl geht das nicht gut. Die V-Stähle sind keine Spitzstähle. Die V-Stähle haben einen hervorragenden Schnitt, sind aber nicht auf alle Kopierwerke einsetzbar. Die brauchen eine spezifische Haltung. Die sind bis zu R0,6 verfügbar. Die « scharfen Kanten (90° zur Achse) werden abgestochen. Das ist mit einem Kopierwerk nicht, das sind Spezial-Vorrichtungen auf einer SPS oder CNC gesteuerter.

Nachschneiden (die kleine Kerbe) ist auch kein Problem, da die Teile sowieso noch einmal eingespannt werden zum sauberen.
Ein schönes Wochenende an alle
martin.99
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Re: Lohnt sich ein Kopierwerk

Beitrag von martin.99 »

aus wirtschaftlicher Sicht (ohne den Reizfaktor): Auftrag an wen mit CNC geben, satte X Prozent draufschlagen und durchreichen und "keine" Arbeit damit haben. Wenn du den Auftrag nicht bekommst, scheinst du mir auch nicht böse zu sein. Dann wars Pech und du kannst in der gesparten Zeit was anderes machen.
Klar, dann ist der Reizfaktor weg ;)
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