Frage zur Schalenröhre

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Key
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Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Key »

Hallo zusammen,

Ich hab das Problem, dass meine Schalen (die paar wenigen, die ich bislang gemacht habe) auf der Innenseite Rillen aufweisen.
Kann das an der Geometrie meiner Röhre liegen? Würdet ihr hier was ändern?
Wenn es Richtigung Boden geht, oft aber auch schon weiter oben an der Schräge, fängt es an zu rütteln.
Han anbei mal Bilder hochgeladen.

Liebe Grüße

20200615_190528.jpg
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20200615_190541.jpg
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Mue
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Mue »

Hallo Kevin,
vielleicht ist die Flanke ein wenig konvex, kann man aber schlecht vom Bild her sagen.
Ich glaube eher es liegt an der Handhabung.
Zuviel Überhang, zu große Spanabnahme, zuviel Druck auf der Fase, das Holz flattert .... kann sehr viele Ursachen haben.
Da hilft nur Kurs machen oder Üben oder Schleifen :smash:

Abgesehen davon ist der Übergang zum Boden der schwierigste Bereich - für mich zumindest.

Schönen Abend,
Manfred
Key
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Key »

Mue hat geschrieben: 15.06.2020 - 20:02:55
vielleicht ist die Flanke ein wenig konvex, kann man aber schlecht vom Bild her sagen.
Ich glaube eher es liegt an der Handhabung.
Zuviel Überhang, zu große Spanabnahme, zuviel Druck auf der Fase, das Holz flattert .... kann sehr viele Ursachen haben.
Da hilft nur Kurs machen oder Üben oder Schleifen

Leicht konvex soll die Phase doch sein dachte ich.
Falsche Handhabung ist gut möglich.
Bezüglich der Spanabnahme kann ich leider auch bei ganz feinen Schnitten keinen Unterschied feststellen. Flattern ist auch manchmal ein Thema, allerdings tritt mein Problem auch bei sehr dickwandigen Schalen auf, wo das Flattern noch nicht wirklich ein Problem ist.
Einen Kurs werde ich definitiv noch machen.
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GentleTurn
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von GentleTurn »

Moin,

der Anschliff sieht auf dem Foto gut aus. Standard Grind einer Schalenröhre. Bei dem, was Du gedrechselt hast, gibts ja nun wirkliche keine Untiefen wie bei richtig tiefen Schalen. ;-) Einige treffende Argumente wurden schon genannt. Rattenscharfes Werkzeug ist sehr sehr wichtig. Das heisst, dass man das nicht am Wochenende, Freitags vorm Baden schleift, sondern schon mal öfter während ein Objekt entsteht. Ferner gegen Ende wenig Spanabnahme vornimmt.

Und: Ein ruhiges Händchen, langsamer Schitt. Setze ich die Größe der Drechselbank ins Verhältnis zum Objekt, kann ein Feinschnitt (also der sogenannte finale Schnitt) bei Deinem Teller durchaus eine Minute oder länger dauern. Ein Zucken, eine auch noch so kleine unbedachte Bewegung, falscher Stand, falsche Körperbewegung (man drechselt sowas mit ganzem Körpereisatz richtig und nicht nur mit den Armen alleine) und man hat trotz scharfer Röhre Spuren 'drin. Falscher Winkel - da kommts schon auf Feinheiten an - Röhre kurz mal verdreht, wenn auch nur 'nen Grad...

Sofern es keine ausgerissenen Fasern sind, lassen sich leichte ! Riefen wegschleifen. Aber wenn der immer und immer wieder trainierte Schnitt sitzt, braucht man hinterher fast nicht schleifen. Es sind aber grobe und feine Ausrisse der Fasern zu erkennen, die bei richtiger Schnittführung mit scharfem Werkzeug so gut wie gar nicht entstehen.

Für mich ist das, was Du zeigst und beschreibst, eindeutig ein Handhabungsproblem.

Hatte ich Dir nicht schon mal die drei Filme von Martin Adomat zum Thema Schalen drechseln verlinkt? Da wirds u.a. gezeigt.
Und Vollzitate sind nach wie vor nicht so toll...
Zuletzt geändert von GentleTurn am 15.06.2020 - 20:56:02, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von drmariod »

Die Flute ist aber nicht sonderlich tief bei der Röhre... ist das ne Langholzröhre mit 45 Grad Anschliff? Sollte aber nicht am Anschliff sondern an der Handhabe liegen. Wie so oft steht das Problem doch vor der Maschine (wie bei mir).
Wenn man den finalen Schnitt ohne absetzen und wackeln durchzieht, sollten die riefen nicht da sein...
Üben üben üben... wenn es einfach wäre, wäre es kein Meister Lehr Beruf...

Grüße
Der Mario
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Mue »

Hallo Kevin,
zu Martins Ausführungen würde ich noch hinzufügen:
Probier mal mit weniger bis fast gar keinem Druck auf der Fase. Wenn Du dann noch den Schnitt in einem Durchgang vom Rand bis zur Mitte in einem Durchgang und in einer gleichmäßigen Bewegung hinkriegst bin ich mir sicher das es besser wird.
Bei Querholz hast Du unterschiedliche Festigkeit und Schneidwiederstand im Schnittverlauf, das führt leicht zum Rattern und wenn man dann gegen hält wird es nur schlimmer.
Da hilft nur Üben und Erfahrungen sammeln.
Grüsse
Manfred
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von GentleTurn »

Mue hat geschrieben: 15.06.2020 - 20:55:05
Hallo Kevin,
zu Martins Ausführungen würde ich noch hinzufügen:
Probier mal mit weniger bis fast gar keinem Druck auf der Fase.
Genau. Beginnern rate ich das nicht, aber wer geübt ist, der braucht bei einem sauberen Schnitt nicht mal die Hand an der Handauflage. Das Werkzeug "sucht" sich bei anliegender und geführter Fase den Weg alleine. Die linke (obere) Hand dient nur dazu, das Werkzeug so leicht auf die Auflage zu drücken, damits nicht rattert / flattert. Unbedachte Bewegung mit der linken Hand drücken dann das Werkzeug ins Holz und verdichten es. Mit der linken Hand wird so ein Schnitt nicht geführt. Das geschieht mir Rechts, dem Körper, der Fasenführung und - mit Gefühl. Muss man üben. Frag' nicht, woher ich das weiss. ;-)
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von GentleTurn »

Key,

mal am Rande. Wenn Du von einem wirklichen Meister, Berufsdrechsler in mehreren Generationen und weltbekannter Könner sowie Vorführer und Vorbild für viele Drechsler was lernen willst: Stuart Batty. Wenn Du alle Filme und vor allem die Inhalte dieser 34 Videos beherzigst UND fleissig übst, dann gehts vorwärts. ;-) Für mich mit die besten Lehrfilme ausserhalb DL.
https://vimeo.com/woodturning Unten auf den blauen Knopf drücken, dann folgen die anderen Filme.

Wenn Du nach ihm googelst, findest Du noch viel mehr.

Wenn Du speziell zur Schalenröhre was wissen möchtes und dazu auch Theorie - bitte: https://www.youtube.com/watch?v=QMVGankeK0I

Und dann gibts für mich noch die vier wichtigsten Grundlagenfilme eines Autors: Mark Silay. Auf diese Filme möchte ich als Lehrmaterial auch nicht verzichten. Bei einer Vorführung in vier Teile aufgeführt worden. Basics ohne Ende.
https://www.youtube.com/watch?v=OCikQVvx5P4
https://www.youtube.com/watch?v=YYlK_njna_M
https://www.youtube.com/watch?v=A9cLCrjOZYY
https://www.youtube.com/watch?v=KG8dulUlkLY

Deutsche Filme, Auswahl:
https://www.youtube.com/watch?v=iw5TzwT ... v8q0Kvv275
Grundlagen aus den Niederlande, hervorragend:
https://www.youtube.com/watch?v=uXYh9PQ ... 4_s8cTwUR0

Sodele, Stoff in Mengen. Ein Haufen Links, aber dafür bin ich berüchtigt. :rose:
Halte mich dabei oft zurück, aber hier musste das 'raus. :prost:

Dabei sind die gezeigten Dinge keine zementierten Gesetze. Jeder Drechsler tickt ein bischen anders und handhabt das auch so. Trotzdem gibts viele grundlegende Gemeinsamkeiten in den Techniken. Aber für denjenigen, der anfängt, sind die genannten Filme aus meiner Sicht sehr hilfreich.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von drmariod »

Am Ende, statt Stunden Videos zu schauen, such nen netten Drechsler und schau ihm über die Schulter und lass Dir über die Schulter schauen, bis wieder Kurse angeboten werden...

Viele Sachen sehen in den Videos so einfach aus, dabei fällt einem nicht auf, dass man die Röhre ein bisschen mehr drehen muss, oder den Griff 10 Grad tiefer...

Ein erfahrener Drechsler gibt dir da schnell Tips die 8h YouTube ersetzen können 😁

Grüße
Der Mario
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Key »

Hallo Martin, also Videos habe ich mir schon unzählige angeschaut insbesondere von Martin Adomat. Wenn der Anschrift passt dann bin doch wie befürchtet ich das Problem. Ich hatte nur eben den Gedanken ob eventuell eine kürzere Fase und ein stumpfer Winkel vielleicht Abhilfe schaffen könnten. Aber dann werde ich beim nächsten Mal genau auf den Druck achten den ich ausübe. Kann mir gut vorstellen dass ich es damit eventuell übertreibe.
An der Schärfe des Werkzeuges kann es nicht liegen. Ich Schärfe mindestens zweimal nach. Einmal nach dem Ohr und schrubben und dann noch einmal vor dem finalen Schnitt.

Ich werde dann mal eine Woche Urlaub nehmen und mir die ganzen Videos anschauen ;)

Danke euch schonmal

Mario: ne das ist ne Schalenröhre, ist die Superflute von Henry Taylor, mit 45 Grad angeschliffen.

Manfred: ich versuche auf den Druck zu acht.
Es ist nur oft so, dass wenn ich mit einem feinem Schnitt am Rand beginne, dass die ersten Zentimeter sauber läuft und dann fängt das Werkstück an zu rattern. Ich vermute dass ich da dann entsprechend auch gegen Druck aufbaue. Aber ein sauberer Schnitt ist dann ohnehin nicht mehr möglich.
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von DirkM »

Hallo Kevin,

Geh mal runter vom Gas und auf ca.300 Umdrehungen.
Dann gut geschliffene Röhre und die Auflage so nah ans Holz wie möglich.Natürlich auch in die Schale :-C
Dann mach mal ganz ruhige Schnitte, so immer 4-5 cm lang.
Rattert es noch?
Gruß aus Brühl
Dirk
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Helfried »

Hallo Key,

ich mische mich ungern ein, wenn die wesentlichen Antworten (tw. mehrfach) schon gegeben wurden.

Aber ich möchte dich an einen Rat Richard Raffans "and die Anfänger" erinnern:
Mach von Anfang an jeden Schnitt so, als wärs der letzte.

Also nicht zuerst drauflos fetzen und zum Schluß, wenn die Wandung schon recht dünn ist, zum "finalen Schnitt" ansetzen -
denn woher sollst du die Technik dann beherrschen?

Der eigentlich Grund dieses meines Beitrages aber ist eine Verständnisfrage:
Ich schärfe mindestens zweimal nach. Einmal nach dem Ohr und schrubben und dann noch einmal vor dem finalen Schnitt.
Einmal nach dem Ohr?

Wie bitte?

Helfried
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Nord_holzwurm »

Hallo Kevin, ich habe mich bei den Tellern und flachen Schalen an Glenn Lucas gehalten, er erklärt die Haltung und Handhabung der Röhren sehr gut. Schau doch mal hier https://www.youtube.com/watch?v=g5aNWUx ... dex=2&t=0s :klatsch:

Gruß Thomas
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Key
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Key »

Einmal nach dem Ohr?

Blöde Spracherkennung. Da sollte stehen "einmal nach dem rund schruppen" :)
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GentleTurn
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von GentleTurn »

Helfried hat geschrieben: 15.06.2020 - 22:08:59
Aber ich möchte dich an einen Rat Richard Raffans "and die Anfänger" erinnern:
Mach von Anfang an jeden Schnitt so, als wärs der letzte.
Moin Helfried,

hatte vor, das Zitat in meinen längeren Post weiter oben mit einzubauen, weil ich den auch kenne.
Mir fehlte nur Urheber. Danke für die Erinnerung. :-)

[mention]Key[/mention]
Irgendjemand aus der Reihe der Autoren der Einsteigerbücher schrieb zudem, dass man ganz einfach erstmal eimerweise Späne produziert, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Also nicht gleich das Ziel haben, ein Objekt fertig zu haben. Kiloweise ! Abfallholz, das es für Lau gibt nur zu Spänen zu verarbeiten um zu sehen, was für eine Reaktion auf eine Aktion erfolgt. So lernt man die Schnitte kennen. Und, sinnvoller Rat weiterer Autoren: Mit dem Langholzdrechseln und Übungsstücken anfangen. Schnitte lernen. Trainiert fürs Querholz- und Schalendrechseln.

Die Inhalte des vorherigen Absatzes sind im übrigen auch von den langjährigen und erfahrenen Drechslern in den Foren immer wieder mal zu lesen. :prost:

Und was natürlich stimmt: Einen guten erfahrenden Drechsler aufsuchen. Es geht nix über persönliche Ansprache. Auch wenns durch Corona nicht so einfach ist, weil man wegen des Zeigen der Werkzeugführung direkt an die Frau oder den Mann greifen muss...
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von drmariod »

GentleTurn hat geschrieben: 16.06.2020 - 14:40:54
... dass man ganz einfach erstmal eimerweise Späne produziert, um sich mit der Materie vertraut zu machen. Also nicht gleich das Ziel haben, ein Objekt fertig zu haben. Kiloweise ! Abfallholz, das es für Lau gibt nur zu Spänen zu verarbeiten um zu sehen, was für eine Reaktion auf eine Aktion erfolgt. So lernt man die Schnitte kennen.

Also ich zeige JEDES Stück mit allen Fehlern meiner Frau und sage "siehst, mit dem und dem Werkzeug würde es besser gehen!!!" Anders bekomm ich ja sonst nix abgenickt :mrgreen: :-L :sarc:

Grüße
der Mario
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Emsländer Holzwurm »

drmariod hat geschrieben: 16.06.2020 - 15:28:48
Also ich zeige JEDES Stück mit allen Fehlern meiner Frau und sage "siehst, mit dem und dem Werkzeug würde es besser gehen!!!" Anders bekomm ich ja sonst nix abgenickt.

Moin!

So mache ich das auch immer und dann heisst es oft "hey, sieht doch toll aus! Das willst du doch wohl nicht in den Ofen werfen?" :prost: :-C

Grüsse,
Mirco
Wie unvermögend ist doch der gutwilligste Fleiß der Menschen
gegen die Allmacht der ungeteilten Begeisterung!
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Drechlerhans »

Hi Key,
Du hast viele Meinungen erfahren, bestimmt alles richtig.

Mein Vorschlag zu Deinem Thema ist, das "Schleifen" zu beachten.
Es muß ja immer auch geschliffen werden.
Auch darüber gibt es viele Beiträge, hier im Forum.
Von Heinz Wiedemann und anderen Experten habe ich übernommen, mit angetriebenem Werkzeug zu schleifen, schön der Körnung nach
(Winkelschleifer, biegsame Welle)
Heinz bietet eine gute Komplettlösung an.
Gegebenfalls schleife ich die Stellen, die man auch auf Deinem Bild sieht, bei stehender Hauptspindel mit dem angetriebenen Schleifteller aus, das funktioniert immer.
Ggf schicke mir eineMail mit Deiner Tel Nr.
Nun, Viel Erfolg

Grüße

Hans
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Key »

Hallo Hans, das ist sicher richtig. Ich schmeiß auch immer, allerdings ohne Winkelschleifer. Solche Rillen sind aber nicht mehr rauszubekommen, leider. Ich möchte aber auch nur ihr zum Ziel setzen, mit der Röhre so umzugehen, dass ich keine Maschinen betriebene Schleifer mehr benötige.
Grüße
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Key »

https://youtu.be/D74eqiZ9c0Q

Hier habe ich mal kurz ein Video auf YouTube hochgeladen, damit ihr seht wo das Problem liegt
Drechlerhans
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Drechlerhans »

Hi Key,
da bin ich jetzt gespannt, was die Fachleute schreiben.

M.E. führst Du die Röhre nicht an der Fase, sodass die Fase vor der Schneide Kontakt hat derhen und üben.

Die Axialbewegung der Röhre solltest Du vermeiden und z.b. den Vorschub reduzieren bis gegen 0, sodass sich das Werkzeug beruhigt
Vorschub ist ggf zu groß.

Viel Erfolg

Hans
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Helfried
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Helfried »

Hallo Key,


dein Werkzeug sieht scharf aus und die erzeugten Späne sehr gut, fast zu fein.
Drehzahl ok.

Das erzielte Profil - der Kurvenverlauf in der Schale - hängt stark davon ab, wie weit du die Röhre öffnest (gegen den Uhrzeiger drehst) und schliesst (mit dem Uhrzeiger drehst).
In der im Video gezeigten geschlossenen Stellung kannst du keine stark konkave Kurve ausdrehen, die Wandung wird zu gerade, du "kriegst die Kurve nicht".
Spiel zur Übung eine Zeitlang mit der Kombination aus Vorschub und Stellung der Röhre - das gleichmäßige Schliessen der Röhre beim Übergang von Wandung zum Schalenboden macht die größten Schwierigkeiten.

Ich bin nicht sicher, ob das Video deine gewohnte Werkzeughaltung wirklich zeigt: Wenn du bereits entstandene "Wellen" bzw. Riefen ausgleichen willst, ist es ganz wichtig, die Röhre ruhig zu führen und die Führung nicht dem welligen Holz zu überlassen. Deshalb stabilisiere ich die linke Hand unbedingt an der Handauflage: Nur so kann ich auch die Röhre auf der Auflage ruhig führen.

Wie setzt du übrigens den Schnitt vom Rand her an, also "aus dem Freien"? Hier ist die Fase ja gar nicht unterstützt, und du musst das Werkzeug auf der Auflage fixieren gegen das Wegrutschen nach aussen, grundsätzlich.

[mention]Drechlerhans[/mention]
M.E. führst Du die Röhre nicht an der Fase, sodass die Fase vor der Schneide Kontakt hat derhen und üben.
Dazu kann ich (wieder) nur fragen: Wie bitte?

Helfried
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von Key »

Hallo Helfried, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das Video täuscht insofern, weil ich zum Filmen die Hand von der Handauflage weggenommen habe. Ich wollte damit eigentlich nur zeigen, dass schon beim leichten Ansetzen des Werkzeuges am Holz, Schläge bzw Unruhen zu spüren sind. Lege ich den Rundstahl meines Werkzeugs an die bearbeitete Schalen Aussenseite läuft es flüssig drüber ohne zu ruckeln. Lege ich sie an der Innenseite leicht auf, dann fängt das Werkzeug sofort an zu hüpfen.

Wenn ich aus dem freien ansetze, dann mit ganz geschlossener Werkzeug Haltung, also die Öffnung des Werkzeuges 90° aufgestellt von mir weg zeigend. Vielen danke und liebe Grüße, Kevin
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von dege52 »

Hallo Key ,
wichtig ist bei jedem Schnitt mit der Schalenröhre : DU DARFST DEN SPAN NICHT VERLIEREN !!!!!! HEISST :ES MUSS DURCHGEHEND EIN SPAN GESCHNITTEN WERDEN .WENN DIE SCHNEIDE ABHEBT UND NUR DIE FASE ANLIEGT ,GIBT ES DIESE UNEBENHEITEN !Wenn du sauber zwischen Schneide und FASE deinen Schnitt suchst , brauchst du eigentlich die linke Hand nicht , denn die Röhre kennt ihren Weg .Ich führe das bei unseren Drechslertreffen ,wenn es um Schalen geht ,so vor und es ist kein ,Hexenwerk' .Gruß Detlef
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
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Re: Frage zur Schalenröhre

Beitrag von GentleTurn »

Key hat geschrieben: 20.06.2020 - 20:53:15
https://youtu.be/D74eqiZ9c0Q

Hier habe ich mal kurz ein Video auf YouTube hochgeladen, damit ihr seht wo das Problem liegt
Moin,

gute Idee und passende gute Kommentare gabs auch schon. Dass Du in der Lage bist, einen so feinen Span abzunehmen, ist schon mal gut. Zeigt, dass u.a. scharfes Werkzeug da ist. Die Kunst besteht nun darin, den Schnittverlauf im Gefäß so hinzubekommen, dass er gleichmässig verläuft. Ob mit mehr Abnahme oder weniger. In Sachen Probieren hat Helfried und Detlef recht. Damit nicht allzuviel "schönes" Holz verbraucht wird, Übungsholz nehmen und immer wieder ran. Probieren ohne Ende. :prost:

Kevin, ich weiss, das ging "auf die Schnelle". Aber trotzdem filmtechnisch eine riesige Bitte: Benutze ein Stativ. Erstens hast Du dann beide Hände frei - minimiertes Risiko. Zweitens gibts ruhige Aufnahmen. Angenehm für den Betrachter. Drittens kannst Du die Kamera waagerecht ausrichten, damit die Orientierung zur Beurteilung leichter fällt. Viertens kannst Du dann Deine Hand plus Arm und die Bewegungen zeigen.

Stative mit Normgewinde sind sehr preiswert, muss also kein Luxusteil sein. Gebraucht geht auch. Um ein Smarty aufzuschrauben reicht ein preiswerter Selfiestick. Einzige Bedingung: Die Halteklammer muss abschraubbar und mit eben dem Normgewinde des Statives versehen sein. Ich benutze auch nix anderes. Beispiel von gestern.
Liebe Grüße, Martin.

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