Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
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- mascheck
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Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hall zusammen,
Um einen Shitstorm zu meiner Frage von vorneherein zu vermeiden, hier mein eindeutiges Statement:
Feilen sind als Drechselwerkzeuge untauglich. Auf Grund ihrer extremen Härte und der damit einher gehenden Sprödigkeit kann es beim Einhaken des Werkzeugs in Holz zu Bruch und umherfliegenden Metallteilen kommen. Aus Sicherheitsgründen ist das absolut tabu
Nun meine Frage an die Metallkundigen unter uns:
In Messermacherforen liest man immer wieder, dass Feilen als Ausgangsmaterial für Messer usw genutzt werden:
Weichglühen, bearbeiten, härten und anlassen ist die beschriebene Vorgehensweise.
Ich möchte große Flachfeilen 350 x 40 x 8 mm zu Schabern umschleifen, eine Umformung ist nicht vorgesehen, die Formänderung würde sich auf das Anschleifen der e vorderen Partie beschränken. Weichglühen und Härten können also entfallen-
Reicht es, wenn ich die Feilen im Backofen anlasse, so ca. 1 - 1/2 Stunden bei 210 Grad? Ich schätze, dass die Härte danach bei 57/58 Rockwell liegen wird...
Vielen Dank für sachliche Antworten
Lieben Gruß
bleibet drhoim ond bleibet xond
Martin
Um einen Shitstorm zu meiner Frage von vorneherein zu vermeiden, hier mein eindeutiges Statement:
Feilen sind als Drechselwerkzeuge untauglich. Auf Grund ihrer extremen Härte und der damit einher gehenden Sprödigkeit kann es beim Einhaken des Werkzeugs in Holz zu Bruch und umherfliegenden Metallteilen kommen. Aus Sicherheitsgründen ist das absolut tabu
Nun meine Frage an die Metallkundigen unter uns:
In Messermacherforen liest man immer wieder, dass Feilen als Ausgangsmaterial für Messer usw genutzt werden:
Weichglühen, bearbeiten, härten und anlassen ist die beschriebene Vorgehensweise.
Ich möchte große Flachfeilen 350 x 40 x 8 mm zu Schabern umschleifen, eine Umformung ist nicht vorgesehen, die Formänderung würde sich auf das Anschleifen der e vorderen Partie beschränken. Weichglühen und Härten können also entfallen-
Reicht es, wenn ich die Feilen im Backofen anlasse, so ca. 1 - 1/2 Stunden bei 210 Grad? Ich schätze, dass die Härte danach bei 57/58 Rockwell liegen wird...
Vielen Dank für sachliche Antworten
Lieben Gruß
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Martin
Ich kann alles, bloß nix richtig
- reiner
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo Martin, wie Du oben schon schreibst :
Feilen sind als Drechselwerkzeuge untauglich.
Ich würde es dabei belassen und mir Schaber kaufen.
Feilen sind als Drechselwerkzeuge untauglich.
Ich würde es dabei belassen und mir Schaber kaufen.
Gruß Reiner
Die Sonne scheint ins Dickwurzloch... lasse doch!
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Lieber Martin,
grundsätzlich kann man aus Feilen Drechselwerkzeug herstellen.
Die Vorgehensweise dazu ist nicht viel anders als bei den Feilenhauern.
Die Feile wird zum Glühen gebracht ... dadurch wird der Stahl weich.
Im weichen Zustand die Form schleifen und evtl. die Angel etwas verlängern.
Anschließend wird das Metall etwas über hellrot erhitzt und in Öl abgeschreckt.
Das folgende Anlassen erfolgt meist um 250 Grad, ca. 2 bis 3 Stunden. Damit verliert der Stahl sein sprödes Verhalten.
Das kann man anschließend überprüfen, indem man damit kurz und hart auf eine Holzunterlage schlägt.
Wenn Sie bricht, war’s nix. Das muss man eventuell ausprobieren.
In Netz gibt es hierzu jede Menge gute Beiträge mit seriösem Inhalt.
Ich rate dringend davon ab, die Feile nur anzulassen, ohne sie vorher wie oben beschrieben zu glühen und wieder zu härten.
Auch kann die Temperatur im Backofen zu niedrig sein, dann tut sich im Metallgitter gar nichts. Besser ist ein Muffelofen oder ein Holzkohle-Grill, der Grill braucht aber bissel Erfahrung.
Falls du einen Schmied kennst, der kann nach der Bearbeitung Härten und anlassen. Kostet nicht die Welt.
Zum anschauen lohnt sich auf YouTube der Beitrag:
Der letzte seines Standes - Der Feilenhauer
Gruß Gerd
grundsätzlich kann man aus Feilen Drechselwerkzeug herstellen.
Die Vorgehensweise dazu ist nicht viel anders als bei den Feilenhauern.
Die Feile wird zum Glühen gebracht ... dadurch wird der Stahl weich.
Im weichen Zustand die Form schleifen und evtl. die Angel etwas verlängern.
Anschließend wird das Metall etwas über hellrot erhitzt und in Öl abgeschreckt.
Das folgende Anlassen erfolgt meist um 250 Grad, ca. 2 bis 3 Stunden. Damit verliert der Stahl sein sprödes Verhalten.
Das kann man anschließend überprüfen, indem man damit kurz und hart auf eine Holzunterlage schlägt.
Wenn Sie bricht, war’s nix. Das muss man eventuell ausprobieren.
In Netz gibt es hierzu jede Menge gute Beiträge mit seriösem Inhalt.
Ich rate dringend davon ab, die Feile nur anzulassen, ohne sie vorher wie oben beschrieben zu glühen und wieder zu härten.
Auch kann die Temperatur im Backofen zu niedrig sein, dann tut sich im Metallgitter gar nichts. Besser ist ein Muffelofen oder ein Holzkohle-Grill, der Grill braucht aber bissel Erfahrung.
Falls du einen Schmied kennst, der kann nach der Bearbeitung Härten und anlassen. Kostet nicht die Welt.
Zum anschauen lohnt sich auf YouTube der Beitrag:
Der letzte seines Standes - Der Feilenhauer
Gruß Gerd
Per aspera ad astra.
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Moin!
Noch ein Tip:
Du musst den Stahl völlig und auf ganzer Länge glätten,
sonst "feilst" Du Dir beim Gebrauch Deine Handauflage in Knipp!
Noch ein Tip:
Du musst den Stahl völlig und auf ganzer Länge glätten,
sonst "feilst" Du Dir beim Gebrauch Deine Handauflage in Knipp!
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo Martin,
Wie Gerd geschrieben hat, glühen und neu härten / anlassen ist sicherlich das sicherste.
Ich würde mich aber auch trauen, das Teil partiell zu glühen.
Vom Erl ausgehend wärmen, möglichst bis dunkelrot, wenn die Anlassfarbe gelb 1cm vor der Schneidkante erreicht hat, ab ins Wasser.
Wenn sich der erwärmte Bereich dann mit einer Feile bearbeiten lässt , solltest Du den Einsatz ohne Blutvergießen überstehen.
Grüße
Hermann
Wie Gerd geschrieben hat, glühen und neu härten / anlassen ist sicherlich das sicherste.
Ich würde mich aber auch trauen, das Teil partiell zu glühen.
Vom Erl ausgehend wärmen, möglichst bis dunkelrot, wenn die Anlassfarbe gelb 1cm vor der Schneidkante erreicht hat, ab ins Wasser.
Wenn sich der erwärmte Bereich dann mit einer Feile bearbeiten lässt , solltest Du den Einsatz ohne Blutvergießen überstehen.
Grüße
Hermann
Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und stumpfes Werkzeug !
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Das wäre ein typischer Feilenstahl.
Das Anlassbild zeigt schon, dass du mit 200 Grad nicht reichst.
Das Anlassbild zeigt schon, dass du mit 200 Grad nicht reichst.
Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und stumpfes Werkzeug !
- mascheck
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Vielen Dank an alle, die hier konstruktive Beiträge gepostet haben.
[mention]hera[/mention]
Könntest du mit bitte den Link zu der Grafik schicken oder das PDF per Mail?
Leider sind die Kurven so schlecht lesbar.
Sieht aber sehr informativ aus...
Die Idee mit dem Schmied von [mention]Gerd Altmann[/mention] ist gut.
Hier in der Nachbarschaft gibt es einige Härtereien. Ich werde dort mal nachfragen.
[mention]Bernd Schröder[/mention]
Das ist klar, wobei ich viel Vertrauen in Jockels gehärte Handauflagen habe...
Leider haben mich zu diesem Thema auch Mails mit beleidigendem Inhalt erreicht:
Es geht nicht darum, dass ich mir keine Markenwerkzeuge von Gläser, Wiedemann, DNS usw. leisten will oder kann. (Deren habe ich mehr als genug)
Es geht um den Spass, etwas selbst zu machen und ebenso um Nachhaltigkeit durch Recycling alter stumpfer Feilen.
Liebe Grüße
Bleibet drhoim ond bleibet xond
Martin
[mention]hera[/mention]
Könntest du mit bitte den Link zu der Grafik schicken oder das PDF per Mail?
Leider sind die Kurven so schlecht lesbar.
Sieht aber sehr informativ aus...
Die Idee mit dem Schmied von [mention]Gerd Altmann[/mention] ist gut.
Hier in der Nachbarschaft gibt es einige Härtereien. Ich werde dort mal nachfragen.
[mention]Bernd Schröder[/mention]
Das ist klar, wobei ich viel Vertrauen in Jockels gehärte Handauflagen habe...
Leider haben mich zu diesem Thema auch Mails mit beleidigendem Inhalt erreicht:
Es geht nicht darum, dass ich mir keine Markenwerkzeuge von Gläser, Wiedemann, DNS usw. leisten will oder kann. (Deren habe ich mehr als genug)
Es geht um den Spass, etwas selbst zu machen und ebenso um Nachhaltigkeit durch Recycling alter stumpfer Feilen.
Liebe Grüße
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Sollte so funktionieren
Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und stumpfes Werkzeug !
- Argus
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
hallo,
würde es nicht reichen, nur die Schaberspitze zu härten?
Ich hatte mir mal aus alten HSS Bohrern eine Anreißnadel gebaut
.
. .
.
dazu habe ich die Bohrer induktiv weich geglüht, die Spitze angeschliffen. So weich ließ sich sogar der Bohrschaft rändeln
.
. .
.
.
danach habe ich nur die Spitze rotglühend behandelt durch teilweises Eintauchen in die Induktionswendel.
(dies ist ein anderes Bild vom einem Aufkohlversuch mittels Induktion)
.
. .
.
dann abgeschreckt und danach im Backofen bei 250°C entspannt.
Gruß Frank
würde es nicht reichen, nur die Schaberspitze zu härten?
Ich hatte mir mal aus alten HSS Bohrern eine Anreißnadel gebaut
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dazu habe ich die Bohrer induktiv weich geglüht, die Spitze angeschliffen. So weich ließ sich sogar der Bohrschaft rändeln
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danach habe ich nur die Spitze rotglühend behandelt durch teilweises Eintauchen in die Induktionswendel.
(dies ist ein anderes Bild vom einem Aufkohlversuch mittels Induktion)
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dann abgeschreckt und danach im Backofen bei 250°C entspannt.
Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."
Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo Frank,
nee, nur die Spitze behandeln reicht bei einem Drechselwerkzeug nicht. Der Rest ist spröde und hält nix aus.
Grüße Gerd
nee, nur die Spitze behandeln reicht bei einem Drechselwerkzeug nicht. Der Rest ist spröde und hält nix aus.
Grüße Gerd
Per aspera ad astra.
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Ich denke die Feile soll so genutzt werden wie sie ist? Also ist sie bereits hart und müßte so behandelt werden das die Bereiche die nicht schneiden ausreichend zäh und nicht spröde sind, wenn man Bedenken hat, sie so zu nehmen wie sie ist.
Also muss nix gehärtet werden, sondern ausglühen ist das Zauberwort.
Allerdings glaube ich schon, daß bei einem Werkzeug aus dem Material nur der Schneidbereich gehärtet werden kann.
Ist bei jedem Meißel so, und ich mache das auch mit HSS Werkzeugen aus Rohlingen.
Also muss nix gehärtet werden, sondern ausglühen ist das Zauberwort.
Allerdings glaube ich schon, daß bei einem Werkzeug aus dem Material nur der Schneidbereich gehärtet werden kann.
Ist bei jedem Meißel so, und ich mache das auch mit HSS Werkzeugen aus Rohlingen.
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- Argus
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
hallo,
mit Spitze behandeln meinte ich, erst alles weich glühen, dann zum Meißel bearbeiten, dann nur die Spitze kirschrot machen, danach dann abschrecken und entspannen. So ist nur die Schneide hart, der Rest bleibt elastisch.
Das geht ganz gut mit Induktion, da man die Energie genau auf den Punkt bringen kann und diese nicht von außen zuführen muss. Das auf Temperatur bringen im Backofen ist ganz wichtig. Ich hatte meine Anreißnadelspitzen zuerst zu hart gemacht, aber dann brechen sie sofort beim Benutzen wie eine Bleistiftmine. Da muss man einen Kompromiss zwischen Härte und Elastizität eingehen.
Alternativ könnte man wohl auch mit Stickstoffhärtepuler arbeiten. Also weichglühen und nur die Schneideoberfläche gezielt härten.
Gruß Frank
ok , da habe ich mich dann falsch ausgedrückt,Gerd Altmann hat geschrieben: ↑23.12.2020 - 23:41:20nee, nur die Spitze behandeln reicht bei einem Drechselwerkzeug nicht. Der Rest ist spröde und hält nix aus.
mit Spitze behandeln meinte ich, erst alles weich glühen, dann zum Meißel bearbeiten, dann nur die Spitze kirschrot machen, danach dann abschrecken und entspannen. So ist nur die Schneide hart, der Rest bleibt elastisch.
Das geht ganz gut mit Induktion, da man die Energie genau auf den Punkt bringen kann und diese nicht von außen zuführen muss. Das auf Temperatur bringen im Backofen ist ganz wichtig. Ich hatte meine Anreißnadelspitzen zuerst zu hart gemacht, aber dann brechen sie sofort beim Benutzen wie eine Bleistiftmine. Da muss man einen Kompromiss zwischen Härte und Elastizität eingehen.
Alternativ könnte man wohl auch mit Stickstoffhärtepuler arbeiten. Also weichglühen und nur die Schneideoberfläche gezielt härten.
Gruß Frank
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Nein, du hattest das schon verständlich geschrieben, dass du erst alles induktiv weich geglüht hast.
Frohe Weihnachten!
Ich finde für jede Lösung ein Problem!
-
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo Martin,
lass Dich nicht ins Boxhorn jagen.
Natürlich kannst Du mit umgearbeiteten Feilen drechseln
Bernd hat geschrieben dass Du die Feilen glätten sollst, dies ist natütrlich richtig, denn sonst läuft der Feilenkörper nicht auf der Handauflage
Also, z.b, zum Schaber/Meißel umschleifen, nicht blau anlaufen lassen beim Schleifen
und von der Angel her anlassen, d.h erwärmen, am besten mit dem Schweißbrenner oder beim Schmied, die Anlassfarben fließen lassen von dukelblau an der Angel bis gelb an der Schneide, dann im Wasserbad abkühlen. (Vorgang beenden)
An der (blauen Selle) müsstest Du mit einer feinen, nicht neuen Feile Material abtragen können.
Und noch etwas, wie schon geschrieben den Feilenkörper tief ins Heft treiben, damit die Angel nicht abbricht.
Das größte Biegemoment tritt bekanntlich an der Handauflage auf.
Der Werkstoff von Feilen ist in der Regel 100 Cr 6.
Kannst auch bei Tante G nachschauen was Dich interessiert.
Viel Erfolg und Grüße
Hans
lass Dich nicht ins Boxhorn jagen.
Natürlich kannst Du mit umgearbeiteten Feilen drechseln
Bernd hat geschrieben dass Du die Feilen glätten sollst, dies ist natütrlich richtig, denn sonst läuft der Feilenkörper nicht auf der Handauflage
Also, z.b, zum Schaber/Meißel umschleifen, nicht blau anlaufen lassen beim Schleifen
und von der Angel her anlassen, d.h erwärmen, am besten mit dem Schweißbrenner oder beim Schmied, die Anlassfarben fließen lassen von dukelblau an der Angel bis gelb an der Schneide, dann im Wasserbad abkühlen. (Vorgang beenden)
An der (blauen Selle) müsstest Du mit einer feinen, nicht neuen Feile Material abtragen können.
Und noch etwas, wie schon geschrieben den Feilenkörper tief ins Heft treiben, damit die Angel nicht abbricht.
Das größte Biegemoment tritt bekanntlich an der Handauflage auf.
Der Werkstoff von Feilen ist in der Regel 100 Cr 6.
Kannst auch bei Tante G nachschauen was Dich interessiert.
Viel Erfolg und Grüße
Hans
- mascheck
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- Registriert: 18.10.2017 - 21:58:17
- Name: Martin Scheckenbach
- PLZ: 73116
Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Ich sehe schon: hier ist ordentliches Fachwissen und praktisches Können vorhanden.
Ich will mir einen Satz Schaber mit negativem Winkel anfertigen.
Die Wärmebehandlung möchte ich auf ein absolutes Minimum reduzieren.
Ich glaube, Weichglühen und anschließend neu Härten ist in diesem Fall überflüssig.
Was Hans schreibt, scheint machbar zu sein.
Mittlerweile habe ich mein altes"Tabellenbuch Metall" vom Speicher geholt um die Anlassfarben nachzuschauen.
Einen in einem Praxissemester selbst gefertigte Reißnadel hab ich auch wieder gefunden.
Bilder folgen.
Gruß Martin
Ich will mir einen Satz Schaber mit negativem Winkel anfertigen.
Die Wärmebehandlung möchte ich auf ein absolutes Minimum reduzieren.
Ich glaube, Weichglühen und anschließend neu Härten ist in diesem Fall überflüssig.
Was Hans schreibt, scheint machbar zu sein.
Mittlerweile habe ich mein altes"Tabellenbuch Metall" vom Speicher geholt um die Anlassfarben nachzuschauen.
Einen in einem Praxissemester selbst gefertigte Reißnadel hab ich auch wieder gefunden.
Bilder folgen.
Gruß Martin
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- Ort: Luedinghausen
Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Eher 120 Cr 2 bis 140 Cr 3. Also ein komplett durchhärtbarer kohlenstoffreicher Stahl. Wenn du den ganzen Schaft bis auf die Spitze weichgeglüht bekommst, ist alles ok.Drechlerhans hat geschrieben: ↑24.12.2020 - 11:10:08Der Werkstoff von Feilen ist in der Regel 100 Cr 6.
Die Feilenkerbung kannst Du dann flachklopfen. Spitze härten (im Wasser abschrecken) und dann Anlassen. Ich seh das bei Drechselwerkzeugen nicht so gefährlich, wenn man nicht mit einer Monsterröhre zum Baumschruppen anfängt. Bei Benutzung Schutzbrille auf und los gehts. Gefahr ist eher beim Innenausdrehen, das ein gebrochenes Werkzeug wegfliegt.
(Woher ich das weiß...)
Mit freundlichen Grüßen
Christian
- Doralf
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- Registriert: 12.07.2020 - 20:45:08
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- Ort: Kirchheim
Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Dann die alte Esche etwas in Form gebracht und einen Griff gebaut. Griff ca. 30 cm lang. Und gut is.
Grüßle
Doralf
In Schwaben sagt man nicht:" Ich bin da anderer Meinung und wir sollten nach alternativen Lösungsansätzen suchen" sondern:" Dir brennt wohl der Kittel!"
- mascheck
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo Ralf, du machst mir das Maul wässrig!
Ich google schon nach Feldessen und Muffelöfen...
Schöne Sachen, die man damit machen kann
Viele Grüße ondr d' Teck, ich habe 20 Jahre in der Bohnau gschafft....
Martin
Ich google schon nach Feldessen und Muffelöfen...
Schöne Sachen, die man damit machen kann
Viele Grüße ondr d' Teck, ich habe 20 Jahre in der Bohnau gschafft....
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo Martin,
Erstmal frohe Weihnachten.
Falls du ernsthaft über die Schmiederei nachdenkst, tummel dich ruhig mal im Bereich der Messermacher.
Schmiedeglut, Lindenschmiede und Messermacher forum usw.
Nicht über Feldschmiede mit Kohle etc nachdenken, gleich auf Gasesse gehen.
Aber Vorsicht. Der Schmiedebazilus ist genauso ansteckend wie der Drechselvirus.
Ich weiß das deshalb so genau, weil ich vor Jahren von dem eisernen zum hölzernen gekommen bin. Aber es ist immer noch reichlich Eisen drin
Alles Gute
Erstmal frohe Weihnachten.
Falls du ernsthaft über die Schmiederei nachdenkst, tummel dich ruhig mal im Bereich der Messermacher.
Schmiedeglut, Lindenschmiede und Messermacher forum usw.
Nicht über Feldschmiede mit Kohle etc nachdenken, gleich auf Gasesse gehen.
Aber Vorsicht. Der Schmiedebazilus ist genauso ansteckend wie der Drechselvirus.
Ich weiß das deshalb so genau, weil ich vor Jahren von dem eisernen zum hölzernen gekommen bin. Aber es ist immer noch reichlich Eisen drin
Alles Gute
Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und stumpfes Werkzeug !
- mascheck
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Ich wünsche allen, einer reichhaltigen Bescherung teilhaftig geworden zu sein!
Frohe, besinnliche Feiertage weiterhin!
[mention]hera[/mention]
Weiche von mir, Satan
Leuten mit historischen Traktors und Leuten wie dir und Ralf aus KI u. T. begegne ich seit Jahren schon nur noch mit FFP 2 Maske und Ganzkörper - Schutzanzug, der akutem Ansteckungsgefahren wegen.
Die Kosten einer Covid 19 -Infektion übernimmt die GKV, gegen die Kosten, die entstehen durch die Viren, die ihr spreadet, bin ich nicht versichert.
Bleibet xond ond bleibet drhoim
Gruß Martin
Frohe, besinnliche Feiertage weiterhin!
[mention]hera[/mention]
Weiche von mir, Satan
Leuten mit historischen Traktors und Leuten wie dir und Ralf aus KI u. T. begegne ich seit Jahren schon nur noch mit FFP 2 Maske und Ganzkörper - Schutzanzug, der akutem Ansteckungsgefahren wegen.
Die Kosten einer Covid 19 -Infektion übernimmt die GKV, gegen die Kosten, die entstehen durch die Viren, die ihr spreadet, bin ich nicht versichert.
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Jaa aaber,
denke doch mal dran was du für tolle Werkzeuge selber bauen kannst, die soviel besser sind als die wo die anderen schon 100 Jahre mit arbeiten und wieviel Geld du sparst beim selbermachen und wieviel Spaß das macht und wieviel man noch lernen kann.
Ausserdem haben dann die Verwandten wieder was zum schenken.
Spricht nur alles für den oder die Virusse.
(gibt ja bestimmt noch andere)
denke doch mal dran was du für tolle Werkzeuge selber bauen kannst, die soviel besser sind als die wo die anderen schon 100 Jahre mit arbeiten und wieviel Geld du sparst beim selbermachen und wieviel Spaß das macht und wieviel man noch lernen kann.
Ausserdem haben dann die Verwandten wieder was zum schenken.
Spricht nur alles für den oder die Virusse.
(gibt ja bestimmt noch andere)
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo und Frohe Festtage,
es gibt sie also noch, die wahren Eisernen.
Die Beiträge nehmen Fahrt auf, ist auch verständlich bei diesem Thema, da könnten die englischen Werkzeughersteller noch in die "Röhre" schauen müssen.
Was mich noch umtreibt, sind die an Rundstahl geschmiedeten Meißel und Röhren, wie man sie bei unseren russischen und fernöstlichen Freunden sehen kann.
Meine Frage an die wirklich Wissenden:
Kann jemand Vor bzw Nachteile nennen?
Z.B. habe ich einen Gewindebohrer umgeschliffen zu einem Meißel und sofort an kleinen Teilen drechseln Spaß gehabt.
Allerdings stellte ich auch fest, dass die Krafteinwirkung auf das Werkzeug quer zu meinem Korper war, was die Formgebung erleichterte und bei großen Werkzeugen könnte dies ein Nachteil sein?
Gerne erwarte ich Eure Beiträge.
Viele Grüße
Hans
es gibt sie also noch, die wahren Eisernen.
Die Beiträge nehmen Fahrt auf, ist auch verständlich bei diesem Thema, da könnten die englischen Werkzeughersteller noch in die "Röhre" schauen müssen.
Was mich noch umtreibt, sind die an Rundstahl geschmiedeten Meißel und Röhren, wie man sie bei unseren russischen und fernöstlichen Freunden sehen kann.
Meine Frage an die wirklich Wissenden:
Kann jemand Vor bzw Nachteile nennen?
Z.B. habe ich einen Gewindebohrer umgeschliffen zu einem Meißel und sofort an kleinen Teilen drechseln Spaß gehabt.
Allerdings stellte ich auch fest, dass die Krafteinwirkung auf das Werkzeug quer zu meinem Korper war, was die Formgebung erleichterte und bei großen Werkzeugen könnte dies ein Nachteil sein?
Gerne erwarte ich Eure Beiträge.
Viele Grüße
Hans
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Hallo Hans.
Meinst du solch ein Teil? Falls nicht, stell doch mal ein Foto ein, was dir vorschwebt.
Falls ja, kann ich für mich sagen, das die Herstellung ganz lustig war, aber der Einsatz eher selten geworden ist.
An Anfang war ich begeistert wie sauber der Schnitt wird und wie leicht das Werkzeug um die Längsachse dreht.
Man braucht aber einige Drechselmeter bis man das Ding sicher beherrscht.
Immer wenn ich dachte ich habs drauf, hat mich ein Nürnberger in die Realität geholt.
Da das Ding echt spitz ist, wurde mir die Sache zu gefährlich, und ich nehme es nur noch zum angeben.
Zurück zum guten alten normalen Meißel.
Wenn wir das Thema Eigenbau und Spielerei aufgreifen machen wir vielleicht besser nochmal einen extra thread auf.
Frohe Festtage
Meinst du solch ein Teil? Falls nicht, stell doch mal ein Foto ein, was dir vorschwebt.
Falls ja, kann ich für mich sagen, das die Herstellung ganz lustig war, aber der Einsatz eher selten geworden ist.
An Anfang war ich begeistert wie sauber der Schnitt wird und wie leicht das Werkzeug um die Längsachse dreht.
Man braucht aber einige Drechselmeter bis man das Ding sicher beherrscht.
Immer wenn ich dachte ich habs drauf, hat mich ein Nürnberger in die Realität geholt.
Da das Ding echt spitz ist, wurde mir die Sache zu gefährlich, und ich nehme es nur noch zum angeben.
Zurück zum guten alten normalen Meißel.
Wenn wir das Thema Eigenbau und Spielerei aufgreifen machen wir vielleicht besser nochmal einen extra thread auf.
Frohe Festtage
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- wolfgangsiegel
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
bei mir funktioniert das Ich bin beeindruckt.ich nehme es nur noch zum angeben
Sieht sehr ordentlich selbst gebaut aus. Besonders die eingeschnürte Zwinge (oder heißt der untere Ring anders?) sieht gekonnt gemacht aus.
... möge es Glück bringen ...
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Re: Feilen sind keine Drechselwerkzeuge!
Die eingeschnürte Zwinge ist das hier
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Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und stumpfes Werkzeug !