Hallo Drechsler,
die mit Vacuum spannen ......
Wer in der Umgebung Bergstrasse/Odenwald/Neckartal hat eine Vacuumanlage an seiner Drechselbank, ich möchte gerne mal bei einem Drechsler über die Schulter schauen, der eine
entsprechende Vorrichtung besitzt, denn eventuell will ich mir eine Solche zulegen.
Bitte melde dich über eine PN bei mir...... schön im Voraus.......
Hallo,
ich habe sowohl für meine Vicmarc VL100 als auch für meine Geiger G25 eine Vakuumspannvorrichtung mit selbst gefertigten Futtern. Zudem habe ich verschiedene Vakuumpumpen ausprobiert. Ich wohne allerdings etwas nördlicher von Dir in Bad Nauheim. Schick mir bei Interesse doch bitte eine pn.
Viele Grüße
Kai
ich nutze das Vakuumspannen als Ergänzung zu anderen "mechanischen" Spannmethoden.
Nachteile hängen oft von der technischen Ausstattung ab:
- Das Geräusch der Pumpe kann stören, wenn sie sich nicht in einem anderen Raum befindet (sie läuft während des ganzen Spannprozesses).
- Werkstücke, die kleiner als 10 cm sind, lassen sich nur bedingt spannen, da die Haltekrafrt des Futters von der Fläche abhängt.
- Eventuelle Undichtigkeiten des Systems verringern die Spannkraft (dies macht sich meist aber nur bei kleinen Werkstücken z.B. Schoppendeckeln bemerkbar)
- Das Vakuum kann zudem bei manchen porösen Holzarten, Hirnholz, stockigem Holz und sehr dünnwandigen Schalen schwer aufzubauen sein.
- Bei Schalen kann zudem ein zu dünner Boden das Vakuum vernichten. Hier ist als also Vorsicht geboten.
- Bei Stromausfall ist das Vakuum bei Systemen ohne zusätzlichen Vakuumbehälter/Speicher (dies sind die meisten Systeme im Hobbybereich) sehr schnell verschwunden und das Werkstück wird zum Geschoß.
Trotz gewisser Einschränkungen stellt das Vakuumspannen meiner Meinung nach eine Bereicherung bei den Spannmöglichkeiten dar und befriedigt natürlich auch ein gewisses Bastelbedürfnis. Es geht auch ohne diese ganze Technik, aber es ist schön sie zu haben.
ich bin zwar noch lange nicht soweit, diese Spanntechnik einzusetzen. Gleichwohl lese ich viele Diskussionen mit und finde die Auflistung sehr hilfreich.
gibt es denn wirklich keinen Drechsler in meiner näheren Umgebung, der eine Vacuum-Anlage betreibt und mich mal über die Schulter schauen lassen würde ......
Hallo Reinhard,
meine Auflistung sind keine Argumente gegen das Vakuumspannen! Sie soll nur mögliche Nachteile/Probleme aufzeigen. Zu Beginn steht bereits, daß die techniche Ausrüstung eine entscheidende Rolle spielt: Nachteile hängen oft von der technischen Ausstattung ab. Hier sollte man sich also genau überlegen, was man investieren möchte/kann.
Das Geräusch der Pumpe kann stören, wenn sie sich nicht in einem anderen Raum befindet (sie läuft während des ganzen Spannprozesses). Es gibt je nach Bauart leise Pumpen und man kann zusätzliche Schalldämpfer und Verkleidungen verwenden. Auch ist dieser Punkt subjektiv. Wenn die Absauganlage ohnehin schon Geräusche produziert, mag die Pumpe zusätzlich nicht ins Gewicht fallen.
- Werkstücke, die kleiner als 10 cm sind, lassen sich nur bedingt spannen, da die Haltekrafrt des Futters von der Fläche abhängt. Es gibt z.B. zweistufige Drehschieberpumpen, die in einem Ölsumpf laufen und ein hohes Vakuum produzieren. Trockenlaufende Drehschieberpumpen erreichen diese Werte meist nicht. Außerdem sind bei gebrauchten Pumpen Abstriche zu machen. Es lassen sich auch kleinere Flächen spannen, aber man braucht eben eine gute Pumpe und ein dichtes System, wobei auch die Drehzuführung ein kritischer Punkt ist. Dies gilt besonders für aus Holz und Kugellagern selbstgebaute Varianten. Nach und nach kommen aber immer mehr gute Fertigprodukte auf den Markt. Und natürlich muß man entsprechend vorsichtig drechseln.
- Eventuelle Undichtigkeiten des Systems verringern die Spannkraft (dies macht sich meist aber nur bei kleinen Werkstücken z.B. Schoppendeckeln bemerkbar) Siehe oben!
- Das Vakuum kann zudem bei manchen porösen Holzarten, Hirnholz, stockigem Holz und sehr dünnwandigen Schalen schwer aufzubauen sein. Diese stimmt so. Eventuell kann man die Schaleninnenseite versiegeln, um das Holz abzudichten, bevor man den Fuß nach dem Trocknen des Lackes nacharbeitet.
- Bei Schalen kann zudem ein zu dünner Boden das Vakuum vernichten. Hier ist als also Vorsicht geboten. Drechselt man im schlimmsten Fall durch den Boden, so ist das Vakuum und damit auch die Haltekraft weg.
- Bei Stromausfall ist das Vakuum bei Systemen ohne zusätzlichen Vakuumbehälter/Speicher (dies sind die meisten Systeme im Hobbybereich) sehr schnell verschwunden und das Werkstück wird zum Geschoß. Dies stimmt so! Wobei es natürlich auch im Hobbybereich Systeme mit Speicher gibt; aber der Kauf eines fertigen Speicher-Systems ist sehr teuer und wird für den Hobbymarkt selten angeboten.
Hallo Kai,
meine Meinung kennst Du.
Ich habe mich auf einen " Fachmann " verlassen und bin begeistert von der Anlage.
Es ist der gleiche, den auch Fred erwähnte und wenn man seinem Link folgt, ist in dem Film alles zu sehen und zu hören. Ich spanne von Ohrsteckern, Kugeln, Eiern und Schalen bis 50 cm alles. Den Stromausfall habe ich heute getestet und wegen eines eingebauten Rückschlagventils konnte ich eine Schale erst nach 1,38 Min lösen
Gruß
Reinhard
Wir dürfen die Schönheiten der Natur nicht verändern, nur hervorheben.
ich kann Reinhard nur zustimmen. Auch ich habe das Vakuumfutter von Manfred ("Daniel Düsentrieb").
Natürlich sind die von Kai aufgezeigten Risiken zu beachten. Aber darüber sollte man sich im klaren sein, wenn man Vakuum bei Holz einsetzen will.
Bei Stromausfall kann auch schon ein Rückschlagventil helfen.
Ich hab das Syteem von Oneway. Gefällt mir sehr gut. Vor Jahre her hab ich schon ein kleines film davon gemacht. Ich hoffe, wegen der Musik, es spielt in Deutschland...
ich freue mich, daß Ihr mit Manfreds Vakuumanlage zufrieden seid.
- Trotzdem könnte die Aussage, daß sich eine Schale bei abschalten des Vakuums erst nach mehr als 1,5 Minuten vom Futter löst eine falsche Sicherheit suggerieren. Ich habe den Versuch ebenfalls bei stehender Maschine, geschlossener Fremdluft und einer Anlage ohne Rückschlagventil gemacht. Nach einer Minute hält die Schale noch. Allerdings sind die Verhältnisse im Ernstfall andere: Die Schale rotiert, es wirken je nach Größe und eventueller Unwucht Fliehkräfte und das Werkzeug übt eine Kraft auf die Schale aus. Zudem haben Hölzer unterschiedliche Luftduchlässigkeit. Es ist also allemal eine kritische Situation und man sollte besser einen Schritt zur Seite machen.
- Abhängigkeit von Haltekraft und Durchmesser wurden im Forum schon an anderer Stelle diskutiert. Hier gibt es auch eine Tabelle die Anhaltswerte auflistet:
......
schön im Voraus.......
