Alles Meissel oder was?!?!

Eure Erfahrungen mit Drechselwerkzeugen

Moderator: Forenteam

Mc_Diver
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Beitrag von Mc_Diver »

@ GentleTrun: Das Problem hatte ich am Anfang auch.
Aber da ich mir aus Not (als Anfänger hatte ich nicht das Geld mir ein Schärfgerät auch noch zu kaufen) selber was gebaut habe, muss ich nichts mehr ausspannen und kann auch zwischendurch schnell mal "abziehen"

viewtopic.php?t=47828&highlight=

Inzwischen möchte ich auch nichts anderes mehr.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Martin ,
sorry aber langsam habe ich das Gefühl du willst ( Mit Eisbär/Josef zusammen :-C ? ) die Leute veräppeln bzw. du hast eine Wette darauf abgeschlossen wie viele Klicks/Beiträge es hier geben wird , einige Punkte :
1. Hier schreibt sicher niemand das sich hartes Holz besser mit dem Meißel schneiden lässt . Nadelholz ohne Äste ist zum gut zum Üben , ist aber schon anspruchsvoll . Weiche Laubhölzer ( Linde ) schneiden sich perfekt und brauchen nicht so haarscharfe Werkzeuge , sind eher etwas für den Anfänger der (noch) nicht so gut schärfen kann .
2. Du preist den Schliff einer stark balligen Fase als "neuen Superanschliff" an , man kann mit einer fundierten Gegenmeinung argumentativ gar nicht vordringen . Dann verlinkst du z.B. mit dem Drechsler Alan Lacer :
https://www.popularwoodworking.com/tech ... kew-chisel
Der arbeitet aber doch mit Hohlschliff der Fase ! Er hat jedoch zum Teil die Schneidenform konvex/ballig geschliffen . Das hat aber doch nichts mit dem Fasenanschliff zu tun . Ich habe auch breite Meißel mit Hohlschliff und mit einer konvex geschliffenen Schneide - da ist nichts gegen zu sagen , ich nehme die gerne bei großen Durchmessern . Etwas verwirrend das ganze , du solltest beim Thema des Anschliffs der Fase bleiben . Ich habe jetzt übrigens das Englisch nicht ausführlich übersetzt , ich habe mir hauptsächlich die Bilder angeschaut .
3. Am Anfang des Threats , es ist der 11. Beitrag der 1. Seite , schreibt Josef , der Threateröffner zum Teil recht verwirrend ( sorry Josef ) , verwechselt auch die Grundbegriffe um die es geht , und reagiert auch nicht auf Nachfragen .

Der Threat ist nach meiner Meinung etwas entgleitet und auch schwierig zu verfolgen . Ich habe hier deshalb zum Schluß noch einmal einen guten ( schon einmal verlinkten ) kurzen Link zum Thema , in dem kurz und schmerzlos die verschiedenen Meißelanschliffe mit gutem Ergebnis nachvollziehbarer ausdiskutiert wurden :
viewtopic.php?t=39161&highlight=mei%DFel
OK , ist halt das Sommerloch das wir jetzt gefüllt haben . :prost:
Grüße
Andreas
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Eisbär
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Beitrag von Eisbär »

@Andreas H.:

Deine Beiträge sehen für mich immer so aus:

Dieses Mitglied ist auf Deiner Ignore-Liste - Um den Beitrag dennoch anzuzeigen klicke Hier.

Hin und wieder klicke ich, aber selten, geb ich zu. Die Verwendung des Ignore Buttens fällt genauso unter die Verwendung des Walldorf-Kindergarten-Mottos wie das Anschleifen der Meissel: Jeder so wie er will.

@alle

Mag sein dass meine Beiträge nicht immer 100% Humorbefreit sind, hin und wieder zur Satire neigen, manchmal etwas überspitzt gegen Klugscheisserei formuliert sind, eventuell auch mal verwirrend wenn der Bauch nach innen und nicht nach aussen gehen soll (kommt vom Spiegelbild :heul ) aber nicht veräppelnd gegen Forumsmitglieder und schon gar nicht gegen Anfänger, die gerade mit dem Meissel anfangen zu arbeiten! .....ausser es ist ein Veräppel-Thread.

Niemand ist hier verpflichtet zu posten, zu antworten oder auch nur zu lesen. Ich habe mein Schlußwort bereits gepostet.

Für mich sind meine Fragen beantwortet! Ich danke allen die sich hier engagiert haben für Eure Mühe :danke:

Ein eingschlichener Denkfehler meinerseits in dieser Materie ist beseitigt ( :danke: an den bebrillten Gartenzwerg mit Pfeife :prost: ) , dank Eurer Beiträge und der Meissel wird mir noch lieber sein wie bisher.

Außerdem ist ein Forum da um zu diskutieren. Und in diesem Thread auch gerne nach meinem Schlußwort.

Josef
Der Eisbär Bild

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GentleTurn
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Beitrag von GentleTurn »

Oh, Josef war eher fertig.
Andreas H. hat geschrieben:
2. Du preist den Schliff einer stark balligen Fase als "neuen Superanschliff" an
Abschliessend von mir: Nein.
Ich betone in diesem und den vorhergehenden Thread ganz bewusst immer wieder,
dass dem nicht so ist. Es wurde behauptet, dass man mit einem ballig geschliffenen Meißel
nicht arbeiten / schneiden / drechseln kann. Das versuchte ich zu widerlegen,
denn das stimmt so nicht.

Nur darum ging es mir. Nicht mehr und nicht weniger. Auch diesen Satz hat man schon öfter gelesen.

Ich gebe zu, dass der Thread in der Tat etwas unübesichtlich geworden ist. Ja, dann ist
das leider im Eifer der Diskussion so geworden. T'schuldigung. :rose:
Es wird sicher welche geben, die da durchfinden.

Für mich ist das Thema dann auch durch.

:danke: für die darin enthaltenen sachlichen Informationen durch die Diskutanten.


Nachtrag:
Klicks und dergleichen interessieren mich herzlich wenig. Ich habe in meinem langen Leben
schon Beträge verfasst, da wussten die meisten noch nicht, dass es das sowas wie das
Internet bzw. deren Vorläufer gibt. Mir ist das vollkommen wurscht, wieviel Beiträge
von irgendwem auf irgendeinem Konto sind. So auch meine.
Ab 50.000 elektronischer Beiträge habe ich aufgehört zu zählen. ;-)
Liebe Grüße, Martin.

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Erick
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Beitrag von Erick »

Hallo Martin
Linde kann nicht mit hartem Obstholz verglichen werden, Linde ist nicht so hart.
Linde ist dichter und etwas härter wie Pappel.
Linde ist auch etwas härter wie Kiefer und hat keine Jahresringe wie diese.
Das sind meine Erfahrungen und ich behaupte nicht das das immer so ist.
Ein Beispiel , Kastanie ist eigentlich ein weiches leichtes Holz. Ich hatte aber auch schon mal Kastanienholz das im Aussehen und in der Festigkeit große Ähnlichkeit mit Ahorn hatte.
Gruß Erick
Holz und Deine Welt hat wieder ein Gesicht
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GentleTurn
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Beitrag von GentleTurn »

Moin,

muss doch noch etwas Verwirrung aufklären, die ich so erstmal nicht gesehen habe.
Es befinden sich in dem dreiseitigen Text von Alan Lacer, den ich weiter oben
verlinkt habe, die Schnittmöglichkeiten eines "normalen" Meißels.
Immerhin 12 verschiedene. Was das Werkzeug erstaunlich vielseitig macht. :-C

Was ich hiermit sagen möchte:
GentleTurn hat geschrieben:
Schnitte 1-4 und 9 probiert, geht. 5-8 und den Rest müsste ich probieren (...)
Die Ziffern beziehen sich auf die Auflistung im Text von oben nach unten und sind die,
die ich mit dem ballig geschliffenen Meißel bereits erfolgreich geschnitten
habe bzw. noch probieren müsste. Soweit dazu.
Erick hat geschrieben:
Hallo Martin
Linde kann nicht mit hartem Obstholz verglichen werden, Linde ist nicht so hart. (...)
Erick, prima, das hilft mir weiter.
Liebe Grüße, Martin.

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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Guten Abend Martin und alle Interessenten,

notwendige Klarstellungen zu Alan Lacer's Meisselschliff:
Die Fase wird hohl geschliffen, keineswegs ballig.
Die Schneide ist gekrümmt, ähnlich wie es auch Raffan und zum Beispiel Dave Regester vorschlagen.
Darüber wurde in diesem Thread (noch) nicht diskutiert.

Und: Von mir kein Applaus für Roennis Aussage:
Nach meiner Auffassung solltet Ihr nicht so viel über Winkel nachdenken, sondern mehr üben und dann wird die Oberfläche auch glatt und ausrissfrei.
Man könnte diesen Satz zu leicht missverstehen.
Nachdenken vor dem Üben halte ich für wichtig.
Wenn möglich, auch während des Übens das Hirn nicht ausschalten.
Und ein bißchen Nachdenken kann auch nach dem Üben nicht schaden - "Warum hat es diesmal geklappt? Was war heute los? Ist das Ergebnis schon besser als gestern und warum? etc. etc."

Aus den von dir, Martin, eingestellten Bildern kann ich keine Vorteile des balligen Anschliffes ableiten.
Die Werkstückoberfläche kommt mir stärker poliert (fast verpresst) vor, das bedeutet: Mehr Schleifarbeit.
Dass es möglich ist, mit balligen Eisen zu schneiden, habe ich nicht bestritten.
Günstiger ist es nicht.

Helfried
Ps:: Entschuldige Josef, das hab ich zu spät gesehen, hab zu lang getippt:
Ich habe mein Schlußwort bereits gepostet.
:-(
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GentleTurn
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Beitrag von GentleTurn »

Moin zusammen,

ich wiederhole mich:
GentleTurn hat geschrieben:
Es wurde (zwischen den Zeilen) behauptet, dass man mit einem ballig geschliffenen Meißel
nicht arbeiten / schneiden / drechseln kann. Das versuchte ich zu widerlegen,
denn das stimmt so nicht. Nur darum ging es mir. Nicht mehr und nicht weniger.
Dabei hatte ich keine Zielperson im Sinn. :rose:

Meine Fotos zeigen, dass der Schnitt so gut wie gleich aussieht / aussehen kann,
egal ob mit Schruppröhre, leicht hohl geschliffenen oder ballig geschliffenem Meißel erstellt.
Das nimmt sich nix. Das war das Ziel. Leider konntet Ihr nicht zusehen bzw. das Material
anfassen. Das Holz wurde nicht gepresst, sondern sanft geschnitten. Knapp 'nen Millimeter Abtrag.
Da brauchts im Grunde gar keine Schleifarbeit mehr, im Gegenteil.
Die Oberfläche bei dem Holz ist schon so glatt wie ein Kinderpopo. :-C
Helfried hat geschrieben:
Guten Abend Martin und alle Interessenten,

notwendige Klarstellungen zu Alan Lacer's Meisselschliff:
Die Fase wird hohl geschliffen, keineswegs ballig.
Die Schneide ist gekrümmt, ähnlich wie es auch Raffan
und zum Beispiel Dave Regester vorschlagen.
Das absolut korrekt und wurde von mir nicht in Frage gestellt. :rose:
Ich brauchte nur auf die Schnelle eine Textauflistung von Drechselschnittmöglichkeiten.
Mir war bekannt, dass ich sie bei Herrn Lacer schon mehrfach vorgefunden habe. Den
Text wollte ich nicht in seiner Länge herauskopieren und hier einstellen, daher der Link
zum Dokument. Hat für Verwirrung gestiftet, aber ich denke, das ist jetzt bereinigt.

Ich hatte eine Zeitlang den Lacer-Anschliff in Betrieb. Ich finde ihn sehr praktisch.
Wenn man sich seinen rund 1,5 Stunden dauernden sehr interessanten Vortrag zu seinem
Meißelanschliff ansieht, gibts dazu noch "1000 Tipps" zum Drechseln gratis. Einer der sehr
wertvollen Vorträge. Aber das nur am Rande.

Nach der intensiven Diskussion fasse ich nochmal für mich zusammen:
Mit einem ballig geschliffenen Meißel kann man im Rahmen der Möglichkeiten des Werkzeuges
arbeiten, man muss es aber nicht. :-C Welchen Vorteil er für mich parat hat, habe ich bereits
geschildert.

Jeder arbeitet, wie er es kann und mag. Sicher und mit Spaß. :prost:
Liebe Grüße, Martin.

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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Hallo Meißler ;-)

Noch eine kleine Anregung.

Jeder schleift an seine Röhren ganz selbstverständlich einen Hohlschliff. Ein Meißel ist im Prinzip nichts anderes als eine ausgerollte Röhre. Weshalb also sollte man dann den Anschliff ändern ? ;-)

Gruß Robert
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SteffenM
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Beitrag von SteffenM »

Hallo Robert,

lies dich mal durch die anderen Schleifthemen. Es gibt da einige, die mit Wassersteinen, Bandschleifern, Lochscheiben oder Schleiftellern sehr gute Ergebnisse ohne Hohlschliff erzielen.

Außerdem ist eine Röhre ja auch nur ein eingerollter Meißel. Und den schleift jeder nach eigenem Gusto. ;-)

Schöne Grüße,
Steffen
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Hallo Robert,
Jeder schleift an seine Röhren ganz selbstverständlich einen Hohlschliff.
Das erweitert dieses Thema (möglicherweise unzulässig und unpraktisch), aber in diesem Fall muß widersprochen werden.
:no
Selbst habe ich ballig geschliffene Röhren noch nicht angewendet, aber ausführlich einem österreichischen Profi-Drechsler dabei zugesehen, wie er
mit einer deutlich ballig geschliffenen Schalenröhre eine gut 30 cm messende Birn-Kugel aushöhlte, und dabei einen fast papierdünnen Lampenschirm erzeugte.
Holz war frisch.

Lieber Martin/Gentleturn,

danke für deine Klarstellung zu Lacer's Meisselanschliff. Hätte wirklich zu Missverständnis führen können.
Bei Anfängern zum Beispiel.
;-)

Helfried
Allyfants
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Beitrag von Allyfants »

Hallo Allerseits,
ich möchte das Thema als Anfänger noch mal erweitern, da mir einiges noch nicht so ganz klar ist.

Im Stahlbereich wird die Schneidengeometrie eindeutig definiert, wie z.B. hier zu sehen ist. Warum werden diese Begriffe nicht auch beim Drechseln verwendet? Ist doch viel leichter als Fasen oder Phasen zu verwechseln, wo niemand genau weiß, welche genau gemeint ist und wie groß dieser Bereich ist.

Ich jedenfalls werde in diesem Beitrag mit diesen Begriffen arbeiten.
Wenn ich den Thread richtig verstanden habe, wurde hier überwiegend über den Freiwinkel diskutiert und nicht über die Spanfläche. Der Freiwinkel liegt in der Metallbearbeitung je nach Material und andere Parameter zwischen 2 und 15°. Laut diesem Thread beim Drechseln gefühlt bei 0°.
Echte 0° sind aber nur bei balligem Anschliff möglich, da auch bei geradem Anschliff die Reibung zu hoch wäre für einen sauberen Schnitt. Daher wird es in der Drechslerrealität auch einen Freiwinkel geben. Und ich glaube fest, dass der je nach Durchmesser, Holzart und Drechsler variieren kann. Immerhin wird Freihand geführt, nicht wie beim Drehen.

Die Spanfläche ist bei der Metallbearbeitung gerne mal als Hohlschliff gefertigt und dient der optimalen Span- und Temperaturabfuhr. Ok, Holz wird nicht so heiß wie Metall, aber es könnte tatsächlich Unterschiede geben.

Damit bleibt uns noch der Keilwinkel. In meiner Vorstellung ist der der ausschlaggebende Faktor. Leider wird der in diesem Thread gar nicht diskutiert.

Damit gibt es deutlich mehr Möglichkeiten für den Anschliff als die bereits diskutierten:
Freifläche ballig und Spanfläche hohl? Oder genau umgekehrt? Oder eine der Flächen gerade?
Variation des Keilwinkels und natürlich der favorisierte Anstellwinkel, abseits jeder Schneidengeometrie.


Aber zurück zum Thema:
Ich glaube Roenni hat den eigentlichen Punkt vor einigen Tagen gebracht. Der Hohlanschliff hat den großen Vorteil, dass man ihn schnell abziehen kann und wieder eine scharfe Klinge hat. Dadurch verschiebt sich der Anschliff zu einer Mischung aus Flächen- und Hohlschliff bis ein Abziehen zu mühselig wird. Erst dann wird der neue Hohlschliff auf der Maschine gesetzt. Für mich die praxisnaheste Erklärung für die häufige Anwendung dieses Anschliffes.

Gruß Annika
Ich wohne in Pinneberg. Die restlichen Angaben sind nur für Realkontakte.
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Helfried hat geschrieben:
Hallo Robert,
Jeder schleift an seine Röhren ganz selbstverständlich einen Hohlschliff.
Das erweitert dieses Thema (möglicherweise unzulässig und unpraktisch), aber in diesem Fall muß widersprochen werden.
:no
Selbst habe ich ballig geschliffene Röhren noch nicht angewendet, aber ausführlich einem österreichischen Profi-Drechsler dabei zugesehen, wie er
mit einer deutlich ballig geschliffenen Schalenröhre eine gut 30 cm messende Birn-Kugel aushöhlte, und dabei einen fast papierdünnen Lampenschirm erzeugte.
Holz war frisch.
Helfried

@ Helfried,

ich habe nicht gesagt es funktioniert nicht. Auch Du selbst hast noch keine ballige Eisen angewendet. Da es einen Drechsler unter vielen gibt, der das anwendet, heißt nicht, das es jeder so machen muss. Es gibt diverse Videos mit den Abenteuerlichsten Gerätschaften, die trotzdem keine nachahmt.
Muss jeder selbst wissen wie er mit seinem Werkzeug zurecht kommt.

Ist aber nur meine unbedeutende Meinung und das Thema für mich damit durch, denn zu einer Einigung wird man eh nicht kommen, da bestimmt wieder irgendwer irgendeinen kennt der das wieder ganz anders macht.

Gruß Robert
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Guten Morgen!

@Annika:
Im Stahlbereich wird die Schneidengeometrie eindeutig definiert, wie z.B. hier zu sehen ist. Warum werden diese Begriffe nicht auch beim Drechseln verwendet? Ist doch viel leichter als Fasen oder Phasen zu verwechseln, wo niemand genau weiß, welche genau gemeint ist und wie groß dieser Bereich ist.
Da ein Meißel in beide Richtungen verwendet wird, macht es keinen Sinn zwischen Frei- und Spanfläche zu unterscheiden. Ich kenne keinen Drechsler, der einen rechten und einen linken Meißel hat. Beide Flächen werden identisch ausgeführt und die gesamte beim Schleifen berührte Fläche ist die sog. Fase. Die 2 Fasen münden in der Schneide, welche durch den Keilwinkel definiert ist.
Wenn ich den Thread richtig verstanden habe, wurde hier überwiegend über den Freiwinkel diskutiert und nicht über die Spanfläche.
Es wurde überwiegend über die Konsequenzen der Form der Freifläche diskutiert.
Der Freiwinkel liegt in der Metallbearbeitung je nach Material und andere Parameter zwischen 2 und 15°. Laut diesem Thread beim Drechseln gefühlt bei 0°.
Echte 0° sind aber nur bei balligem Anschliff möglich, da auch bei geradem Anschliff die Reibung zu hoch wäre für einen sauberen Schnitt. Daher wird es in der Drechslerrealität auch einen Freiwinkel geben. Und ich glaube fest, dass der je nach Durchmesser, Holzart und Drechsler variieren kann.
Der Freiwinkel ist beim Drechseln eine dynamische Größe, welcher je nach Anwendung ständig manuell nachgeregelt wird.

Beispiel: Schlichten einer Walze. Es wird mit einem Freiwinkel von 0 angefangen, während der Meißel bereits in Schnittrichtung bewegt wird. Dabei wird der Freiwinkel langsam positiv erhöht, bis die ersten Späne kommen (="den Schnitt suchen"). Dann wird der Freiwinkel wieder auf 0 gestellt, um eine konstante Schnittiefe sicherzustellen. Falls der Schnitt nicht bis über das Ende der Walze läuft, wird der Freiwinkel zum Ende hin negativ, um wieder aus dem Holz herauszukommen.
Die Spanfläche ist bei der Metallbearbeitung gerne mal als Hohlschliff gefertigt und dient der optimalen Span- und Temperaturabfuhr. Ok, Holz wird nicht so heiß wie Metall, aber es könnte tatsächlich Unterschiede geben.
Für Metall ist das wichtig - das Erzwingen vom Brechen der Späne ist ein weiterer Aspekt. Bei Holz ist dies alles nicht relevant. Ausnahme: Kontrolle der Flugrichtung von Spänen beim Ausdrehen. Aber darum geht es gerade nicht.
Damit bleibt uns noch der Keilwinkel. In meiner Vorstellung ist der der ausschlaggebende Faktor. Leider wird der in diesem Thread gar nicht diskutiert.
Das wurde im diesen Thread auslösenden Diskussionsfaden umfänglich behandelt: viewtopic.php?p=353911
natürlich der favorisierte Anstellwinkel
Im Idealfall 45 Grad zwischen Holzfaser und Schneide.

@Helfried
Selbst habe ich ballig geschliffene Röhren noch nicht angewendet
Ich auch nicht, aber manchmal nehme ich welche mit Doppel- oder Dreifachfase.

Vorteil: Damit gehen beim Ausdrehen engere Radien, die Hinterkante der Fase verdichtet bzw. zerkratzt (und erhitzt) das Holz nicht unnötig, weniger Druck durch die Fase aufs Holz.

Hier werden diese Mehrfachfasen detailliert von Nick Agar besprochen: https://www.youtube.com/watch?v=vVX6kCEUNIU

Eine wirklich ballig geschliffenen Fase würde durchaus Sinn machen, ist aber auf gerader/runder Schleiffläche praktisch unmöglich zu schleifen - am Ende wird es immer eine "segmentierte Multifase" :-L werden.

Beste Grüße, Helmuth
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Liebe Leute,

Annika hat versucht, das Thema auf allgemein definierte Grundlagen zu führen - leider mit einem Schema aus der Metallbearbeitung. Tatsächlich
findet man in der Drechselliteratur auch kaum exakte Angaben über den Schneidvorgang im Holz, über das, was sich wirklich an der Werkzeugschneide abspielt.

Das schlüssigste Modell bietet Mike Darlow, FUNDAMENTALS OF WOODTURNING, Fox Chapel, 1997.
Ich zitiere eine Skizze aus dem Kapitel "Cutting und Tools":

Bild

Die Übersetzung der Bezeichnungen habe ich selbst gemacht (statt Schärfwinkel hätte ich vielleicht besser Keilwinkel geschrieben). Die Skizze ist
vergröbert und natürlich nicht maßstäblich, sie zeigt ein Viertel eines Werkstückes in Drehung gegen eine parallel zur Drehachse liegende (Meissel-)Schneide - also
einen klassischen Schälvorgang.
Wesentlich (und sonst nicht gezeigt) ist die Kompression des Holzes durch den Druck der Schneide und die vorlaufende Spaltwirkung.

"Fundamentals of Woodturning" kann ich jedem Englischkundigen herzlich empfehlen. Die deutsche Ausgabe, "Basiswissen Drechseln", ist leider miserabel,
sinnstörend und lückenhaft übersetzt.

Alles klar?

Helfried

Ps.:
Eine wirklich ballig geschliffenen Fase würde durchaus Sinn machen, ist aber auf gerader/runder Schleiffläche praktisch unmöglich zu schleifen - am Ende wird es immer eine "segmentierte Multifase" werden.
Hallo Helmuth, ganz richtig erkannt - und Darlow beschreibt im selben Buch auch das Anschleifen einer balligen Röhrenfase: Auf einem Schleifstein mit Hohlkehle!
:-)
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dege52
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parallel, aber wer ?

Beitrag von dege52 »

Guten Abend ,ich muss wieder einhaken ! Genau wie ein Meißel ,der mit seiner Schneide parallel zur Drehachse
geführt wird ,oder ??? Wer von euch beherrscht den Parallelzurdrehachseschnitt ? Bitte meldet euch und ich sehe ein ,dass
ich verkehrt liege . Mit einem Abstechstahl oder einem Zapfenstecher (Bild) gelingt bequem ein paralleler Einstich ,aber mit einem Meißel ,vielleicht sogar 25-30 mm breit ???

Schnittigen Abend wünsche ich !Detlef

Bild
Bild ;-)
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
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Ralph
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parallel

Beitrag von Ralph »

Lieber @Detlef,

komm einfach zum DiW, dann zeigen Dir Josef und ich den "Parallelzurdrehachseschnitt" mit dem Meißel.

Und @Pit, mir hat mal in Seiffen eine Profi-Drechslerin - die seit 28 Jahren 8h am Tag nur meißelt - genau diesen Tipp gegeben: "nimm 2 gleiche Meißel, schreib auf den einen L und den anderen R und Du tust Dich leichter"

Alles - wie dieser Thread schmerzhaft deutlich zeigt - eine Frage der Psychologie........
:-)

Ralph (Exilbayer)
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Beitrag von Helmuth »

Hi Ralph,

der ist gut! :-L

Einen geraden Meißel als Bedan benutzen geht schon, wenn das Holz nicht zu trocken ist und die Aufspannung etwas aushält... Mit einem schrägen würde ich es nicht machen wollen. :-A

Das DiW klingt immer interessanter, wenn ich es zeitlich gebacken bekomme, komme ich auch. Bringst Du eine Bank mit?

Liebe Grüße,

Helmuth

P.S. Ich finde diesen Thread nach wie vor unterhaltsam (keine Ironie!) :prost:
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DiW

Beitrag von Ralph »

Hallo Pit,

DiW ist auf alle Fälle eine Reise wert.

Thema Bank: Josef (aka Eisbär) kommt vormittags zu mir und dann werfen wir ein oder zwei Bänke auf meine Pritsche.

Aber nur bei trockenem Wetter!

Denkst Du an uns und unseren Österreicher? Der mag kein ToFu. Und liegt Saalfeld nicht im Epizentrum der Bratwurstherstellung?

;-))
:-)

Ralph (Exilbayer)
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Re: DiW

Beitrag von Eisbär »

Ralph hat geschrieben:
Hallo Pit,...............Und liegt Saalfeld nicht im Epizentrum der Bratwurstherstellung?

;-))

Pit wir lieben Dich :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose:


:-L Josef
Der Eisbär Bild

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Beitrag von Helmuth »

Jaja, ich verstehe schon. :evel

Man kann über die Thüringer ja sagen, was man will (denn als Zugezogener betrifft mich das nicht) - aber gute Wurst machen können sie wirklich.

Also gut, dann sage ich hiermit verbindlich meine DIW Teilnahme zu und wir können nachdem nun alle Theorie abgehandelt ist (?) praktisch erkunden, was mit welchem Meißel geht...

Sagt mir per PN Bescheid, ob ich 10 oder 100 Bratwürste mitbringen soll. Für den dazugehörigen Bauzner Senf sorge ich auch.

Beste Grüße,

Pit
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Beitrag von Eisbär »

Pit, bitte 5 für mich und ich verzichte auf jegliches Grillfleisch. :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose: :rose:

Viele Grüße nach Saalfeld :klatsch:

Josef
Der Eisbär Bild

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Senfkunde

Beitrag von Ralph »

Lieber Pit,

gib zu, Du wolltest schon lange mal wieder Deinen Senf dazu geben?


Aber zu Deiner Information:

- es muß Bild heißen

- und wie bitte macht man in Unterhaching sorbischen Senf?

Mir würden 3-4 Würste reichen, aber Du kennst ja Gusti....

Freu mich auf´s DiW
:-)

Ralph (Exilbayer)
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Pit, Josef und Ralph,

da diese Diskussion so langsam in eine Richtung geht, wo ich denke, dass ich mich auskenne - nämlich Essen, Grillen, Wurst.... :mrgreen:
erlaube ich mir, mich hier mal einzuklinken :peace

Thema Wurst:
Ganz klar machen die Thüringer die beste...knapp gefolgt von den Erzgebirglern ;-)


Thema Senf:

Als gebürtiger Sachse kann ich Pits Vorliebe für den
Bild nachvollziehen.

Ich selbst bevorzuge jedoch
Bild
Kommt halt aus Chemnitz.......
Auch verschieden böhmische Fabrikate wurden und werden immer gerne genommen.....


ABER:

auf eine thüringer Wurst muss unbedingt
Bild

Da gibt es kein "naja, aber wenn, oder vielleicht".....Gesetz ist Gesetz :prost:

Ich freue mich, hier meine Senf zugetan zu haben....

Mittelscharfe Grüße
Peter :-)
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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da_Joe
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Beitrag von da_Joe »

Hallo,

@Helfried: Danke für das Bild und die Arbeit, die Du Dir damit gemacht hast. Ich fands interessant - ein Bild sagt mehr .... :-)

Nachdem wir ansonsten beim SENF angekommen sind, hab ich da auch noch was:

Sehe ich das richtig??? In dem Forum, in dem über die moralische Verpflichtung zur Nennung von realen Grund-Daten (realer Name, Wohnort usw. usf.... Geburtsdatum find ich schon heftig!) im Profil sehr angeregt diskutiert wird ... in diesem Forum gibt es immer noch die Möglichkeit zu einem anonymen Posting als "Gast" ... und da regt sich jetzt keiner auf, oder wie?

Sorry, aber entweder ist das etwas "schizophren", oder ich hab das mit dem "Gast" irgendwie falsch verstanden oder steh aufm Schlauch.

Grüsse
Joe
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