Holztrocknung

Eure Fragen, Tipps & Tricks zur Lagerung von Holz und Rohlingen

Moderator: Forenteam

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Freddielein
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Holztrocknung

Beitrag von Freddielein »

Hi Folks,

sorry, wenn ich jetzt auch ein paar Fragen zum Thema Holztrocknung stelle - aber irgendwie hab ich in den Foren nicht die passende Antwort gefunden.
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben oder auf einen entsprechenden Foreneintrag verweisen?

Wir haben vor einigen Wochen mit dem Drechseln angefangen. Im Moment sieht es so aus, dass wir reihenweise Baumstämme geschenkt bekommen - Zwetschge, Hainbuche, Birke und - möglicherweise Apfel, wobei sich hier eine weitere Frage stellt:

Das Holz, dass uns als "Apfel" angeboten wurde, ist ausgesprochen leicht und nach dem Aufschnitt in Bohlen toll gefärbt. Hellbraun, fast gelblich und rosa/pink/lila, stark strukturiert, sieht sehr schön aus - jedoch ist das Holz wie gesagt sehr leicht und - porös. Ich fürchte, nicht gut zur Weiterverarbeitung geeignet.

Jetzt aber zu meiner Frage hinsichtlich der Trocknung.

Hainbuche, Zwetschge und Birke haben wir schon aufgeschnitten, in 5 - 8 cm starke Bohlen. Die Stirnholzseiten wurden mit Welleneisen beschlagen, Länge der Bohlen: ca 2,5 m.

Aus den Schwartenbrettern habe ich heute Kanteln geschnitten, zwischen 3 und 6 cm stark, ca. 30 cm lang.

Die Bohlen lagern momentan überdacht im Freien, es besteht jedoch die Möglichkeit, sie in eine Trockenkammer zu bringen, in der ca. 40°C herrschen.

Die Kanteln lagern momentan in meiner Garage, in der unter dem Dach eine Lüftungsöffnung existiert. Inwieweit das als Luftzirkulation zum Trocknen ausreicht, weiß ich nicht genau. Das Auto wird jedenfalls trocken, wenn es in der Garage steht.

Sowohl die Bohlen als auch die Kanteln wurden mit Trockenhölzchen voneinander getrennt.

Was müssen wir jetzt beachten und wann können wir die Teile verarbeiten?
Haben wir am Ende alles falsch gemacht und Edelbrennholz produziert?

Es wäre schön, wenn Ihr und mit Eurer Erfahrung helfen könntet.

Vielen Dank schonmal im Voraus...
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Dreggslschtub`
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So oiner had´grad no g´fehlt !!!

Beitrag von Dreggslschtub` »

Hi Folks (welch´edle Anrede in unserem Forum),

so oiner had´grad no g´gfehlt !!! Sorry, aber das ist schwäbisch.

Arno ich danke Dir für die Ignore-Liste !!!

Trotzdem, freundliche Grüße

Alfons
Außerhalb Bayern´s gibt es kein Leben,
und wenn, dann doch nicht dieses.
(Spruch an der Engstinger Schloßkapelle)
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Helfried
Eure Durchlicht
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Beitrag von Helfried »

Hallo Andreas,

sieht ja nicht so schlecht aus. Holztrocknung im Freien und überdacht ist sicher das günstigste.
Wenn ihr die Bohlen ordentlich gestapelt habt (Stapelleisten genau übereinander, Abstand vom Boden ausreichend wegen Spritzwasser etc. etc.), braucht ihr nur zu warten:
Nach kontinentaleuropäischer Faustregel ein Jahr pro Zentimeter Holzstärke, nach angloamerikanischer ein Jahr pro Zoll.

Die Welleisen hättet ihr euch wahrscheinlich sparen können. Dazu war kürzlich was im Forum zu lesen, ich find es aber nicht gleich.

Die kurzen Kanteln solltet ihr an den Enden versiegeln, mit Wachs, Anchorseal oder Leim.
(Das ist der einzig dringliche Rat von mir.)

Bei den hellen Hölzern kann es Abdrücke der Stapelleisten geben, Ahorn wird deshalb gern stehend gelagert, möglicherweise wäre das bei Hainbuche auch vorteilhaft.

Das "Apfel"-holz ist vielleicht schon gestockt, also von Pilzen anverdaut.
Ich würde es entsorgen. Andere stabilisieren es mit Chemie.

Viel Glück
(das braucht man vor allem bei Zwetschke)

Helfried

Ps.: Drechseln läßt sich frisches Holz ausgezeichnet: Zum Üben perfekt!
mike20121
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Beitrag von mike20121 »

Das Apfelholz müste gestunken haben ,das den Farben ist möglich.

Hirnholz streiche ich mit einer Wässrigen Lösung ein ,dies verhindert schnelles Austrocknen( Reisen)
Eisen einschlagen ,macht keinen Sinn,

Rinde muss entfernt werden ,in luftigem Schuppen ,aufstapeln .

mann kann viele Techniken anwenden um nasses Holz zu nutzen ,nass grob vordrehen ,trocknen (geht dadurch sehr schnell,Hirnholz einstreichen-manche Legen die Rohlinge auch in Stroh ,damit sie langsam
gleichmäßig trocknen.

Zwetschke neigt zu starkem verziehen und reißen.

Drechsler spalten oft auch starke hölzer .

Holz zu sägen (wegen der Hohen kosten )ist nur sinnvoll ,angebracht, wenn das Holz nicht leicht zu spalten ist,oder so wertvoll .

Du must eins Bedenken aus einer Bohle ,bekommst du in der regel ,nicht mehr wie 50 % Gedrechseltes ,der Rest istb Späne ,und brennholz (dies ist noch Optimistisch geschätzt)

Das einfachste wäre gewesen dir 3 Drechsler in deiner Nähe zu besuchen ,dann hättest du ihre Holzlager gesehen ,und dann hätten viele Fragen (viele Fehler gar nicht ergeben ?)
Oder du wärst auf einige Drechslertreffen gegangen.

Da gibt es so viele möglichkeiten,letztendlich ist alles eine Frage des Geldes .

Gruß Michael
be-merkenswert
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Beitrag von be-merkenswert »

Moin, als erstes rate ich dir die Rinde zu entfernen,da sonst sehr schnell der Wurm bzw,der Holzbock deine schönen Bohlen besucht.ich würde die Bohlen stöckern Viel Spass beim Verarbeiten.be-merkenswertz!!! :smash:
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Drechselopa
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Beitrag von Drechselopa »

Hallo Andreas,

als "Drechsler in der Nachbarschaft" empfehle ich dir den Rhein-Main-Stammtisch. Unser nächstes Treffen im Holz- und Technik-Museum in Wettenberg-Wißmar findet am 12. Okt.2013 statt. Das ist von dir aus ja fast ein Katzensprung.

Unser Stammtisch-Moderator Jockel Mader (Forumsname Jockel) wird sicher in den nächsten Tagen hierzu einladen. Mein Vorschlag: sende ihm eine PN mit deiner e-Mail Adresse, damit er dich in die Stammtischliste aufnehmen kann. So wirst du immer über das Neueste und unsere Treffen informiert. Und außerdem kannst du bei den Stammtischen alle möglichen Fragen stellen. Es wird dir dabei sicher jemand helfen können.

Zur Holztrocknung wurde ja schon einiges gesagt. Alles weitere dann evtl. beim Stammtisch.

Gruß in die Nachbarschaft

Dieter Wissner
Wer nicht handelt, wird behandelt
Freddielein
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Beitrag von Freddielein »

Zunächst mal an alle herzlichen Dank für die superschnellen Antworten - allerdings bin ich etwas enttäuscht über den Ton, der hier teilweise zu herrschen scheint!

Den ersten Beitrag eines Neuen im Drechsel-Forum gleich mit "So einer hat uns gerade noch gefehlt!" abzutun, spricht für mich weder für Hilfsbereitschaft, noch für gute Manieren! Jeder hat mal angefangen, es wäre gut, wenn man sich ab und zu daran erinnert...

An alle anderen, hilfreichen Antworten:
Herzlichen Dank :-)
myturn
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Beitrag von myturn »

Freddielein hat geschrieben:
allerdings bin ich etwas enttäuscht über den Ton, der hier teilweise zu herrschen scheint!
Hallo Freddielein,

es macht gar keinen Sinn, von Einzelnen auf das allgemeine "hier" zu schließen. Tatsache ist aber, dass man hier über eine Ignore-Liste einzelne Mitglieder ausblenden kann. Es steht auch Dir frei, dasselbe mit Alfons zu machen.

LG,
Bernhard
holtdreier
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Beitrag von holtdreier »

Nee, die ignorierlliste ist doch auch nur was für diejenigen, die man selber eher ignorieren würde.
Ich nutze sowas nicht.

Zum Thema:
Da die Stämme ja schon aufgesägt wurden, hat sich die Frage nach Schalen und Schalengrößen (Bankgrößen) schon erledigt. Das Vorgehen in diesem Falle wird dann beim nächsten Mal interessant.
Bei Bohlen muss man einfach großherzig sein. Ahorn enthält üblicher Weise so viel Zucker, dass mit Sicherheit bei liegender Lagerung Fäule an den Auflagerflächen entseht. Hier ist schon geschrieben worden, dass die stehend (mir fällt das Wort dafür nicht ein) gelagert werden müssen!
Was ich noch beitragen kann, ist, dass wenn Kanteln mit Wachs endseitig verschlossen werden sollen, dann muss das Wachs sehr heiß sein und die Kanteln müssen so lange in das Wachs getaucht werden, bis die Feuchtigkeit im Holz verdampft und Wachs eingezogen ist. Mir sind, weil unwissend oder zu ungeduldig, die ganzen Wachsschichten alle wieder abgeplatzt. Meine Empfehlung dazu ist, einfach Weißleim mit einer Rolle daufzugeben und gut ist. Der Leim bildet dabei zusätzlich noch eine belastbare Schicht, sodass die Stirnflächen weiger einreißen.
Um die Zwetschgen beneide ich Euch sehr!

Gruß
Holtdreier
Freddielein
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Beitrag von Freddielein »

Ich hab heute vormittag mal die Kanteln alle mit Warmleim eingestrichen und bin auch etwas über das Stirnholz hinausgegangen.

Wir werden sehen, wie sie sich verhalten - gemacht, ist gemacht, es kann nur noch gut werden...
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Helle
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Beitrag von Helle »

Hallo Andreas,

eigendlich ist schon alles gesagt - ein paar Anmerkungen noch.

Im Schatten bei gleichmäßiger Temperatur (klar Winter und Sommer unterscheiden sich schon etwas - halt nicht im Freien) - und ja keine Zugluft.

Schwund solltest du einrechnen, manche Hölzer verziehen sich stark, bei Zwetschke hilft evtl. "Beten" - ist schwer zu trocknen - sehr rissfreudig ... :re:


Ein Tipp noch, schreibe mit Bleistift seitlich auf jedes Holz: Holzart, Monat und Jahr. Z.B: "Zwetschke X 13". Wenn du mal Holz tauscht, hat es der Andere leichter mit der Einschätzung vor der Verarbeitung. Außerdem, wenn es genug ist - blickt man mit der Zeit selber nicht mehr durch. Wenn das Holz trocken ist, schreibe ich nur die Holzart drauf.

So, und nun viel Glück, das brauchst du bei Zwetschke --- und Ahorn sofort "Vertikal (Hochkant)" und unten Reserveholz lassen.

Und benutze die "IGNORE-Funktion" - Schont unheimlich die Nerven hier ... :evel
Grüße aus der Kurpfalz bei Heidelberg, der Helle

... schleifst du noch oder drechselst du schon wieder ...


Don't feed the trolls ...
:no

Bitte keine PN's - Ich lese nur noch ab und zu mit - Vielen Dank für euer Verständnis.
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frohholz
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Beitrag von frohholz »

Hallo Namensvetter,
Hast Du wirklich Warmleim genommen? Wenn ich in der Schule richtig aufgepasst habe, (was zugegeben schon eine ganze Weile her ist:- :-) ) wäre Weisleim besser geeignet, da dieser nach dem trocknen nicht so hart und spröde ist wie Warmleim.

Gruß Andreas
lesen schadet der Dummheit.
Freddielein
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Ort: Linden

Beitrag von Freddielein »

Wamrleim lässt sich mühelos mit heißem Wasser rückstandslos entfernen, da es sich genaugenommen um Gelatine handelt - deshalb hab ich darauf zurückgegriffen.
Ich kenne ihn noch aus meiner Orgelbauerzeit... :-)

However - wir probieren aus und sammeln Erfahrungen...
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Papamazi
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Re: So oiner had´grad no g´fehlt !!!

Beitrag von Papamazi »

Dreggslschtub` hat geschrieben:
Hi Folks (welch´edle Anrede in unserem Forum)...

Die Übersetzung wäre: Hallo zusammen oder Hallo Leute. Was ist daran falsch?
Gruß
Andreas

"Ein breites Lächeln ist die coole Variante Zähne zu zeigen."
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