Birkenstamm rissfrei trocken - Tipps gesucht

Eure Fragen, Tipps & Tricks zur Lagerung von Holz und Rohlingen

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Freggae
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Birkenstamm rissfrei trocken - Tipps gesucht

Beitrag von Freggae »

Hallo zusammen,

Wir haben vor einigen Tagen eine Birke gefällt. Einen Teil davon möchte ich nun trocken.

Für ein Geschenk möchte ich die Stirnseiten der Birke mit einem Laser gravieren und dazu brauche ich Rundholz (Durchmesser 20cm, mind. 10 cm lang), mit möglichst rissfreien Stirnseiten.

Mein bisheriger Trockenversuch war leider wenig erfolgreich: Entweder es gab stirnseitg große Risse oder der Stamm ist gestockt.

Ovale Baumscheiben durch schräge Schnitte sind dagegen sehr schön und rissfrei getrocknet.

Könnt Ihr mir da bitte helfen wie ich auch das Rundholz möglichst rissfrei oder zumindest mit möglichst wenig Rissen trocknen könnte?
Würdet ihr eher kürzere oder längere Stämme / Rundlinge trocknen, mit oder ohne Rinde, stehend oder liegend, mit Versiegelung?

Vielen Dank und beste Wünsche für's neue Jahr,
Konrad
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Konrad,

Ich weiß jetzt nicht, wie das die Profis hier machen. aber ich lass meine Birke einfach draußen im Schatten liegen. Bis jetzt hatte ich nie Probleme mit Rissen. Ich muss aber dazu sagen, das meine Stücke max 15cm ø haben.

Gruß,
Tüftler
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Nordlicht
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Beitrag von Nordlicht »

Moin Konrad,

Am besten wäre es, den Stamm längs zu halbieren. Sonst ein Meterstück abschneiden, die Enden versiegeln und trocken und ohne Sonne lagern. Die Risse nach dem Trocknen abschneiden, das sind dann hoffentlich nur wenige Zentimeter.

Viel Erfolg,

Stefan
Oglinchen
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Beitrag von Oglinchen »

Huhu, beachte aber die Trockenzeit des Stammstückes :mrgreen: bei 20cm Durchmesser so 5-10 Jahre
Gruss und guten Rutsch, Oggi
Deutsch ist einfach:
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ToniHanimann
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Beitrag von ToniHanimann »

Hallo Konrad

Ich würde etwa 15cm lange Stücke schneiden, und diese am Anfang in Papiersäcke einpacken. Dazu verwende ich mehrlagige Papiersäcke aus der Landwirtschaft (Getreidesamen).
Nach ein paar Wochen nimmst du ein Stück heraus, und legst es an einen kühlen Ort (nicht auf die Stirnseite legen).
Wenn sich nach ein paar Tagen keine Risse bilden, kannst du die anderen Stücke auch herausnehmen.
Nach ein paar Wochen wechselst du an einen trockneren Platz, und beobachtest die Teile weiter.

Alternativ könntest du es mit Mikrowelle versuchen.
Dazu findest du hier im Forum mit der Hilfefunktion genügend Beiträge.

Gruss Toni
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chrilu
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Beitrag von chrilu »

Servus

Zuerst alles Gute im neuen Jahr.
Bei Birke ist zusätzlich zu beachten das es reicht die Rinde drauf zu lassen damit das Holz zu stocken beginnt.
Ein Birkenstämmchen mit einem Durchmesser von ca. 20 cm. und einem Meter Länge ist nach 5 Jahren nicht trocken sondern einfach nur noch Kompost. Wenn man ihn im ganzen lässt.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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ManfredO
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Beitrag von ManfredO »

Hallo Konrad,

halbieren oder die Oberfläche zu wachsen scheint ja eher keine Option zu sein, weil Du a) ganze Scheiben brauchst und b) vermutlich kein Wachs auf der fertigen Oberfläche haben willst. Trocknen am Stück dauert wie erwähnt recht lange und die Stockungsgefahr wurde auch schon erwähnt.

Bleibt nur noch, den Trocknungsprozess so langsam zu gestalten, dass das Holz möglichst gleichmäßig trocknet. Die Vorschläge "Papiersäcke" und "kühler Ort ohne Wind und Sonneneinstrahlung" sind da schon mal gut. Ich persönlich genieße, dass mein Haus einen recht feuchten, kalten Keller hat. Habe gute Erfahrungen damit gemacht, solche "kritischen" Holzscheiben erst mal ein halbes Jahr in diesem Keller mit viel Luft dazwischen zu lagern (achtung Schimmelgefahr). Da scheint keine Sonne, es gibt keine Luftbewegung und die Luftfeuchtigkeit ist ziemlich hoch. Da trocknet das Holz sehr langsam und es entsteht kein großer Feuchtigkeitsunterschied im Holz.

Birke ist meiner Erfahrung nach ohnehin nicht das rissfreudigste Holz - hast also ganz gute Chancen.

Viele Grüße aus Karlsruhe
ManfredO
Am Ende wird alles gut... wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.
Freggae
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Beitrag von Freggae »

Herzlichen Dank für Eure vielen und schnellen Empfehlungen!
Ich werde wohl mehrere Scheiben mit den verschiedenen Vorschlägen von hier versuchen.

Ein alter Schreiner hat mich noch darauf hingewiesen, das früher Holz zum Trocknen auch in Heu gelegt wurde. Macht das für die Birke Sinn oder würde das trockene Heu die Feuchtigkeit zu schnell aus dem Holz ziehen?

Die Stirnseiten versiegeln und danach wieder 1-2cm absägen wäre schon möglich. Ich bin aber etwas spektisch, ob mir das Holz dann nicht stockt. Der Stamm in klatsch-nass. Nach 2 Tagen stehender Lagerung hat sich unten bereits eine kleine Wasserlache gebildet.
Sollte bei versiegelten Stirnseiten die Rinde entfernt werden?

Beste Grüße aus Bamberg,
Konrad
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Lieber Konrad,

mach dir nicht zuviel Hoffnung, verlang nicht Unmögliches vom Holz: Das Tempo der Trocknung ist nicht allein schuld, dass Risse entstehen. Um die Tatsache, dass Holz in unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich stark schwindet, kommst du auch bei sanftester Trocknung nicht herum.
Das Schwindmaß bei Birkenholz ist zwar nicht extrem unterschiedlich (5,3% radial, also von aussen zum Kern, gegen 7,8 % tangential, also entlang der Jahresringe), für einen schönen Kernriss aber immer gut.
(Deine schräg geschnittenen Scheiben reissen nicht so leicht, weil sie sich verziehen/verbiegen können und damit dem Stress ausweichen.)
Bei dünneren Stämmchen besteht größere Hoffnung, Scheiben mit Durchmesser 20 cm kannst du mit Glück rissfrei auf "lufttrocken" bringen, in der winterlichen Wohnungsluft reissen sie dann doch.
Wenn du möglichst wenige Risse in den Hirnholzscheiben sehen willst, ist die beste Lösung ein Sägeschnitt von aussen bis zum Kern, der die Sache entspannt.
Wenn du die Rinde entfernst, beginnt das Holz vom Umfang aus zu reissen. Es bilden sich dann eher viele kleinere Risse als ein großer.

Helfried
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ToniHanimann
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Beitrag von ToniHanimann »

Hallo Konrad

Du musst das Trocknen so stark bremsen, dass das Holz nicht reisst, aber dennoch genügend schnell trocknen, so dass das Holz nicht stockt. Das könnte bei 15 cm langen Stücken schon funktionieren.
Zu stark versiegeln würde ich nicht.
AnchorSeal hat ein Pilzhemmendes Mittel drin, was in diesem Fall vielleicht nicht falsch wäre.
Heu neigt bei Feuchtigkeit selbst zu Schimmelbildung, weshalb ich davon abraten würde.
Mach die verschiedenen Versuche, und berichte darüber.

Gruss Toni
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Bioschreiner
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Beitrag von Bioschreiner »

Hi Konrad

Ein ganz anderer Ansatz bringt vielleicht die Lösung.
Deine Birke übern Kern auftrennen, trocknen und dann Querholzscheiben draus drehen.
Denn---- bisher hast Du noch nix über die Rinde geschrieben. Soll sie als dekoratives Element eingesetzt werden?

Liebe Grüsse
Bio
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Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?

Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Ich habe mit Birke sehr guten Erfahrungen mit der Microwelle gemacht.

Mein Vorschlag: Du schneidest deine Scheibe genau so wie du sie haben willst. Also z.B. 2cm dick. Dann in Microwelle für 30 Sekunden. Dann im Schnee kurz abkühlen lassen und wieder 30 Sekunden. Das so lange, bis auf der Waage keine Gewichtsdifferenz mehr zu beobachten ist. Dann 3-4 Trocknungen sein oder auch 10.
Gruss von Jacqueline

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