frische Zwetschge/Penblanks

Eure Fragen, Tipps & Tricks zur Lagerung von Holz und Rohlingen

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matthias_branschke
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frische Zwetschge/Penblanks

Beitrag von matthias_branschke »

Liebes Forum!
Ich bin durch eine glückliche Fügung ein einen großen Posten Zwetschge gekommen.
14 Stämme habe ich aus einer Obstbaumallee aus Mecklenburg im November eingesammelt,
und Vorgestern in Bohlen aufgesägt (Fotos vom Stapel folgen sobald meine Knipse wieder geht).
Dicken der Bohlen waren 40, 50 und 70mm. Das ganze werden mal Dudelsäcke, wird also
alles stück für Stück in Kanteln aufgesägt.
Aktuell liegt der ganze Stapel mit versiegelten Enden im trockenen.
Ich hätte an euch zwei kleine Fragen:

1. Ich hab in der Vergangenheit immer mal wieder einen Stamm frisch eingeschnitten,
und hatte dabei den Eindruck, dass ich weniger Verschnitt durch Risse habe, wenn ich das Holz direkt in Kanteln
(Mit leichtem Übermaß) säge. Deckt sich das mit euren Erfahrungen?

2. Mein kleinstes Kantelmaß ist im Querschnitt 30x30. Da bleibt eine Menge übrig die eigentlich noch
für Penblanks gut wäre. Wenn ich sowieso schon Säge, kommt es auf ein paar Schnitte mehr nicht an.
Hab mich mal im Netz informiert, Penblanks die ich gefunden habe haben alle 120mm Länge,
Querschnitt zwischen 20 und 22 mm. Wenn ich Rohlinge mit 140x25x25 (Zwecks Verzug, und evtl. Stirnseitigen Rissen)
zusägen würde, wäre man auf der sicheren Seite, oder?

Würde dann am Ende meiner Zuschnittaktion eine Verkaufsaktion über das Forum starten...
Würd mich über Infos freuen,
Liebe Grüße,
Mattis
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Mattis ,
wenn du die Kanteln ohne viel Splint gleich naß runddrehst gehen die Verluste durch Rißbildung gegen Null . Ich gehe so seit 30 Jahren vor und habe vorgedrehte Kanteln bis ca. 60 mm Durchm. . Quadratische Kanteln sind recht unproblematisch wenn die Markstrahlen im Stirnschnitt "diagonal" durchlaufen , wenn sie parallel zur Sägekanten laufen und die Kanteln stärker sind - ab ca. 45 mm - kann es zu Rissen kommen , am besten immer runddrehen , dann kann man die Kanteln auch besser einlagern .
Grüße
Andreas
PS. 70 mm Zwetschgenbretter werden dir erbarmunglos reißen wenn du sie enfach mit Splint einlagerst . Meine Grenze bei Brettern sind 50 mm ( bei Lagerung in der Scheune ganz hinten ) , auch da kommt es mitunter zu Rissen zwischen Kern und Splint da der Splint beim Trocknen zu sehr schwindet und dann "zieht" .
Zuletzt geändert von Gast am 15.02.2018 - 10:37:06, insgesamt 1-mal geändert.
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chrilu
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Beitrag von chrilu »

Servus

Ich würde die Teile so groß wie möglich lassen.
Den Splint aber komplett entfernen.
Zwetschke ist ein sehr schönes Holz aber leider auch sehr rißfreudig.
Wenn du gleich auf Pen Blank maß schneidest wirst du sehr wahrscheinlich die Hälfte wegschmeißen müssen.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Max Schreiegg
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Beitrag von Max Schreiegg »

Servus,

ich kann die Empfehlungen nur bestätigen: Der Splint sollte sofort und vollständig entfernt werden (dann gibts auch weniger oder keine Untermieter), Vordrehen schadet auch nicht.

Auch der Verzug kann ziemlich kräftig ausfallen; zu nahe am Fertigmaß sollte man sich bei den Kanteln also noch nicht bewegen. Meine Erfahrungen mit Zwetschgen stammen allerdings von klassischen Gartenbäumen, das Holz war also auch vom Wuchs her eher unruhig.

Wirklich trockene Zwetschge ist aber ein wunderbares Holz, optisch und zum Bearbeiten.

Viel Freude mit dem Fang,
Max
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Reinhold aus Köln
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Beitrag von Reinhold aus Köln »

Hallo guten Abend,
so ganz kann ich den allgemeinen Hype um Zwetschgen- oder Pflaumenholz nicht nachvollziehen. Sicher ist es von den Farben und der super Verarbeitung etwas besonderes. Hab schon einige Kleinteile und Kugelschreiber daraus hergestellt. Die anfängliche Freude an den schönen Farben wurde aber regelmäßig getrübt durch das relativ schnelle Nachdunkeln dieser Holzsorte.
Daher mal eine Frage, gibt es unter den Spezialisten eigendlich eine besondere Art der Oberflächenbehandlung? Vielleicht mache ich da ja grundsätzlich was falsch. Meine Oberflächen mache ich in der Regel nach feinem Schliff bis 400 mit Sanding Sealer, trocknen lassen, fein mit Stahlwolle abreiben und nochmals mit Sanding Sealer. Zum Schluss gibt es noch eine oder mehrere Schichten Möbelwachs aus der Dose und die Teile lassen sich wunderbar polieren.

Über Hinweise würde ich mich sehr freuen, zumal ich im Bekanntenkreis immer mal wieder an ein paar Stücke diese Holzsorte herankomme.

Gruß aus Köln
Reinhold
remus
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Beitrag von remus »

Hallo zusammen,
ich bin da eher auch bei Reinhold und kein fan von Pflaumenholz,
bei Mirabelle sieht das schon anders aus

viele Grüße, Rolf
"Wer glaubt Frauen zu verstehen, kann auch Holz schweißen"
matthias_branschke
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Beitrag von matthias_branschke »

Hej zusammen!
Alles klar, ich sehe schon, ihr habt die gleichen Erfahrungen gemacht.
Ich werd's in den nächsten Wochen aufsägen (aber einen Monat wird's wohl noch liegen)
Warum? Arbeit, und eben 14 Stämme (um's mal in kg auszudrücken ca. 1700)
Daher wird wohl auch das gleich runddrehen nix, werd da allein mit Zusägen und Stapeln bestimmt
eine Woche brauchen.

Warum Zwetschge: Einheimisches Holz, gut für Blasinstrumene geeignet, und ich steh auf das nachdunkeln :-)

Nachdem keiner so ganz was gegen die genannten Penblank Maße gesagt hat, nehm ich die einfach.
Ist ja nicht für mich, sondern schwerpunktmäßig zur Abfallvermeidung.

Grüße,
Mattis
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markus1809
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Beitrag von markus1809 »

Also ich säge meine PenBlancks immer als Leisten da jeder Bausatz eine andere Länge erfordert.
Also meist so 25x25 mm und dann in der Länge von 50cm bis 1m, da gibts dann nur wenig Verschnitt beim Schreiber bauen... und nur wenig Hirnholz wo Risse entstehen!
Das Versiegeln der Hirnenden spare ich mir dabei auch.
langsam läufts rund...

Lieben Gruß Markus
matthias_branschke
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Beitrag von matthias_branschke »

Hej Zusammen!
Entschuldit, hat mal wieder etwas gedauert mit der Antwort.
Kurz noch zu den Penblanks:
Hab selbst noch nie Schreiber gebaut, mir geht's er um die Resteverwertung beim Zuschnitt.
Da schon angesprochen wurde das verschiedene Schreibgeräte verschiedene Längen erfordern:
Was wäre den die längste benötigte Länge die man für die aktuell auf dem Markt befindlichen
bausätze braucht? Kann irgendwer dieses Maß aus dem Ärmel schütteln?

Bin Zuschnittmäßig noch nicht weiter, es sind grade andere Dinge eiliger, aber damit ihr mal was zum
gucken habt, hier ein Bild vom Stapel
Bild

In diesem Sinn,
Liebe grüße und schönes Wochenende,
Mattis
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