Nassholz-Rätsel

Eure Fragen, Tipps & Tricks zur Lagerung von Holz und Rohlingen

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wolfgangsiegel
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Nassholz-Rätsel

Beitrag von wolfgangsiegel »

Nicht weit von der Werra befindet sich diese Merkwürdigkeit:
Nassholz1.jpg
Nassholz1.jpg (146.99 KiB) 2372 mal betrachtet
Nassholz2.jpg
Nassholz2.jpg (150.77 KiB) 2372 mal betrachtet
Die Baumstämme werden offensichtlich bereits über viele Jahre mit Wasser besprüht. Das Moos ist dick.

Das macht ja niemand ohne Grund, aber denselben kann ich mir absolut nicht zusammen reimen, weil ich keinen Zweck kenne, wofür man jahrelang genässtes Holz brauchen könnte.

Der Borkenkäfer und Risse im Holz werden durch Wasser vermutlich gebremst, aber das macht man doch nur so kurz wie möglich, dann wird Holz sinnvollerweise weiter verarbeitet (im Sägewerk zu Brettern verarbeitet). Aber die Verfärbungen, die ich mir vorstelle, dass sie entstehen, sind doch nichts, was man extra herstellen will?


Kennt jemand einen Grund, warum man das machen sollte?
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Maxy
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Re: Nassholz-Rätsel

Beitrag von Maxy »

Der Grund, der mir genannt wurde ist, damit das Holz rißfrei bleibt. Ist wohl so ähnlich wie bei manchen Drechslern, die ihre Hölzer im Bach lagern.
Der Holzsaft, der normalerweise verdunsten muß, wird bei diesen Methoden sozusagen ausgewaschen.

Ob dein Holz auf dem Bild letztendlich im Sägewerk oder doch nur in der Pspierfabrik landet ist noch fraglich.
Papierfabriken mögen auf jeden Fall angegammeltes Holz lieber als ganz frisches.
Ich finde für jede Lösung ein Problem!
Otti
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Re: Nassholz-Rätsel

Beitrag von Otti »

Schau mal auf Seite 4 unter "Beregnung". Da wird dir geholfen.
Ist auch sonst ein informativer Artikel. Das wurde auch bei uns
in BW nach großen Sturmschäden so gemacht.

https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/ser ... olz-bf.pdf

LG Otti
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Dohle
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Re: Nassholz-Rätsel

Beitrag von Dohle »

Hallo Wolfgang,
der Grund für diese Nasslagerung ist, dass momentan so viel Fichtenholz auf dem Markt ist, dass der Preis im Keller ist. Durch Nasslagerung, also das ständige Besprühen des Holzes mit Wasser (ginge auch, wenn man es in einem Gewässer lagert...) lässt sich das Holz für mehrere Jahre ohne Qualitätsverlust lagern, wobei nicht die Rissbildung eine Rolle spielt, sondern der Befall des Holzes durch Pilze und Insekten ausgeschlossen wird, die erst bei zunehmender Austrocknung auftreten. Die Hoffnung ist, dass das Holz dann irgendwann zu besseren Preisen verkauft werden kann. Toi, toi, toi...
Lieben Gruß,
Michael
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wolfgangsiegel
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Re: Nassholz-Rätsel

Beitrag von wolfgangsiegel »

aus dem obigen Link:
Verschiedene Autoren geben eine mögliche Lagerdau-er von ein bis drei Jahren an.
Die "Holzkonservierung" wird wohl der Grund sein.
Was mich allerdings überrascht ist das Moos auf den Stämmen, das ich als mindestens 5-Jährig einschätzen würde (ohne ein Mosskenner zu sein ;-) )

Aber der Besitzer wird es (hoffentlich) einschätzen können.
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Schwarzwälder
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Re: Nassholz-Rätsel

Beitrag von Schwarzwälder »

Hallo Wolfgang,
ich habe in für mich schlechten Zeiten mal 1,5 Jahre auf einer Sägerei gearbeitet. Damals haben wir Holz für Ferienbungalows in Kenia gesägt, Das Holz wurde/wird immer so gelagert. Keine Rissbildung, wenig Schädlinge und ganz wichtig, die Imprägnierung/Salz zieht gut ein.
Liebe Grüße
Achim
Der Schwarzwälder
PS: die Schaukelstühle warten immer noch darauf, beflochten zu werden
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wolfgangsiegel
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Re: Nassholz-Rätsel

Beitrag von wolfgangsiegel »

Ich stelle mir vor, dass Holz, das so lange feucht gehalten wird und nicht gut durchlüftet lagert (so ist das in diesem Fall und luftige Lagerung wird im oben verlinkten Artikel empfohlen), sehr bald Verfärbungen bekommt, von Pilzen, Bakterien und sonstigen Kleinstlebewesen.
die Imprägnierung/Salz zieht gut ein.
für was ist diese "Imprägnierung" denn gut?

Die Werra ist (angeblich) Deutschlands salzigster Fluss (ein Kali-Bergwerk liegt flussaufwärts).
Vielleicht ist das Salz für irgendwas nützlich?
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