Eigenbau Schärfhilfen
Moderator: Forenteam
- schalenpeter
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Eigenbau Schärfhilfen
Hallo allerseits,
im Laufe meiner bisher wenigen Drechsellehrjahre kam relativ schnell das Bedürfnis nach möglichst scharfen Drechselwerkzeugen, nur damit läßt sich auch "gut Drechseln" lernen, keine neue Erkenntnis.
Nach einigen Experimenten mit verschiedenen Schleifmöglichkeiten habe ich mich irgendwann zum schleiftechnischen Warmduscher entwickelt, soll heißen ich schärfe nass und mit Schärfhilfe. Das Argument mancher Drechler sie schärfen trocken und freihand weil sie es können und weil sie keine Zeit haben kann ich nachvollziehen aber mir ist das Trockenschleifen etwas zu heikel (keine Ahnung wieviel "Farbe" der Stahl verträgt) und die Form bei den Drechselröhren kann ich freihand nur schwer reproduzieren.
Die folgende abgebildete Schärfhilfe (die original Tormek Schleifhilfe hat mir übrigens nicht so zugesagt) ist vom technischen Prinzip her ja bekannt aber ich habe nun begonnen mir für meine oft benutzten Lieblingsröhren jeweils eine eigene Schärfhilfe anzufertigen.
Vorteil: der Schärfvorgang wird deutlich beschleunigt da das lästige Justieren bei jedem Einspannen bzw. Wechsel der Röhre entfällt und jede Röhre sozusagen ihr eigenes "Setup fährt" (Formel1-Rennfahrer-Neudeutsch). Außerdem ist Reproduzierbarkeit des Schleifwinkels bei der jeweiligen Röhre nach jedem Einspannen recht gut (minimaler HSS-Verlust und kurze Schleifzeit).
Die im Gelenkbereich sichtbare verstellbare "Spindel" stammt noch aus früherer Zeit und wird nun bei den neuen Schärfhilfen nicht mehr verstellt, da jegliche Einstellung in der Schärfhilfe einmal vorgenommen wird.
Durch den Federsplint wird die Aufnahme schnellstmöglich entriegelt.
Hier die bisher gebauten Schärfhilfen (und die noch verwendete Universalaufnahme). Die jeweiligen Abmaße sind noch recht unterschiedlich, sind halt mit einfachen Mitteln in Handarbeit (Augenmaß ) entstanden, bzw. sind auf das jeweilige Drechselwerkzeug angepasst.
Die Gelenkaufnahme werde ich links auf der Polierseite der Tormek noch duplizieren, dann wäre noch eine schnelle Werkzeugpolitur nach dem Schärfen möglich.
Vielleicht kann ich ja hiermit eine kleine gedankliche Anregung für Irgendjemanden liefern .
Gruß, Peter
P.S. Farbe, Anmutung und Schönschweissnaht spielen hier bei mir keine Rolle, ist nur Mittel zum Zweck
im Laufe meiner bisher wenigen Drechsellehrjahre kam relativ schnell das Bedürfnis nach möglichst scharfen Drechselwerkzeugen, nur damit läßt sich auch "gut Drechseln" lernen, keine neue Erkenntnis.
Nach einigen Experimenten mit verschiedenen Schleifmöglichkeiten habe ich mich irgendwann zum schleiftechnischen Warmduscher entwickelt, soll heißen ich schärfe nass und mit Schärfhilfe. Das Argument mancher Drechler sie schärfen trocken und freihand weil sie es können und weil sie keine Zeit haben kann ich nachvollziehen aber mir ist das Trockenschleifen etwas zu heikel (keine Ahnung wieviel "Farbe" der Stahl verträgt) und die Form bei den Drechselröhren kann ich freihand nur schwer reproduzieren.
Die folgende abgebildete Schärfhilfe (die original Tormek Schleifhilfe hat mir übrigens nicht so zugesagt) ist vom technischen Prinzip her ja bekannt aber ich habe nun begonnen mir für meine oft benutzten Lieblingsröhren jeweils eine eigene Schärfhilfe anzufertigen.
Vorteil: der Schärfvorgang wird deutlich beschleunigt da das lästige Justieren bei jedem Einspannen bzw. Wechsel der Röhre entfällt und jede Röhre sozusagen ihr eigenes "Setup fährt" (Formel1-Rennfahrer-Neudeutsch). Außerdem ist Reproduzierbarkeit des Schleifwinkels bei der jeweiligen Röhre nach jedem Einspannen recht gut (minimaler HSS-Verlust und kurze Schleifzeit).
Die im Gelenkbereich sichtbare verstellbare "Spindel" stammt noch aus früherer Zeit und wird nun bei den neuen Schärfhilfen nicht mehr verstellt, da jegliche Einstellung in der Schärfhilfe einmal vorgenommen wird.
Durch den Federsplint wird die Aufnahme schnellstmöglich entriegelt.
Hier die bisher gebauten Schärfhilfen (und die noch verwendete Universalaufnahme). Die jeweiligen Abmaße sind noch recht unterschiedlich, sind halt mit einfachen Mitteln in Handarbeit (Augenmaß ) entstanden, bzw. sind auf das jeweilige Drechselwerkzeug angepasst.
Die Gelenkaufnahme werde ich links auf der Polierseite der Tormek noch duplizieren, dann wäre noch eine schnelle Werkzeugpolitur nach dem Schärfen möglich.
Vielleicht kann ich ja hiermit eine kleine gedankliche Anregung für Irgendjemanden liefern .
Gruß, Peter
P.S. Farbe, Anmutung und Schönschweissnaht spielen hier bei mir keine Rolle, ist nur Mittel zum Zweck
Was nicht passt wird passend gemacht!
- Sigi
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Hallo Peter, du schreibst:
Gruß Sigi
bei jedem Schleifen nutzen sich die Werkzeuge, sowie auch der Schleifstein ab - und du kannst nachjustieren - oder hast du nachwachsenden Werkzeugstahl??Vorteil: der Schärfvorgang wird deutlich beschleunigt da das lästige Justieren bei jedem Einspannen bzw. Wechsel der Röhre entfällt und jede Röhre sozusagen ihr eigenes "Setup fährt" (Formel1-Rennfahrer-Neudeutsch). Außerdem ist Reproduzierbarkeit des Schleifwinkels bei der jeweiligen Röhre nach jedem Einspannen recht gut (minimaler HSS-Verlust und kurze Schleifzeit).
Gruß Sigi
- schalenpeter
- Beiträge: 64
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Hallo Sigi,
grundsätzlich hast Du natürlich Recht, aber der HSS- und Steinverlust hält sich bei einem einzelnen Schleifvorgang in Grenzen (wieviel cm schleifst Du jedesmal weg ??).
Die Schleifhilfen sind natürlich leicht nachstellbar aber notwendig ist das meiner Meinung nach erst nach einigen Schärfdurchgängen.
Gruß, Peter
grundsätzlich hast Du natürlich Recht, aber der HSS- und Steinverlust hält sich bei einem einzelnen Schleifvorgang in Grenzen (wieviel cm schleifst Du jedesmal weg ??).
Die Schleifhilfen sind natürlich leicht nachstellbar aber notwendig ist das meiner Meinung nach erst nach einigen Schärfdurchgängen.
Gruß, Peter
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- Eckhard Döring
- Beiträge: 537
- Registriert: 07.01.2005 - 22:24:36
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Moin moin Peter
Eigentlich gehöre ich ja auch in die "Ich will drechseln und nicht Schleifen" Ecke
Freihand und ordentlich die Funken fliegen lassen.
Deine Idee mit minimalem Aufwand, Kastenrohr Gewindestange und ein paar Muttern, für jede Röhre eine Maßgefertigte Schleifhilfe zu basteln finde ich Prima
Bei mir steht zwar eine Tormek rum, aber wegen der ewigen umstellerei beim Wechseln der Röhren benutze ich sie kaum. Allein wegen des sehr hohen Verscheißes beim trockenschleifen sollte ich mir Deine Schleifhilfen nachbauen
Gruß Eckhard
Eigentlich gehöre ich ja auch in die "Ich will drechseln und nicht Schleifen" Ecke
Freihand und ordentlich die Funken fliegen lassen.
Deine Idee mit minimalem Aufwand, Kastenrohr Gewindestange und ein paar Muttern, für jede Röhre eine Maßgefertigte Schleifhilfe zu basteln finde ich Prima
Bei mir steht zwar eine Tormek rum, aber wegen der ewigen umstellerei beim Wechseln der Röhren benutze ich sie kaum. Allein wegen des sehr hohen Verscheißes beim trockenschleifen sollte ich mir Deine Schleifhilfen nachbauen
Gruß Eckhard
- Erick
- Beiträge: 3134
- Registriert: 25.12.2005 - 18:08:50
- Ort: Rheda-Wiedenbrück
Hallo Eckhard
Ich lese gerade,, sehr hoher Verschleiß beim trocken schleifen,, den hatte ich früher
mal als ich versucht habe mein Werkzeug ,, freihändig,, zu schleifen.
Wenn die Sorby Schärfhilfe richtig eingestellt ist, ist das eine Sekundensache und
die Röhre ist wieder scharf. Meine 13mm Schalenröhre hab ich so ca. 7- 8 Jahre
im Einsatz und sie hat immer noch 5 cm. Flute.
Es grüßt Erick
Ich lese gerade,, sehr hoher Verschleiß beim trocken schleifen,, den hatte ich früher
mal als ich versucht habe mein Werkzeug ,, freihändig,, zu schleifen.
Wenn die Sorby Schärfhilfe richtig eingestellt ist, ist das eine Sekundensache und
die Röhre ist wieder scharf. Meine 13mm Schalenröhre hab ich so ca. 7- 8 Jahre
im Einsatz und sie hat immer noch 5 cm. Flute.
Es grüßt Erick
Holz und Deine Welt hat wieder ein Gesicht
- schalenpeter
- Beiträge: 64
- Registriert: 31.05.2005 - 21:48:17
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Moin moin Eckhard,
Unabhängig von der Idee die ich hier vorstellen wollte hast Du einen mir wichtigen Aspekt erkannt, nämlich mit minimalem Aufwand (Material und Material-Bearbeitungsmöglichkeiten) eigene Ideen umzusetzen. Für die Umsetzung solcher Lösungen schau ich mich zunächst erst mal um was so an Material herumliegt (wenn es vom Schrott um so besser) oder einfach zu beschaffen ist. Leider wird man heutzutage oft für so eine Lösung bestenfalls belächelt, Pluspunkte erreicht mun eher mit Markenmaschinen(...braucht der Dreher) oder mit Profivorrichtungen aus dem vollen Edelmetallblock gefrässt (das Thema möchte ich aber nun nicht weiter ausbreiten!).
Eine ähnliche Schleifhilfe kannst Du aber auch auf Deiner Trockenschleifmaschine adaptieren und weiterhin (weniger) Funken fliegen lassen .
Gruß, Peter
Unabhängig von der Idee die ich hier vorstellen wollte hast Du einen mir wichtigen Aspekt erkannt, nämlich mit minimalem Aufwand (Material und Material-Bearbeitungsmöglichkeiten) eigene Ideen umzusetzen. Für die Umsetzung solcher Lösungen schau ich mich zunächst erst mal um was so an Material herumliegt (wenn es vom Schrott um so besser) oder einfach zu beschaffen ist. Leider wird man heutzutage oft für so eine Lösung bestenfalls belächelt, Pluspunkte erreicht mun eher mit Markenmaschinen(...braucht der Dreher) oder mit Profivorrichtungen aus dem vollen Edelmetallblock gefrässt (das Thema möchte ich aber nun nicht weiter ausbreiten!).
Eine ähnliche Schleifhilfe kannst Du aber auch auf Deiner Trockenschleifmaschine adaptieren und weiterhin (weniger) Funken fliegen lassen .
Gruß, Peter
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- Fred
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- Registriert: 07.01.2005 - 08:58:44
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Hallo Peter,
mir gefallen deine einfachen, aber gut durchdachten Eigenkonstruktionen: Sie machen wir mal wieder deutlich, dass ich mich doch mal irgendwann daran machen muss, meine Defizite in der Metallverarbeitung aufzuarbeiten - ich habe zeitlebens noch kein Schweißgerät benutzt, wäre aber mittlerweile immer wieder mal froh, ich würde den Umgang damit beherrschen... Nur eine Frage noch: Worin besteht der grundlegende Unterschied zwischen deinen Führungen umd dem Original von Tormek, über das du dich unzufrieden äußerst? Auf den Bildern kann ich keine funktionalen Unterschiede erkennen.
Viele Grüße
Uli
mir gefallen deine einfachen, aber gut durchdachten Eigenkonstruktionen: Sie machen wir mal wieder deutlich, dass ich mich doch mal irgendwann daran machen muss, meine Defizite in der Metallverarbeitung aufzuarbeiten - ich habe zeitlebens noch kein Schweißgerät benutzt, wäre aber mittlerweile immer wieder mal froh, ich würde den Umgang damit beherrschen... Nur eine Frage noch: Worin besteht der grundlegende Unterschied zwischen deinen Führungen umd dem Original von Tormek, über das du dich unzufrieden äußerst? Auf den Bildern kann ich keine funktionalen Unterschiede erkennen.
Viele Grüße
Uli
- schalenpeter
- Beiträge: 64
- Registriert: 31.05.2005 - 21:48:17
- Ort: Dortmund
Hallo Uli,
die Schärfhilfe für Drechselröhren oder ähnlichen Werkzeugen (gewölbte Holzbeitel zum Schnitzen oder Schreinern) von Tormek sieht ganz anders aus (siehe Tormek-Katalog). Sie wird auf den verstellbaren Schärfhilfeträger (Rundstange) der Tormek draufgeschoben. Nachdem ich die gebrauchte Tormek erstanden hatte habe ich mir eine ähnliche Aufnahme nachgebaut. Ich war aber von der Handhabung nicht so ganz überzeugt und war froh das ich mir nicht das Originalzubehör gekauft habe. Der schlechte Eindruck kann aber auch durch den (mangelhaften?) Nachbau entstanden sein, ich möchte hier nicht das Tormek-Zubehör schlecht reden!!!
Gruß, Peter
die Schärfhilfe für Drechselröhren oder ähnlichen Werkzeugen (gewölbte Holzbeitel zum Schnitzen oder Schreinern) von Tormek sieht ganz anders aus (siehe Tormek-Katalog). Sie wird auf den verstellbaren Schärfhilfeträger (Rundstange) der Tormek draufgeschoben. Nachdem ich die gebrauchte Tormek erstanden hatte habe ich mir eine ähnliche Aufnahme nachgebaut. Ich war aber von der Handhabung nicht so ganz überzeugt und war froh das ich mir nicht das Originalzubehör gekauft habe. Der schlechte Eindruck kann aber auch durch den (mangelhaften?) Nachbau entstanden sein, ich möchte hier nicht das Tormek-Zubehör schlecht reden!!!
Gruß, Peter
Was nicht passt wird passend gemacht!