Einsatz Schlangenbohrer

[drechselhelm]

Liebe Kollegen,

ich lese immer wieder Anzeigen / Angebote von Schlangenbohrern!

Wer kann mir über die Vor,- und Nachteile / Einsatzzwecke dieser Bohrerart was sagen?

Willy v/o Drechselhelm


*Beitrag hierher verschoben von Holzpeter

[ManfredO]

Hallo Willy,

hier mal mein Halbwissen:
Die Schlangenbohrer fördern durch die Form der Wendelung Holzspäne auch aus recht tiefen Löchern heraus. Man muss also nicht ständig wieder "ausräumen", also den Bohrer aus dem Loch ziehen um die Späne zu entfernen, die in der Wendelung sitzen. Außerdem haben sie meist eine Spitze mit einem kleinen Holzgewinde, sie ziehen sich also selbständig in die Bohrung hinein ohne dass man Druck ausüben muss.

Nachteile... hmmm... sind nicht ganz so stabil wie ihre "normalen" Kollegen... mehr weiß ich nicht.

Ich hoffe, dass ich richtig liege, ansonsten wird mich sicher auch bald jemand korrigieren.

Viele Grüße aus Karlsruhe und allen einen guten Start in die Woche
ManfredO

[Roosenholz]

Mir gefällt ihre Länge. Forstner oder Flachfräsbohrer (für diese gibt es eine Verlängerung) sind ja prinzipiell kurz.

[MAXLUZI]

hey willi, schlangenbohrer sind eine super sache!
wie schon beschrieben zieht sich der bohrer durch eine gewindespitze von selbst ins holz und räumt auch den span ganz gut. ab einer gewissen bohrtiefe sollte man allerdings durch herausziehen des bohrer das loch räumen, da der bohrer (besonders in hartholz z.b. altes eichenfachwerk oder sparren) sich auch mal festfressen kann. mich hatt es als lehrling so schon ein paar mal fast vom dach gefegt. gerade bei einer starken bohrmaschine dreht der bohrer etwas nach und der lehrling kreist in der kirchendachschräge (sehr steil) um sein bohrloch. sehr zum spaße der gesellen... dies alledings nur wenn er den rat der selben nicht befolgt... näHmlich das bohrloch immer brav zu räumen...
klassisch werden die bohrer für holznägel (geht auch mit der handbohrwinde hervorragend) oder für gewindestangenbohrungen, bolzen oder ähnliches verwendet.
wenn der bohrer fast durch ist, also die gewindebohrspitze auf der anderen seite herausguckt, empfiehlt es sich von der anderen seite gegenzubohren um ausrisse zu vermeiden. die großen vorteile sind die länge der bohrer, dass kein druck von nöten ist und das sich die bohrer einfach und gut nachschärfen lassen. dadurch das man keinen druck braucht, kann man gut von der seite peilen und zielen während sich der bohrer ins holz frisst.
bei größeren durchmessern können die bohrer sehr teuer werden!
in der drechselbank oder ständerbohrmaschine würde ich niemals einen schlangenbohrer verwenden, da, wenn der bohrer greift, er vermutlich den mk-konus mitsamt bohrfutter aus dem reitstock zieht.... auf der ständerbohrmaschine würde der bohrer das werkstück nach oben ziehen...
ich denke schlangenbohrer sind ausschließlich für den handbetrieb geeignet.
je nach schärfe des vorschneiders bekommt man super saubere löcher und mit etwas augenmaß kommt der bohrer auch da raus wo man möchte

gruß
max

[Michael Steyer]

Hallo,

bzgl. der Qualität von so manchen Schlangenbohrern kann ich auf einen älteren Beitrag von mir verweisen:

viewtopic.php?t=43740&highlight=

Schöne Grüße
Michael

[Cello]

in der drechselbank oder ständerbohrmaschine würde ich niemals einen schlangenbohrer verwenden, da, wenn der bohrer greift, er vermutlich den mk-konus mitsamt bohrfutter aus dem reitstock zieht.... auf der ständerbohrmaschine würde der bohrer das werkstück nach oben ziehen...
ich denke schlangenbohrer sind ausschließlich für den handbetrieb geeignet.

Hallo Max,

ich verwende den Schlangenbohrer gefahrlos in der Drechselbank.
Das Gewinde der Spitze habe ich zurückgeschliffen. Damit verliert er natürlich seine Fähigkeit als hilfreicher Handbohrer.

Gruß
Cello

[drechselhelm]

Liebe Kollegen,

vielen Dank für eure kompetenten Erklärungen.
Jetzt weiß ich, worauf ich achten muß!

Willy v/o Drechselhelm