Abstechstahl - Probleme, Rat gesucht

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Tüftler
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Abstechstahl - Probleme, Rat gesucht

Beitrag von Tüftler »

Hallo Drechselgemeinde,

Vor kurzem habe ich mir aus einem Sägeblatt (Stärke 1mm) ein Abstechstahl gemacht. Der Winkel beträgt 45°.
Er ist sehr scharf und er schneidet auch schnell ins Holz. Aber so bald ich ca 2 cm im Holz bin, fängt er sich, als wenn er festkleben würde.
Ich finde das nicht ganz ungefährlich. Die gesamte Klinge ist absolut eben und glatt. Also kann es daran schon mal nicht liegen.
Muss ich die Spitze breiter machen oder die Klinge v-förmig schleifen, damit die Späne besser ausgeworfen werden?
Oder mache ich grundsätzlich etwas falsch? Oder, oder, oder :??
Ich habe auch gekaufte Abstecher, aber die sind mir für einige Arbeiten einfach zu breit.
Bis jetzt haben meine Eisen, die ich selber gemacht habe, immer funktioniert, aber hier bin ich am verzweifeln :-(
Vielleicht weiß jemand Rat?

Gruß,
Tüftler



*edit by Raupenzwerg
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Sternle
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Beitrag von Sternle »

Hallo Ralf,
der Abstechechstahl erwärmt sich und dehnt sich aus somit klemmt er im Schnitt, das wäre jetzt meine Erklärung. Die Klinge von dem Abstechstahl muss an der Schneide breiter sein als zum Griff hin, aber bei 1 mm würde ich das lassen, das wäre mir zu gefährlich. Die Zähne von einem Kreissägeblatt sind breiter als der Blatt somit kann sich das Blatt nicht verklemmen, was zu Unfällen führt.
Wenn der Abstecher ca. 1 cm im Holz schneidet, machst Du einen neuen Schnitt neben dem ersten somit kann sich das Eisen nicht verklemmen oder Du sägst dann Dein Holz mit einer Japansäge bei stehender Maschine durch, so mache ich es bei meinen Muskatnussmühlen bei denen die Maserung durchlaufen soll.
Ich möchte im Leben gern eine positive Spur hinterlassen
Gruß Sternle
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GentleTurn
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Beitrag von GentleTurn »

Sternle hat geschrieben:
Wenn der Abstecher ca. 1 cm im Holz schneidet, machst Du einen neuen Schnitt neben dem ersten somit kann sich das Eisen nicht verklemmen
Moin,
genau das ist die richtige Verfahrensweise. :maintor1:
Meister Adomat zeigt hier gegen Ende des Filmes ganz gut, wie es geht.

Tim Yoder ist ein guter Fachmann, der seine Projekte und Techniken auch auf eine amüsante Weise 'rüberbringen kann.
Seine Serie über Fehlerquellen, Zeitlupenaufnahmen und Abhilfen ist klasse.
Hier führt er vor was passiert, wenn man dem Werkzeug keinen Freiraum eines neuen Schnittest gibt.
Der Rest 'drumherum ist Humor. Ich mag ihn, er ist bei den anderen Projektfilmen locker und entspannt.
Hat auch kein Problem damit, mal einen Fehler zu zeigen und das anzusprechen.

John Lucas zeigt noch ein paar Führungsdetails sowie ein paar Anwendungen.

Im Englischen heisst das Teil "Parting Tool". Wer mag, kann bei der Suche noch mehr finden.
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
 
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Danke für die Tipps und Videolinks :-)
Wieder mal was gelernt!

Gruß,
Tüftler
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frank4001
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Beitrag von frank4001 »

Hallo Martin,

danke für die Videolinks.

Gruß Frank
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dege52
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Abstechstahl

Beitrag von dege52 »

Hallo Tüftler,
ich habe mir mal bei der Firma Steindl GmbH in Essen ( steindlgmbh@cityweb.de )einen Abstechstahl aus 1,5 mm Federstahl mit eingelöteter HM Spitze 3,0 mm gekauft.
Mit dem lässt sich super arbeiten. So eine Klinge habe ich nachgebaut aus einem alten HM Sägeblatt.
Ein Segment mit der Flex aus dem Blatt geschnitten, sauber verschliffen und in ein Heft eingelassen....arbeitet auch zuverlässig.

:smash: Gut Span wünscht Detlef
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Cello
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Beitrag von Cello »

Hallo,
Sternle hat geschrieben:
der Abstechechstahl erwärmt sich und dehnt sich aus somit klemmt er im Schnitt, das wäre jetzt meine Erklärung.
Da habe ich Zweifel. Wenn sich 1 mm dicker Stahl erwärmt (ich habe leider nur die Werte für VA gefunden), dehnt er sich um 0,000016 mm pro Grad Temperaturerhöhung aus. Wenn sich der Abstechstahl um gefühlte 200 Grad erwärmt, wird er um 0,0032 mm breiter. Diese dreitausendstel Millimeter müsste das Holz verschmerzen, ohne dass der Stahl klemmt.

Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


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Schnedo
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Beitrag von Schnedo »

Hallo zusammen

Und er klemmt trotzdem, habe ich auch gerade wieder gemerkt! Ich habe einen 1.6 mm Abstecher, steche immer rechts und links abwechselnd ein, ca 2 mm breit, gegen Ende wird das immer enger und plötzlich schlägt es mir den Abstecher aus der Hand. Wahrscheinlich einfach weil ich zu wenig gerade abstechen kann, deshalb lieber etwas mehr Holz "verschenken", die Maserung läuft meistens auch noch schön durch, wenn mit 2.5 mm abgestochen wird.
Gruss Werner

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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus miteinander,
Cello hat geschrieben:
Diese dreitausendstel Millimeter müsste das Holz verschmerzen, ohne dass der Stahl klemmt.
ich sehe das ebenso wie Cello,

es gilt auch noch zu bedenken, dass durch die Erwärmung des Abstechstahls auch das Holz erwärmt wird und dadurch noch zusätzlich trocknet.
Dadurch dürfte es wohl auch in Längsrichtung um die erwähnten drei tausendstel Millimeter schwinden und sich die Fuge des Abstechstahls dementsprechend weiten!
Die Ausdehnung beider Materialien sollte sich also aufheben... ;-)
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Guten Morgen

Der Abstechstahl verhält sich vom Prinzip her genau so wie ein Sägeblatt.
Hat schon jemand mit einem Sägeblatt, welches nicht geschränkt ist oder eben durch Hartmetallbltten bestückt, versucht einen Ast durch zu schneiden ?? Man bleibt unweigerlich nach einem kurzem Stück stecken da das Sägeblatt keinen Freiraum mehr im Schnitt hat.
Somit wird der gerade Abstechstahl immer klemmen wenn man diesem nicht etwas Freiraum gibt.

Gruß Robert

Zitat aus Wiki
Damit eine Säge nicht im Schnitt festklemmt, sondern sich freischneidet, muss der Sägeschnitt breiter sein als das Blatt. Die Schränkung ist eine von verschiedenen Möglichkeiten, das zu erreichen
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chrilu
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Beitrag von chrilu »

Servus

Der Stahl macht gar nichts, der klemmt auch nicht, im Gegenteil er wird eingeklemmt.
Das Holz weicht beim schneiden zurück und dehnt sich dann wieder aus.
Zusätzlich ist es recht schwere die Späne aus dem tiefen schmalen Spalt zu befördern.
Ich halte einen Abstechstahl unter 2,5 bis 3 mm ohnehin für gefährlich da zu instabil.
Das Freischneiden ist auch bei breiteren Abstechstählen notwendig.

Stell dir mal vor was passiert wenn du ein Teil mit 80 mm Durchmesser abstechen willst und das klemmt sich dann so richtig fest. Wenn dann die Maschine genug Leistung hat, bricht der Stahl und das kann ins Auge gehen.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Ich habe einen Abstechstahl von Crown mit 1,6 mm der ist super könnte nicht besser sein und er war auch nicht teuer deshalb erübrigt sich aus meiner Sicht Anstrengungen zum Eigenbau
Gruß Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo,

um die Sicherheit braucht sich keiner Sorgen machen.
Das Sägeblatt, welches ich hierbei verwendet habe, kann man um die Ecke biegen, ohne das es bricht. Es handelt sich um ein Eisensägeblatt aus der Firma, in welcher ich arbeite.

Ich nehme es heute mal mit und lasse mir ein Hartmetallblättchen auf löten.
Dann schau ma mal :-)

Gruß,
Tüftler
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dege52
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Abstechstahl

Beitrag von dege52 »

Hallo Tüftler,
ich schicke mal Bilder von meinen zwei Klingen.
Der obere Abstechstahl ist von der FA. Steindl GmbH, der andere ein Segment aus einem Kreissägeblatt.
Beide klemmen nicht, brennen nicht, machen ihre Arbeit sauber.

Gut Span wünscht Detlef

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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus Tüftler,
Tüftler hat geschrieben:
um die Sicherheit braucht sich keiner Sorgen machen. Das Sägeblatt, welches ich hierbei verwendet habe, kann man um die Ecke biegen, ohne das es bricht.
gerade darin sehe ich dein Problem.
Was soll ein fexibler Abstecher für einen Sinn machen?
Das Teil muß starr sein sonst beginnt es zu flattern...
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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Drechlerhans
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Abstechstahl

Beitrag von Drechlerhans »

Hallo Freunde,

das Problem Abstechen von größeren Durchmessern löse ich mit einer ganz gewöhnlichen Schlosser-Handbügelsäge mit einem gebrauchten! Sägeblatt.

Ablauf:
Einstechen Rille mit Meißel, Kerbe

Säge in Kerbe ansetzen und Sägen, bis das Teil gefangen werden kann oder wenn nicht abfällt.

Funktioniert sicher, der Trennspalt ist nur die Dicke Sägeblatt entsprechend
Durch die Sägebewegung klemmt das Blatt nicht.

Grüße


Hans
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robs#97
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Re: Abstechstahl

Beitrag von robs#97 »

Drechlerhans hat geschrieben:
Funktioniert sicher, der Trennspalt ist nur die Dicke Sägeblatt entsprechend
Durch die Sägebewegung klemmt das Blatt nicht.
Die Sägebewegung ist nicht entscheidend, sondern die Schränkung des Sägeblattes.
Ein Sägeblatt ohne Schränkung klemmt ebenso.

Gruß Robert
Wolfram2
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Abstechstahl

Beitrag von Wolfram2 »

Hallo,

ich habe Abstechstähle vom Jo Winter von 1,5 bis 2,3mm.
Die sind lang und haben dadurch einen guten Hebel.
Beim Abstechen bewege ich das Eisen immer leicht in beide
Richtungen und erzeuge damit eine breitere Nut als das Eisen
braucht. Da hat noch nie etwas geklemmt trotzdem das Eisen
flach und ohne Diamantform ist.

GRuß

Wolfram
Wenn man Unsinn macht, dann sollte er zumindest gelingen !
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

@ Markus ---> Schwede

Du hast Recht gehabt!
Daran hatte ich gar nicht gedacht, aber es ist wirklich so. Ich habe nun zwar ein Hartmetallblättchen drauf, welches etwas breiter ist als die Klinge, aber ich habe bemerkt, das es sich beim Abstechen leicht verwindet und wieder hängen bleibt.
Also...............in den Müll damit..............viel zu gefährlich :no
Ich schau morgen mal zu Dictum, was der so alles hat. Da bin ich doch auf der sicheren Seite.

Gruß,
Tüftler
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Holzfabi
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Ort: Angers

Beitrag von Holzfabi »

Hallo,

ich habe mir auch aus alten Sägeblättern Abstecher selbst gebaut. Einen aus einem alten Kreissägeblatt, der funktioniert gut, und der andere aus einem alten Metallsägeblatt (für grosse Maschienen). Bei dem letzteren ist es auch so, dass er überall gleich dick ist. Deswegen benutze ich die gleiche Methode wie Wolfram, das funktioniert sehr gut.

Viel Spass beim Tüfteln,
fabi
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