Brenndraht der besonderen Art

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Kreuzthaler
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Brenndraht der besonderen Art

Beitrag von Kreuzthaler »

Einen guten Abend an alle Drechsler mit Branddrahterfahrung.

Die folgenden Bilder zeigen eine ~ 20 cm große Schale mit Deckel. An dem Rand der Schale habe ich Rillen eingebracht und mit einem dünnen Draht, eine braune Spur gemacht.

Der Deckel hat ebenfalls Rillen, aber da kann ich den Brenndraht nicht einsetzen. Dazu mein HILFERUF.

Ich habe schon ein dünnes Blech, bei schnell laufender Maschine, eingedrückt, aber der Blechstreifen leitet die Wärme ab und dadurch gibt es keine Brandspur.

Bitte, wer kann mir helfen?

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Die beiden Teile sind aus Zirbe, bis jetzt noch ungeschliffen, da kommen Zirbenspäne zum Schnüffeln rein, daher bleibt die Oberfläche auch roh. Vielen Dank an Hermann, von dem ich das Holz bekommen habe.

Beste Grüße von Günter, dem Suchenden. :-(
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Hallo Kreuzthaler,

Blech oder einen gebogenen Draht kannst vergessen.

Probiere ein angespitztes Eissteckerl. Ich nehme dazu auch diese Rührhölzer welche es bei McDonald zum Kaffee gibt, um die Teller von Freds Basket Illusionen zu brennen. Fred meinte das das auch mit alten Karten, Schafkopf oder Skat egal ;-) funktioniert.

Gruß Robert
Fuegen
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Beitrag von Fuegen »

Hallo,
eventuell möglich mit einem Streifen Messerfurnier?
Damit habe ich mal Brandrillen in einen Stecheisen-Griff gemacht.
Anfängerische Grüße,
Flo
Rainer Wächter
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Beitrag von Rainer Wächter »

Hallo Günter,

die Rillen zerschneiden die schöne Maserung. Deshalb würde ich nochmals aufspannen und die Furchen entfernen.
Wenn es unbedingt so sein soll, dann könnte ein schwarzer Buntstift die Lösung sein. Am Besten an einem Reststück ausprobieren.

Gruß,
Rainer
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Kreuzthaler
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Beitrag von Kreuzthaler »

Hallo ihr DREI Antworter,

vielen Dank für die Hinweise. Das mit dem Holz habe ich nicht gewusst. Da muss das Holz wohl härter sein als die Zirbe. Gut, das werde ich ausprobieren.

Die Farbstiftvariante kommt als 2. in Frage. Die Rillen habe ich gemacht, dass es mal eine andere Gestaltung ist und dass ich die Fuge zum Deckel auch etwas kaschieren kann. Weil die Kante bei geöffnetem Deckel abgegriffen werden kann, habe ich bei der Farbe eher Bedenken.

Vielen Dank für die Unterstützung. Es hat geholfen.

Gruß Günter, der Zufriedene. :danke:
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marc2002
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Beitrag von marc2002 »

Am besten ist es wenn du einen Hartholykeil nimmst das brennt auf alle faelle.

Mit freundlichen Gr[-en
Marc
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Günter,

Ich nehme für derartige Streifen Bambus in verschiedenen Stärken.

Gruß,
Tüftler
Nur wenn man die Kritik anderer akzeptiert, kann man lernen und besser werden!
Willi59
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Beitrag von Willi59 »

hallo Günter,

nimm einfach ein stück holz von dem was du gedrechselt hast und *brenn* damit deine rillen.

versuchs mal:-)

liebe Grüße
Willi
Bebes
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Beitrag von Bebes »

Hallo Günter,
es ist schon erstaunlich was du auf der Drehbank machst. Schade das die Schale innen eine schwarze
Stelle hat. Das mit der schwarzen Rille ,versuche es mal mit einer Spielkarte.
Gruß Hermann.
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Kreuzthaler
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Brenndraht der besonderen Art

Beitrag von Kreuzthaler »

Guten Morgen,
wenn das um 9:45 Uhr noch gilt. Die Drechsler sind ja richtige Nachteulen, da kommen Meldungen noch nach Mitternacht.

Vielen Dank für die vielen Vorschläge. Ich habe ausprobiert:

Die Spielkarte, Den Karton hat die Zirbe spurlos weggeschliffen, geht also nicht.
Esche 1 mm Hirnholz, das ist zu hart für die Zirbe und würde wie ein Meißel einschneiden, geht also auch nicht.
Ulmenkeil, brennt ganz gut, verschleißt aber schnell, geht in der Not.
Bleistift, geht ganz gut, wird aber nicht gut im Farbton, wenn, dann alle Rillen mit Bleistift.
Farbstift, geht, ist aber zu weich und wird dadurch schnell zum breiten Strich, eher ungeeignet.
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Die Fuge zwischen Schale und Deckel habe ich nach den Versuchen doch mit meinem Draht gebrannt. Der linke rote Punkt markiert die Fuge. Bei der Arbeit bin ich mit der Dose noch angestoßen und habe am rechten Punkt eine Markierung hinterlassen, schade.
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In der Draufsicht sieht man ganz deutlich, dass der Bleistift und auch der Farbstift nicht in die feinen Unebenheiten eindringt.
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So sieht die Dose fertig aus. Die farbigen Rillen sind breiter.
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Was lernen wir daraus? Wenn, dann natürlich alle Rillen gleich behandeln.

Da ich die Dose verschenke, kann man den schon oft gehörten Spruch - leicht abgewandelt - anwenden: Einer geschenkten Dose schaut man nicht auf die Rillen, oder so.

Danke und allen ein schönes Wochenende mit viel Spänen.

Günter, der Versucher.
Opa der Bastler
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Beitrag von Opa der Bastler »

Hallo Kreuzthaler,

es gäbe auch noch die möglichkeit mit einem Brennstift/Drahtschlinge die Rillen nachzufahren, an einem Reststück aber erst üben.

gruss OdB
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Hallo Günther,

Die "Grillgabeln" welche bei Pommes ect. dabei sind gehen eigentlich schon sehr gut. Auch die verschleißen relativ schnell, sind allerdings doch recht schmal für filigrane Rillen.
Bleistift und Farbstift geht ja gar nicht, ist ja dann nur aufgemalt ;-)

Wichtig ist, schnell und lange genug "reiben" lassen, sonst wird es nix.

Gruß Robert

Eine andere Möglichkeit wären bestimmte Hölzer, welche recht ölhaltig sind, hab 2 solche zum Hutband färben wenn ich Cowboyhüte drechsle. Kann Dir jetzt allerdings die Namen nicht sagen. Hab ich bei Ambros Lora nachgefragt, diese dann gekauft und leider wieder vergessen. Eines ist richtig dunkel das andere eher rot. Ich schneide mir dann daraus dünne Plättchen zum färben.
Vielleicht erkennt ja jemand die Holzarten, auf jeden Fall bei Edelholzversand gekauft.

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Oglinchen
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Beitrag von Oglinchen »

Huhu
Da war der Opa schneller, wäre auch meine Idee gewesen.
Mit einem Brennpeter oder Lötkolben die Rillen einbrennen.
Gruss Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Brennpeter geht schon, langsam aber gleichmäßig drehen das Werkstück, den Brennpeter irgendwie fest fixieren, sonst gibt's hässliche Linien ;-)

Gruß Robert
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Ich find die Idee mit den Rillen super, so kannst du mit einem Kreuzsupport "Rundformen" drehen. Gute Lösung.
Gruss von Jacqueline

Unsere Webseiten: aemtlerpc.ch (Beruf) und ramblingrose.ch (reisen, Hobbies)
Neumi
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Beitrag von Neumi »

Einen Hartholzkeil würde gehen
gruß Jürgen
aller Anfang ist schwehr
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Kreuzthaler
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Brenndraht der besonderen Art

Beitrag von Kreuzthaler »

Hallo Unterstützer,

vielen Dank nochmal für die tolle Unterstützung. Bei meiner ersten Rückmeldung habe ich den Vorschlag vom -Tüftler- nicht im Test beachtet, weil ich keinen Bambus habe. Trotzdem Danke für den Hinweis. Dann noch der Vorschlag von -Willi59-, der wäre bestimmt am Besten, aber leider habe ich keinen einzigen Span mehr - außer den kleinen Drechselspänen - von der Zirbe.

In meinem Kopf geht aber das Brennen wie mit dem Draht rummmm. Und ich habe es gefunden. Ich habe eine Weller Lötpistole mit einer "Schneidspitze". Also, ab in die Werkstatt, die Elektroschublade aufgezogen, das Teil 100%ig vor Augen, aber leider nicht am gesuchten Platz. Wie gibt es jetzt so was? Wer ist der Schlamper?

Hier müsste es sein! Der Pfeil zeigt die Lötpistole, aber leider nicht die Schneidspitze.
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Und mit so was kann man keine Rillen brennen.
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So muss die Spitze sein! Nummer 6110
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Dann die Lötpistole an einem festen Anschlag anlegen und mit Drehzahl X die Drechselbank laufen lassen. X = austesten.

Wenn ich das Teil gefunden habe, werde ich testen und wieder berichten. Der "Brenn Peter" ist sicher auch eine Möglichkeit, habe ich aber nicht.

Dann, bis zum nächsten Bericht, alles Gute von Günter, dem Schlamper.
FranzHose
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Beitrag von FranzHose »

Bonjour,

Ist der Problem nicht der selbe als drechseln für Basket Illusion (wo ist Fred geblieben ? :-) )
Siehe da, Minute 24'
https://www.youtube.com/watch?v=5A4UI_7OYDo

Ein kleines Stück Formica gibt auch gute Resultate.

bonne journée
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Fred
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Beitrag von Fred »

Hallo Pierre,
bin schon da. Du hast vollkommen recht. Die selbe Problemstellung.


Hallo Günter,

mit Spielkarten geht das Rillenbrennen ganz ausgezeichnet.

Allerdings sind da einige Punkte zu beachten:

1. Es muss eine bayrische Schafkopfkarte sein. :no :?oh :evel

2. Die Drehzahl so hoch wie möglich einstellen.

Guckst Du hier ab Minute 37:

https://youtu.be/HuZ8gZh8Ens

Neuerdings verwende ich auch Buchenholzfurnierstreifen.

Am allerbesten haben sich aber dünne Streifen von Resopalbelägen bewährt.
Servus, Fred
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Kreuzthaler
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Beitrag von Kreuzthaler »

Hallo -FranzHose- und -Fred-,

vielen Dank für die beiden Berichte. Bei meinem Versuch mit der Spielkarte konnte es ja nicht gelingen, weil ich eine Norddeutsche Skatkarte genommen habe, das geht natürlich südlich der Mainlinie nicht.

In den beiden Filmen ging das mit der Karte gut, aber die Rinnen sind - gegenüber meinen Drahtbrandrillen - gutes Wort - deutlich breiter. Ich habe 0,6 mm Drahtstärke verwendet. Der Vorschlag mit der Schichtstoffplatte (Resopal) hört sich gut an. Werde ich morgen ausprobieren. Dazu muss ich die Originale 1,3 mm Platte aber erst mal etwas ausdünnen.

Bis bald, sagt Günter, der Müde.
holzwurm123
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Beitrag von holzwurm123 »

Guten Morgen Günter,
ich habe ein Vidio-Clip gesehen bei bem der Drechsler die Rillen mit Resopal
gebrannt hat.
Ich habe es nicht selber ausprobiert.
Der Drechsler hatte nur ein abgebrochnes Stük Resopal in der Hand und hat es bei laufender
Maschine in die Rille gedrückt.
Vielleicht hilft es Dir weiter.
Gruß und einen schönen Sonntag
Herbert ;-)
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