Pen-Press

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matsche
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Pen-Press

Beitrag von matsche »

Die Professionellen sind nicht ganz preiswert, und so habe ich nach Selbstbaualternativen geschaut.
Die erste Variante arbeitet seit vielen Jahren und ist billig und einfach herzustellen. Unschwer ist zu erkennen, es handelt sich ursprünglich um eine Kartuschen-Presse aus dem Malerbedarf. Die beiden Enden bestehen einfach aus PVC-verstärkten Multiplexstücken. Eine gewisse Elastizität der Konstruktion sorgt dafür, dass nach dem Pressvorgang eine Spannung aufgebaut ist, die durch eine 180 Grad Drehung an der Schubstange vorsichtig aufgehoben werden muss. Spannt man die Presse in einen Schraubstock, so hat man die rechte Hand für den Hebel und die linke justiert die beiden zu verpressenden Teile möglichst axial.

Erste Variante
Erste Variante
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Die zweite Variante nutzt die Steifigkeit von Aluprofilen und die große Kraft, die man mit Gewinden aufbringen kann. So ist es fast ein Kinderspiel, zwei Teile zu verpressen. Der plastikbewährte, verschiebbare Systemwinkel braucht eine gut funktionierende Feststellung. Der Pressschlitten ist ein altes Maschinenteil und ebenfalls zum Schutz der Presslinge mit Plastik versehen.
Zweite Variante
Zweite Variante
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Zweite Variante
Zweite Variante
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Zweite Variante
Zweite Variante
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Zweite Variante
Zweite Variante
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Eine alte Linealführung verführte mich zu der dritten Konstruktion. Zuerst dachte ich, die kraftschlüssige Feststellung des Lineals würde ausreichen - weit gefehlt. Es brauchte eine formschlüssige Lösung mit Bohrungen im 5mm Raster seitlich im Lineal. Die Spannseite ist eine Spannhebelkonstruktion, wie man sie leider preiswert nur in China findet. So muss man eben warten. Die enormen Kräfte wurden unterschätzt, so dass die Grundplatte aus Multiplex durch eine zweite Platte verstärkt werden musste. Die Oberflächen sind wieder mit Plastik umkleidet, damit die Presslinge nicht Schönheitsfehler bekommen. Das senkrechte Aufhängen der Konstruktion ist einfach zweckmäßig. Man kann aber auch in der Schraubstock einspannen, wo dann die V-förmige Rinne in der Mitte ein Herumkullern der Teile verhindert.
Dritte Variante
Dritte Variante
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Dritte Variante
Dritte Variante
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Dritte Variante
Dritte Variante
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Dritte Variante
Dritte Variante
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Dritte Variante
Dritte Variante
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Ich hoffe, ich konnte einige Anregungen geben, auch wenn nicht jeder die Teile so im Nähkästchen liegen hat. Modifikationen sind leicht denkbar und für den ambitionierten Werker keine Hürde.
Die Vorrichtungen sind nicht zum Entpressen gedacht. Aber der Fall ist in der Praxis auch eher selten.
Gerd Altmann
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Re: Pen-Press

Beitrag von Gerd Altmann »

Hallo Matsche,
vielen Dank für die schönen Ideen von Dir.

Ich habe pragmatischerweise zum Verpressen meine Tischborhrmaschine benutzt.
Funktioniert auch super, wenn man oben und unten etwas Kunststoff auflegt bzw. ins Bohrfutter spannt.

Schönen Sonntag wünscht Gerd
Per aspera ad astra.
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Schnedo
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Re: Pen-Press

Beitrag von Schnedo »

Hallo Matsche

Da bin ich als Drechsler klar im Vorteil, das Verpressen geht auf der Drechselbank sehr gut.
Gruss Werner

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Re: Pen-Press

Beitrag von chuede »

Moin Matsche

Ich gehe davon aus, daß der Weg das Ziel war, und dann ist es schön geworden,
denn warum sollte man sich so eine Presse bauen,
wenn man eine Drechselbank hat mit der man sowas problemlos machen kann.

LG
Carsten
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Seppel
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Re: Pen-Press

Beitrag von Seppel »

hallo,
das erste Bild ist sicherlich keinen Kartuschenpresse, sondern eine Einhand Klemme, als Ersatz für Schraubzwingen.

Grüße

Josef
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GentleTurn
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Re: Pen-Press

Beitrag von GentleTurn »

Moin,
ich mag derlei individuelle Lösungen sehr gerne. :danke: für das Zeigen und das Anregen der Phantasie. ;-)
Liebe Grüße, Martin.

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