Alte Handbohrer

[drmariod]

Hallo ihr Lieben und frohes Fest!

Kann mir Jemand sagen, wie man diese Handbohrer genau nennt und wie man diese schleift?

Und auch für was die eigentlich gedacht sind…
Denn durch ein Holzstück komplett durchbohren geht nur mit nem Opferbrett, in dass sich der Bohrer rein ziehen kann.

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Viele Grüße
Der Mario

[mascheck]

Damit haben Zimmerleute früher beim Fachwerk-Bau Löcher für Holznägel gebohrt.

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Für Bretter ziemlich ungeeignet.

Gruß Martin

[drmariod]

Ahhh, ok, also nicht wirklich zum bohren von Löchern…

Wobei, wird das Loch im Zapfen nicht separat gebohrt, wenige mm Versetzt um mehr Spannung aufzubauen?
Das geht dann mit diesen auch nicht?

Grüße
Der Mario

[kpeter]

Grüss dich Mario ,
ich kenne diese Bohrer auch als Zimmermann Handwerksgerät , und unter dem Begriff "Dollbohrer".
Heute wird der Begriff leider eher für manche Mitmenschen benutzt.

Gruss
Klaus-Peter

[drmariod]

Danke Klaus-Peter,
Dollbohrer war scheinbar das richtige Stichwort, damit kann ich weiter suchen…

Jetzt weiß ich auch endlich woher der Begriff Dollbohrer herkommt.

Viele Grüße

Der Mario

[mascheck]

Mir war der Begriff unbekannt.

Für alle Nicht-Hessen lohnt sich Google.

Vielen Dank für die Erweiterung meines Wortschatzes.


Gruß Martin

[drmariod]

Mir wurde auch noch der Begriff der Schneckenbohrer genannt…

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Aus dem Westfalia Katalog von 1938

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Wie man sie schleift, muss ich noch rausfinden…


Grüße
Der Mario

PS. Dollbohrer wurde auch in Worms benutzt und das ist RLP
Hier im Wormser Seniorenbrief https://www.worms.de/neu-de-wAssets/doc ... imiert.pdf

[Jesse]

Hallo Mario,
Ich würde sie von innen mit einem Schleifstift schleifen. Der "Umhang " darf nicht kleiner werden. Keine Fase außen.

Gruß Jesse

[drmariod]

Ich würde sie von innen mit einem Schleifstift schleifen. Der "Umhang " darf nicht kleiner werden. Keine Fase außen.

So hab ich es versucht, ich frag mich nur, ob man die komplette Schnecke schleift, oder nur der Teil, der den Maximalen Durchmesser bestimmt…
Macht soweit nen guten Eindruck, aber nicht einfach überall gut hin zu kommen… deswegen frag ich mich, wie das früher gemacht wurde…

Grüße
Der Mario

[peter anton]

wenn du den Bohrer verschleifst und er nicht mehr funktioniert, melde Dich, ich hab noch 20 bis 30 Stk auf dem Speicher liegen.

[Grissianer]

Hallo
Früher wurde das ganz einfach gemacht
Die Bohrer wurden auf Übermaß geschmiedet und dann ausen geschliffen.
Nachschleifen geht bis zu einem gewissen Maß von ausen.
Die Spitze kann man auch mit einer Dreiecksfeile leicht nachziehen.
Die Dinger gibts bei uns immer noch neu zu kaufen aber modernere Bohrsysteme sind gefragter, aber für manch einen Restaurator gibts nichts besseres.
Übrigens , hinten die Öse abschneiden und den Rest in einen Akubohrer einspannen ist eine denkbar schlechte Idee . Wenn der Bohrer vorne greift zieht er viel zu schnell rein deshalb nur von Hand mit dem Querholz drehen.
Gruß
Anselm

[peter anton]

Ich denke, dass die Bohrer vom Außendurchmesser ja nicht in einem 10tel Bereich gebraucht wurden,
da die entsprechenden Holzdübel ja per Hand mit der Zimmermannsaxt eckig und keilförmig zugerichtet wurden.

[Helfried]

Hallo Mario,

mir sind diese Bohrer auch seit der Jugend bekannt, ich würde sie überall dort, wo ich keine Bohrmaschine dabei habe, zum Vorbohren
für Schrauben etc. auch heute noch verwenden.
Geschärft hab ich noch nie einen.
Bei Dictum gibt es noch welche zum Nachkaufen: https://www.dictum.com/de/schlangenbohr ... lig-701884

Beste Wünsche

Helfried

[Jurriaan]

Ich frage mich, wie die wohl früher gemacht worden sind - mit Schleifstein, oder heiß tordiert beim Schmied?

[drmariod]

Was ich bis jetzt gelesen hatte, waren sie alle geschmiedet…

Grüße
Der Mario

[Brennholzveredler]

Mein Vater hatte die von 2 mm bis 80 mm. Der mit 80 war zum Bohren von Wasserleitungsrohren und ist ca 3m lang (den hab ich noch).
Samt und sonders waren die von einem lokalen Schmid hergestellt!
Gruß
Herbert

[ToniHanimann]

Hallo

Als ich noch zur Schule ging, hat man mit solchen Bohrern Löcher in die ausgegrabenen Baumstrünke gebohrt, um diese dann zu sprengen. Das war für uns Kinder ein Riesenereignis.
Die Bohrer hatten vielleicht 3 cm Durchmesser. Beim Bohren gab es im Nassholz schöne Späne.
Geschärft hat man die Bohrer von der Nut her mit einer feinen Feile.
Den Sprengstoff (mit Zündschnur und Zündern) haben meine Eltern in der Dorfdrogerie bestellt, und ich musste die Sachen nach der Schule abholen.
Heute ist das nicht mehr denkbar.

Gruss Toni

[Jurriaan]

Es gibt sogar ein kurzer Film https://www.youtube.com/watch?v=jsYXA9pOWfw

[Grissianer]

Ja Ja die Schweizer waren schon immer ein wehrhaftes Völkchen!
Gruß
Anselm

[GentleTurn]

Moin Mario,

drei dieser Teile in unterschiedlicher Größe (mehr für die feinen Sachen) hängen bei mir in der Werkstatt. Waren für mich als Schüler im Modellbau so die ersten Bohrer. Habe sie zum Vorbohren benutzt. Irgendwie unverwüstlich.

[Fritz1]

Hallo,

Es gibt noch immer Zimmerleute die solche Bohrer verwenden,
als ich gefragt habe ob ich eine Bohrmaschine bringen soll haben sie nur gelacht.

Dann habe ich gesehen wie sie gebohrt haben, mit einer Geschwindigkeit mit Sicherheit nicht
langsamer als mit einer Bohrmaschine, allerdings waren die Bohrer sehr scharf.

Gruß Fritz

[mascheck]

Schneckenbohrer im Einsatz:


https://youtu.be/n8ciKreulNM


Gruß Martin

[Tajano]

Hallo,

als Lehrling (Elektromonteur beim Energieversorger) haben ich damals (1978) mit solchen Bohrern die Holzmasten vorgebohrt um die Isolatoren reinzuschrauben. Hinten am Bohrer war ein massives Öhr, da ein Holzknüppel quer zum Drehen reingesteckt. Du stehst in Steigeisen und hängst im Gurt in 6 Metern Höhe. Zweimal mit dem Feustel hinten draufschlagen, zwei Umdrehungen, zweimal Feustel bis das Loch tief genug war.

Gruß
Tajano

[woifi]

Mein Meister, meinte da immer "Grat anziehen" und das hat auch funktioniert.
Nur so oft, wie bei den Zimmermännern, für sehr viele Löcher wurde der bei uns Im Bildhaueratelier nicht benutzt.
Ein paar Löcher, für einen Kreuzbalken, alle paar Jahre halt.

Zu den üblichen Grüßen, ein gutes, gesundes, neues Jahr für alle hier