Lünette und Vierkant
Moderator: Forenteam
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Lünette und Vierkant
Zunächst das Problem…
Ich benötigte eine Bohrung in der Stirnseite eines Pfostens. Durchmesser 50mm Tiefe 20cm.
Mangels einer Langlochbohrmaschine also auf der Drehbank.
Es musste ein Ring her, der innen den eckigen Pfosten aufnimmt, zentrisch spannt, und außen in der Lünette läuft.
Da es ja bekanntlich keine Drechselprobleme sondern nur Spannprobleme gibt...
Hier meine Umsetzung:
Es sind zwei Scheiben mit einem mittigen, möglichst genauen quadratischen Ausschnitt, größer als das zu spannende Viereck.
Werden nun diese beiden Scheiben gegeneinander verdreht, (Max. eine Vierteldrehung),
klemmt der Vierkant an seinen Ecken, und läuft so zentrisch in dem Ring.
Die Führung und das genaue Verdrehen ist durch einen eingesetzten Ring aus Kunststoff möglich.
(Abschnitt eines 160er KG Rohres).
Verspannt wird das Ganze durch drei Inbusschrauben, die in entsprechenden Kreissegmenten geführt sind.
Der Pfosten wird zwischen den Spitzen ausgerichtet, dann der Ring am hinteren Ende aufgesetzt, verspannt und die Rollen der Lünette festgezogen.
nun kann die Reitsockspitze raus und gebohrt werden.
Die große Bohrung habe ich dann soweit es ging, mit einem langen Spiralbohrer vorgebohrt,
mit dem Haken grob ausgehöhlt und dann mit dem 50er Bohrer nur noch ausgerieben.
So war zwar die Vorbereitung zu dem Loch größer als die eigentliche Arbeit, aber vielleicht kommt es ja wieder mal vor, jetzt gibt es die Vorrichtung dazu!
Die Größe ist ja variabel. Mit dem Ausschnitt von 74 x 74mm kann ich Kanteln runter bis zu einer Größe von 53 x 53mm spannen.
Hannes
Ich benötigte eine Bohrung in der Stirnseite eines Pfostens. Durchmesser 50mm Tiefe 20cm.
Mangels einer Langlochbohrmaschine also auf der Drehbank.
Es musste ein Ring her, der innen den eckigen Pfosten aufnimmt, zentrisch spannt, und außen in der Lünette läuft.
Da es ja bekanntlich keine Drechselprobleme sondern nur Spannprobleme gibt...
Hier meine Umsetzung:
Es sind zwei Scheiben mit einem mittigen, möglichst genauen quadratischen Ausschnitt, größer als das zu spannende Viereck.
Werden nun diese beiden Scheiben gegeneinander verdreht, (Max. eine Vierteldrehung),
klemmt der Vierkant an seinen Ecken, und läuft so zentrisch in dem Ring.
Die Führung und das genaue Verdrehen ist durch einen eingesetzten Ring aus Kunststoff möglich.
(Abschnitt eines 160er KG Rohres).
Verspannt wird das Ganze durch drei Inbusschrauben, die in entsprechenden Kreissegmenten geführt sind.
Der Pfosten wird zwischen den Spitzen ausgerichtet, dann der Ring am hinteren Ende aufgesetzt, verspannt und die Rollen der Lünette festgezogen.
nun kann die Reitsockspitze raus und gebohrt werden.
Die große Bohrung habe ich dann soweit es ging, mit einem langen Spiralbohrer vorgebohrt,
mit dem Haken grob ausgehöhlt und dann mit dem 50er Bohrer nur noch ausgerieben.
So war zwar die Vorbereitung zu dem Loch größer als die eigentliche Arbeit, aber vielleicht kommt es ja wieder mal vor, jetzt gibt es die Vorrichtung dazu!
Die Größe ist ja variabel. Mit dem Ausschnitt von 74 x 74mm kann ich Kanteln runter bis zu einer Größe von 53 x 53mm spannen.
Hannes
- hplzwurm
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Re: Lünette und Vierkant
Guten Abend Hannes,
es ist schon irre, auf welche Ideen hier die Leute kommen.
Wofür müssen denn deine Pfosten diese Bohrungen haben?
es ist schon irre, auf welche Ideen hier die Leute kommen.
Wofür müssen denn deine Pfosten diese Bohrungen haben?
liebe Grüsse aus Radevormwald
Martin Scheibner
(alias hplzwurm)
Martin Scheibner
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- Helfried
- Eure Durchlicht
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Re: Lünette und Vierkant
Hut ab, Hannes!
Ganz ganz feine Vorrichtung, und gut präsentiert!
Ein kleiner Nachteil könnte ev. die Belastung der Kanten der Werkstücke durch das Verspannen sein,
besonders bei kleineren Durchmessern, oder?
Helfried
Ganz ganz feine Vorrichtung, und gut präsentiert!
Ein kleiner Nachteil könnte ev. die Belastung der Kanten der Werkstücke durch das Verspannen sein,
besonders bei kleineren Durchmessern, oder?
Helfried
Alles Ringeldings, liebe Leute!
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Re: Lünette und Vierkant
guten Morgen Miteinander.
Hallo Martin,
der Pfosten ist für einen neuen Gartenzaun. Nur der Anfängerpfosten wird auf den Stumpen des alten Metallzaunes gesteckt,
ich will ihn mit PU Kleber einkleben. Die restlichen Pfosten werden in U-Pfostenschuhen auf dem Betonsockel befestigt.
Hallo Helfried,
An der Kantel in Lärche hab ich keinen Abdruck des Spannringes, obwohl die große Bohrung schon eine entsprechende Belastung war.
Beim Gartenzaun wärs auch wurst.
Bei kleineren Durchmessern könnte es schon sein, evtl. die Vierkantöffnung innen mit Leder ausleimen.
Ich mach noch einen Versuch.
Hannes
Hallo Martin,
der Pfosten ist für einen neuen Gartenzaun. Nur der Anfängerpfosten wird auf den Stumpen des alten Metallzaunes gesteckt,
ich will ihn mit PU Kleber einkleben. Die restlichen Pfosten werden in U-Pfostenschuhen auf dem Betonsockel befestigt.
Hallo Helfried,
An der Kantel in Lärche hab ich keinen Abdruck des Spannringes, obwohl die große Bohrung schon eine entsprechende Belastung war.
Beim Gartenzaun wärs auch wurst.
Bei kleineren Durchmessern könnte es schon sein, evtl. die Vierkantöffnung innen mit Leder ausleimen.
Ich mach noch einen Versuch.
Hannes
- mascheck
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Re: Lünette und Vierkant
Hallo Hannes, das ist ja eine geniale Lösung nach dem Motto: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht!
Ich habe seither immer den Bohrer in der Spindel eingespannt, auf dem Bankbett zwei Bretter zu einem 90 - Grad Winkel zusamengespaxt und mittels Unterlagen und Schraubzwingen so positioniert, dass die axiale Ausrichtung stimmt und die Bohrung mittig im Balken bzw. Rundholz zu liegen kommt. Dann mit etwas Kraft das Werkstück gegen den Bohrer gedrückt: Feddisch!!
Zuletzt gemacht bei 5 Holzstelen, die danach eine befreundete Künstlerin bemalt hat.
Gruß Martin
Ich habe seither immer den Bohrer in der Spindel eingespannt, auf dem Bankbett zwei Bretter zu einem 90 - Grad Winkel zusamengespaxt und mittels Unterlagen und Schraubzwingen so positioniert, dass die axiale Ausrichtung stimmt und die Bohrung mittig im Balken bzw. Rundholz zu liegen kommt. Dann mit etwas Kraft das Werkstück gegen den Bohrer gedrückt: Feddisch!!
Zuletzt gemacht bei 5 Holzstelen, die danach eine befreundete Künstlerin bemalt hat.
Gruß Martin
Ich kann alles, bloß nix richtig
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Re: Lünette und Vierkant
Hallo Martin,
das mit der Kraft ist so eine Sache.
Durchmesser 50mm 20cm tief.
Hau Ruck, und "Feddisch!!"
Hannes
das mit der Kraft ist so eine Sache.
Durchmesser 50mm 20cm tief.
Hau Ruck, und "Feddisch!!"
Hannes
- dalbergia_63
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Re: Lünette und Vierkant
Hallo Hannes,
gratuliere, da bist Du ja wieder auf eine tolle Schreiner-Knoff-Hoff-Lösung gekommen!
Du bist halt ein begnadeter Tüfter, wir sollten uns bald mal wieder treffen ...
Mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz
gratuliere, da bist Du ja wieder auf eine tolle Schreiner-Knoff-Hoff-Lösung gekommen!
Du bist halt ein begnadeter Tüfter, wir sollten uns bald mal wieder treffen ...
Mit handwerklich-kollegialen Grüßen
Heinz
"To everything (turn, turn, turn)
There is a season (turn, turn, turn)
And a time to every purpose, under heaven"
Pete Seeger
... welch ein Lied für einen drechselnden Musiker!
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Re: Lünette und Vierkant
Hallo [mention]Joh[/mention]
Tolle Vorrichtung!
Mir gefällt deine Lünette sehr gut - ich würde sie gerne nachbauen - gibst du mir bitte noch ein paar Tipps dazu?
Welches Flacheisen hast du genommen auf dem die Räder montiert sind? Sieht ca. nach 30x10 aus.
Man sieht die Klemmung der Flacheisen für die Räder auf den Fotos nicht genau - hast du da nur ein Flacheisen quer darübergelegt und mit den zwei Schrauben festgeklemmt? Reicht das aus? Verschiebt sich da nichts bei Belastung?
Würdest du die Lünette wieder so bauen, oder gibt es schon ein paar Verbesserungsideen?
Im Voraus besten Dank
Walter
Tolle Vorrichtung!
Mir gefällt deine Lünette sehr gut - ich würde sie gerne nachbauen - gibst du mir bitte noch ein paar Tipps dazu?
Welches Flacheisen hast du genommen auf dem die Räder montiert sind? Sieht ca. nach 30x10 aus.
Man sieht die Klemmung der Flacheisen für die Räder auf den Fotos nicht genau - hast du da nur ein Flacheisen quer darübergelegt und mit den zwei Schrauben festgeklemmt? Reicht das aus? Verschiebt sich da nichts bei Belastung?
Würdest du die Lünette wieder so bauen, oder gibt es schon ein paar Verbesserungsideen?
Im Voraus besten Dank
Walter
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Re: Lünette und Vierkant
Hallo Walter,
Das Flacheisen hat 10 x 20 mm, dies war halt grad zur Hand.
Das Flacheisen quer ist von hinten verschraubt, von vorn klemmt eine 8mm Imbusschraube.
In diesem Beitrag ist es zu sehen.
viewtopic.php?f=32&t=62627
Was ich bisher damit gemacht habe hält diese Konstruktion leicht aus.
Der größte Durchmesseer wäre 340mm, ich habe es aber noch nicht getestet.
Dies ist ja immer eine Frage der Unwucht und der Drehzahl.
Die Grundkonstruktion aus 25er Birke Multiplex ist aber recht steif.
Die Führung im Bankbett ist ohne Spiel, sodass das Ganze auch verschoben werden kann, ohne die Drehachse zu verändern.
Ich habe noch einen zweiten Satz der Flacheisen hergerichtet, nur mit blanken Kugellagern bestückt, für kleine Durchmesser.
Noch weiß ich nichts zu verändern, so viel hab ich auch noch nicht damit gemacht.
Viel Erfolg beim Nachbau, wenn Du noch weitere Maße brauchst, melde dich.
Gruß Hannes
Das Flacheisen hat 10 x 20 mm, dies war halt grad zur Hand.
Das Flacheisen quer ist von hinten verschraubt, von vorn klemmt eine 8mm Imbusschraube.
In diesem Beitrag ist es zu sehen.
viewtopic.php?f=32&t=62627
Was ich bisher damit gemacht habe hält diese Konstruktion leicht aus.
Der größte Durchmesseer wäre 340mm, ich habe es aber noch nicht getestet.
Dies ist ja immer eine Frage der Unwucht und der Drehzahl.
Die Grundkonstruktion aus 25er Birke Multiplex ist aber recht steif.
Die Führung im Bankbett ist ohne Spiel, sodass das Ganze auch verschoben werden kann, ohne die Drehachse zu verändern.
Ich habe noch einen zweiten Satz der Flacheisen hergerichtet, nur mit blanken Kugellagern bestückt, für kleine Durchmesser.
Noch weiß ich nichts zu verändern, so viel hab ich auch noch nicht damit gemacht.
Viel Erfolg beim Nachbau, wenn Du noch weitere Maße brauchst, melde dich.
Gruß Hannes
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Re: Lünette und Vierkant
Hallo Hannes ! [mention]Joh[/mention]
Vielen Dank für die schnellen Infos (wer schnell hilft, hilft doppelt) - ich werde es morgen mal angehen - bin schon neugierig wie es wird.
Ich werde den Grundkörper wahrscheinlich aus einer Schaltafel (Dreischichtplatte, 27 mm) machen - da habe ich Reste zu Hause.
Die untere Fläche, die auf dem Maschinenbett aufliegt, werde ich wahrscheinlich aus Stahl machen, um Maß zu sparen - da meine Drechselbank nur 175 mm Spitzenhöhe hat, möchte ich nicht unnötig viel des möglichen Durchmessers verspielen.
Nochmals besten Dank!
Wenn ich fertig bin, werde ich ein Foto hereinstellen.
Schöne Grüße
Walter
Vielen Dank für die schnellen Infos (wer schnell hilft, hilft doppelt) - ich werde es morgen mal angehen - bin schon neugierig wie es wird.
Ich werde den Grundkörper wahrscheinlich aus einer Schaltafel (Dreischichtplatte, 27 mm) machen - da habe ich Reste zu Hause.
Die untere Fläche, die auf dem Maschinenbett aufliegt, werde ich wahrscheinlich aus Stahl machen, um Maß zu sparen - da meine Drechselbank nur 175 mm Spitzenhöhe hat, möchte ich nicht unnötig viel des möglichen Durchmessers verspielen.
Nochmals besten Dank!
Wenn ich fertig bin, werde ich ein Foto hereinstellen.
Schöne Grüße
Walter