Eier spannen?

Alles rund um spezielle Spanntechniken

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Touchma
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Eier spannen?

Beitrag von Touchma »

Moin zusammen,

Passend zur Jahreszeit versuche ich gerade ein paar Ostereier zu drechseln.
Das ist für mich als Anfänger eine schöne Übung zum Umgang mit dem Meissel.

Jetzt meinen Frage: Habt Ihr spezielle Spanntechniken um die "Endseiten" der Eier abzudrehen?

Bisher habe ich mit einem Schraubfutter und Reitstock gearbeitet.
Die Eiergrundform drechseln, an beiden Enden einen Zapfen stehen gelassen, schleifen und Oberflächenbehandlung,
dann den Reitstock weg, Zapfen abgestochen, schleifen und Oberflächenbehandlung vor Kopf.
Der Zapfen am unteren Ende ist dann mit Hand beizuarbeiten, was doch etwas aufwändig ist.

Gibt es da bessere Tipps und Tricks?

Dankeschön
Grüße aus dem Münsterland,
Stefan
Viele Grüße aus dem Münsterland,
Stefan

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fredfeuerstein
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Beitrag von fredfeuerstein »

Hallo Stefan!

Ich würde zwischen den Spitzen eine Walze rund drehen und dann ins Backenfutter einspannen um dann fliegend zu drechseln.

Ob du die dickere oder dünne Seite zum Reitstock zeigend drechselst ist fast egal.

Du solltes Reitstockseitig genug Material haben um dir "Platz" schaffen zu können, damit du dann mit der Formröhre, bis auf einen kleinen Zapfen, die Eiform fertig drehen kannst, dann schleifen, ölen, etc und mit der Formröhre abstechen und auffangen. (sonst Ei kaputt) :-L

Die Restfläche mit der Hand schleifen oder aus einem Rest- Holz ein Spundfutter machen in das du das Ei zum schleifen und ölen nochmal einsetzen kannst.

Und dann kann Ostern kommen...

Viele Grüße

Rolf
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(Wilh. Busch)
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Manfred Kellerhals
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Beitrag von Manfred Kellerhals »

Hallo Stefan,

ich spanne meine Ostereier zum abnehmen der "Endseiten" in meine kleine Vakuumspannvorrichtung und schleife den kleinen "Popel" nur noch ab.

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freundliche Grüße

von Manfred

der immer für Verbesserungen aufgelegt ist
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Touchma
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Beitrag von Touchma »

Vielen Dank für die Antworten,

@ Rolf, deine Vorgehensweise ist ja nicht sehr unterschiedlich von meiner, aber die Sache mit dem Spundfutter könnte ich mal aufgreifen, Danke für den Tipp

@ Manfred, eine Vakuumspannvorrichtung ist natürlich absolut top, aber das wird vorerst ein Traum bleiben.

Dankeschön

Grüße
Stefan
Viele Grüße aus dem Münsterland,
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Seeopa
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Beitrag von Seeopa »

Hallo Stefan,

So wie Rolf es beschrieben hat, mach ich es auch, mit dem Spundfutter kann man die Enden sehr gut bearbeiten.
Manfred Du warst schon fleissig, mit Vakuumfutter gehts natürlich ganz elegant.

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M.f.G. Hermann
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Touchma
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Beitrag von Touchma »

Guten Morgen Hermann,

Danke für die Bilder, Als Anfänger sehe ich sowas immer gerne.
Deine Ostereier sind ja meilenweit von meinen Versuchen entfernt, richtige Kunststücke.
Eine Frage habe ich noch: Wofür ist das seitliche Loch in Deinem Spundfutter? Ist das um mit einem Hebel reinzufassen und das Ei auszuwerfen?
Sehe ich das auf dem zweiten Bild richtig, ist im Futter unten auf dem Grund eine Spitze angebracht?

Vielen Dank
Gruß aus dem Münsterland
Stefan
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wosch
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Beitrag von wosch »

Hallo Stefan,
zweckmäßig ist eine Bohrung im Futter, damit man durch die Spindelbohrung das Ei mit einem Rundstab ausstoßen kann.

Gruß
Wolfgang aus Magdeburg
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Seeopa
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Beitrag von Seeopa »

Servus Stefan,

Freut mich wenn ich Dir helfen konnte.
Die Bohrung dient dazu das Ei wieder zu befreien.
Das was wie eine Spitze aussieht, ist nur ein kleiner Holzkrümel.

Schöne Grüße vom Chiemsee
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kurpfalz-turn
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Beitrag von kurpfalz-turn »

Hallo Stefan,
bisher habe ich alle Ostereier ohne zusätzliche Spannvorrichtung gedrechselt, gerade so wie Rolf es beschreibt:
1. Rundholz ins Backenfutter spannen, Eispitze und -Bauch fliegend abdrehen und fertig schleifen
2. Unterseite des Ei zum Backenfutter hin bis auf einen Stabvon ca. 2-5mm (je nach Holz) fertig drehen und schleifen
3. mit dem Meißel möglichst glatt abstechen.
4. Unterseite an rotierender Schleifscheibe oder im Handteller fertig schleifen (das stumpfe Ende läßt sich leichter ausformen als die Spitze)

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Viel Spaß
Klaus
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Touchma
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Beitrag von Touchma »

Hallo Klaus,

So wie Rolf und Du es beschrieben habt, habe ich es schonmal versucht.
Hat einigermaßen geklappt, jetzt muß es nur noch die Übung und Routine bringen.
Ich werde aber trotzdem mal die Variante mit dem Spundfutter probieren, bin ja neugierig...

Grüße
Stefan
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Stefan

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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Hallo Stefan,

nach eine Anregung von Keith Rowley (Woodturning Projects 1996) hab ich mir ein Klemmfutter gebaut.

Ich drechsle die Eier zuerst zwischen Spitzen:

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Das Klemmfutter in den Vicmarc-Backen, innen leicht konisch:

Bild

Das Ei wird zentriert mit der Körnerspitze eingedrückt und spreizt dabei die Eschenbacken etwas:

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Klemmt gut, leicht zu entnehmen. Könnten auch 6 statt 4 Backen sein.

Leider kein Nürnbergerschutz, wie du siehst.

;-)

Helfried
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Touchma
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Beitrag von Touchma »

Hallo Helfried,

Danke für die Fotos und die Erklärung.
Das scheint mir ein einfaches aber effektives Spannsystem zu sein.
Jetzt habe ich ja was zu tun, mal schauen was ich vor Ostern noch alles schaffe... ;-)

Grüße aus dem Münsterland,
Stefan
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Schnedo
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Beitrag von Schnedo »

Hallo Ostereierdrechsler

Meine Ostereier habe ich auch an der Schleifscheibe fertig gestellt, für die nächsten werde ich sicher auch ein Futter drechseln. Ist ja schon toll, dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin. Besten Dank für die Tipps. Das Futter von Helfried gefällt mir besonders gut, trotz Nürnberger. Auch ich habe den einen oder andern Nürnberger produziert, so entstehen dann Eier in unterschiedlichen Grössen. Ich werde am Freitag und Samstag versuchen meine "Meissel Übungen" zu verkaufen.
Gruss Werner

-Centauro TM-120
-Jet 1014 (für die Märkte)
-Magma Lathe 175 FU
-Twister FU 200
Uli M
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Beitrag von Uli M »

Sehr interessant. Bin ja auch Anfänger und hab da schon ein paar gemacht.
Ich hab die bis jetzt zwischen den Spitzen gemacht und dann auch die Enden von Hand vollends fertig gemacht. Man sieht es an den Enden.

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