spannen aber wie

Alles rund um spezielle Spanntechniken

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malamute
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spannen aber wie

Beitrag von malamute »

Hallo liebe Leute,
…was ich spannen kann, kann ich auch bearbeiten, auch wenn die Durchmesser immer kleiner werden, so bei der Fertigung von Schreibern.
Ich möchte hier eine Spannmöglichkeit vorstellen.

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mehr Teile werden nicht benötigt

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Es sollen Hülsen/Messingröhrchen mit einem Innendurchmesser von 6,30 mm und einer Länge von 53 mm, eingeklebt in diversen Hölzern bearbeitet werden. Andere Abmessungen sind kein Problem.
Der Grundkörper wird in einem Backenfutter oder Spannzangenfutter gespannt. Dann sind da noch zwei Spannstifte, 35 mm und 85 mm lang. Der 85. Stift ist geschlitzt.

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Soll nur eine Hülse gedrechselt werden, wird eine Hülse auf den Grundkörper gesteckt, der kurze Stift eingeführt und mit der Reitstockspitze der nötige Spanndruck erzeugt.

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Sollen beide Hülsen gedreht werden, wird der lange Stift eingesetzt. Die Körnerspitze drückt die Stifte mit ihren 60° Spitzen in den Spannbereich des Grundkörpers. Gleichzeitig erfolgt über die Schlitzung des langen Dorns die Klemmung der zweiten Hülse. Es werden keine Distanzbuchsen benötigt, die Spannung ist nur radial, die Anordnung der Hülsen ist beliebig, sie können auch aneinander liegen. Das Umrüsten ist fast Sekundensache. Reitstock verschieben, Hülsen nach Bedarf umstecken, Reitstock mit Zentrierspitze gegen den Stift schieben, Spanndruck aufbauen, Festsitze prüfen und drechseln.

und hier die Zeichnungen:

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...geht es noch einfacher?
bin gespannt auf eure Reaktionen.

Es grüßt
Karl-Heinz
kugelwerner
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Beitrag von kugelwerner »

Hallo Karl-Heinz,

ich habe keine Ahnung ob du das Rad jetzt neu erfunden hast. Ich bewundere aber, das du uns

zeigst, wie man solche dünnen Hölzer spannen kann und das mit Zeichnung. :danke:

M.f.G.

Werner
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Bernd Schröder
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Beitrag von Bernd Schröder »

Hallo

SPANNENDE Sache!

Für Schreiber find ich das -so glaube ich- weniger gut...
Die Buschings fehlen, bzw. können nicht gegen die Hirnenden fixiert werden,
und das Spreizen erzeugt nach meiner Einschätzung eine kleine Unwucht,
ich mag mich aber irren.
Da bin ich dann eher beim klassischen Mandrelstab oder beim
Schulte-System. Zum Bearbeiten der "Kopfenden" oder Closedenddchreibern
benutze ich Excenterspanner.

Die Idee ist aber für andere kleine Sachen recht interessant.
Perlen spanne ich z.B. auf einem Holzspund (3-5mm).
Das ist dann oft schon recht fragil...klar ein neuer Spund kostet nur
einige Minütchen, aber da hab ich mir schon immer eine einfache und stabile
Version vorgestellt...Das könnte gut gehen.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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ChristophV
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Beitrag von ChristophV »

Interessante Konstruktion.


Bernd Schröder hat geschrieben:
Die Idee ist aber für andere kleine Sachen recht interessant.
Perlen spanne ich z.B. auf einem Holzspund (3-5mm).
Das ist dann oft schon recht fragil...klar ein neuer Spund kostet nur
einige Minütchen, aber da hab ich mir schon immer eine einfache und stabile
Version vorgestellt...Das könnte gut gehen.
Dann musst du die Perle aber so platzieren, das der geschlitzte Teil kommplett verschwindet. Ich denke wenn du mit der Meißelspitze beim bearbeiten der Seiten der Perle da reingerätst zerlegt es dir die ganze Konstruktion und du muss den Meißel neu schleifen.
Gruß

Christoph

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Geppetto
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Beitrag von Geppetto »

Hallo Karl-Heinz,

mir gefällt deine Erfindung! Wenn ich es könnte, würde ich sie mir nachbauen!
Zum schleifen und lackieren von Pen Blanks ist das sicherlich sehr nützlich.
Das ist mir sofort in den Kopf geschossen, als ich die Fotos gesehen habe.

Schöne Grüße
Pascal
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malamute
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spannen aber wie

Beitrag von malamute »

Hallo liebe Leute,
…vielen Dank für eure Antworten. Ich habe nichts erfunden, höchstens habe ich mir was ausgeknobelt.
Werner, wenn du deine wundersamen Arbeiten fertigst, erfindest du doch nichts sondern entwickelt Aufspannungen und Werkzeuge die es dir ermöglichen deine Ideen umzusetzen. Wobei ich immer wieder in eine tiefe Depression verfalle, wenn ich deine Werke betrachte. Mir wird dann immer wieder deutlich, wo ich stehe und das ich deine Größe nie und nimmer erreichen kann.
Ein Spreizdorn ist ein Spannsystem, das selbst bei einem Rasentrimmer Verwendung findet, Stiellänge auf Körpergröße einstellen. Nur hier ist es mehr eine Spannzange. Die Spannzange übt den Spanndruck nach innen, der Spreizdorn nach außen aus. Der Unterschied zwischen Rasentrimmer und einem Spannzangenfutter ist einfach nur die Präzession. 1 mm Rundlauffehler beim Trimmer ist schei..-egal, beim Spannzangenfutter undenkbar.

Hallo Bernd,

du solltest dir das Ganze noch mal etwas genauer ansehen. Die Aufspannung hab ich für Schreiberlinge entwickelt, für Perlen muss das wohl etwas anders aussehen. Wie du bei einer symmetrischen Aufspannung und so kleinen Teilen auf eine Unwucht kommst, kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn wir uns über eine Perlenfertigung unterhalten wollen, musst du mir erklären, was du unter einer Perle verstehst. Auch bringe ich dein Exzenterfutter nicht ganz unter, jedenfalls nicht bei der normalen Schreiberling Herstellung.

Hallo Pascal,
…auf dieser Aufspannung kann nicht nur geschliffen und lackiert, sondern auch gedrechselt werden.

Es grüßt
Karl-Heinz
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malamute
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spannen aber wie

Beitrag von malamute »

Hallo Pascal,
…ich bin nicht an der Schreiberfertigung interessiert. Mein Ding war die Aufspannung, kann das funktionieren oder nicht und es hat funktioniert. Jetzt liegt die Versuchs-Aufspannung rum und wird von mir nicht mehr benötigt. Ich stelle sie dir gerne kostenlos zur Verfügung. Du solltest nur sicherstellen, ob du 20 mm spannen kannst. Wenn nicht, kann ich den 20. Durchmesser auch noch kleiner machen.
Dann brauch ich natürlich auch noch deine kompl. Anschrift.

Es brüßt
Karl-Heinz
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