Loch-Spannen - wie?

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wolfgangsiegel
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Loch-Spannen - wie?

Beitrag von wolfgangsiegel »

oft habe ich die Situation, dass ich ein Teil zum Drehen einspannen möchte, das ein Loch hat.
Ab 30 mm oder so ist das mit einem Spannfutter nicht schwierig, aber darunter wird es kniffelig.

Wie macht ihr/man das?

Ich weiß, ich gehe das Risiko ein, mich als Laie zu outen ... aber da ich seit 30 Jahren einer bin, bin ich da eisenhart :peace
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Glasholz
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Re: Loch-Spannen

Beitrag von Glasholz »

Hallo Wolfgang, das ist nicht dein ernst?

PINFUTTER?

Das kennst du doch selber oder habe ich deine Frage falsch verstanden?

Grüße: KD
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jockel
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von jockel »

Hallo Wolfgang,
ein Holzfutter mit passendem (leicht kegeligen) Zapfen drechseln, und dein Problem dürfte gelöst sein.
Gruß Jockel
Die Spuren der Vergänglichkeit sind Qualität!
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wolfgangsiegel
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von wolfgangsiegel »

Pinfutter waren mir bisher nicht bekannt ... da werde ich mich umsehen.

Einen Zapfen drechseln ... ja, im Prinzip richtig, aber in meinem Fall war das Loch in einem Stück Pertinax. Das Zeug ist ziemlich glatt und hart und bietet dem Drechseleisen (ich habe mit einem Kreuz-Support gearbeitet) viel Wiederstand - ich wollte deswegen gerne eine Halterung aus Metall.
Habe dann ein Aluminiumrohr am Ende längs eingesägt und mit einer mitlaufenden Körnerspitze gespreizt (das Loch geht ganz durch das Werkstück durch)
Es hat ziemlich lange gedauert, bis die Komponenten aufeinander abgestimmt waren ...

Nicht weil es wichtig wäre, aber weil es illustriert und mehr Spaß macht, die Situation zu verstehen, hier zwei Bilder von den braunen Teilen, die ich angefertigt habe. Das ist eine Biege-Maschine, für die ich 3 "Profil-Halterungen" für eine bestimmte Rohr-Stärke gedreht habe.

IMG_3655.jpeg
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von martin.99 »

Es gibt sowohl Spannzangenfutter zum Außen-Spannen von kleineren Durchmessern, als auch für Bohrungen das Gegenteil, nämlich Spanndorne.
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Max Schreiegg
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von Max Schreiegg »

Hallo Wolfgang,

in dem gezeigten Fall ganz pragmatisch gedacht: eine große Schraube ins Dreibackenfutter spannen, passend gebohrten Rohling mit Mutter spannen, außen bearbeiten. Wenn alle Teile außen fertig sind, Backen umdrehen und Bohrung fertig bearbeiten.

Die präzise Variante wäre der erwähnte Spanndorn (dein Alu-Rohr in genau ;-) )oder eine im Futter überdrehte Aufnahme.

Grüße
Max
Cello
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von Cello »

Hallo Wolfgang,

Schwerlastanker aus dem Baumarkt. Funktioniert nur bei Durchgangsloch und ausreichende Stärke des zu spannenden Materials. Den hatte ich neulich in meinem Beitrag über Trizylinder gezeigt.

Gruß
Cello
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nach Jan Lipowski


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schwede
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von schwede »

Servus Wolfgang,

ich würde wahrscheinlich ein Stück Holz einspannen und einen stramm passenden Zapfen mit Absatz andrehen.
Den gebohrten Rohling draufstecken, und von vorne mit einem Spax und Beilagscheibe sichern.
Schon kannst du deine Rollen beliebig formen, für nur 3 Stück sollte diese einfache Lösung ausreichend sein.
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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wolfgangsiegel
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von wolfgangsiegel »

für nur 3 Stück sollte diese einfache Lösung ausreichend sein
janaklar.
Obige Frage habe ich gestellt, weil mir die Bezeichnungen und Funktionen: Spanndorn und Pin-Futter, unbekannt waren.
Solche Lösungen, die "irgendwie gehen", denke ich mir jedesmal aus (und immer wieder neu). Ich drechsele halt nur, wenn ich es "Mal brauche", und deswegen bin ich immer froh, wenn ich was habe, was sich Profis ausgedacht haben und wo ich nicht lange fummeln muss, damit es funktioniert.
Meine "aufgeschnittes-Rohr-mit-Spanndorn-gespreizt-Technik" zum Beispiel kam mir ganz simpel und einfach zu bauen vor (wenn man das Material hat und das hatte ich), hat aber mindestens 5 Versuche gebraucht, bis es dann geklappt hat. Das Aluminium-Rohr schob sich im Spannfutter immer wieder einfach zurück, statt sich zu spreizen. Es lies sich mit einem Holz-Futter einfach nicht fest genug halten. Mit einem Metall-Futter ging es dann ...

Meine Hoffnung war, dass es sowas wie ein Spannfutter - für kleine Durchmesser - gibt, wo ein Teil für einen großen Spann-Bereich funktioniert.

Eigentlich sollten für die Biege-Maschine die Teile, die ich gebaut habe, aus Stahl sein.
Ich habe auch eine Drehbank, aber zum einen traue ich mir nicht zu, aus der Hand einen genauen Halb-Kreis (einen Senke) in Stahl zu drehen, zum anderen brauchte es in dem Loch in der Mitte einen Schlitz, in dem sich ein Mitnehmer einhaken kann, weil sich das Teil sonst auf der Achse der Biegemaschine einfach durchdreht und das zu biegende Rohr nicht transportiert. Diesen Schlitz im Loch konnte ich in Pertinax mit der Stichsäge und einer Feile herstellen. In Stahl wäre das nicht gegangen.
Es aus Pertinax zu machen, ist schon nur eine halbe Lösung :re:
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schwede
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von schwede »

Servus Wolfgang,
wolfgangsiegel hat geschrieben: 24.02.2020 - 15:34:17
janaklar.
dann entschuldige bitte meine Antwort und meinen wohl zu einfachen Lösungsvorschlag... :re:
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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wolfgangsiegel
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von wolfgangsiegel »

Lieber Schwede,

besten Dank für Deinen einfachen Lösungsvorschlag.
Es passiert mir öfter Mal, dass ich Probleme sehe, wo eigentlich keine sind.

Mal ist es so - mal so ... :prost:
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Glasholz
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von Glasholz »

Hallo Wolfgang,
Meine Hoffnung war, dass es sowas wie ein Spannfutter - für kleine Durchmesser - gibt, wo ein Teil für einen großen Spann-Bereich funktioniert.
Das ist die berühmte "Eierlegende Wollmilchsau" - fehlt mir auch noch. Als Metallbegabter haste doch so ein paar passende Pinfuter wie nix gedreht, Stück Material auf die passende Durchmesser abgedreht und eine flache Stelle eingeschliffen. Fingerübung am Sonntagmorgen. Ab 3 cm kannst ja wieder die Langnasenfutter von innen spannen, dann haste wieder jede gewünschte Größe. Aber du siehst das mehrere Lösungen möglich sind. Und noch ein Tipp: Mangels passendem Pinfutter hab ich mal ein Stück Besenstiel abgedreht und flach gefeilt, ein Nagel dabei funktionierte aber erst als ich auf das abgeflachte Teil ein passendes Messingstückchen aufgelegt hatte weil selbst das harte Beenstielholz vom Nagel eingedrückt wurde. Aber es hat funktioniert.

Grüße: KD
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Re: Loch-Spannen - wie?

Beitrag von Küppi »

Hallo Wolfgang,
ich hatte ein ähnliches Problem. Für eine Skulptur musste ich ein Holz mit den Maßen von ca. 100 x 100 x 900 mm spannen. Vorher sollte zentrisch und achs-parallel ein Loch gebohrt werden mit 8 mm Durchmesser, in das später exakt eine Metallstange eingeschoben werden konnte.

Als Mitnehmer habe ich ein Holzscheibe gefertigt mit einem Durchmesser von ca. 53 mm und einem Spannzapfen von ca. 46 mm (passend für meine 50 mm Spannzangen). Das Rundholz war mit einem 8 mm-Loch versehen, das eine 8 mm Maschinenschraube aufnahm (mit Unterleg- und Federscheibe). Die Maschinenschraube war rückwärtig in eine Einschlagmutter geschraubt. Die Vorrichtung trug 4 Torx-Schrauben als Mitnehmerspitzen. Die Vorrichtung hat gut und genau funktioniert.

Statt der 8mm Maschinenschraube hätte natürlich auch ein anderer Schraubendurchmesser verwendet werden können (mit einer entsprechenden Einschlagmutter), falls eine andere Dimension nötig gewesen wäre.

Anbei einige Fotos zur Verdeutlichung. Bei Fragen stehe ich gerne noch zur Verfügung.
Viele Grüße
Hans

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