Gestockte Buche

[andy H.]

Moin,

ich habe 3 etwa 1 Meter lange Buchenstämme bekommen. Durchmesser 20 - 30 cm. Die Dinger haben ein etwas über ein Jahr im Wald gelegen.
An den Schnittstellen ist zu erkennen, dass der Pilz etwa 5 cm an einer Stelle bis zu 10 cm eingedrungen ist. Ansonsten ist das Holz noch nicht verwittert. Nun stellen sich mir einige Fragen.

- Wird der Pilz weiter wachsen, wenn er weiterhin der Witterung ausgesetzt ist?
- Gibt es eine Grenze zwischen gestockt und verwittert/unbrauchbar?
- Wie müsste das Holz zurechtgeschnitten/gelagert werden, wenn ich den jetzigen Zustand konservieren möchte?

Grüße
andy

[SteffenM]

Guten Abend Andy!

1) Der Pilz wird natürlich weiterwachsen, wenn die Bedingungen dieselben bleiben.
2) Die Grenze zwischen gestockt und unbrauchbar ist fließend. Mit Holzfestiger lässt sie sich auch verschieben.
3) Stämme mittig spalten bzw. den Kern heraussägen. Die Enden versiegeln (Anchorseal, Weißleim, Wachs, ...) und dann schonend trocknen. Oder du drechselst gleich Rohlinge vor. Die trocknen dann schneller.

Schöne Grüße!
Steffen

[Mue]

Moin Andy

wenn Buche schon ein Jahr liegt kann die schon ziemlich gestockt sein.
Aufspalten wie von Steffen vorgeschlagen, dann sieht man schon mal wie weit die Stockung fortgeschritten ist.
Versiegeln braucht man meiner Meinung nach dann nicht mehr, die meiste Spannung wird aus dem Holz raus sein.
Da Stocken würde ich möglichst bald stoppen wollen, also schnell trocknen. Die Regeln für frisches Holz gelten hier nicht.

Holzwürmer kannst du auch noch erwarten, eine Wärmebehandlung könnte diese stoppen.

Wenn die Festigkeit zum Drechseln ausreichend ist ok, wenn nicht verheizen. Stabilisieren würde ich bei einem Allerweltsholz wie Buche nicht, gerade bei dieser kleinen Stärke.

Schöne Grüße

Manfred

[Sternle]

Guten Morgen Manfred,
nur für Dich geknipst:

Engel1.JPG (109.25 KiB) 3751 mal betrachtet

Engel.JPG (104.82 KiB) 3751 mal betrachtet

Also ich bin auf gestockte Buche scharf wie Nachbars Lumpi.


*edit by Raupenzwerg

[Drechselflip]

Moin Andy

wenn Buche schon ein Jahr liegt kann die schon ziemlich gestockt sein.
Aufspalten wie von Steffen vorgeschlagen, dann sieht man schon mal wie weit die Stockung fortgeschritten ist.
Versiegeln braucht man meiner Meinung nach dann nicht mehr, die meiste Spannung wird aus dem Holz raus sein.
Da Stocken würde ich möglichst bald stoppen wollen, also schnell trocknen. Die Regeln für frisches Holz gelten hier nicht.

Holzwürmer kannst du auch noch erwarten, eine Wärmebehandlung könnte diese stoppen.

Wenn die Festigkeit zum Drechseln ausreichend ist ok, wenn nicht verheizen. Stabilisieren würde ich bei einem Allerweltsholz wie Buche nicht, gerade bei dieser kleinen Stärke.

Schöne Grüße

Manfred

Hallo,

Ich bin komplett neu hier im Forum.
Und auch seit ca. 1 Jahr mit ner Holzmann dxf460 auch als drechseler neu im drehenden Holz-Hobby dabei.

Ich habe nun zu dem Thema auch eine Frage.
Ich habe gestuckte Birke mehr oder weniger ausversehen selbst gemacht.
Im April diesen Jahres gefällt in 2 Meter Stücke gesägt. Im Juli in 25cm Stücke gesägt und halbiert und die Hirnholz Fläche mit Wandfarbe/Wachs versiegelt.
Seit Oktober/November Drechsel ich Schalen.
Kleine Holzstücke 15cmx5cm sind sehr gut trocken.
Große Stücke 25cmx10cm treten noch Feuchtigkeitsflecken beim bearbeiten aus.
Ich drechsel die Schale komplett fertig (dünnwandig) und mach auch schon ein sehr guten Vorschliff.
Danach kommen die ins Haus zum trockenen, erst im Flur kühl, anschließend Wohnzimmer warm.
Wenn ich keine Feuchtigkeit mehr spüre (12-15% sagt Meinmessgerät) kommt wallnussöl drauf,nachdem ich es nochmal Feinschliff betreibe um die aufgestellen Faser zu beseitigen.

Wird so das stocken unterbrochen??
Ich hab mir jetzt bissel Sorge angelesen da das stocken weitergeht wenn man das nicht unterbindet.

Hier Mal paar Beispiele Fotos von meinen Werke.
Ein Tischler dachte zu erst ich würde zebrano bearbeiten

Btw. Die Festigkeit reicht definitiv aus bei mir habe keine großen Umstände damit.

[Sternle]

Hallo Philip,
wenn das Holz trocken ist macht der Pilz auch nicht weiter, so weiß ich es.
Wenn ich meine Fingerkreisel aus Ahorn auf Märkten drechsle, wird bei laufender Maschine, meistens Buche geraten ich sage dann ab und zu," Nah dran im Alphabet "
Aber bei einem Tischler

[Drechselflip]

Naja hab jetzt leider kein Foto mehr parat.
Aber zum Schutz des Kollegen, das Stück was ich mein Ex- Kollegen in der Hand gegeben habe war noch viel wilder als die gezeigten.
Aber er sagte auch das er so eine extreme Birke zuvor noch nie gesehen hat.
Wäre mein Baum im Garten, und die Rinde an den restlichen Rohlinge nicht dran gewesen hätte er mir das höchstwahrscheinlich auch nicht geglaubt

Zum Thema "Buche" raten....
Hand aufs Herz.
Also ich bin nicht sehr lange als Drechsler unterwegs, hab aber so einige Normalo Leute kennen lernen dürfen als Tischler.
Die Gefühlt nur eine maximal 2 Holzarten kennen. Buche und Eiche....
Und grundsätzlich zu allen Hölzer die sie nicht kennen Buche ,bzw Eiche sagen...
So wurde mein ehemaliges Bett aus Linde als Buche benannt...
Und mein Gesellenstück (Nachtschrank) aus Schwarznus zur Eiche deklariert

[KensingtonChap]

Und grundsätzlich zu allen Hölzer die sie nicht kennen Buche ,bzw Eiche sagen...
So wurde mein ehemaliges Bett aus Linde als Buche benannt...

Servus Philip,
da frag ich mich aber ehrlich gesagt, wie die den Gesellenbrief bekommen haben...

VG Max

[Drechselflip]

Nene das waren keine Tischler oder so.
Mit Normalos meine ich Leute mit Beruf X die kein Fachwissen haben zu Holzarten. Aber grundsätzlich immer überzeugt sind das was sie sehen Buche und Eiche ist. Weil sie sonst nichts kennen.
Das meinte ich damit