Pfirsich durch Sturm gefällt

Alles rund um das heimische Holz

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Hölzerkarl
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Pfirsich durch Sturm gefällt

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Drechselfreunde,
des einen Freud ... des anderen Leid!
Was war geschehen?
In der Nachbarschaft stand ein Pfirsichbaum. Der Sturm hat eine große
Tanne umgeblasen. Dieser sehr große Baum hat einen Pfirsichbaum
mitgerissen. Und so kam es, dass mein freundlicher Nachbar beim Zuschnitt
des gefallenen Pfirsichbaumes an mich dacht und mich informierte.
Spontan habe ich das Holz mit meinem "Klaufix" abgeholt und sofort mit der
Bandsäge filetiert.

Bitteschön....die Bilder des schönen Holzes...

Die gesamte Lieferung
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Erster Durchgang Zuschnitt
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Das Holzbild
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Wunderschön....
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Interessante Holzbilder bei Resten
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Dieses Bruchstück hebe ich auf und hoffe, dass mit dafür noch was einfällt.
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Viel zu schade für den Ofen
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Die zugeschnittenen Stücke werde ich morgen mit Anchorseal einstreichen
und hoffe, dass es bei der Trocknung wenig oder keine Risse gibt.
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Meine Empfehlung:
Wer Pfirsichholz bekommen kann ..... sollte nicht bescheiden sein
und alles nehmen, was zu bekomen ist.

Freundliche Grüße aus dem Hessenlande

Der Karl
Fuegen
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Beitrag von Fuegen »

Frisch aufgeschnittene Obstbäume sind immer wieder schön anzusehen.
Habe auch erst neulich eine Sturmschaden-Zwetschge zu kleinen Brettchen (für den Möbelbau)
aufgesägt. Aber haat sich da nicht schon etwas eine Weißfäule eingenistet?
Schöne Grüße,
der Flo
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MSchmer
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Beitrag von MSchmer »

Einfach nur Wunderschön.
Sehr lebendige Maserung.
Da bleibt die Erwartung schöner Dinge die sich darin verstecken.
Befreie sie und laß uns teilhaben. Ich freu mich schon auf die Bilder
Gruß Markus
Schatz, ich geh in die Werkstatt, Urlaub machen!!!!
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laubsaeger1
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Beitrag von laubsaeger1 »

Das ist ja schönes Holz.
mit was für einer Hegner arbeitest du Karl ?.
Machst du da auch so feine Dinge wie mit deiner Drechselbank ?
Ich säge auch sehr viel hab eine Pegas.
Danke fürs zeigen
Sich regen bringt Segen
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Hölzerkarl
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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Pfirsichfreunde,
besten Dank für die Rückmeldungen zum schönen Holz.

@ Max (auch Flo) "Fuegen":
Nachdem ich mich informiert habe, was Weißfäule ist,
bestätige ich dir, dass in Teilbereichen die Zersetzung
begonnen hat. Evtl. hilft später bei kleineren Schadstellen
Sekundenkleber.

@ Markus:
Einige Bilder von heute zeige ich am Schluss. Fertige Werke
kommen später ... wenn es wärmer ist und das Holz trocken
genug. Vordrechseln wäre auch eine Alternative. Mit dem
Holz habe ich noch keine Erfahrung. Mal sehen, was kommen wird...

@ Mario:

Die Säge ist eine Hegner Multicut 2 S. Ich benutze sie eher selten.
Ich habe das gute Stück gebraucht für einen günstigen Preis erworben.

Ein Sägebeispiel...
Bild

Auch hier habe ich die Säge eingesetzt....
viewtopic.php?t=27911&highlight=

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------

Heute habe ich das Holz mit Anchorseal eingestrichen...
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Die Walze rechts vorn habe ich gestern zur Probe rundgemacht.
In der Wohnung ist sie über Nacht 34Gramm leichter geworden.
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Freundliche Grüße aus dem Werratal

Der Karl
radon
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Beitrag von radon »

Achtung!
Meine Erfahrung mit Pfirsich ist, dass der Splint deutlich stärker schwindet als das Kernholz und dadurch meist reisst.
Mit der Rinde drauf gehts etwas besser. Mir ist Pfirsich aber auch schon unter der Rinde gerissen.
Gruß
Stefan
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Stefan11a
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Pfirsich

Beitrag von Stefan11a »

Du glücklicher.Wirklich schönes Holz.

LG Stefan
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Hölzerkarl
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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo beide Stefan's,
schönen Dank für eure Rückmeldungen zum Sturmopfer.

@ Stefan "radon":
Danke für die Schilderung deiner Erfahrungen mit Pfirsich.
Hoffentlich gibt es bei meinem Holz nicht zu viele Risse.

@ Stefan 11 a:

Die intensive Farbe bei frischem Holz verändert sich durch die Trocknung.
Ist nicht weiter schlimm, denn der Kontrast Splint / Kern bleibt deutlich.

Beste Grüße aus dem Hessenlande

Der Karl
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Karl ,
der Splint wird nach 1 - 2 Jahren bei Halbstämmen unter der Rinde einreißen , das ist halt so bei Pflaume/Zwetschge . Da eh viel morsches Holz dabei ist würde ich aus dem frischen Holz Kanteln ( ohne bzw. mit wenig Splint ) für Langholzarbeiten schneiden . Wenn du die Kanteln dann gleich naß runddrehst geht der Verlust durch Rißbildung gegen Null . Problematisch kann allerdings zu großer Splintanteil sein , der Splint "zieht" und die Kantel reißt an der gegenüberliegenden Seite . Mit der Methode arbeite ich seit 35 Jahren , ich gehe dabei bis zu einem Durchmesser von ca. 55 mm .
Der einzige Nachteil : Du mußt halbwegs wissen was aus dem Holz werden soll , da du ja Längen und Durchmesser festlegst .
Grüße
Andreas
Fuegen
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Beitrag von Fuegen »

Hallo Karl,
@ Max (auch Flo) "Fuegen":
Nachdem ich mich informiert habe, was Weißfäule ist,
bestätige ich dir, dass in Teilbereichen die Zersetzung
begonnen hat. Evtl. hilft später bei kleineren Schadstellen
Sekundenkleber.
Hab ich mir gedacht. Wenn es sich der Weißfäule erzeugende Pilz (welcher es auch sein mag) noch
nicht zu sehr heimelig gemacht hat, kannst Du ja Glück haben, dass noch nicht allzuviel vom Lignin enzymatisch abgebaut wurde und noch genügend Stabilität vorhanden ist.
So, dass dir zwar die Demarkationslinien vom Pilz im Holz bleiben, nicht aber die Holzzerfaserung. Durch schonenden Trocknen ist da sicherlich etwas nachzuhelfen. Wäre dann ein schönens "Spalting" Objekt. :-)

Bei einem Stück meiner kürzlich aufgeschnittenen Zwetschge wuchs der Pilz fröhlich nach dem Aufschneiden auf der Fläche weiter (war aber auch deutlich zu feucht gelagert, weil eh Brennholz).

Schöne Grüße von,
Max, der Max-Florian heißt

Chlorociboria mit Demarkationslinien von Weißfäule:

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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Andreas,
danke für deine Hinweise auf eigene Erfahrungen mit kritischem Holz
und Tips für die weitere Bearbeitung.

Ich habe schon geahnt, dass da was auf mich zukommt.
Ähnliches habe ich mit Rotdorn, der befallen war, erlebt. Und dann sind
da noch die ungebetenen Schädlinge, die sich einnisten.

Wie auch immer ..... es wird von dem Holz sicher noch verwertbares
übrigbleiben. Wäre ja schade, wenn es anders kommen würde...

Freundliche Grüße in die Nachbarschaft nach Bovenden bei Göttingen

Der Karl
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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Max,
mit Interesse habe ich deine Zeilen gelesen. Wer mit Holz umgeht,
wird nie lange Weile haben, denn es gibt immer Überraschungen.
Du hast es selbst erlebt.

An den beiden Bildern kann man schön erkennen, wie die Fäule
das Holz verändert. Bei dem Wort "Demarkationslinie" habe ich
geschmunzelt (wohne an der ehemaligen innerdeutschen Grenze).

Freundliche Grüße aus dem Werratal

Der Karl

PS:
Ich habe den Verdacht, dass du zum Thema Pilze und Fäule beruflich vorbelastet bist...
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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Drechselfreunde,
damit ich erkennen kann, ob das Holz mich mag,
habe ich einen Zylinder gedrechselt und mit in die
warme Wohnung genommen (Werkstatt hat noch immer
keine Heizung).

Es kam, wie es kommen musste (Andreas H. hat mich gewarnt).
Der Zylinder trocknete und riss. Nicht weiter schlimm, denn ich habe
noch genug von dem Holz.

Es folgen Beweisfotos....

d 55 / l 220
Bild

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Meine obligatorische Wiegekarte
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Freundliche Grüße aus dem Hessenlande

Der Karl
Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo Karl
Schönes Holz! Übers reißen wurde schon viel geschrieben nun noch mein Vorschlag: Mach vier Keil Stücke draus somitt bringst du das Reisen wenigstens in die erträglichste Richtung. Der Kernn muss aufgeschnitten sein sonst kannst du am Ende nur maximal Schreiber machen.
Ich kenne einen Drechsler der macht aus solchem Holz immer grüngedrechselte Schalen und er sagt man muss es sehr schnell verarbeiten. Die Schalen werden immer fertig gedrechselt anschliesend trocknet er sehr langsam im Keller.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Anselm,
danke für deine Rückmeldung.

Die Halbstämme werde ich zerteilen, dann ist die Spannung raus.
Auch werde ich Schälchen vordrechseln.

Jedoch .... bei diesen unvernünftigen frostigen Temparaturen warte
ich auf besser Zeiten (weil WOH = Werkstatt ohne Heizung).

Gruß ins schöne Südtirol

Der Karl
Spänemacher
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Beitrag von Spänemacher »

Hallo Karl, auch ich habe Pfirsich in Holzform.
Zwei Bäume aus meinem Garten haben mich so geärgert,
das ich sie mit Steyr und Stihl bearbeitet habe.
Das Holzbild ist ähnlich wie bei Dir, allerdings habe ich bis
dato nur selektiert, noch nichts gegen Rissbildung getan.
Anchorseal habe ich aber noch genügend.

Zu der gerissenen Walze;
Ich habe vor 2 Wochen ein Nudelholz gedrechselt, mit Kugellager ausstaffiert
und stolz meiner Frau präsentiert. Am nächsten Morgen hatte es Risse, mittlerweile
ist es thermisch verwertet worden.
Holzart war Rüster, über 2 Jahre in Holzschuppen gelagert.
Wie einst Herbert Groenemeyer sang: Was soll das?
Griasli Thomas
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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Thomas,
beim Umgang mit Holz gibt es kein Langeweile.
Und Holz überrascht uns immer wieder. Du hast
es erlebt und viele andere auch. Das macht die
Sache spannend und wir lernen ständig ..... auch
mit Enttäuschungen umzugehen.
Interessant sind auch die Veränderungen von Hoz
beim Ortswechsel (Holzlager - Werkstatt - Wohnung).

Wie auch immer...lass dich nicht entmutigen und mach
zuversichtlich weiter.

Freundliche Grüße aus dem Werratal

Der Karl
Spänemacher
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Re: Pfirsich durch Sturm gefällt

Beitrag von Spänemacher »

Hölzerkarl hat geschrieben:
Hallo Thomas,
...
Wie auch immer...lass dich nicht entmutigen und mach
zuversichtlich weiter.
...
Danke Karl, mittlerweile kann ich mit solchen Sachen besser umgehen.
Ein neuer Anlauf für das Nudelholz ist geplant, nur ist das Holz
erstmal ( in meiner beheizten :-) ) Werkstatt zwischengelagert.


*Beitrag bearbeitet von Holzpeter
Griasli Thomas
Ute H.
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Ort: Schrozberg

Beitrag von Ute H. »

Hallo Karl,
Gerade habe ich das mit deines Nachbarns Pfirsich gelesen.
Jetzt wollte ich mal fragen, ob du schon was draus gemacht hast.
Schöne Grüße
von der neugierigen Ute ;-)
Sei einfach du selbst,
alle anderen gibt es schon!
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Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Ute, nach eigener Einschätzung neugierig (gut so!),
aus dem Holz habe ich bisher noch nichts gedrechselt.
Auftragsarbeiten haben mich gebunden.
Hoffentlich finde ich alles im Holzlager wieder....
Ich bin selbst gespannt, wie das Holz sich bearbeiten lässt.
Die intensive Farbe des frischen Holzes wird durch die Trocknung schwächer werden.
Beim Auftrag des Öles nach der Bearbeitung könnte alles wieder besser werden.

So wie ich mich kenne, wird ein Bericht über die erste Schale zu sehen sein.

Freundliche Grüße aus dem Werratal an die gesamte Familie

Der Karl
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