"Braunkohle-Holz“
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"Braunkohle-Holz“
Liebe Drechselfreunde,
ich habe ein sehr seltsames Stück Holz bekommen. Es stammt aus dem Tagebau Garzweiler von RWE und kam zufällig zu Tage.
Ein lieber Kunde hat das gesehen und gleich ein paar Stücke für mich da "klar gemacht". Per UPS kam dann ein Paket bei mir an.
Vielleicht hat jemand schon mal so ein Holz bearbeitet und kann mir Tipps geben. Hier meine ersten Erfahrungen:
Es ist sehr schwer, das Holz fühlt sich auch eher wie ein Stück Schiefer oder Brikett an. Färbt auch ein wenig auf der Haut ab.
Hier in voller Pracht auf meiner kleinen Bandsäge:
Es lässt sich einigermaßen sägen, das Sägeblatt bleibt allerdings nicht lange scharf.
Zwei kleine Stücke - vielleicht erkennt jemand, was das mal für ein Bum war?
Ich habe längs ein paar Blanks für Stifte raussägen können. Manche sind (für mich etwas unerklärlich) gesplittert, anderen sind OK.
Ich muss aber auch zugeben, dass es Teile vom äußeren Rand sind. Je weiter rein man in das Holz kommt, desto "glatter" wird es.
Beim Bohren habe ich festgestellt, dass zu langsames Bohren das "Platzen" des Holzes zur Folge hat, zu schnelles Bohren lässt das Holz aufgrund der Wärmeentwicklung reissen oder gleich platzen.
Nach dem Bohren entstehen nach ca. 20 - 30 Sekunden (nach dem Ausspannen aus dem Haltefutter) Längsrisse. Nicht immer, aber manchmal.
Könnte mit der Wärmeentwicklung zusammenhängen.
Hier noch ein Bild, das das Holz fast im Querschnitt zeigt. Das ist beim Bohren (zu langsam) einfach weggesplittert.
Ich bin gespannt, wie es sich drechseln lässt.
Auf alle Fälle mal wieder ein etwas ungewöhnlicher Werkstoff in der Bank, der mich vor die eine oder andere Herausforderung stellt.
Liebe Grüße
Helmut
ich habe ein sehr seltsames Stück Holz bekommen. Es stammt aus dem Tagebau Garzweiler von RWE und kam zufällig zu Tage.
Ein lieber Kunde hat das gesehen und gleich ein paar Stücke für mich da "klar gemacht". Per UPS kam dann ein Paket bei mir an.
Vielleicht hat jemand schon mal so ein Holz bearbeitet und kann mir Tipps geben. Hier meine ersten Erfahrungen:
Es ist sehr schwer, das Holz fühlt sich auch eher wie ein Stück Schiefer oder Brikett an. Färbt auch ein wenig auf der Haut ab.
Hier in voller Pracht auf meiner kleinen Bandsäge:
Es lässt sich einigermaßen sägen, das Sägeblatt bleibt allerdings nicht lange scharf.
Zwei kleine Stücke - vielleicht erkennt jemand, was das mal für ein Bum war?
Ich habe längs ein paar Blanks für Stifte raussägen können. Manche sind (für mich etwas unerklärlich) gesplittert, anderen sind OK.
Ich muss aber auch zugeben, dass es Teile vom äußeren Rand sind. Je weiter rein man in das Holz kommt, desto "glatter" wird es.
Beim Bohren habe ich festgestellt, dass zu langsames Bohren das "Platzen" des Holzes zur Folge hat, zu schnelles Bohren lässt das Holz aufgrund der Wärmeentwicklung reissen oder gleich platzen.
Nach dem Bohren entstehen nach ca. 20 - 30 Sekunden (nach dem Ausspannen aus dem Haltefutter) Längsrisse. Nicht immer, aber manchmal.
Könnte mit der Wärmeentwicklung zusammenhängen.
Hier noch ein Bild, das das Holz fast im Querschnitt zeigt. Das ist beim Bohren (zu langsam) einfach weggesplittert.
Ich bin gespannt, wie es sich drechseln lässt.
Auf alle Fälle mal wieder ein etwas ungewöhnlicher Werkstoff in der Bank, der mich vor die eine oder andere Herausforderung stellt.
Liebe Grüße
Helmut
- Loui
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Re: "Braunkohle-Holz“
Interessant, aber ich denke mal, das geht schon Richtung mineralisiertes/versteinertes Holz.
Schon mal bei Wikipedia nach Braunkohle geschaut?
https://de.wikipedia.org/wiki/Braunkohle
"Die in Deutschland lagernde Braunkohle entstand überwiegend im Tertiär, der erdgeschichtlichen Zeit vor etwa 65 bis 2 Millionen Jahren. Die Kohle in der Lausitz und im Rheinland entstand im Miozän (vor 5 bis 25 Millionen Jahren), diejenige um Helmstedt und Leipzig vor 50 bis 60 Millionen Jahren."
Ich denke daher, dass auch die älteren Semester hier im Forum das Holz nicht (er)kennen werden ...
Schon mal bei Wikipedia nach Braunkohle geschaut?
https://de.wikipedia.org/wiki/Braunkohle
"Die in Deutschland lagernde Braunkohle entstand überwiegend im Tertiär, der erdgeschichtlichen Zeit vor etwa 65 bis 2 Millionen Jahren. Die Kohle in der Lausitz und im Rheinland entstand im Miozän (vor 5 bis 25 Millionen Jahren), diejenige um Helmstedt und Leipzig vor 50 bis 60 Millionen Jahren."
Ich denke daher, dass auch die älteren Semester hier im Forum das Holz nicht (er)kennen werden ...
Gruß
Ludwig
____________________________________________________________
Meine Werke:
https://www.icloud.com/photostream/de-d ... dOXmGKDTjV
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- mascheck
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Re: "Braunkohle-Holz“
Und hier:
Fossiles Holz in der Braunkohle von Garzweiler....
https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... orgen.html
Gruß Martin
Fossiles Holz in der Braunkohle von Garzweiler....
https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... orgen.html
Gruß Martin
Ich kann alles, bloß nix richtig
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Re: "Braunkohle-Holz“
Hallo Martin,
danke für den Link. Da muss ich gleich nachhaken. Das wäre ja irre, wenn das Holz hier so alt wäre ....
Liebe Grüße
Helmut
danke für den Link. Da muss ich gleich nachhaken. Das wäre ja irre, wenn das Holz hier so alt wäre ....
Liebe Grüße
Helmut
- PaRay
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Re: "Braunkohle-Holz“
Servus Helmut,
in Garzweiler werden immer wieder größere und kleinere Bäume gefunden, die sich geweigert haben zu versteinern
Sie sind den Betreibern höchst unwillkommen, da sie den Arbeitsablauf stören. Meistens werden sie noch vor Ort zu Gartenmulch geschreddert.
Insofern hast du schon Glück gehabt, mit dem großen Stück.
Ein Drechselkollege, aus dem schönen Tal der Wupper, hat mir eine Handvoll zum Experimentieren überlassen, da, wie auch du gesehen hast, das Holz gerne fasert und splittert. Zudem wird es beim Ölen / Wachsen fast schwarz. Das wollten wir verhindern.
Ein Stück in pen-blank Größe habe ich mit Epoxid getränkt und Freund und Stiftedrechsler [mention]Helge[/mention] hat einen schönen Schreiber daraus gemacht.
Die Stabilisierungsversuche dauern an.
Liebe Grüße
Paul
in Garzweiler werden immer wieder größere und kleinere Bäume gefunden, die sich geweigert haben zu versteinern
Sie sind den Betreibern höchst unwillkommen, da sie den Arbeitsablauf stören. Meistens werden sie noch vor Ort zu Gartenmulch geschreddert.
Insofern hast du schon Glück gehabt, mit dem großen Stück.
Ein Drechselkollege, aus dem schönen Tal der Wupper, hat mir eine Handvoll zum Experimentieren überlassen, da, wie auch du gesehen hast, das Holz gerne fasert und splittert. Zudem wird es beim Ölen / Wachsen fast schwarz. Das wollten wir verhindern.
Ein Stück in pen-blank Größe habe ich mit Epoxid getränkt und Freund und Stiftedrechsler [mention]Helge[/mention] hat einen schönen Schreiber daraus gemacht.
Die Stabilisierungsversuche dauern an.
Liebe Grüße
Paul
Was sich spannen lässt, geht auch zu drechseln.
Holz, Stein und Epoxidharz sind meine bevorzugten Materialien.
Holz, Stein und Epoxidharz sind meine bevorzugten Materialien.
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Re: "Braunkohle-Holz“
Hallo Paul,
hast du das Holz dann eher "eingeharzt" oder mit Stabilisierungsflüssigkeit im Vakuum behandelt und ausgebacken?
Das Zeugs ist ja so dicht, dass ich befürchte, dass da kaum Stabilisierungsharz eindringt.... Ich find das Material aber irgendwie klasse ... stirnseitig werd ich es vor dem Drechseln sicher stabilisieren.
Ich hoffe nur, dass es das Bündigfräsen übersteht. Da wird sich mein neuer Ultra Shear Fräser wieder beweisen dürfen
Danke und liebe Grüße
Helmut
hast du das Holz dann eher "eingeharzt" oder mit Stabilisierungsflüssigkeit im Vakuum behandelt und ausgebacken?
Das Zeugs ist ja so dicht, dass ich befürchte, dass da kaum Stabilisierungsharz eindringt.... Ich find das Material aber irgendwie klasse ... stirnseitig werd ich es vor dem Drechseln sicher stabilisieren.
Ich hoffe nur, dass es das Bündigfräsen übersteht. Da wird sich mein neuer Ultra Shear Fräser wieder beweisen dürfen
Danke und liebe Grüße
Helmut
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- Ort: Langerwehe
Re: "Braunkohle-Holz“
Hallo Helmut,
ich habe Dir eine Mail geschrieben, Du kannst noch bis 23:00 anrufen.
LG. Adalbert
ich habe Dir eine Mail geschrieben, Du kannst noch bis 23:00 anrufen.
LG. Adalbert
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- Ort: Solingen
Re: "Braunkohle-Holz“
Hallo Helmut,
das Holz ist der fossile Vorläufer von Sequoia, Küstenmammutbaum.
Ich habe das gleiche Holz vor ca. 3 Jahren bekommen und davon hat auch Paul das Stück bekommen.
Es ist schwierig zu bearbeiten, zwischen den Jahresringen reißt es leicht. Daher die Bitte an Paul wg. Stabilisierung.
Das Holz ist ca. 10-12 Mio. Jahre alt.
Mehr Infos demnächst, wenn ich wieder am heimischen PC bin.
Liebe Grüße aus
Echt.Scharf.Solingen
Helmut
(Namensvetter)
das Holz ist der fossile Vorläufer von Sequoia, Küstenmammutbaum.
Ich habe das gleiche Holz vor ca. 3 Jahren bekommen und davon hat auch Paul das Stück bekommen.
Es ist schwierig zu bearbeiten, zwischen den Jahresringen reißt es leicht. Daher die Bitte an Paul wg. Stabilisierung.
Das Holz ist ca. 10-12 Mio. Jahre alt.
Mehr Infos demnächst, wenn ich wieder am heimischen PC bin.
Liebe Grüße aus
Echt.Scharf.Solingen
Helmut
(Namensvetter)
Der Palmendrechsler