Feinere Drehzahlregelung bei der Vicmarc VL240 Bulldog

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Eisbär
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Feinere Drehzahlregelung bei der Vicmarc VL240 Bulldog

Beitrag von Eisbär »

Hallo allerseits,

also grundsätzlich ist dieser Beitrag nicht nur für die User der Vicmarc Drechselbänke, sondern für alle die mit FU betrieben und mit Poti ausgestattet sind, die mit maxiamal einer Umdrehung die komplette Bandbreite der Drehzahlregelung abdecken.

Wie kam´s dazu? Nachdem das eingebaute Poti nach 5 Monaten mit Herzrhythmusstörungen oder besser gesagt mit Kontaktschwächen immer malader wurde hat mir DNS natürlich sofort und unverzüglich mit einem Neuen Poti den Fehler behoben.

Aber :evel

Der miserable Regelbereich von nicht mal einer ganzen Umdrehung des Poti stört mich seit ich diese Maschine habe. Von meiner früheren Bank bin ich gewohnt die Drehzahl Hertzgenau fein zu regeln.

Also habe ich in der Bucht ein Poti gefunden das einen Regelbereich von 10 Umdrehungen hat und einen Widerstand von 1 kOhm.

Nach 2 Wochen ist dieses Poti nun bei mir aus dem Reich der Mitte gelandet und eingebaut worden und funktioniert wunderbar.

Endlich ist die Maschine so fein regelbar wie ich es mir wünsche! :-) :-)

Kosten für das Poti: 2,68€ inkl. Porto.

Wen es interessiert wird es in der Bucht finden unter: WXD3-13 10 Turn Gang Potentiometer 1K Ohm 2W Wirewound

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wosch
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Beitrag von wosch »

Hallo,
schön und gut.
Mir reichen die 270° des normalen Potentiometers. Mich würde das erforderliche Genuddele beim Drehzahl verstellen nerven.

Gruß
Wolfgang aus Magdeburg
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heinrich58
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Beitrag von heinrich58 »

Hallo Josef, die ungenaue Drehzahleinstellung nervt mich auch bei meinem FU. Ich werde das mal probieren.
Danke für den Tipp.
Gruß Heinz
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jockel
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Beitrag von jockel »

Hi,
es ist wie immer im Leben wo Licht ist, ist auch Schatten!

ICH bin der Meinung das für eine Drechselbank ein Drehbereich von einer 3/4 Umdrehung zwischen Min und Max voll und ganz Ausreicht.
Und gehe sogar noch weiter und spreche den 10 Gang Poti ein sog. fehlertolerantes Arbeiten ab.
Beispiel:
Ich spanne einen unwuchtigen Rohling auf die Spindel, starte die Maschine, nun ist leider der Poti noch auf Max gestellt, vom vorigen Arbeiten an einem "kleinen" fertigen Werkstück, deswegen brauche ich 10 Umdrehungen bis der Poti wieder bei Min ist. Da ich den Poti nur ca. eine 3/4 Umdrehung mit einer Handgelenksdrehung drehen kann muss ich nun mind. 13mal umgreifen bis der Poti auf Min steht. Ob die Maschine (im Zweifelsfall(darum geht es hier!!!]) das ohne Schaden überlebt hängt einzig von der Unwucht ab.

Deweiteren gebe ich zu Bedenken dass dieser Poti weder staub noch wasserdicht ist.

Dennoch wünsche ich dir allzeit frohes drechseln mit der nunmehr fein regelbaren Maschine!
Gruß Jockel
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Wenn ich die Drehbank (mit 10-Gang Poti, auch ich) versehentlich bei eine zu hohe Schnelligkeit anwerfe, dann schalte ich die wieder ab, ohne den Poti zu benutzen - mit den Schalter :mrgreen:

Da mein poti (Suchbegriff 'Bourns Knobpor'zB auf Ebay) aber Uhrzeiger hat, passiert mir das eigentlich gar nicht.
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Eisbär
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Beitrag von Eisbär »

Also Leute,

kriegt euch wieder ein. Es geht hier doch nicht um Religion oder heilige Maschinen, sondern ganz einfach um eine Möglichkeit die Drehzahlverstellung feiner zu regeln - übrigens Herstellerübergreifend.

Wer das nicht will, braucht es auch nicht! :heul

Jockel spricht die Unwucht an bei kopflosem Start der Maschine. Richtig! Idiotensicher oder wie es anscheinend neudeutsch heißt: fehlertolerant ist auch das 270 Grad Poti nicht wie so vieles im Leben.

Aber genau um die Unwucht geht es eigentlich. Diese kann ich viel feiner Steuern mit dem Poti - das ist der große Vorteil. Und wem die Maschine schon mal aus der Werkstatt gesaust ist, der interessiert sich vieleicht schon mal vor dem Start für seine Drehzahl. :?oh :?oh

Ok, auch hier muß ich sagen, ich kann bereits vor dem Start mit einem Blick ohne Verrenkung die Solldrehzahl am FU ablesen, da er in "Augenhöhe" und nicht irgendwo unter der Maschine plaziert ist. Hier zu sehen: Soll- und Spindeldrehzahl:
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Jockels Einwand nach der Dichtigkeit der Potis ist seine persönliche Meinung - die Hersteller bauen allesamt nur noch leicht verkapselte aber weder Staubdichte noch Wasserdichte Potis ein, warum auch.Das wäre viel zu teuer. Und viele von uns drechseln selten unter Wasser :?? :?? Das von Vicmarc eingebaute war Baujahr 2014, ein halbes Jahr in Betrieb und korrodiert.

Staubdicht und Feuchtigkeitsdicht sind dafür die Schalterboxen, im Inneren kein Staub feststellbar. Außerdem würde der Preis eines absolut staub- und feuchtigkeitsgeschützen Potis in keiner Relation zu dem von uns diskutierten stehen! Bei einem Defekt schmeiß ich das raus und tausche es aus :-C

Nochmal kurz zusammengefasst: Zum Drechseln von Kugelschreibern, Kerzenständerchen und Langholz ist es eh wurscht, beim Drechseln von unwuchtigem Material bringt es einen enormen Vorteil.

Immer gut Holz

Josef
Zuletzt geändert von Eisbär am 10.10.2015 - 11:31:59, insgesamt 1-mal geändert.
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maler
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Beitrag von maler »

Hallo,

mal ne ganz blöde Frage:

kann man das Problem nicht auch mit einem Drehkopf mit einem größeren Durchmesser lösen???

Gruß maler
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Eisbär
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Beitrag von Eisbär »

Hallo Maler,

Dein Gedankengang ist nicht schlecht, aber hier funzt er nicht. Ich versuche es mal sehr einfach zu erklären:

Wir gehen aus von unserem Potentiometer mit dem Widerstand 1000 Ohm.

Diesen Widerstand können wir bei einem linearen Potentiometer theoretisch in 270 Grad aufteilen:

1000 / 270 = 3,70 Ohm pro Grad.

Wenn wir von einem Drehzahlbereich von 30 - 3000 Umdrehungen ausgehen ergibt das ein Drehzahlspektrum oder Regelbereich von 2970.

Diesen Regelbereich geteilt durch 270 Grad ergibt 11 Umdrehungen pro Grad.

Ein Grad verstellen am Poti bewirkt eine Drehzahlveränderung von 11 Umdrehungen.

Also bewirkt eine Veränderung oder Verdrehung des Poti von einem Grad eine Widerstandsänderung von 3,70 Ohm oder eine Drehzahlveränderung von 11 Umdrehungen. Das ist mit einem kleinen Knopf so und auch mit einem großen.

Nun nehmen wir das diskutierte Potentiometer mit 10 Umdrehungen bei gleichem Widerstand, das heißt:

Wir haben wieder 1000 Ohm bei 10 x 360 Grad daraus folgt die Rechnung:

1000 / 3600 = 0,27 Ohm pro Grad

Hier bewirkt eine Verdrehung von 1 Grad eine Widerstandsänderung von 0,27 Ohm.

Was den Regelbereich angeht: 2970 geteilt durch 3600 ergibt 0,82 Umdrehungen pro Grad.

Das heißt nun dass ein Verdrehen des Poti um 1 Grad eine Drehzahlveränderung von 0,82 Umdrehungen bewirkt.

Das ist 13 mal feiner als das obere Beispiel.

Und für die schlauen unter uns, diese Berechnung ist ohne Berücksichtigung der Bauart des Potientiometers und der Arbeitsweise des FU und dient ausschließlich dem Verständnis.

Vieleicht kannst Du nun besser den Unterschied nachvollziehen.

Viele Grüße

Josef
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Klotzkopf
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Beitrag von Klotzkopf »

Ähm

Wem die 10 Umdrehungen zu viel sind...
Es gibt auch 3-Gangpotis
guxu hier (z.B.)
http://www.conrad.de/ce/de/product/4471 ... -102A-1-St
Die Dinger werden von verschiedenen Shops angeboten.

Alternativ gibts Getriebeköpfe für die 10Gang Potis mit Grob und Feingang
Suchwort Knopfautomat Gibts in 6mm und 6,35 (1/4")

muss unbedingt mal gucken was die Jet drin verbaut hat.

gute Idee
Helmut L
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