Spindelarretierung für König HS 2006

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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loni
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Spindelarretierung für König HS 2006

Beitrag von loni »

Hallo,
da sich mein Drechselfutter festgefressen hat würde ich meine König drechselbank gerne mit einer Spindelarretierung ausstatten. Ich habs vorher mit Kriechöl erst WD40, dann Ustanol von Ballistol und nem Hakenschlüssel probiert, und dabei ist leider sogar ein sehr kleines Teil von der Spindel an der Bohrung abgebrochen. :heul
Sonst hab ich noch im Forum den Vorschlag es mit einem Ölfilterbandschlüssel zu probieren gefunden. Aber der ist leider gnadenlos durchgerutscht. Ich sehe meine Letzte Möglichkeit gerade in einer Spindelarretierung die hoffentlich was aushält.
Wenn ihr mit Spindelarretierung und König Erfahrung habt würde ich mich sehr freuen. Und auch über andere vorschläge würde ich mich sehr freuen!


Viele verzweifelte Grüße

Loni der seit 2 Wochen nicht drechseln kann :motz:
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Eifelhorn41
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Beitrag von Eifelhorn41 »

Hallo Loni,
Ich würde mal mit Wärme probieren, Futter im Aufnahmebereich mit Heißluftföhn gut erhitzen, dann mit einem langen Hebel nochmal versuchen. Manchmal klappt es. Viel Erfolg.
Viele Grüße aus der schönen Eifel

Eifelhorn41, Willi
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Max Schreiegg
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Beitrag von Max Schreiegg »

Hallo Loni,

hast du es auch mal mit einem Hebel + Hammer ausprobiert?
Vorgehen:
- Keilriemen auf kleinste Drehzahl einstellen.
- ein Stück Stahl (zB 20er Vierkant), um 20cm lang, bereitlegen (zum quer ins Backenfutter spannen). Alternativ einen größeren Vierkantquerschnitt normal ins Futter einspannen und passenden Gabelschlüssel bereitlegen.
- ggf. Flansch anwärmen (ich würde dabei die Bank langsam laufen lassen und eher einen Gasbrenner/Lötlampe verwenden)
- ggf. Flansch auch stark abkühlen (Stickstoff oder Trockeneis) - das könnte durch die Längenabnahme evtl. die Spannung reduzieren oder herausnehmen.
- bei stehender Bank und NICHT arrettierter Spindel Schlüssel ansetzen oder Vierkant quer ins Futter einspannen.
- mit einem Schon/Leichtmetall/Kupfer/Schlosserhammer dosiert Schläge auf den Schlüssel oder den Vierkant in Löserichtung abgeben. VORSICHT: Zu kräftige Schläge können Futter, Lagerung und Spindel beschädigen!

Durch die schlagartige Drehmomentspitze kann man festgesetztes häufig lockern. Alternativ dazu kann es auch hilfreich sein, viele kleine Schläge abzugeben. Das zermürbt z.B. Rost und kann in solchen Fällen ohne großen Kollateralschaden Mutter/Schrauben lösen.

Das ist nur eine Möglichkeit, das anzugehen. Vor zu großer/grober Krafteinwirkung würde ich aber absehen, das beschädigt dir am Ende die Bank. Im Zweifelsfall muss halt das Futter bzw. der Flansch daran glauben - immer noch besser, als die Bank massiv zu beschädigen.

Viele Grüße
Max
ADrepper
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Beitrag von ADrepper »

Hallo Klaus,

Man kann zur Not mit einer Bügelsäge das Futtergehäuse dicht am Flansch der Spindel rundherum bis auf dem Spindeldurchmesser einsägen um den axiale Druck zu nehmen.
Die Spindel langsam links herum laufen lassen und Säge dranhalten. Alternativ bietet sich der Winkelschleifer mit einer dünnen Trennscheibe an.
Viele Grüße
Andreas
eibchen
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Spindelarretierung für König HS 2006

Beitrag von eibchen »

Hallo Drechselfreunde,
was sollen die barbarischen Methoden , die Genauigkeit der Spindel wird es zeigen. Eine Spindelarretierung für König HS 2006 ist dafür nicht geeignet , ebenso Wärme, Säge oder Winkelschleifer. Nimm den elastischen Antriebsstrang als Ganzes, binde denKeilriemen schön zusammen. Ein Flach- oder Vierkantstahl ca. 500 mm lang einseitig quer/radial zwischen die Backen des Futters als Hebel spannen. Mit einem mittleren Schlosserhammer mit einem beherzten Schlag das Problem lösen. Leichte Schläge bewirken nichts und rohe Gewalt schadet, vorsichtiges Drücken ist ebenfalls sinnlos. Das Losbrechmoment ist deutlich höher als das Anzugsmoment. Das gilt um so mehr , wenn tagelang extrem geschruppt wurde oder das Futter mit dem Motor angezogen wurde.
Bitte den Erfolg berichten, bei Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Viel Erfolg und viele Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
ADrepper
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Beitrag von ADrepper »

Hallo zusammen,

Klaus steht schon 2 Wochen vor dem Problem. Der Fall liegt wohl etwas schwieriger.

Ich schrieb "... zur Not ..." - alle anderen Versuche schlugen fehl. Bei einem korrekt ausgeführter Schnitt z. B. auf die Nut der Ablaufsicherung zulaufend, nimmt die Spindel keinen Schaden.
Durch den Spalt kann Kriechöl auch von der anderen Seite gesprüht werden und das Futter läßt sich evtl. durch leichtes Auf- und Abschrauben lösen.

Eine Methode die noch helfen könnte:
Die Position vom Futter zur Spindel markieren um das Lösen leichter zu sehen. Mit einer Zange und Beilagen (Hartholz) die Spindel fixieren. Die Zange auf einem Kantholz am Boden abstützen.
Mit einer weiteren Zange das Futter lösen. Evtl. ist ein Helfer nötig da die Bank nach oben ausweichen möchte.
Auf die Zange am Futter kann, wenn unter Zug stehend (ist aber wegen der Lager grenzertig) leicht geschlagen werden.
Viele Grüße
Andreas
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo ,
ich habe mal bei Ebay eine gebrauchte Geiger GV 25 gekauft auf der ein 160 mm Vierbackenfutter montiert war . Erst habe ich mich über das schöne Röhm - Futter gefreut , leider ließ sich das Futter aber gar nicht lösen :heul . Ich hätte mit irgend welchen monströsen Hebeln nur großen Schaden angerichtet ( Guß bricht , der Flansch mit dem Feststellknopf wäre mindesten hin gewesen - und das Futter doch nicht ab ...) .
Also habe ich ( statt mit einer Handsäge ) einfach mit dem vorhandenen Support den Gußflansch "abgestochen" , das Vierbackenfutter war natürlich schon abgeschraubt . Die Operation verlief erfolgreich , den Flansch habe ich mit der Meßuhr ausgerichtet und wieder plangedreht , es war genug Material da .
Das Futter hat der Vorbesitzer sicher mal "auflaufen lassen" , solch ein 8kg Futter bekommt man wohl sonst nicht mehr runter . Ich denke das Problem bei den festfressenden M33 - Futtern ist das nicht genügende Anziehen den Futters mit Feststellstift und Hakenschlüsseln . Ich setze die Spindel bei jedem Futtertausch fest und ziehe das Futter richtig an , da frißt nie etwas .
Hat denn jemand eine technische Zeichnung der Spindellagerung ? Vielleicht kann man ja den ganzen Kram ausbauen und dann sieht man weiter , dann kann man das Futter auch auf der Drehbank abstechen .
Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Gast am 13.08.2017 - 09:01:51, insgesamt 1-mal geändert.
eibchen
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Spindelgewinde

Beitrag von eibchen »

Hallo,
Zange mit oder ohne Beilagen bringt nichts. Dann schon stabile Schelle mit Hebel. Der Antriebsstrang einschließlich Motor ist mir lieber, weil elastisch und ohne Gefahr für Schäden. Das Lösen muss mit einem Drehmomentimpuls durch einen gezielten Hammerschlag auf das Ende des im Futter gespannten Hebels erreicht werden, mit (vorsichtig) ziehen /drücken wird nichts, auch nicht mit draufstellen.
Kein Öl, Wärme sägen, bohren, der Impuls muss es bringen und erzeugt eine Drehbewegung, deshalb keine Gefahr für Lager. Übrigens Markierung ist sinnlos das geht so schnell und hört mann.
Also beherzt ans Werk und nicht so mädchenhaft.
Gruß
Peter /eibchen
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Beitrag von ADrepper »

Hallo Klaus,

In wie weit hattest du Erfolg?
Viele Grüße
Andreas
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loni
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Beitrag von loni »

Hallo und Danke für die vielen Antworten!

Ja!!11! Ich hatte mittlerweile Erfolg. Folgendes Vorgehen führte mich dorthin:

1. Kriechöl ausreichend einziehen lassen
2. 4-Kant Metallstab in Futter einspannen
3. Hakenschlüssel für Spindel
4. Hebelverlängerung in Form von Metallrohren für 4-Kant Metallstab & für Hakenschlüssel
5. 2. Person, die mit anpackt

Ich war selbst erstaunt, dass es am Ende doch noch geklappt hat.

Jetzt frage ich mich nur noch: Gibt es nicht trotzdem ne Möglichkeit eine Spindelarretierung zu bauen für die König?
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Heinz Hintermann
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Beitrag von Heinz Hintermann »

@Klaus,

es geht mit einem Gelenk Hakenschlüssel, den du auf der rechten Seite der Spindel an die Stahlplatte der Lagerabdeckun auf 4 Uhr, mit zwei M8 anschraubst.
Es muss nur der Abstand zum Sackloch in der Welle eingestellt werden.
Bei nicht benutzen einfach nach hinten klappen.

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Gruss Heinz

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Michael aus P.
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Beitrag von Michael aus P. »

Hallo,

ich benutze einen massiven Zaunriegel, wie man ihn in jedem Baumarkt bekommt. Läßt sich in zwei Positionen arretieren.
Durch eine Unterlegplatte muß nur der Abstand zum Sackloch der Spindel ausgeglichen werden.

Bild

Gruß
Michael
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loni
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Beitrag von loni »

Hallo,
vielen Dank für die guten Ideen!

viele Grüße

Loni
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