Zwetschgenschale. Splint und Kern lösen sich.

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fidelis
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Zwetschgenschale. Splint und Kern lösen sich.

Beitrag von fidelis »

Hallo ihr. :)

Ich hab kürzlich mit einer Zwetschgenschale begonnen. Das Holz war gesund und rissfrei.
Am zweiten Tag musste ich leider feststellen, dass sich eine kleine Zone gebildet hat, an der sich Splint und Kern trennen.
Jetzt weiß ich nicht so recht, wie ich weiter machen soll.
Ich denke mal, wenn ich einfach so weiter mache wirds bisschen gefährlich.
Allerdings ist die Schale noch zu dickwandig und würde wohl dadurch später dann beim Trocknen reißen.
Meine Idee wäre gewesen, die Risse zu reparieren. Mit Leim, Epoxy, Sekundenkleber... da bin ich mir eben nicht sicher. Hättet ihr da einen guten Vorschlag für mich oder eine ganz andere Idee.
Wäre wirklich sehr dankbar. :)

Grüße Fid

Zur Veranschaulichung

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*Bilder gedreht von Holzpeter
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Herzog Timo
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Beitrag von Herzog Timo »

Hallo

ich würde etwas Holzleim und ein wenig Wasser mischen, dann in eine Spritze aufziehen und anschließend in die Schlitze/ Öffnungen spritzen. Wenn du es noch in irgendeiner Form klemmen oder mit einen Spanngurt zwingen kannst um so besser.

oder noch einfacher mit dem Finger den Leim rein reiben.

ich habe so mit dieser Art div. Sachen Restauriert. Sollte also klappen

Bis dann
Blauauge
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Beitrag von Blauauge »

Hi ,fidelis

Ich würde Epoxy nehmen, ist bombenfest und wenn du willst kann mann es auch einfärben.

Wäre schade um dir schöne schale.

Zwetschge is auch nicht so Drechselerfreundlich.

Ist aber nur ein Rat von einem Anfänger.
Bei mir dreht sich alles...........
holgi.h
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Beitrag von holgi.h »

Hallo Fid,
Völlig normal bei Pflaume. Da reisst das Splintholz oft extrem.
Schale ein paar Monate in die Ecke legen und dann kann man schauen wie es weiter geht.

Gruß Holger
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Fid ,
für mich sieht das eher aus wie Apfelholz . Bei Apfelholz habe ich es schon erlebt das sich Jahresringe beim trocknen teilweise "voneinander lösen" . Das kann z.B. passieren wenn große Teile der Krone abgesägt wurden und die Jahresringe dadurch plötzlich kaum mehr Zuwachs bekommen , das Holz arbeitet unterschiedlich und es können Risse entstehen .
Machen kann man da wohl nicht so viel , ich würde einfach erst einmal warten wie es weitet trocknet .
Grüße
Andreas
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

genau, jetzt leimen bringt nicht so viel, denn auch wenn die Leim halt, reißt das Holz gleich daneben. Der Form/Wandstärke-Kombination ist halt auch ein Problem.
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Helmbrecht
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Titel

Beitrag von Helmbrecht »

Hallo,

Zwetschge is auch nicht so Drechselerfreundlich.


Dem muss ich aber laut widersprechen.
Es neigt zwar beim Trockenen sehr zum Reißen, aber wenn man weiß wie es zu behandeln ist kann auch diese Problem gut gelöst werden.
Drechseln lässt sich das Holz aber vorzüglich.
Auch sehr gut geeignet für Naturrand Schalen. Kern, Splint und Rindenbereich halten rissfrei zusammen. Nur zwei Beispiele von vielen Schalen.


BildBild

Grüße aus Bovenden

Helmbrecht
Zörndlein Josef Artur
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Zwetschge ist ein hervorragendes Holz

Beitrag von Zörndlein Josef Artur »

Hallo, drechselbegeisterte Mitleser.
Zum Zwetschgenholz habe ich folgenden Beitrag.

Das Holz der Zwetschge ist eines der schönsten Hölzer in unserer bayrischen Heimat. Leider nistet sich unter die Rinde oft ein Käfer ein, der dann auch weiter eindringt und ovale Gänge hinterlässt.
Was das Schwinden und Reißen des Holzes anbelangt, habe ich festgestellt, den Stamm mittig auf zu trennen und den Kern beidseitig weg zu schneiden, denn hier ist das Schwinden des Holzes am Größten. Danach lagere ich im Freien, aber abgedeckt.

Zur Rissebehandlung arbeite ich mit Sekundenkleber.
Sicher hat jeder dazu seine eigenen Erfahrungen.

Einige Bilder zu einer Schale aus Zwetschge (nichts Neues). Geschliffen bis 1200, danach poliert mit "Papierscheibe". Geölt mit Walnussöl.
Schalenlänge:30 cm
Breite: 22 cm
Höhe: 10,5 cm.


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Mit freundlichen Grüßen
Zörndlein Josef Artur
Blauauge
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Re: Titel

Beitrag von Blauauge »

Helmbrecht hat geschrieben:
Zwetschge is auch nicht so Drechselerfreundlich.
Dem muss ich aber laut widersprechen.
Es neigt zwar beim Trockenen sehr zum Reißen, aber wenn man weiß wie es zu behandeln ist kann auch diese Problem gut gelöst werden.
Drechseln lässt sich das Holz aber vorzüglich.

Ich wollte damit auch sagen das es sehr gerne zu reißen neigt.

Habe mich da wohl nicht deutlich genug ausgedrückt.

Jürgen der zerrissene.


*Beitrag bearbeitet von Holzpeter
Bei mir dreht sich alles...........
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Erick
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Beitrag von Erick »

Hallo
Wenn man in die Forensuche das Wort , dämpfen , eingibt findet man auf Seite 4 einige Infos zu Thema Pflaumenholz .
Erick
Holz und Deine Welt hat wieder ein Gesicht
fidelis
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Beitrag von fidelis »

Also erstmal vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen. Das bringt mich schon einmal sehr viel weiter! Aber auf paar Sachen hätte ich noch Fragen:

Erick hat geschrieben:
Wenn man in die Forensuche das Wort , dämpfen , eingibt findet man auf Seite 4 einige Infos zu Thema Pflaumenholz .
Könntest du mir bitte den genauen Thread-Namen sagen. Ich bin mir nicht ganz sicher welchen du meinst.

Helmbrecht hat geschrieben:
Zwetschge is auch nicht so Drechselerfreundlich. Dem muss ich aber laut widersprechen.
Es neigt zwar beim Trockenen sehr zum Reißen, aber wenn man weiß wie es zu behandeln ist kann auch diese Problem gut gelöst werden.
Drechseln lässt sich das Holz aber vorzüglich.
Du sagst ja, dass Zwetschge kein großes Problem darstellt, wenn man es, wie du sagst, richtig behandelt. Was wären dann hierzu deine konkreten Tipps? Danke!

Jurriaan hat geschrieben:
genau, jetzt leimen bringt nicht so viel, denn auch wenn die Leim halt, reißt das Holz gleich daneben. Der Form/Wandstärke-Kombination ist halt auch ein Problem.
Da wäre eben mein Gedanke gewesen, dass ja Zwetschge eben primär zwischen Splint/Kern reißt und es eben bleibt, wenn man diese akute Stelle "flickt".
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus Fid,

bist du dir ganz sicher, dass das Zwetschgenholz ist?
Ich hätte auf Apfel getippt... :??

Gerade für Apfelholz ist es typisch, dass es Ringrisse bekommt.
Diese entstehen durch Spannungen im noch stehenden Baum.
So lösen sich dann ganze Teile des aufgeschnittenen Holzes entlang der Jahresringe.
Habe erst vor kurzen einen ganzen Stamm entsorgt, weil sich die Risse erst beim Schalen Vordrehen wirklich zeigten.

Für Zwetschge ist das eher untypisch.
Zwetschge reißt zwar sehr stark, wenn es zu schnell trocknet,
dabei verlaufen aber die Risse von außen vom Splint her nach innen Richtung Kern.
Kern und Splint sind fest verwachsen.



Sowohl Zwetschge als auch Apfel sind zwei schöne Holzsorten, die sich wirklich gut drehen lassen.
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

*** www.rundes-vom-schweden.de ***
fidelis
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Beitrag von fidelis »

Servus Schwede!

Danke für deine Tipps!
Also würde nicht zu 100% behaupten das es Zwetschge ist. Ist dann wohl eher Apfel.
Bei den beiden Sorten bin ich mir noch nicht so sicher, da ich solches Holz noch nicht oft in der Hand hatte.
Jetzt ist zumindest schon mal geklärt, dass es Apfel ist.
Jetzt muss ich nur noch ne gute Lösung für das Riss-Problem finden.

Lg,Fid
fidelis
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Re: Zwetschge ist ein hervorragendes Holz

Beitrag von fidelis »

Hallo Josef,
deinen Beitrag habe ich irgendwie total überlesen.^^
Hast du sozusagen beim Drechseln diesen Riss bekommen und ihn dann mit Sekundenkleber bearbeitet und weiter gemacht?
Zörndlein Josef Artur
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Zwetschge war sehr trocken

Beitrag von Zörndlein Josef Artur »

Hallo fidelis,
das Zwetschgenholz war sehr trocken, die Risse waren bereits vorhanden, denn das Holz war jahrelang gelagert.

Markus hat bereits darauf hin gewiesen, dass dein Holz vermutlich keine Pflaume/Zwetschge ist.

Einige Bilder
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Mit freundlichen Grüßen an alle Zwetschgendrechsler

Zörndlein Josef Artur
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