Schachfiguren: "Meine Schlanken"

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Helfried
Eure Durchlicht
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Schachfiguren: "Meine Schlanken"

Beitrag von Helfried »

Liebe Leute,

der Titel ist nicht der endgültige Name das Entwurfs, "Meine Schlanken" ist noch ein Arbeitstitel.
Ich schwanke noch, ob ich das Set nicht lieber "Goodbye to Ringeldings" nennen soll, was sagt ihr dazu :?? ?

Nach der Kopie der Tanguy-Figuren, die ich euch zuletzt gezeigt habe, jedenfalls wieder was Eigenes. Eure Ermahnungen,
die Figuren deutlich erkenntlich mit den üblichen Symbolen auszustatten,
hab ich mir zu Herzen genommen ;-) , seht her:

Die Könige, etwa 75 mm hoch:
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Die Damen, ein bißchen femininer:
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Die Läufer, ihre "Kopfbedeckung" soll weniger auf Bischof als auf Hofnarr weisen:
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Springer, auch etwas ungewöhnlich:
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Die Türme wieder eher klassisch:
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Das Fußvolk (Achtung Suchbild, wer findet den Fehler?):
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Und noch ein Gruppenbild mit Dame:
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Holz: Bruyere-Maser (Erika arborea) und Spindelbaum (Euonymus europaeus).
Oberfläche STEINERT-Öl, poliert.

Um der Frage, wie lang ich daran gedrechselt, gebohrt, gefräst, geschnitzt, geschliffen und poliert hab, vorzubeugen: Zu Weihnachten war der Satz fertig!
;-)

Helfried
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Die Farben, die Form oben sind eine glatte :maintor1:

Ich bin sehr beëindrückt!

Einzig der Fuß gefallt mir nicht so ganz. Die sieht etwas weniger klar definiert aus, irgendwie. Kann natürlich auch sein weil der obere Hälfte so gefällig ist.
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M00REICHI
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Beitrag von M00REICHI »

Hallo Helfried,

gefallen mir sehr gut.

Die schlanken Figuren haben was und erkennen kann man sie auch.
Holz ist auch Klasse , muss nicht immer alles schwarz-weiß sein.

Der Fehler bei den Bauern ist, es sind bloß sieben.

:maintor1:
MfG Michael

_____________________


es kumt imma draf o, wos ma draus macht.
und
Hauptsache Lachfalten
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Matthias S
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Beitrag von Matthias S »

Hallo Helfried,

das sind wunderschöne Figuren; feiner Schwung, schlichte Art.
Lediglich der König gefällt mir nicht so richtig, dem fehlt etwas Pepp.

Gruß, Matthias
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Benno
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Beitrag von Benno »

Hallo Helfried,
klasse Arbeit.
Bin, bis jetzt zwar nur theoretisch, mit dem herstellen von Schachfiguren beschäftigt.
Dabei habe ich immer dié Herstellung als das Schwierigste angesehen.
Weit gefehlt, das ist "nur" Fleissarbeit.
Die ausgewogene Form ist das Problem.
Umsomehr gefällt mir die "Problemlösung"
Die Füße gehen mir etwas zu direkt in den Körper über;
etwas Abgrenzung zum Fuß fände ich ansprechender.

Aber egal, sie gefallen mir auch so außerordentlich gut; besonders das Pferd.
Gruß
Benno
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Mr. Wood
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Beitrag von Mr. Wood »

Moin Helfried,

schöner Satz Schachfiguren, mal was anderes :klatsch:

Mein erster Gedanke war "Eisstockschießen" ;-)
Gruß aus der Eifel
Lutz

"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
Theodor Storm
Reinhold-S
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Beitrag von Reinhold-S »

Hallo Helfried,
alle Achtung vor Deinem Projekt. Du hast Dir für das Design richtig gute Gedanken gemacht und die auch hervorragend umgesetzt. Das ist gut gelungen, wobei ich den beiden Kritikern auch zustimmen muss, was den Fuß und den König betrifft.
Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
jenne79
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Beitrag von jenne79 »

Ich finde die Figuren sehr gelungen. Mal was anderes zu den üblichen Standard Dingern. Ein wirklich Klasse Design.
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Danke, liebe Leute, für euer Interesse und die anerkennenden Worte!
Ganz besonders freut mich, dass ihr den Entwurf mit kritischem Blick betrachtet habt und mir die Mängel/Verbesserungsmöglichkeiten mitteilt!
(Und mir damit Gelegenheit zur Verteidigung gebt ;-) )

Ich wollte drei Vorbedingungen einhalten:
Erkennbarkeit durch gewohnte Symbole und Höhenunterschiede
"Spielbarkeit": Robustheit, Standfestigkeit
Durchgehende Konturlinie ohne jede Teilung durch waagrechte Linien
Dazu eine vierte, nicht ganz so strenge: Der Aufwand für Nicht-Drechselarbeiten sollte gering bleiben.

Erkennbarkeit, Differenzierung der Figuren: "Dem König fehlt ein wenig Pepp" - ich habe überlegt, seine Krone mit dem häufig verwendeten
Kreuz zu schmücken ... und das wieder verworfen.

Spielbarkeit: Die Figuren sind mit Metallscheiben im Fuß, etwa 2 mm stark, sogenannten "Münzen", beschwert. Das schlägt auf die Optik
durch und ist euch nicht verborgen geblieben.
Ist auf dem Altar der Stabilität die Eleganz geopfert worden?

Kontur: Das Durchlaufenlassen einer einzigen Kurve ohne Knicke, Kanten oder Flachstellen war bei jeder einzelnen Figur eine Herausforderung:
Mein Eisstock konnte nicht gut als Vorbild dienen, weil er aus zwei Teilen verschraubt ist. Aber ich muß dir völlig recht geben, Lutz:
Eine Partie Zwerge könnte mit den Bauern am Eis viel Spaß haben :-) .

Der Aufwand für Schnitzen, Fräsen, Bohren und Schleifen ist "im Rahmen" geblieben. Die "Einlegearbeit" in der Krone der Dame war ein nachträglicher Einfall,
der Effekt freut mich aber sehr.

Und gratuliere, Michael, für die schnelle Lösung des Fehlersuchbildes: Einer der Burschen war einfach kamerascheu, er ist dann aber wieder
aufgetaucht, als es ernst wurde.
Die dunkle Seite auf historischem Brett (vom Flohmarkt), in Erwartung der Eröffnung:


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Nocheinmal herzlichen Dank
Helfried
remus
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Beitrag von remus »

Ja Helfried,
herzlichen Glückwunsch zur Idee und zur gelungenen Ausführung :klatsch:
modern und gut spielbar

Viele Grüße, Rolf
"Wer glaubt Frauen zu verstehen, kann auch Holz schweißen"
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Matthias S
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Beitrag von Matthias S »

Hallo Helfried,

jetzt in der Gesamtsicht sehe ich, was mir am König fehlt: Der Kranz oben müsste sich m.E. so weit öffnen, wie auch bei Dame oder Turm. Dann kommt auch die Kugel innen als (Unterscheidungs-)Merkmal besser zur Geltung.
Die Sockel finde ich übrigens durchaus ok; die Übergänge sind schwungvoll und fließend.

Gruß, Matthias
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MichlK
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Beitrag von MichlK »

Hallo Helfried,

ich meine die Schachfiguren sind dir sehr gut gelungen.
Mir gefällt`s!
Gruss Michael
--------------------------
Macht weiterhin schöne Späne.
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krautheimer
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Beitrag von krautheimer »

Hallo Helfried,

mir gefällt es , mal was anderes. :-)

Gruß Peter
Geh dein eigenen Weg und niemand kann dich überholen.
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

in der Gesamtsicht sehe ich, was mir am König fehlt: Der Kranz oben müsste sich m.E. so weit öffnen, wie auch
bei Dame oder Turm. Dann kommt auch die Kugel innen als (Unterscheidungs-)Merkmal besser zur Geltung.
Danke, Matthias! Die Wölbung des Kronendaches als Teil einer Kugel stärker zu betonen könnte gut wirken.

(Ich habe ja den Vorteil, die Figuren dreidimensional vor mir zu sehen ;-) )

Vielleicht würde eine kleine Änderung in deinem Sinn wirklich mehr "Pep" bringen.
....
Naja, wie ich hier schon einmal geschrieben habe:
Es sind noch so viele Schachfiguren nicht gedrechselt!

Helfried
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Wunderschön, besonders die Läufer!!! Also das zweifarbige Element.

Beim König könnte ich mir vorstellen, dass man die "Kugel" nicht als Kugel sondern eher spitz auslaufend machen könnte oder einen kleinen Absatz vor der Krone.
Gruss von Jacqueline

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Manfred Fa.
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Beitrag von Manfred Fa. »

Hallo Helfried,

http://www.chess-museum.com/german-sets.html

habe mich die letzten Tage mit der Restaurierung eines alten Schachspiels beschäftigt,
dabei bin ich auf diese Seite gekommen. Vielleicht kennst du diese schon.

Schön und fast unglaublich, was es alles gibt.

Viel Spaß weiterhin !

Gruß
Manfred
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Vielen Dank, Manfred, für den Link!

Auf dieser Seite findet sich wirklich unglaublich viel, viel Unterschiedliches!
Wenn man einmal ernsthaft in die Welt der Schachfiguren eingetreten ist, wird das Thema fast von selbst immer größer und umfangreicher.
Sogar wenn man sich grundsätzlich auf "nur" gedrechselte Figuren beschränken will ...

Manfred, du würdest sicher vielen Schach- und Schachfigurenfreunden eine Freude machen, wenn du dein restauriertes Set im Forum zeigst!

Helfried
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Manfred Fa.
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Beitrag von Manfred Fa. »

Hallo Helfried, ich war mir nicht ganz sicher, aber ich habe es trotzdem gewagt :?? Hallo Schach Freunde,

du hast Recht, unglaublich, wie vielfältig alleine in Deutschland die Schachfiguren gestaltet sind.
Besonders schöne sind um 1900 und auch früher entstanden.
Im Nürnberger Spielzeugmuseum / Germanischen Nationalmuseum kann man die schönen Spiele bewundern.
Auch die Chinesen haben viele schöne Sätze für den Europäischen Markt mit einer unglaublichen handwerlichen Qualität hergestellt.
Es waren auch Mitbringsel und Gastgeschenke für Botschafter und Kaufleute.

Wenn man anfängt etwas zu restaurieren und herumzuzaubern, sieht man erst wie zeitaufwendig diese Arbeiten sind.
Ich konnte vor einiger Zeit aus einer Sammlung ein paar Sachen erstehen, mit dem Hintergrund, beschädigte Figurensätze zu restaurieren und zu ergänzen.
Leider ist die Nachfrage ehr nicht so toll, aber es macht schon Spaß und macht auch ein wenig glücklich. :-)

An allen Spielen habe ich Ergänzungen vorgenommen.
Noch schöner ist natürlich einen kompletten Satz wie Helfried und Jan Hovens (gezeigt in Olbernhau)
selbst herzustellen.

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Kleiner Satz, Bein ( Knochen ) rot gefärbt. K 55mm, D 48mm, L 36mm, Pf 35mm, T 26mm, B 25mm

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Größerer Satz, Bein, rot gefärbt, K 100mm, D 90mm, T 60mm, L 50mm Sp 55mm, B 40mm

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Großer Satz, Bein, rot gefärbt, K 105mm, D 90mm, Sp 65mm, L 65mm, T 50mm, B 50mm

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Gewindeproben für Achsen und Standplatten

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Alle Waffen waren gebrochen und haben gefehlt. Ich habe sie mit Mamut ergänzt. Mitte 19. Jh. China Kanton

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Die schöne pastose Goldmalerei, Glanz und Mattgold auf Polymentgrund muß ich noch restaurieren

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Ein Satz um 1900, China Kanton

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Sehr schöne erhabene Goldmalerei im Park mit figürlichen Scenen.

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4 Einzelfiguren, Als und Vorlage. 120mm und 70mm

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So, jetzt bin ich mal gespannt auf die Drechsler mit Schachambitionen. :-) :prost:

Gruß
Manfred
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Tolle Figurenparade, Manfred!

Kannst du nähere Angaben (Entstehungszeit, -land) zu den ersten drei Figurensätzen machen?
(Nummer 1 kann ich überhaupt nicht einordnen, Nummer 2 und 3 kommen mir sehr "britisch" vor, die hätt ich sicher nicht unter "Deutschland" vermutet.)

Wenn mich die Reiselust einmal wirklich packen sollte, steht das Nürnberger Nationalmuseum ganz oben auf der Liste der Wunschdestinationen.
Hauptsächlich wegen der "arabischen" Schachfiguren, der "Adelshofener" aus dem 12 Jahrhundert:

http://objektkatalog.gnm.de/objekt/HG2174

Diese Figuren üben einen richtigen "Sog" auf mich aus, diesen Satz möchte ich unbedingt nachempfinden, nicht aus Knochen, sondern aus Holz.
Nicht bzw. nicht nur gedrechselt, hauptsächlich geschnitzt.

Danke für deine Bilder!

Helfried
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