Messergriff aufbohren

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Lunor
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Messergriff aufbohren

Beitrag von Lunor »

Hallo und guten Abend,

momentan versuche ich mich an Messergriffen für geschmiedete Kochmesser.
Um Steck-Erl/ Angel im Holz (Hartholz) unterzubringen, bohre ich mit einem passenden Bohrer (3,0 oder 3,5mm in Überlänge) den Schlitz auf.
Dabei bleiben immer Wandreste zum nä. Bohrloch stehen, die entfernt werden müssen. Dünne Bohrer neigen bei Überlänge leider zum Wandern...

Bisher habe ich diese Reste innen mit einem 2mm Stecheisen versucht zu entfernen. Das ist nicht nur aufwändig sondern auch in der Tiefe (ca. 8 bis 10 cm) kaum machbar und kann schon mal, wegen der Einengungen, beim Festklopfen des Messer zum Riß führen.

Wie macht Ihr das? Gibt es bessere Methoden? Fräsen wäre gut, aber in der Länge und so dünn gibt es ja nichts.

Es grüßt
Jürgen
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Eifelhorn41
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Beitrag von Eifelhorn41 »

Hallo Jürgen,
Ich mache meine Messergriffe aus zwei Hälften, arbeite das Angelloch mit Stechbeitel aus und klebe das Ganze mit Zweikomponentenkleber zusammen..Griff mit Raspel, Feile und Schleifpapier gestalten, fertig.
Viele Grüße aus der schönen Eifel

Eifelhorn41, Willi
Lunor
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Beitrag von Lunor »

Hallo Willi,

das waren bei mir vor etwa 2 Jahren die ersten Versuche. Sowohl kleben als auch mit Nieten arbeiten.
Aber wie das so ist, der nächste Schwierigkeitsgrad muß es sein. Ist beim Drechseln ja auch so ;-)

Gruß
Jürgen
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Tom
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Stichsägeblatt

Beitrag von Tom »

Hi Jürgen
ich habe mal irgendwo gesehen, dass man das mit einem modifizierten Stichsägeblatt machen kann.

Gruß Tom
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Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo Jürgen,

man könnte das Loch mit einem passenden, glühend gemachten Stahl "ausbrennen", dann das verkohlte Material etwas auskratzen, und später die Angel mit Epoxi einkleben.

Gruß

Volker
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Lunor
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Beitrag von Lunor »

Hallo Tom,
hallo Volker,

klingt überlegenswert, wobei das Ausbrennen einfacher scheint.
Vielleicht ist eine an der Spitze geschärfte Hartmetallstange/ Silberdraht in dem erforderlichen Durchmesser eine weitere Möglichkeit. Oder ein Stecheisen, daß nur 2mm stark ist und eine angepaßte Breite hat. Abziehklingen könnten die nötige Steifigkeit haben. Also selber herstellen.

So, erstmal gute Nacht
Jürgen
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus Jürgen,

also auch ich würde den Messergriff zweiteilig machen und verkleben.
Wie breit ist denn dein Schlitz?
Evtl. könnte dir ein Fitscheneisen weiterhelfen...?
Damit wurden früher Fitschnbänder eingestemmt.

http://www.kirschen.de/de/Stemmen_Spezi ... el_p6.html
(ganz unten auf der Seite)

Zeigst du mal Bilder von deinen Messern?
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

*** www.rundes-vom-schweden.de ***
eibchen
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Steckangel für Messer

Beitrag von eibchen »

Hallo Messerfreunde
das einbrennen in ein vorgebohrtes Heft ist eine gute Möglichkeit wenn die Reinigung gut gemacht wird und statt der Klinge ein passendes Brenneisen angefertigt wird .
Ich bevorzuge vorbohren und aussägen mit einem Stichsägeblatt mit Zugverzahnung
Stichsägeblätter sind zu schmal und damit ungeeignet. Maschinenbügelsägeblätter sind verschlissen noch sehr gut geeignet da beide Enden neuwertig sind die Blattstärke ausgezeichnet und das Material HSS.
Maschinenbügelsägeblätter auf ein Brett legen festschrauben und mit Trennscheibe max. 1 mm stark zwei Klingen schneiden 1x auf Zug, 1x auf Schub , einheften und startbereit.
Die Spitze Zahnhöhe plus 0,5 bis 1 mm funktioniert bei mir seit Jahren. Günstiger und schneller geht's nicht!
Gruß aus dem Erzgebirge
Peter / eibchen
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Beitrag von hera »

Hallo Jürgen,
ich nutze seit Jahren dafür zurecht geschliffene Stichsägeblätter mit verschiedene Zahnungen und Größen. Damit gehe ich runter bis ca 2,5 mm.

Da der Erl mit Epoxy eingesetzt wird und ein Endstück passend angearbeitet wird, ist es kein Problem, wenn die Bohrungen größer und ungenau werden. Ist zugegebenermassen etwas frickelig, aber funktioniert.

Damit sind Jagdmesser von 2mm bis 6 mm Erlstärke seit Jahren im Einsatz ohne Probleme.
Zweiteilig mit Steckerl kann man machen, wäre mit aber zu riskant.
Gerade bei Küchenmessern würde ich möglichst wenig Trennfugen an der Oberfläche haben wollen.

Viel Spass noch beim Probieren.
Hermann


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hera
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Beitrag von hera »

Hallo Jürgen,
kleiner Nachsatz.
Mir fiel gerade auf, das du 8 bis 10 cm als Erllänge planst. Für mich wäre das zu lang.
Es reicht für den Einsatz aus, wenn du auf 6 bis 8 gehst.

Ich würde bei 3,5 mm Klingenstärke auf 5 mm Bohrer gehen und die Ausarbeitung mit dem Bohrer machen.
Mittlerweile hätte ich auch bei 6mm Bohrern keine Skrupel.
Freund Epoxy machst das schon...

Es sieht am Produkt kein Mensch, wie es innen aussieht, und die Festigkeit von Holz hat Epoxy allemal.

Ich habe am Anfang mir soviel Mühe gegen mit der Ausarbeitung der Erlpassung, was nie belohnt wurde.

Mittlerweile stecke ich die Zeit in die Arbeit an der Passung am Passstück und am Finish.

Lohnt sich mehr.

Gruß
Hermann
Lunor
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Beitrag von Lunor »

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Vorschläge. Ich war bislang viel zu penibel und wollte paßgenau und ohne Kleber arbeiten. Gut daß es Euch Praktiker gibt!
Der Fitschenbeitel ist leider zu breit, ist aber eine gute Idee.

Weiße Grüße aus dem Norden
Jürgen
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