Planscheibe für große Schalen M33

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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Mady2017
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Planscheibe für große Schalen M33

Beitrag von Mady2017 »

Hallo miteinander

Nachdem ich mir vor ca. 3 Monaten meine DMV200 gkeauft habe, konnte ich inzwischen viel Üben.
Einige schöne "Kunswerke" habe ich schon in meiner Werkstatt stehen.

Nun habe ich mir vor 2 Wochen dieses Backenfutter gekauft https://www.ebay.de/itm/280270691416
Egal wie ich es anstelle, mir wird jedes Werkstück darin locker und fliegt durch die Gegend.

Nun hatte ich die Nase voll und habe das Ding zurück gesendet.
Nachdem ich mich etwas informiert hatte, denke ich nun dass eine Planscheibe sowieso besser wäre als eine Backenfutter. Ich habe bereits einen Eichenstamm von 40 CM Durchmesser zur schale gedrechselt, was natürlich ohne einer Planscheibe oder einem brauchbaren Backenfutter eig nicht möglich ist.

Bevor ich wieder einen Fehlkauf beraue, wollte ich euch um Rat fragen. Kann mir jemand eine gute Planscheibe mit M33 Gewinde für etwas größere Schalen empfehlen?

Danke schon einmal im vorraus
LG Mady2017[/url]
woodotto
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Beitrag von woodotto »

Hallo,

mit einer Planscheibe alleine fängst du auch nicht sehr viel an.

Grundsätzlich schraubst du zuerst die Planscheibe auf dein Holzstück, danach machst du die Unterseite deiner Schale/Teller, ... sowie eine Aufnahme für dein Drechselfutter.

Hier machst du dir entweder einen Rezess oder einen Zapfen um das Werkstück dann mit dem Drechselfutter halten zu können um die Innenseite zu Drechseln.

So mach ich es fast immer.

lg Jürgen
nothofagus
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Beitrag von nothofagus »

hallo mady,
was erwartest Du denn für 70,00 € ???

Pietro
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Helfried
Eure Durchlicht
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Beitrag von Helfried »

Hallo Matthias,

Nachdem ich mich etwas informiert hatte, denke ich nun dass eine Planscheibe sowieso besser wäre als ein Backenfutter.
Eine der gängigen Methoden zum Schalenspannen hat Jürgen schon beschrieben.
Vierbackenfutter sind heute einfach "Stand der Technik" beim Schalendrechseln.
Dass du mit deinem Exemplar keine Freude hattest, kann mehrere Ursachen haben ...

Es gibt natürlich viel mehr Spannmöglichkeiten, und manche Drechsler kommen beim Schalendrechseln sogar ganz ohne Planscheibe aus (z.B. auch Helfried, der viel lieber
ein Schraubenfutter hernimmt oder die erste Spannung zwischen Spitzen vornimmt).
Eine Planscheibe besser als ein Vierbackenfutter?
Nein, einfach anders.
Ich habe bereits einen Eichenstamm von 40 CM Durchmesser zur Schale gedrechselt, was natürlich ohne einer Planscheibe oder
einem brauchbaren Backenfutter eig nicht möglich ist.
Viel größere Schalen als deine Eichenschale wurden bereits ohne Planscheibe und ganz ohne "brauchbares Backenfutter" hergestellt.
Bedenke, dass schon auf Wippdrehbänken, ausschließlich zwischen Spitzen, jahrhundertelang Gefäße für Haushalt und Landwirtschaft gefertigt wurden.
Backenfutter für die Drechslerei gibt es überhaupt erst seit ein paar Jahrzehnten.
Für die "2. Spannung" waren davor Spiegelfutter üblich, hölzerne Spundfutter, in die der Schalenfuss geschlagen wurde.
Bevor ich wieder einen Fehlkauf bereue, wollte ich euch um Rat fragen. Kann mir jemand eine gute Planscheibe mit M33 Gewinde für etwas größere Schalen empfehlen?
Jetzt kommt's drauf an:
Willst du deine Schalen in einer Spannung fertigstellen, so wie es in der englischsprachigen Literatur "früherer Zeiten" beschrieben ist?
Also eine Seite des Rohlings (die spätere Unterseite) hobeln, die Planscheibe mit vielen, eher kurzen Schrauben befestigen, Schale aussen, dann innen
drechseln (Achtung auf die Schrrrrrauben!!!), oberflächenbehandeln, von der Planscheibe abnehmen und die Schraublöcher mit Wachs verschließen oder ausdübeln.
????
Dann benötigst du eine Planscheibe, etwas kleiner als der geplante Durchmesser des Schalenfusses.
Schalendurchmesser 35 cm - Schalenfuss 15 cm - https://drechslershop.de/drechselfutter ... eisen.html

Oder wie hast du dir deine Vorgangsweise gedacht?

;-)

Helfried
Ps: Planscheiben kann man übrigens oft brauchen, wenn auch selten zum Schalendrechseln.
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Hölzerkarl
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Planscheibe für große Schalen M33

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Matthias,
deine Anfrage per PN habe ich beantwortet.
Bitte schau mal in dein Postfach.

Gruß aus dem Werratal

Der Karl
Mady2017
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Beitrag von Mady2017 »

Danke für die Antworten.
Vorweg möchte ich noch sagen dass ich absolut keine Ahnung hatte was das Drechseln angeht. Derzeit habe ich noch nicht mal echte Drechseleisen, sondern nur einfache Stechbeitel. Dachte bis vor kurzem noch, das es da keinen Unterschied gibt.

Auch deswegen bin ich wohl auch nicht allzu fortschrittlich geworden. Hat zwar am Anfang ganz gut funktioniert (hatte auch eine Kopiervorrichtung) aber wenn ich mir diverse Videos auf YT ansehe, was die Spanabnahme betrifft, ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht ;)

Ich habe hier schon einmal nach dem "was ist besser" gefragt, bezüglich Planscheibe oder Backenfutter. Deswegen habe ich mir auch das 4 Backenfutter gehohlt. Die Mehrheit meinte, das dies die bessere Wahl wäre. Aber wie bereits geschrieben kann ich damit einfach nichts fest Spannen. Egal wie fest, ob vierkant oder Rund, es fliegt einfach durch die Gegend.

Freilich ist es kein sehr hochwertiges Backenfutter. Mehr als 100 Euro möchte ich weder für eine Planscheibe noch ein Backenfutter ausgeben. Soll ja ein günstiges Hobby bleiben.

Über die vorhandenen Schraubenlöcher bei der Planscheibe habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ist natürlich gegensätzlich bei einer etwas dünneren Schale, auch wenn diese nur am Boden sind. Aber sollte das ganze mir dann nicht um die Ohren fliegen, ist mir dass schon lieber.
Mady2017
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Beitrag von Mady2017 »

Habe fälschlicherweise 2x das gleiche Backenfutter zugeschickt bekommen, eines davon ist bereits auf dem Weg zurück wie erwähnt. Da ich das zweite noch da hatte habe ich schnell etwas getestet. Ein 50 mm Loch in das Apfelbaumholz gebohrt und das Backenfutter anders herum (nach außen) gespannt. Nun ist es um einiges besser.
Mal sehen ob es auch hält wenn ich mit den Drechseleisen daran komme.


Diese muss ich mir in der nächsten Zeit erst kaufen. Ich dachte an diese hier: https://www.amazon.de/gp/product/B000VC ... 0Y93&psc=1

Blöd das ich so einen Ausdrehstahl brauche. Dann kostet das ganze gleich wieder 100 Euro.
So günstig ist das Hobby doch nicht.
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MaFu
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Beitrag von MaFu »

:mrgreen: Eher das Gegenteil ist der Fall, Du hast Dir durchaus ein teures Hobby ausgesucht. Erst wenn ein gewisser Sättigungsgrad an Werkzeug und Zubehör eingetreten ist wird es günstiger.

Und ob Du mit diesen Drechseleisen glücklich wirst? Allem Anschein nach ist das keine HSS Stahl. Da wirst Du wohl mehr schleifen als drechseln (etwas überspitzt ausgedrückt).

Gerade beim Drechseln trifft dies besonders zu: wer billig kauft, kauft zweimal.
Auch wenn es am Anfang weh tut: kauf lieber gleich vernünftiges Werkzeug. Du hast dann auf Jahre Freude daran und der Preis hat sich schnell amortisiert. Und wenn das Interesse doch wieder abflauen sollte und keinen Bestand hat, für gute Eisen bekommst Du bei Verkauf auch noch was.
Gruß
Manfred
tschigg
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Beitrag von tschigg »

Hallo Mady,
habe mit so einem Spannfutter schon Schalen und Teller mit Durchmesser 50 cm. gedreht. Mit einer Vario Drechselbank.inzwischen gut verkauft. Mit dementsprechendem Werkzeug. Und VORSICHT. Planscheibe allein wird Dir nicht genügen. Habe auch eine historische Drechselbank. Für Vorfürungen. Da dreh ich nur mit Planscheibe. Weil Aufnahme nicht M33 ist. Und ich kein Spannfutter dafür habe.
Grüße Thomas
Mady2017
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Beitrag von Mady2017 »

Das mit dem Schwalbenschwanz habe ich auch schon versucht. Es macht leider keinen wirklichen Unterschied. Das einzige was wirklich Besserung bringt ist, wie oben geschrieben ein Loch mit dem Forstnerbohrer zu bohren und dann die Spannbacken anders herum zu spannen.

Ich mache jetzt vorerst mal Pause. Ohne gescheite Drechselmesser bringt das nix. Diese muss ich mir erst mal besorgen.

Und anschließend kann ich mir überlegen ob ich mir nochmal ein neues Backenfutter kaufe oder doch eine Scheibe.
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louisclou
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Beitrag von louisclou »

Moin, wenn ich als Neuling mich mal einklinken darf, ich habe genauso ein Futter, und muss sagen ich bin sehr zufrieden damit. Eine 12 cm durchmessende Eschendose mit einem 2mm tiefen Innenrezess hat tadellos gehalten. auch die Zapfen sind immer gut festgehalten worden.
Der einzige Nachteil, welcher mich etwas nervt, ist die zweihändige Bedienung des Futters.
Aber erstmal muss wieder Geld übrig sein. Es gibt für dieses Futter sogar große Ausätze mit Spannpratzen, um fertige Dosen aufzuspannen.
Gruß aus Ostfriesland, Detlef
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afu4711
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Beitrag von afu4711 »

Hallo in die Runde ...

über dieses Thema wurde schon viel geschrieben.
Natürlich sind vernünftige HSS-Eisen sehr wertvoll.
Habe ebenfalls mit billigen Eisen angefangen. Gut zum Schleifen lernen und dann langsam umsteigen auf höherwertige Eisen.

Als aller ERSTES habe ich einen Grundlehrgang bei Martin in Bayern besucht.
Dieser war Spitze und man konnte gewisse Grundbegriffe verstehen und ausüben.
Auch wenn so ein 2-Tage-Lehrgang ein paar Euro kosten, sie sind meine Gesundheit und Leben Wert.

Wenn Werkstücke zu locker sind und durch die Gegend fliegen ist man nach meiner Meinung etwas zu lebensmüde. Hoffentlich wird dabei kein Anderer gefährdet !!!

Beste Grüße Arnim aus Calau
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BLL
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Beitrag von BLL »

Hallo Matthias,

wie du jetzt gelesen hast gibt es viele Möglichkeiten Schalen und Anderes zu spannen. Es noch viel mehr Möglichkeiten dabei Fehler zu machen so daß man Flugobjekte hat. In der Findungsphase kann man sehr viel Geld verbrennen für letztendlich nicht benötigtes Werkzeug.

Ich sehe für dich zwei Optionen: weiter alleine ausprobieren oder einem Kollegen mit einiger Routine zu kontaktieren und gemeinsam aus der Vielzahl der Möglichkeiten für dich funktionierende Spanntechniken zu finden.
Mein Tip: Entweder über die PLZ einen Kollegen aus der Umgebung suchen oder einen Kurs machen.
Grüße
Bruno
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Mady2017
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Beitrag von Mady2017 »

Danke für die Antworten.
Ich habe mir heute das 4 Teilige Drechselfutter von Kirschner bestellt.

Was mit dem Backenfutter nicht stimmt verstehe ich auch nicht.
Ich gefährde zum Glück keinen außer mich, da die Maschine in einer abgeschlossenen Werkstatt steht mit Wänden aus Beton :mrgreen: Ich gehe schon vorsichtshalber am Anfang in Deckung wenn ich die Maschine Starte. Aber mir ist es auch Ohne einem Backenfutter gelungen eine Schale zu drechseln. Nun werde ich das mal mit besseren Messern versuchen. Wenn wieder Geld über ist, evenutell da wieder ein Backenfutter oder Scheibe...

Ich kenne mich eigenich gut mit Holz aus. Auch mit den Metalldrehbänken (Bin gelernter Schlosser) habe ich schon gearbeitet. Hilft mir alles nix, Drechseln ist nun mal Neuland für mich.
Über so einen Kurs hatte ich mich schon einmal Informiert. Von Martin Adomat habe ich schon fast alle Videos angesehen. Aber die Preise sind mir viel zu hoch.
Eventuell finde ich jemanden in meiner Umgebung.
UriStefan
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Beitrag von UriStefan »

Tja, so ist das am Anfang, ging mir auch nicht anders.
Du mußt schon die Zapfen oder Rezesse passig zu den Backen gestalten, dann kann praktisch nichts herausfliegen. Ich habe eher das Problem mit der Genauigkeit der billigen Futter, die laufen einfach nicht 100% was am Anfang nicht so stört aber wenn man aus-ein- und Umspannen will, nervt das gewaltig irgendwann.
Zu den Eisen: Ich habe auch Kirschen-Eisen aus der Anfangszeit noch. Würde ich mir auch nicht wieder kaufen aber sie funktionieren schon genauso, man muß nur öfter schleifen. Es bringt am Anfang wenig, zu denken, man löst das Problem fehlender Übung und mangelnder Schärfe durch den Kauf von hochwertigen Eisen.
Das Problem ist eher, daß eine vernünftige Schleife fehlen wird und leider macht es nur mit richtig scharfen Eisen und dem richtigen Schliff Spaß. Was scharf heißt, mußte ich auch erst lernen. Was für Deine Begriffe als Schlosser vielleicht scharf erscheint, ist es für einen Holzwerker noch lange nicht und verschiedene Anschliffe kannst Du ruhig mit günstigen Eisen probieren, da ist es nicht so schlimm, sie schnell kurz zu schleifen. Sie sind ja dann auch genauso scharf, nur nicht so lange.
Also es hilft schon ungemein, wenn man am Anfang Hilfe hat bzw. einen Kurs besucht.

Gruß

Stefan
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Schnedo
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Beitrag von Schnedo »

Hallo Mathias

Das Problem der fliegenden Teile könnte auch daher stammen, dass du den Zapfen zu lange machst und dieser innen am Futter ansteht. Richtig ist jedoch, dass der Zapfen aussen an der Schulter der Backen ansteht, also der Zapfen darf nur ca 4 - 5 mm lang sein.
Koste es was es wolle, ein Kurs ist immer gut. Wenn du nachher einmal ein, zwei Märkte besuchts kannst du dieses teure Hobby auch gut bezahlen.
Gruss Werner

-Centauro TM-120
-Jet 1014 (für die Märkte)
-Magma Lathe 175 FU
-Twister FU 200
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Falk
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Beitrag von Falk »

Hallo Mathias,

Ein Kurs macht in jedem Fall Sinn. Sollte Dir der Weg zu Martin nach Lengenwang zu weit sein und du keinen in Deiner Nähe haben, bei dem Du über die Schulter schauen kannst, bist du in meiner Werkstatt gern herzlich eingeladen. So weit ist der Weg ins Vogtland nicht.
Aktuelle Kurstermine findest Du auf meiner Webseite:www.schilb-holzdesign.de unter der Rubrik Kurse.

Viele Grüße aus dem Vogtland.

Falk
Mady2017
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Beitrag von Mady2017 »

Eine Frage noch anbei:
Bei der Maschine war die Kopiereinrichtung dabei...
Der Meisel (das Messer?) darin ist allerdings hinüber, völlig stumpf.
Wo bekomme ich denn hierfür ein Ersatzteil? Ich hab schon überall gesucht, finde jedoch nichts.
Mady2017
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Ort: amberg

Beitrag von Mady2017 »

Ich glaube mit schleifen wird das nichts mehr...Benötige einen Ersatz!
Mady2017
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Ort: amberg

Beitrag von Mady2017 »

Suuuper 1000 Dank, habs gefunden.
Ich habe das Gefühl das wird mal wieder ein teures vergnügen
Mc_Diver
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Beitrag von Mc_Diver »

ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu,

Bin auch recht neu in der Materie.
Habe erst im September letztes Jahr angefangen und es stimmt schon, Drechseln ist nicht so günstig wie man meint.
ABER wenn ein wenig Grundausstattung beisammen ist dann kann auch recht viel selbst gebaut werden.
Gerade für Dich als Schlosser müsste es ein leichtes sein sich Werkzeuge und Hilfsmittel selbst herzustellen.

Zu Deinem Problem mit den fliegenden Teilen:
Ne Drechselbank ist eine Drehbank. Da fehlt schon ein wenig die Statische Belastbarkeit die Du gewohnt bist.
Auch ist der Schnittwinkel natürlich deutlich spitzer beim Drechseln.
Hier kommt es viel auf den richtigen Anstellwinkel und einen "ziehenden" Schnitt an.

Generell gilt: solange das Teil noch eine Unwucht hat, unterstütze ich dass Spannfutter (auch die Planscheibe) mit dem Reitstock und halte die Geschwindigkeit möglichst niedrig.

Die Drehzahlen beim drechseln sind im vergleich zum drehen auch eher geringer.
Eine gute Oberfläche kommt hier nicht von der hohen Drehzahl sondern von einer vernüftigen schärfe am Werkzeug und einem Ziehenden Schnitt.

Davon sich Werkzeugsetz zu kaufen halte ich wenig,
unterm Strich brauchst Du am Anfang nur eine 13er Röhre mit einem Fingernagelanschliff (hoffe für diese Aussage werde ich jetzt nicht gelüncht).
Abstechstahl, Schaber... kann auch selbst vom Schlosser gebaut werden.
(hier gibt es auch HSS Wendeplatten zu kaufen)

Aber an ner vernünftigen Röhre kommst Du nicht vorbei.
Ein Fingernagelanschliff ist zudem besonders vielseitig (erfordert aber auch etwas Übung)

Wenn ich es jetzt überschlage dann habe ich ungefähr folgendes Ausgegeben

Bank: 300€
Futter: 150€
erster Werkzeugsatz: 160€
Wachse,Öle,Kleber:100€
Sonderwerkzeuge (aushöhlen...): 300€
-------------------------------------
macht nen guten 1000er

Selbst gebaut hab ich
-Schärfvorrichtung
-Beleuchtung
-mehrere Werkzeuge
-Lünette
-Kugelfutter
-Handauflagen
-Fräsadapter
-Wandstärkenfühler
-Zentrierscheibe
-...

Vielleicht noch ein Tipp:
Wenn Du nicht auf einen Kurs gehen willst dann wirst Du durch zusehen lernen müssen.
Hier gibt es dann doch ein paar Profis auf YouTube wo man sich was abschauen kann.

Wenn Du spezielle Fragen hast dann schreib einfach ne PN.

Gruß!

Matthias
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GentleTurn
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Ort: Landkreis Uelzen
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Beitrag von GentleTurn »

Mc_Diver hat geschrieben:
Hier gibt es dann doch ein paar Profis auf YouTube wo man sich was abschauen kann.
Moin,

hier gibt es 33 Filme deutschsprachiger Profis.
Holger Graf, Martin Adomat, Firma Dictum und K. Schulte.

Zum Zapfen und der Einspannproblematik gibt es Meister Adomat, der das ganz ausführlich zeigt. Der zweite Film ist noch genauer und zeigt das, worauf es beim Zapfen drehen ankommt und wovon hier schon einige ganz richtig geschrieben haben. Dabei hat nicht jedes Futter einen Schwalbenschwanz nötig. Also den Zapfen genau an das vorhandene Futter anarbeiten. Das gilt auch für den umgekehrten Fall, wenn nicht mit einem Zapfen gearbeitet wird, also mit dem Spannen von innen nach aussen. Auch hier die Backenformvorgabe beachten. Teil 3 des Filmes.

Ich fange Schalen in der Regel bei der Schalengröße auch mit dem Schraubenfutter an.
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
 
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