Drechselmesser schärfen ohne Spezial-Schärfmaschine

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Moderator: Forenteam

Franz Hose
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Beitrag von Franz Hose »

Wouah ! :maintor1:
Horowa
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Beitrag von Horowa »

Hallo Karl u. alle, die bisher hier geantwortet haben!
Vorbemerkungen:
1. Ich bin froh, dieses nette Forum gefunden zu haben.
2. Ich bin kein gelernter Handwerker, aber habe mich als "Universaldilettant" mit Autoreparaturen, Elektr(on)ik, Möbelbau, Musikinstrumentenbau u. vielem anderen meistens furchtlos, aber auch sparsam (z.B. Werkzeug) beschäftigt. Und jetzt Drechseln!
3. Als absoluter Anfänger habe ich bald festgestellt, dass halbwegs befriedigende Ergebnisse nur mit scharfen, und ganz wichtig: im richtigen Winkel angeschliffenen Eisen Vorraussetzung sind.
4. Offenbar geniale Vorrichtungen, z.B. von Tormek sind für mich unbezahlbar wg. Frührente auf HARTZ4-Niveau, zusammen mit kleiner Drechselbank (z.B. MIDI) u. 5 Profieisen wären das schon locker 3 - 4 Monatsrenten.

Also anders, nämlich selber machen!
Und dafür habe ich hier, allein in diesem Thema, schon sehr, sehr viele nützliche Anregungen gefunden, dafür schon mal ein herzliches Dankeschön!!!

Zuerst habe ich einen ollen Doppelschleifer mit einer 80ger Edelkorundscheibe und einem 12mm-Rundstahl nachgerüstet, der sich relativ genau in der Entfernung von der Schleifscheibe einstellen lässt:

Bild

Dazu habe ich mir Holz-Auflagen mit 90° und 70° mit einer Nut auf der Unterseite gemacht:

Bild

Sehr hilfreich stellte sich dann Karls Lösung mit der Klett-Schleifscheibe, angetrieben von einer Bohrmaschine raus! Mit einer planen Schleifscheibe, deren Körnung sich zudem schnell wechseln lässt, außerdem die Drehgeschwindigkeit, kam auch ich als Anfänger sehr gut zurecht. Allerdings optimierte ich den Umgang damit, indem ich ÜBER der Werkbank plazierte, so konnte ich meine Arme beim Schleifen auflegen u. damit den Schleifwinkel noch standhafter machen:

Bild

Ich hatte keine Klettscheibe, deshalb mit selbstklebenden "Kletten", unterstützt mit Kontaktkleber ("Patex") auf der Scheibe "gebaut". Gleich noch eine zweite aus Sperrholz mit größerem Durchmesser dazu.

Zwischenzeitlich wg. einer Kur zu 3 Wochen Pause gezwungen erfuhr ich allerdings, dass HSS das beste Material für die Eisen ist, das aber vermutlich nur mit Schleifsteinen aus Diamant zu schleifen sei. Zufällig über Ih-Bäh-Kleinanzeigen dabei an 5! Eisen (4 Röhren, ein Spezial-Abstecher) für keine 30 Eus gekommen! Auf der Suche nach Schleifsteinen (unbezahlbar für mich!) stieß ich allerdings auf eine Scheibe aus China, 150/12,7/1mm für 7,99 incl. Versand (der keine 2 Wochen dauerte), den ich dann einfach zusätzlich zum vorhandenen Schleifstein auf einem noch olleren Doppelschleifer montierte:

Bild

Ob eine so dünne Scheibe besonders lange hält ist zwar zu bezweifeln, die bisheringen Schleifversuche waren allerdings hervorragend, selbst meine zerkratzte Armbanduhr konnte ich damit (natürlich mit 2000 bis 12000er Schleifpapier u. Polierpaste nachbehandelt) recyceln. Ich habe mir gleich noch so eine Scheibe bestellt u. heute erhalten, ich werde mir daraus wohl einen "Hand-Schleifstein" zurecht sägen.
Hier noch ein Foto der neuen (links) u. der benutzten (rechts) incl. starker Vergrößerungen:

Bild

Soweit zu den von mir umgesetzten Anregungen von Euch.
Super-toll, weil einfach, fand ich die "Vorrichtung" von Thomas "webwood" mit den 2 Schraubzwingen auf der Vorderzange einer Hobelbank! Deshalb ist mein aktueller Arbeitstitel: Bau einer "Vorderzange einer Hobelbank". Weil ich keine Hobelbank habe, aber noch eine Spindel aus einem "weggeworfenem" Wagenheber.

Wofür ich noch Anregungen brauche:
Wie stelle ich einen symetrischen Anschliff mit gleichem Schneidwinkel für Röhren mit halrunder bis Fingernagel-Schneide her?

Grüße,
Robert

PS: Gespannt warte ich auf (mit schlechtem Gewissen) in China bestellten Reglern/Dimmern für ca. 5 Eus incl. Versand bis 4000W, lt. Beschreibung auch für Motoren, z.B. für Drechselbank u. Doppelschleifer
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Hölzerkarl
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Drechselmesser schärfen ohne Spezial-Schärfmaschine

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Robert,
ist nicht Drechseln allein schon schwer genug?
Und dann müssen noch die Messer geschliffen werden,
ein geeignetes Schleifmittel muss gewählt werden... auch ein Oberflächenmittel... und was nicht noch alles.
Jedoch... wenn man ein Problem erfolgreich gelöst hat und Erfolg sich einstellt, dann fühlen wir Menschen uns gut.
Also wünsche ich dir viele Lösungen und wenig Probleme.
Du bist auf einem guten eigenen Weg.

Freundliche Grüsse aus dem Werratal nach Uslar

Der Karl
Michael Abraham
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Beitrag von Michael Abraham »

Hallo Markus und Karl,
vielen Dank für die Beiträge. Bin gerade dabei mir Schleifeinrichtungen zu gestalten. Mir sind auch diese super teuren Geräte suspekt, ich sehe mit dem Anstieg des Preises nicht die gleich Verbesserung des Preis/Leistungsverhältnisses.

Aber Markus was ist das für eine interessante, breite Holzscheibe am Doppelschleifer und wie ist sie befestigt?

Grüße vom Mittelrhein
Michael
Liebe Grüße von Michi
denn der Schreiner macht alles feiner
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Hölzerkarl
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Drechselmesser schärfen ohne Spezial-Schärfmaschine

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Michael,
danke für deinen Kommentar zu den "scharfen Beiträgen".

Du fragst nach der breiten Scheibe am Doppelschleifer.
Wenn du unseren Markus "schwede" meinst, dann wird er
dir sicher auch selbst antworten, wenn er die Frage liest.

Ansonsten beschreib bitte mal, welches Foto du meinst.

Freundliche Grüsse aus dem Hessenlande

Der Karl
wosch
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Beitrag von wosch »

Hallo Robert
PS: Gespannt warte ich auf (mit schlechtem Gewissen) in China bestellten Reglern/Dimmern für ca. 5 Eus incl. Versand bis 4000W, lt. Beschreibung auch für Motoren, z.B. für Drechselbank u. Doppelschleifer
Für Glühlampen geht's auf jeden Fall.
Für Universalmotoren (Handbohrmaschine u.ä.) geht's bedingt auch.
Für Kondensatormotoren geht's nicht. (Drehmoment geht rapide zurück.)

Gruß
Wolfgang aus Magdeburg
Horowa
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Beitrag von Horowa »

wosch hat geschrieben:
Hallo Robert
...
Für Universalmotoren (Handbohrmaschine u.ä.) geht's bedingt auch.
Für Kondensatormotoren geht's nicht. (Drehmoment geht rapide zurück.)

Gruß
Wolfgang aus Magdeburg
Jau, habe ich inzwischen auch merken müssen. Inzwischen habe ich das Problem meinem Bruder geschildert, er wird mir einen geeigneten Waschmaschinenmotor (u. er, eremitierter Elektroprofessor u. Bastler, weiß was ich brauche) beim nächsten Treffen mitbringen.
Wo bekomme ich jetzt eine 4000W-Glühbirne her :heul

Grüße,
Robert
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Horowa
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Beitrag von Horowa »

Wurzelsepp hat geschrieben:
Bild
Das ist meine Konstruktion.
...
Gruß Josef
:danke:
Dies u. die "Vorversion" von Thomas "Webwood" (beide auf S.1) haben mich zu dieser Konstruktion angeregt:
Bild

Und hier ein Detail:
Bild

Als ersten Test wollte ich aus einer gerade geschliffenen Röhre eine Fingernadel-förmige schleifen (vielleicht zu viel Neues auf einmal). Wie der Versuch oben zeigt, ginge das bei der Einstellung wohl in die andere Richtung.
Was ich mit "Einstellung" meine zeigt das Bild unten. Viele Variable, z.B. l1, l2, Winkel 1 u. 2, wie weit raus mit dem Eisen (e)?
Bild
Verändere ich eine der Variablen verändern sich die anderen Werte auch!
Ich stehe auf dem Schlauch u. finde den Anfang nicht.
Kann mir bitte jemand ungefähre Werte nennen (besonders f. l1/2), mit denen ich anfangen könnte?

Grüße
Robert

PS: Ich kann nicht schweißen, nur löten u. Laubsägen. Deshalb Wasserrohr, Kettenspannerschraube, Schubladenschiene u.a. benutzt
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remus
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Beitrag von remus »

Hallo Robert,
als bekennender Nicht-Bastler würde ich dir aus der Ferne nur einen größeren Abstand L1 und einen größeren Winkel 1 empfehlen
dann spannst du eine Röhre die den gewünschten Winkel hat ein, evl. freihändig anschleifen und dann machst du vor deiner Klemme einen Strich mit dem edding, so findest du die Einstellung immer wieder
ich schleife mit der wolverine-Vorrichtung, das sieht auch nicht viel anders aus
dir und allen fleißigen Mitlesern noch einen guten Rutsch und einen guten Start 2017,
Rolf
"Wer glaubt Frauen zu verstehen, kann auch Holz schweißen"
webwood
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Beitrag von webwood »

Hallo Robert,

vieleicht hilft dir meine Technik. Ich male die Fase der Eisen einfach mit Eddingstift an. So sehe ich am Farbabtrag ob mein Winkel stimmt bzw. kann auch mal ganz bewusst steiler oder flacher einstellen. Bei meinem langsam laufenden Naßstein geht das wunderbar. Dein Stein dürfte sehr viel schneller Material abtragen. da würde ich den Winkel einstellen und erst mal von Hand den Stein drehen.

Guten Rutsch

Thomas
Manchmal genügt ein einziger vertauschter Buchstabe um den Sinn einer Pointe zu urinieren.
Horowa
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Beitrag von Horowa »

Danke für die Ratschläge!
Besonders auch an Helmuth u. Ralph für PNs u. Telefon.
Besonders den Link von Ralph möchte ich hier weitergeben, sehr gutes (amerikanisches) Video + pdf-Abbildung vom " Oneway Wolverine Grinding Jig and Vari-Grind attachment", das ich versuchte nach zu bauen:

http://thompsonlathetools.com/sharpening/

Daraus habe ich ersehen, dass l2 der Halterung dort ca. 19cm lang ist, der Winkel 40°, möglich ist wohl 15 bis 50°.
Das sind schon mal Anfangswerte für erste Versuche.
Auch bildet sich der Winkel 1 bei mir viel weiter vorne, werde wohl die Stütze noch mal neu machen.

Grüße, Robert
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Horowa
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Beitrag von Horowa »

Kurze Rückmeldung, hier die Änderungen:

Bild

Sehr geholfen hat das Bild aus dem oben erwähnten Link, weil ich damit fast 1:1 nachbauen konnte.
In meinem Bild habe ich mal das Ergebnis der ersten Schleifversuche eingeblendet, Schneide ist jetzt leicht rund geformt und vom Originalschliff ca. 30° auf 40° gegangen. Vielleicht noch etwas steiler und runder?
Erster Drechselversuch war jedenfalls sehr ermutigend!!!

Grüße,
Robert
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carypt

Beitrag von carypt »

@ hölzerkarl :
wegen der unbeheizten werkstatt tue ich einfach kühlerfrostschutz in das wasser des schleifsteins , dann mach ich mir erstmal keine sorgen . aber bei mir friert es meist nicht sehr , ca -10°c , dem golfstrom sei dank .
das frostschutzmittel ist aber wasserziehend , verdampft schlecht , sodaß der wasserfleck ewig stehen bleibt . außerdem ist das frostschutzmittel körpergängig und kann dann üble leber- und hirnschäden verursachen , aber erst wochen später -> https://de.wikipedia.org/wiki/Ethylenglycol . also bitte nicht drin baden .

außerdem gefällt mir , wie du die handschuhe trocknest . dabei ist doch wasserdampf leichter als luft , hehe .

@ webwood :
der gummiring mag dir ja helfen , allerdings wird bei gummi ja eine menge reibungshitze erzeugt , und ohne schleifmittel bringt es auch wenig , außer das eisen wird blau .
ich habe eine diamantversetzte gummischeibe von heidtmann , die hat zwar einen guten abrieb aber wird auch einfach nur heiß , frau heidtman sagte mir dann es würde nur in verbindung mit polierwachs zum abziehen verwendet , das geht natürlich , man muß aber doch vorsichtig sein , wegen der breite 2cm ist es aber auch nicht die lösung für hohleisen . ich benutze sie nur aus ungeduld für die fase . die scheibe ist extrem unwuchtig , scheinbar hat man sie falsch aus der erstarrten gummimasse geschnitten .

für den spiegel der hohleisen kann man sich auch eine holzscheibe mit entsprechendem runden rand drehen und etwas polierwachs dran geben , zumindest habe ich davon gelesen , daß es manche so machen . in der hohleisen herstellung nimmt man auch holzscheiben mit rundem rand und klebt schleifkörner daran , so wird der spiegel nach dem schmieden eingeschliffen ( hat herr heidtman mir gesagt , als er mir seine alten ausstellungswerkzeuge erklärte : http://www.carl-heidtmann.de/content/index.php )

zum entgraten kann man auch alte jeans in ringe schneiden und auf eine welle des doppelschleifers stecken und mit polierwachs dran so ziemlich jede form entgraten . aber immer gut festhalten und niemals ! wirklich niemals in die gegenläufige seite geraten , vorsicht beim abrutschen .
ich nehme pro großer stoffscheibe zwei kleine dazwischen damit die polierscheibe nicht zu starr wird . sind die stoffscheiben zu groß , dann fliegt leider das polierwachs davon , deshalb durchmesser ca 10cm bei 3000U/min . schleif und polierwachs -> zb unipol ( nicht weiß )

vorher empfiehlt es sich , wenn man lieber mit dem stein schleift ( wie beim wasserschleifstein ) die arbeitsseite am doppelschleifer zu wechseln . das geht leicht , man muß meist nur den fuß des doppelschleifers auf die rückseite drehen , 2 schrauben ! und braucht an der elektrik gar nichts ändern . dann nimmt man die die schutzbleche der steine einfach vom motorkörper ab (3 schrauben meist) und tauscht sie entsprechend auf die andere seite . das ist easy !
die steine drehen dann gefühlt anders herum , aber man steht nur auf der anderen seite . (man muß den motorfuß dafür nicht drehen , dann wird der schalter eben nicht mit gedreht .) auch bei maschienen mit durchgehendem schalterblech kann man dieses auf der maschine drehen ( güde wasserschleifer ).
die meisten einphasen (lichtstrom) doppelschleifer ( kein starkstrom ) sind kondensatormotoren ( https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor ) und haben für die drehfelderzeugung eine hilfsspule die über den kondensator zeitversetzt erregt wird .

gruß carypt

Bild
webwood
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Beitrag von webwood »

Hallo carypt,

ich glaube nun vergleichtst du Äpfel mit Birnen. Mein Gummiring befindet sich an einer Naßschleifmaschine. Die dreht entsprechend langsam. ein "Blau-werden" der Eisen ist daher schier unmöglich. Dafür dreht die Scheibe definitiv zu langsam. Die Gummischeibe ist auch nur zum Entfernen des Schleifgrates da. Klar geht das mit einer entsprechend geformten Holzscheibe aus z.B Multipex auch. Gummi ist halt effizenter und "radientolleranter" wenn du verstehst was ich meine.
Als Polierwachs nehme ich übrigends "Pariser Rot". Das ist ein extrem feiner Ton den Silber- und Goldschmiede zum polieren verwenden. Ist vieleicht eine Marotte von mir. Als Schreiner mag ich einfach extrem scharfe Werkzeuge auch wenn die brutale Schärfe nach wenigen Minuten nur noch sehr, sehr scharf ist.

Viele Grüße

Thomas
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Beitrag von Helmuth »

Hallo Robert,

ich würde die Flanken der Schneide noch deutlich weiter zurückschleifen. Also rechts / links auf 90 Grad gegenüber der Mittelstellung viel mehr Material wegnehmen.

Wenn man von der Seite auf die Röhre schaut, sollte man eine konvexe Linie der Schneidenoberkante sehen. Zumindest ist das dann der klassische Fingernagelanschliff.

Momentan endet Deine Scheide in 2 Spitzen, welche brutal einhängen können, wenn man mal tiefer ins Material geht = gefährlich.

Ist nur meine persönliche Meinung, wenn Du mit dem Werkzeug, so wie es ist, gut zurechtkommst, ist das natürlich bestens - schließlich arbeitest Du damit, nicht ich.

Beste Grüße + frohes Schaffen,

Helmuth
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Beitrag von oldman »

Hallo Robert,

anfangs hatte mir auch der Kopf geschwirrt. Ich verwende das Wolferine-System, das ja vielleicht als Vorbild zu Deinem gedient hat.
Wie Du sicher gemerkt hast, gibt es verschiedene Einstellmöglichkeiten die zum Ziel führen. Ich habe für mich festgelegt, dass der Wert "e" und der Winkel 1 bzw 2 konstant sind. Auf dieser Basis habe ich mir Winkellehren für die verschiedenen Anschliffe hergestellt. Der Winkel wird letztlich durch Veränderung des Wertes "L1" erreicht.
Siehe:
viewtopic.php?t=34959&highlight=

Das ist damals nicht so richtig wahrgenommen worden. Gelesen haben viele, doch keiner wollte etwas sagen. Muß ja auch nicht. Ich bin jedoch hiermit in der Lage den Winkel jederzeit exakt reproduzierbar herzustellen.

Eine andere Möglichkeit wäre den Wert "L1" als Konstante zu verwenden und den Wert "e" zu verändern. Vielleicht wäre das sogar der einfachere Weg ohne erst noch Winkellehren bauen zu müssen.

Gruß
Achim
Man sollte das Leben nicht so wichtig nehmen, denn es dauert ja nicht sehr lange.
........lasst uns ein Ding drehen
Horowa
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Beitrag von Horowa »

Der neueste Stand bei mir:

Bild

Ich habe mir eine Kugel unten an den Fuß drangebastelt, mit einer entsprechenden Aushöhlung in der Schienenhalterung.
Jetzt kann ich mich mehr auf's Schleifen konzentrieren.
Das Eisen habe ich noch weiter geschliffen, damit es etwas runder wird:

Bild

Grüße,
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AchimS
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Beitrag von AchimS »

Hallo Leute,

der Beitrag ist alt, aber ich wollte eine Sache noch beitragen: ich schleife meine Stemmeisen bisher auf meinem Bandschleifer mit einem hochwertigen Schleifband Korn 320. Da bekomme ich knackscharfe Eisen und durch die ebene Bandfläche auch saubere ebene Schneiden. Wenn's schnell gehen muss, erhalte ich so auch ohne Abziehen super scharfe Werkzeuge.

Meine Drechselwerkzeuge möchte ich auch so schärfen, bin gespannt, wie das wird. Bei Richard Raffan habe ich gelesen, dass freihändiges Schleifen nicht unmöglich ist, also möchte ich es probieren :-)

Herzliche Grüße
Achim
Antworten

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