Geschmiedeter Ausdrehhaken aus Federstahl

Fragen, Hilfe zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselwerkzeugen

Moderator: Forenteam

Antworten
Benutzeravatar
loni
Beiträge: 237
Registriert: 15.12.2016 - 14:05:05
Name: Marlon
PLZ: 12435
Ort: Berlin

Geschmiedeter Ausdrehhaken aus Federstahl

Beitrag von loni »

Hallo,
ich wollte mal meinen selbstgeschmiedeten Ausdrehhaken vorstellen. Ich habe so eine alte Autofeder gerade gebogen und dann ausgeschmiedet.
Eine Hirnholzschale ist damit auch schon entstanden, leider ist sie in den Untiefen meines kreativitätsstiftenden Chaosses verschwunden.
Ein Heft habe ich leider noch nicht. Aber seht selbst:

Bild

Bild

Bild

Bild

Ich weiß, nicht die schönsten Fotos, da hab ich wohl noch Aufholbedarf.
Sobald ich die Schale finde, liefere ich Bilder nach.

Viele Grüße
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 468
Registriert: 21.05.2016 - 17:22:56
Name: --
Ort: Saalfeld
Kontaktdaten:

Beitrag von Helmuth »

Hallo Loni,

das schaut gut aus, damit wirst Du viel Freude haben.

Falls Du einen Vergleich hast, würde mich mal die Standzeit der Schneide im Vergleich zu einem Wiedemann oder Martel interessieren.

Möglicherweise macht es Sinn, die Spitze noch etwas zu härten? Und falls sie dabei zu spröde wird und irgendwann doch mal abbricht, legst Du ihn einfach wieder ins Feuer und schmiedest eine neue Schneide.

Infos zu den Temperaturen hier: https://www.messerforum.net/showthread. ... Federstahl

Beste Grüße,

Helmuth

P.S. Den Anschliff kann man noch verbessern, dann gehen damit extrem glatte Oberflächen... ;-)
Benutzeravatar
loni
Beiträge: 237
Registriert: 15.12.2016 - 14:05:05
Name: Marlon
PLZ: 12435
Ort: Berlin

Beitrag von loni »

Hallo Helmuth,
Gehärtet hatte ich den Haken, da ich schnell fertig werden müsste eher so nnach Bauchgefühl. Ich hatte keine Zeit mehr zum recherchieren. Angelassen habe ich dann nach Vorgabe von diesem Video: https://m.youtube.com/watch?v=qodsXio8rm4.
Dank chronischer Abwesenheit von Moneten, findet sich in meinem Repertoire leider kein vergleichsobjekt. Ich dachte ich Versuchs jetzt erstmal mit dem und bei Bedarf hol ich mir dann irgendwann noch mal einen aus vernünftigem Material.
Bei halbtrockener Esche habe ich schon des Öfteren mit der Diamantfeile nachgeschliffen. Mit dem Schnittbild war ich, fürs „erste mal geschmiedet und angeschliffen ohne wirklich Ahnung von der Materie zu haben“, schon zufrieden, aber ich denke da ist noch viel Raum nach oben. Ich hatte die Schide mit einem schleifkegel für die Bohrmaschine in Form gebracht. Mit der konischen Diamantfeile habe ich dann nachgeschliffen. Hast du sonst Tipps diesbezüglich? Was kann ich besser machen?

Grüße Loni
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 468
Registriert: 21.05.2016 - 17:22:56
Name: --
Ort: Saalfeld
Kontaktdaten:

Beitrag von Helmuth »

So ein Federstahl ist durchaus ein vernünftiges Material, welches man sauscharf anschleifen kann.
Ich hatte die Schide mit einem schleifkegel für die Bohrmaschine in Form gebracht.
Das ist gut so.
Mit der konischen Diamantfeile habe ich dann nachgeschliffen.
Diese Schleifspuren kann ich auf den Bildern nicht erkennen.
Hast du sonst Tipps diesbezüglich?
Von außen mit einer flachen Diamantfeile, von innen mit einer runden Diamantfeile, das passt.
Was kann ich besser machen?


Wenn die Schneide wirklich scharf ist, reflektiert die Schnittkante kein Licht mehr. Hier habe ich das Problem mal eingekreist:

Bild

Innen- u. Außenseite der Schneide müssen sich in einem spitzen Winkel treffen. Bei Dir ist da eine Verrundung zu erkennen (reflektiert das Licht) - das geht schärfer. Ich würde es mit der runden Diamantfeile von innen machen - das geht am schnellsten. Wenn die Verrundung beseitigt ist, ist der Winkel spitz und die Schneidkante reflektiert in keinem Winkel mehr Licht.

Liebe Grüße,

Helmuth
Benutzeravatar
robs#97
Beiträge: 950
Registriert: 24.02.2016 - 11:04:46
Ort: Schliersee

Beitrag von robs#97 »

@ Helmuth,

Wieder mal ne Frage zum Stahl. Wären die Stangen von Stoßdämpfern dazu auch geeignet ??
Die sind denke ich verchromt, aber ganz schön "hart/spröde".

Gruß Robert

PS: Davon hätte ich einige hier liegen.
Benutzeravatar
da_Joe
Beiträge: 978
Registriert: 17.10.2014 - 13:20:40
Name: Joachim Beck
PLZ: 87488
Ort: Betzigau

Beitrag von da_Joe »

Hallo loni,
Hallo Helmuth,

ich hätte da eine Kleinigkeit anzufügen, für die ich selber mal eine Weile gebraucht habe, bis ich sie kapiert hatte:
Die Reflexion, die Helmuth sehr anschaulich beschreibt, wird von vielen Leuten auch als "Silberlinie" bezeichnet. Beim Abrichten von Werkzeugen ergeben sich da dann Beschreibungen wie "Schleifen bis die Silberlinie verschwindet".

Eine Suche im Netz nach "Silberlinie schärfen" oder "Silberlinie schleifen" hilft. Eigentlich ganz einfach, wenn man das Wort zuordnen kann.

Ich glaube, dass so ein "Abrichten entlang der Silberline" einem geschmiedeten Ausdrehhaken evtl. auch gut tun würde. Ich hab so schon eine Röhre mit der ich nicht zurecht kam wieder "fein" gemacht.

Sobald ich Zeit dazu finde, steht bei mir auch so ein Projekt an.

Glückwunsch an loni, sowas macht ja auch viel Freude, oder?

Grüsse
Joe
UriStefan
Beiträge: 265
Registriert: 09.01.2017 - 18:22:17
Ort: Wasbüttel

Beitrag von UriStefan »

robs#97 hat geschrieben:
@ Helmuth,

Wieder mal ne Frage zum Stahl. Wären die Stangen von Stoßdämpfern dazu auch geeignet ??
Die sind denke ich verchromt, aber ganz schön "hart/spröde".

Gruß Robert

PS: Davon hätte ich einige hier liegen.
Vermutlich nicht, die sind sicher eingesetzt (Einsatzgehärtet) und innen weich. Ob man die durchhärten kann ist fraglich. Federn müssen durchgehärtet sein, daher nimmt man die ja gerne her.
Man kann auch relativ günstig Silberstahlstangen in der Bucht bestellen, habe auch einen Verkäufer in den Kleinanzeigen gefunden, von dem ich sowas kaufen konnte. Dann muß man sich nicht mühsam eine Feder gerade schmieden.

Gruß

Stefan
Antworten

Zurück zu „Drechselwerkzeuge allgemein“