Lagerung einer Kreher/VEB Olbernhau HDB optimieren

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Thomas B.
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Lagerung einer Kreher/VEB Olbernhau HDB optimieren

Beitrag von Thomas B. »

Hallo Drechselfreunde,

ich überlege, die Lagerung meiner VEB Olbernhau HDB zu optimieren.
Standarmäßig eingebaut sind "nur" 2 normale Rillenkugellager - vorne ein 6208 als Festlager, hinten ein 6307 als Loslager.

Ich spiele jetzt mit dem Gedanken, vorne ein zweireihiges Schrägkugellager 3208 und hinten ein
zweireihiges Schrägkugellager 3307 zu verbauen. Wobei ich mir nicht sicher bin - einreihige Schrägkugellager müssen ja vorgespannt werden - gilt das auch für zweireihige oder ist hier keinerlei
Spiel zwischen Innen- und Außenring und funktioniert dadurch wie ein normales RiKuLa?
Alternativ wäre natürlich auch die Möglichkeit, zweireihige Rillenkugellager zu nehmen.

Was meinen die Lagerspezialisten? Andere Vorschläge einer Alternativlagerung?

Gruß
Thomas
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Ich bin zwar nicht ein wirklicher Lagerspezialist, möchte aber trotzdem mal fragen: welches Problem (mit den heutigen Lagerung) soll gelöst werden? Das wäre vielliecht von Interesse für eine Lösungsrichtung.
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Thomas B.
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Beitrag von Thomas B. »

Hallo Jurriaan,

... ernste Probleme mit der aktuellen Lagerung beim normalen Drechseln gibt es nicht.
Ich habe mir aber einen alten Kreuzsupport auf die Drechselbank gebaut, um auch mal
Material wie Stahl oder Alu abdrehen zu können - hier hatte ich schon Probleme mit
Vibrationen. Ich meine auch Vibrationen zu spüren, beim Arbeiten mit Spindeladapter und größeren
Überhang bzw. größeren Brocken - die Vibrationen erschweren beim finalen Schnitt eine saubere
Oberfläche zu bekommen.

Gruß
Thomas
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hallo Thomas,

ich weiß nicht, wie der Spindelstock der Kreher im Detail aussieht, aber wenn die Lagerung verbessert werden soll, wäre vielleicht ein Umbau auf Kegelrollenlager eine Überlegung wert.

Ja, die sind lauter als Kugellager. Aber man kann sie nachstellen und ggf. die axiale Vorspannung erhöhen, wenn etwas schwingt. Alu sollte kein Problem sein, aber ob das dann zum Stahl abdrehen reicht, hängt wohl eher an der Steifigkeit der Maschine und der gewählten Zustellung.

Die Kreher sind schöne Drechselbänke - für Metallbearbeitung sind sie nach meinem Wissensstand nicht ausgelegt. Ggf. wäre eine alte Metalldrehe die einfachere und kostengünstigere Lösung, als ein Umbau. Ob Vibrationen beim finalen Schnitt von Holz wirklich von Defiziten der Lagerung verursacht werden, oder nicht vielmehr vom Holz selbst, vom Zapfen, vom Futter bzw. der Aufspannung, vom Adapter, vom Maschinengewicht usw., wäre noch zu klären.

Frag mal Spezis, wie z.B. Jockel, FlemmingG, Drehspan, Manfred Kellerhals - die können Dir diesbezüglich verbindliche Antworten geben, weil sie auf dem Gebiet jahrelange Erfahrung haben.

Beste Grüße,

Helmuth
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chrilu
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Beitrag von chrilu »

Servus

Jetzt mal eine saublöde Frage.
Warum fragst du nicht bei Kreher, direkt nach ob es für deine Maschine Alternative Lager gibt?
Ich habe Hr. Kreher als sehr kompetenten und höflichen Menschen kennen gelernt.

Als Maschinenbauer vermute ich aber das der Platz im Lagersitz nicht ausreichen wird um ein Zweireihiges Lager statt einem einreihigen einzubauen.

Und noch etwas: eine Drechselbank ist keine Metalldrehmaschine. Die Lager sind da nur ein kleines Detail im Gesamtaufbau.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Thomas B.
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Beitrag von Thomas B. »

Hallo zusammen,

Danke für eure Antworten und Beiträge.

Ein Umbau auf Kegelrollenlager war auch mein erster Gedanke, ist aber mit dem Spindelstock nicht
realisierbar.
Dass der Einbau von zweireihigen Lagern Anpassungen an Spindewelle und Spindelstock nach sich zieht, ist mir bewusst.
Mir ging es hauptsächlich um die Frage, ob 2-reihige Schrägkugellager ohne Vorspannung eingebaut werden können, ohne das nachher die Welle axiales Spiel hat. Wenn ich ein einreihiges Schrägkugellager einbaue, muß das ja definitv verspannt werden.

Gruß
Thomas
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Thomas ,
ich würde auch erst einmal bei Fa. Kreher nachfragen , da sitzt die Kompetenz .
Wegen der Vibrationen beim Drehen von Metall : Setze doch einmal eine Meßuhr an die Spindel und "zerre" mal radial ordentlich . Bei den ( vorgespannten ! ) G 25 und bei meiner neuen FU - Kreher ( auch ein vorgespanntes Schrägkugellagerpaar ) bewegt sich da nix bzw. es "biegt" sich im tausenstel - Bereich , wenn es im hunderstel - Bereich "klackert" hast du ein Problem ....
Ich hatte mal 2 Jahre lang eine alte VEB - Kreher ( ich habe sie dann gegen die neue mit FU getauscht ) und hatte bei der alten Kreher keine Probleme beim fliegend drehen , sie war genau so stabil wie die Geiger G 25 ( und lief auch bei 3000 upm. noch sehr ruhig ) . Die neue Kreher tendiert durch die etwas Stabilität nehmende Hohlspindel bei Längen über 25 cm (!) im Einschlag/Spannzangenfutter etwas mehr zum Vibrieren , der Unterschied ist aber minimal .
Grüße
Andreas
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Thomas B.
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Beitrag von Thomas B. »

Hallo zusammen,

Andreas,
Danke für den Tipp und deine Erfahrungen mit der Kreher - werde es mal testen und wohl
vorerst bei der bestehenden Lagerung belassen.

Falls irgendwann ein Teil schlapp macht und die Welle eh ausgebaut werden muß, werde ich das Thema
nochmal aufgreifen und mir dazu Rat von Hr. Kreher holen.

Gruß
Thomas
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Thomas B. hat geschrieben:
.
Mir ging es hauptsächlich um die Frage, ob 2-reihige Schrägkugellager ohne Vorspannung eingebaut werden können, ohne das nachher die Welle axiales Spiel hat. Wenn ich ein einreihiges Schrägkugellager einbaue, muß das ja definitv verspannt werden.
Das kann ich beantworden: diese doppelreihige Schrägkugellager sind intern verspannt und nehmen ohne weitere Spannung Radial- und Axialkräfte auf.
Zweireihige Schrägkugellager nehmen hohe radiale und beidseitig axiale Belastungen auf. Sie eignen sich besonders für Lagerungen, bei denen eine starre axiale Führung gefordert ist. Die axiale Belastbarkeit hängt vom Druckwinkel ab; das heißt,je größer der Winkel ist (␣ = 30°), desto höher kann das Lager axial belastet werden.
Laut Schaeffler.

Ich habe damals meine Welle vorne mit ein am Welle und am Gehäuse fixiertes doppelreihiges Schrägkugellager gemacht, und hinten ein Loslager.
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