Epoxid entlüften? - Problemlösung gesucht

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xeroxa
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Epoxid entlüften? - Problemlösung gesucht

Beitrag von xeroxa »

hallo zusammen, kann mir jemand sagen wie lange mann epoxid entlüften muss? nach 5 min entlüften blubberts immer noch :smash:


mfg roger


*edit by Raupenzwerg
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lowolds98
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Beitrag von lowolds98 »

Hi,

so lange bis es nicht mehr "blubbert" ;-)

Gruß
Andreas
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xeroxa
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Beitrag von xeroxa »

40 min verarbeitungszeit, dann hab ich ja harten blubber :?oh sollte es echt ganz glatt sein? sprich nimmer bewegen?
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lowolds98
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Beitrag von lowolds98 »

Roger,
versteh mich nicht falsch, aber deine eingangs gestellte Frage ist ungefähr so:"Ich will mir ein neues Auto kaufen. Welches soll ich nehmen?"

Soll heißen, es gibt unzählige Möglichkeiten (warum es blubbert...)

Wenn du 40min. Topfzeit hast und andererseits schreibst "nach 5min blubberts noch" sehe ich da schonmal eine Diskrepanz. Also ca. 30min. Entlüftungszeit sollte dann ja schon drin sein. Zum eingiessen wirst du ja kaum 35min benötigen und wenn doch, solltest du deutlich zügiger arbeiten (oder ein deutlich länger offenes Harzsystem verwenden).

Weiterhin ist die Frage was du eingiessen willst? Wenn es z.B. Holz ist kann es auch sein das selbiges nicht richtig knochentrocken ist. Hat es noch (zuviel) Feuchtigkeit blubberts ewig, das hört auch nach 48std. Vakuum ziehen nicht auf ;-)

Es kann z.B. auch sein, das dein Harz von sich aus blubbert, weil die exothermische Reaktion zu heftig ist. Sprich zuviel Harz auf einmal verarbeitet und/oder eine zu hohe Schichtdicke (siehe dazu Datenblatt deines Harzes)

Weitere Möglichkeiten: stark hinterschnittene oder stark poröse Materialien, zu schwache Vakuumpumpe oder, oder, oder...
Ne Ferndiagnose ist generell so eine Sache, aber ohne weitere Details nahezu unmöglich. (meine Kristallkugel ist grad zur Reparatur :mrgreen: )

Gruß
Andreas
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xeroxa
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Beitrag von xeroxa »

bin dabei tannenzapfen einzugiessen, und die liegen im harz drinn ev is das das problem, ich werd ma weiter experementieren :smash:
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lowolds98
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Beitrag von lowolds98 »

Die Zapfen an sich können nicht das Problem sein, davon habe ich (und viele, viele andere Leute) schon unzählige eingegossen... ;-)
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xeroxa
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Beitrag von xeroxa »

denkste ich soll mal 30 min durchblubbern und schauen ob es aufhört?
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lowolds98
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Beitrag von lowolds98 »

Wie gesagt, wenn du keine Lufteinschlüsse im Rohling haben willst, muss die Luft nunmal raus. Und das ist sie erst wenns nicht mehr blubbert - ganz einfach :-)
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xeroxa
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Beitrag von xeroxa »

leider blubberts nach 30 min immer noch, nimmer ganz bis oben hin aber noch ca 30% wenn ich druck ablasse sieht mann fast nichts. komisch

Bild

Bild
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wolfgangsiegel
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Beitrag von wolfgangsiegel »

verstehe ich nicht.

Entlüften?

Was passiert dabei?

Das Harz reagiert auf den Härter und eingerührte Luft entweicht, soweit sie kann.
Wie wird da entlüftet?
Ist da ein Vakuum-Behälter in Aktion?



Mein Gießharz-Erlebnis vor vielen Jahren:

Einen Guss (eine Form, ohne eingegossene Teile) mit mehreren Kilo Harz hatte ich - das habe ich erst im Nahhinein bemerkt - mit 10 Mal zuviel Härter angemischt (das war ein Kommafehler).

Die Form erhitzte sich so stark, dass ich Sorge hatte, sie würde Feuer fangen.
Ich rannte rum und suchte nach einem Gefäß, wo ich das Ding in Wasser versenken konnte, um die Form (GFK) zu retten.
Ein Mülleimer wurde ausgeleert, mit Wasser gefüllt und die Form darin versenkt.


Ich hatte Erfahrung mit vielen deutlich kleineren Formen, die in ihrer Oberfläche nie zufriedenstellend waren, sondern immer starke Nacharbeiten brauchten.

Der Brocken aus dem Mülleimer war mein "bester Guss ever".
In der Oberfläche prima glatt und ohne Risse oder sowas.

Das erzähle ich, weil mein Resümee aus der Erfahrung war, dass solche Gießharze "Überraschungen bergen".

Also kein "Guter Rat" oder sonstwie brauchbarer Tipp, aber eine - mich - beeindruckende Erfahrung.

:-C
... möge es Glück bringen ...
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xeroxa
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Beitrag von xeroxa »

verwendetes harz is e 45, kann es sein das das harz nix is?
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Roger,

auf dem letzten Bild sieht man die (oder EINE) mögliche Erklärung:

Zapfen enthalten Wasser
:pfeil: Siedetemperatur sinkt bei Unterdruck
:pfeil: Wasser siedet
:pfeil: Dampf
:pfeil: Blubberblasen....

Wie Andreas schon schrieb: Da kannste lange warten, bis das aufhört.
xeroxa hat geschrieben:
..wenn ich druck ablasse....
Du meinst sicher: "Wenn ich wieder Druck drauf gebe"

Ja, dann hörts natürlich auf zu blubbern, weil die Siedetemperatur von Wasser wieder steigt.

Hölzerne Grüße
Peter :-)
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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xeroxa
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Beitrag von xeroxa »

danke, ev vorher die zapfen trocknen? x stunden in die sonne oder ofen? oder bringt das nichts da das harz in den zapfen feucht bleibt?
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo,

Ich kenne mich zwar mit Epoxid nicht aus, aber kann es sein, das einfach zu viel Härter verwendet wurde?
Mir ist das mal bei Acrylharz passiert und das hat nicht nur geblubbert, sondern es hat schon fast gekocht.
Aber ich lasse mich gerne eines besseren beleeren.

Gruß,
Tüftler
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Beitrag von Maintor »

Hallo zusammen,
Holzpeter hat schon die richtige Erklärung gegeben.
Nicht weniger als 500 mbar abpumpen.
Gruß Ludwig
Katrin87
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Re: Epoxid entlüften? - Problemlösung gesucht

Beitrag von Katrin87 »

Hallo Zusammen,
Ich hab beruflich viel mit epoxy zu tun.
Bei der industriellen Verarbeitung werden die Bauteile häufig vorgetrocknet was wesentlich zu weniger Lufteinschlüssen beiträgt. In der Industrie trocknet man zum Beispiel 1 Stunde bei 80 Grad vor. Ob das bei Holz auch so machbar ist kann ich nicht sagen. Wenn du dann das Epoxy ins warme Bauteil gießt ist die Fliesfähigkeit auch besser, da die Wärme die Viskosität senkt. Allerdings verkürzt sich bei warmem Material die Topfzeit. Als Faustregel: pro 10 Grad Temperatur halbe Topfzeit. Also nicht rum Trödeln. Oberflächliche Blasen bekommt man teils durch aushärten im Ofen weg.
Das schäumen kommt durch Feuchtigkeit + Vakuum.
In der Industrie wird meist A und B separat aufbereitet und dann unter Vakuum ins Bauteil vergossen. A und B wird in einem Mischrohr mit x wendeln vermischt. Da das System nahezu luftdicht arbeitet und die Materialien bereits vorher blasenfrei sind Tauchen wesentlich weniger Probleme mit Luft auf. Ich stell mir das in der heimischen Werkstatt schwierig vor. Du rührst ja immer Luft mit ein wenn du die Vermischung gewährleisten willst.
Was du evtl versuchen könntest: A und B vor dem vermischen entlüften und dann vorsichtig verrühren und nochmal entlüften. Und dann nach dem vergießen nochmal kurz unter Vakuum und im Ofen aushärten. Musst nur mal gucken ob im Datenblatt irgendwas von Temperaturverträglickeit steht. Kenn halt nur den Industriekram.
Hab mal eine Aluschale exotherm verschwinden lassen :-)
LG Katrin
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SteffenM
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Re:

Beitrag von SteffenM »

xeroxa hat geschrieben: 01.08.2018 - 22:35:28
leider blubberts nach 30 min immer noch, nimmer ganz bis oben hin aber noch ca 30% wenn ich druck ablasse sieht mann fast nichts. komisch
Guten Abend Roger!

Neben der von Peter schon beschriebenen Absenkung des Siedepunktes ist auch die Größe deiner Gasblasen vom Druck abhängig. Es kann durchaus sein, dass eine im Fast-Vakuum gut sichtbare Blase bei Normaldruck auf eine unsichtbare Größe zusammengedrückt wird.

Und zum Trocknen der Zapfen würde ich dir die Mikrowelle empfehlen - am besten bei stark reduzierter Leistung und/oder mit regelmäßigen Abkühlpausen.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Steffen
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