Pappelholz mit schönem Kern

Allgemeine Themen rund ums Holz

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fidelis
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Pappelholz mit schönem Kern

Beitrag von fidelis »

Ich habe heute diesen Haufen Pappelholz entdeckt. Die größten haben wohl einen Durchmesser von 100cm und einen tollen Kern.
Ich habe ehrlich gesagt noch nie mit Pappel gearbeitet und kenne die auch nicht mit solch einem Kern. Ich weiß lediglich, dass sie sehr fasrig und beschissen zum Spalten ist und sehr wenig wert ist.
Was würdet ihr von dem Holz zum Drechseln halten und was dürfte das kosten?

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Liebe Grüße
Fid
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Die Farbe verschwindet leider wenn das Holz trocknet, kann ich dir aus eigene Erfahrung sagen :heul :heul
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Der Biesdorfer
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Beitrag von Der Biesdorfer »

Probiere es mal aus,

liebliche Gerüche erwarten dich jedenfalls nicht.
Das mit dem ausbleichen habe ich auch schon mal festgestellt.

Gruß
Der Biesdorfer
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bei Säufern lernt man saufen,
bei Lahmen lernt man hinken,
bei Trinkern lernt man trinken und
das Drechseln beim Durchgedrehten.
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ManfredO
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Beitrag von ManfredO »

Hallo Fid,

der Kern bei der Pappel ist ein sogenannter "Nasskern" und wird tatsächlich nach dem Trocken recht hell und unspektakulär.
Dennoch wird Pappel gerne unterschätzt - weil es auch in Brennholzkreisen sehr verrufen ist (niedriges Gewicht, daher braucht man viel Holz für die Wärme und man muss oft nachlegen).
Ich kenne aber sehr schöne Drechselarbeiten aus Pappel.

Zum Preis: Es ist tatsächlich ein "Niedrigpreis-Holz". Mehr als Brennholzpreis würde ich nie investieren (ist schließlich in riesigen Mengen verfügbar) => also höchstens 50 Euro pro Tonne...
und selbst das ist schon viel, weil bei den meisten Abnehmern die Transportmöglichkeiten für so große Stämme ja eher eingeschränkt sind.

... ist aber nur meine persönliche Meinung...

Viele Grüße aus Karlsruhe
ManfredO
Am Ende wird alles gut... wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.
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Faulenzer
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Beitrag von Faulenzer »

Ja
Gruss Frank

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MAXLUZI
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Beitrag von MAXLUZI »

Hey Fid,
Pappel ist top Holz für Lampen.
Gestockt auch für Schalen schön, aber sehr weich.
Stinkt aber :re:
Zahlen würd ich generell nix dafür, fliegt oft genug um...

Grüße
Max
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loni
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Beitrag von loni »

Hallo,
In einer Facebookgruppe gibt es jemand, der das Holz gerne als Massivholztischplatten nimmt, aufgrund des niedrigen Gewichts.
Und Drechseln lässt sich doch sowieso so gut wie jedes Holz :D

Viele Grüße

Loni
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MAXLUZI
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Beitrag von MAXLUZI »

hey loni,
der tip klingt tatsächlich nach facebookgruppe :smash:
liebe nicht schreiner und tischler, tuts nicht....
außer ihr wollt einen besonders weichen tisch, der in kurzer zeit möglichst viele dellen, kratzer und macken aufweisen kann...

grüße
max
Zwack
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Beitrag von Zwack »

na vielleicht versiegeln sie die Platte mit einer dicken Schicht Epoxidharz...
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Bernd Schröder
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Beitrag von Bernd Schröder »

Hi!
Die Pappel ist ein schwieriges Holz.
Sehr faserig und schlecht zu bearbeiten.
Mit scharfem Werkzeug geht es aber...
Optisch nicht unbedingt der Burner, außer es ist stockig oder
Maserholz.

Das langfaserige homogene Holz ist aber auch gut, wenn man lange dünne Dinge
drechseln will. >> Zauberstäbe, Haarstäbe...
Da bricht nichts.
Ich verwende Pappel gern zum Posenbau (Angelzubehör)
>> Leicht und bruchsicher
Ideal für das Meeresfischen mit der Pose auf Makrele
oder für kleine Kinder, die sonst täglich drei Posen am Teich verschleißen.

Also, jedes Holz hat eine Bestimmung!
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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Oberförster
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Beitrag von Oberförster »

Hallo fidelis,

bist du sicher, dass du hier Pappelholz gefunden hast? Für mich sehen die Stämme auf den Fotos eher nach Schwarznuss aus, das wäre dann natürlich eine andere Preisklasse.
Bei Pappel sind die Maserknollen interessant, und wenn das Holz nicht ganz frisch ist, ist es auch ohne größere Probleme zu bearbeiten.

Übrigens, ich habe einen Couchtisch aus einer Maserknolle, hab leider kein Foto zur Verfügung weil ich erst am Wochenende wieder nach Hause komme.
Die Platte ist geölt mit ??? und bei normaler Wohnzimmerbeanspruchung durchaus nicht schadenanfällig.

Gruß
Hannes
Dummköpfe halten ihr Brett vor dem Kopf für ihr Aushängeschild.
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Ich bin sicher, das ist Pappel.
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Oglinchen
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Beitrag von Oglinchen »

Bernd Schröder hat geschrieben:
Das langfaserige homogene Holz ist aber auch gut, wenn man lange dünne Dinge
drechseln will. >> Zauberstäbe, Haarstäbe...
Ich kenn da nen Fadendrechsler :mrgreen:

Gruss Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
Holzhof
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Beitrag von Holzhof »

Passend zum Thema:
Pappel läst sich ganz gut drechseln, unspektakuläres Holzbild aber in großen Dimensionen verfügbar und gut zu trocknen.

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Gruß Holzhof
fidelis
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Beitrag von fidelis »

Danke euch für die vielen Tipps!
In Facebook wurde auch gesagt, dass der Kern sehr nach hellt.
Dann ist es eher uninteressant.
Sollte jemand trotzdem Interesse daran haben.
Das Holz liegt in der Nähe von Dachau.
Liebe Grüße
Fid
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UriStefan
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Beitrag von UriStefan »

Hab mich auch zu Pappel verleiten lassen und mußte leider feststellen, daß es sehr rißfreudig ist, gerade der dunkle Kern reißt gerne. 2/8 der Schalenrohlinge konnte ich verwenden. alles andere zur thermischen Verwertung, da lohnt auch kein Harz, weil der Kontrast schon beim Trocknen im Dunkeln stark nachgelassen hat und die spektakuläre Färbung nach dem nassen Vordrechseln stark verblasst ist. Dazu kommt noch eine extreme Werfung (vermutlich weil es besonders viel Wasser enthält).
Das waren meine beschränkten Erfahrungen, ich war schon etwas enttäuscht. Kann natürlich bei einem anderen Stamm wieder anders aussehen, probieren würde ich es auch nochmal, aber nicht größere Mengen einlagern.

Gruß

Stefan
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BLL
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Beitrag von BLL »

Hallo,

hier nun auch mein Senf zum Thema.
Pappelholz nass ist besch........... zu drechseln. Werkzeuge stumpfen sehr schnell ab, saubere Oberfläche fast unmöglich, Fasern werden nicht ausgerissen sondern stehen leicht über wenn die Eisen nicht optimal scharf sind. Ausserdem stinkt es heftig nach Stall.
Aber zum Vordrehen reichts.

Trocken deutlich besser zu verarbeiten, Werkzeuge stumpfen aber immer noch stark ab.

Stammholz ist langweilig, kann durch Stockung gewinnen.

Aber die Astabgänge und Zwiesel haben es in sich:

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bei Bild 2 stimmt leider die Farbe nicht aber die opalisierende Riegelung? kann man gut erkennen.
Grüße
Bruno
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Wenn einer, der mit Mühe kaum
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torte26
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Beitrag von torte26 »

Hallo,

und selbst aus Pappel ohne Farbkern lässt sich was machen......

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Ich gebe zu, das ausfräsen war eine Notlösung, weil er am Rand eingerissen war.
Endbehandlung ist noch nicht abgeschlossen. Und der Teller hat das Öl aufgesaugt wie ein Schwamm. Das hatte ich vorher noch bei keinem Holz.

Und ja, auch ich muss bestätigen, dass es sich nicht schön drechseln lässt. Sehr langfasrig.

Gruß Dorit
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