Wie Risse im Werkstück vermeiden?

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Mady2017
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Wie Risse im Werkstück vermeiden?

Beitrag von Mady2017 »

Hallo miteinander

Ich drechsle etwas über ein Jahr, mal mehr mal weniger.
Mein Problem ist, dass die Werkstücke oftmals Risse bekommen, egal ob Lampenständer oder auch einige Schalen.
Ich habe bereits gelesen dass man beim Schleifen mit der Drehzahl runter gehen soll und den Druck auf das Werkstück reduzieren sollte.

Das habe ich bereits mehrfach so gemacht, ohne Erfolg.
Könnt Ihr mir ein paar Tipps geben wie ich diese Risse vermeiden kann?
Anfangs dachte ich, es liegt am zum Teil nicht abgelagerten Holz, dann habe ich das Video vom Nassholzdrechseln von Herrn Adomat gesehen.
Bei mir gibts Risse sowohl im ganz frischen als auch im trockenen Holz.


Zur zweiten Frage:

Ich habe letztes Jahr einige Bäume gefällt, unter anderem Eiche und Tuja.
Mir ist bewusst, das es bessere Holzarten fürs drechseln gibt, aber ich habe keine Wahl, möchte auch nicht extra etwas kaufen.

Wie kann ich den frisch gefälltes Holz am besten fürs Drechseln vorbereiten? Also Ablagern? Den Stumpf mit Folie einwickeln? Rinde schon mal abdrechseln?


Danke schon einmal,
Mady
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Lutz
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Re: Wie Risse im Werkstück vermeiden?

Beitrag von Lutz »

Hallo Mady,

vor Rissen ist man nie gefeit, aber man kann versuchen, das Risiko zu minimieren.
Wenn ich frisches Holz (hauptsächlich im Winter) fälle, teile ich die Stämme , wenigsten zur Hälfte bzw. in Größen, die ich mir so zum Drechseln vorstelle.
Nach 1 Woche Abtrocknung streiche ich dann die Schnittstellen mit Anchorseal ein ( https://drechslershop.de/oberflaechenbe ... rseal.html ) und lasse sie wenigstens ein Jahr lang regen- und sonnengeschützt liegen. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Aber auch dann passiert es, das noch das ein oder andere Stück reisst. Ist eben auch dann noch nicht 100 %-ig trocken.
Viele Grüße
Lutz
remus
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Re: Wie Risse im Werkstück vermeiden?

Beitrag von remus »

Hallo Mady,
Thuja eignet sich recht gut zum Drechseln, besonders auch für Hirnholzarbeiten
für den Anfang frisch z.B. mit Ringeisen
Gruß Rolf
"Wer glaubt Frauen zu verstehen, kann auch Holz schweißen"
Mady2017
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Re: Wie Risse im Werkstück vermeiden?

Beitrag von Mady2017 »

Noch eine weitere Frage anbei:

Habe mich gefragt was der genau Unterschied zwischen Holröhre -Formröhre und Schrubröhre (oder Schalenröhre) ist?
Ich arbeite mit diesem Set: https://www.amazon.de/gp/product/B000VD ... UTF8&psc=1
cironwood
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Re: Wie Risse im Werkstück vermeiden?

Beitrag von cironwood »

Hallo Mady,

der Begriff Hohlröhre ist mir nicht geläufig, alle Drehröhren sind ja im Prinzip hohl, da mehr oder weniger aus einem halben Rohr bestehend. Schruppröhre und Formröhre finden beim Langholzdrechseln Verwendung, wobei die Schruppröhre klassicherweise Ecken aufweist und zum groben Runddrechseln von (Längsholz)kanteln benutzt wird, die Formröhre wird, wie der Name schon sagt, zum Formen von Hohlkehlen, Stäben, Kugeln usw.benutzt, wobei man die Ecken weit zurückschleift( Fingernagelanschliff). Die Schalenröhre ist vom Profil her ähnlich wie eine Formröhre, nur etwas kräftiger und länger ausgeführt und wird hauptsächlich beim Drehen von Querholzschalen eingesetzt.

Eichenholz finde ich übrigens gut zum Drechseln geeignet, zumindest wenn es noch recht frisch ist. Lange abgelagerte Eiche kann alledings sehr hart werden, dann ist man mehr am Eisen schärfen, als am Drechseln.

Im übrigen kann ich dir nur empfehlen, in ein paar vernünftige Drechseleisen zu investieren, der Satz aus dem link von dir ist nicht sehr überzeugend, HSS Stahl sollte es heutzutage schon sein.

Grüße, Claus
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