Eindrücke nach Drechselkurs

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williju
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Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von williju »

Hallo zusammen

Ich hatte gestern meinen Drechselkurs nachdem mir hier im Forum empfohlen wurde erst einen Kurs zu machen
bevor ich mir eine Drechslebank kaufe.

Der Kurs hat sehr viel Spaß gemacht und ich habe unglaublich viel über Holz, Drechselmschinen inkls. Zubehör gelernt.

Den Kurs machte ich bei https://hirnholzmiller.wixsite.com/hirn ... chselkurse in Attenham südlich von München.

Nach dem Theoretischen Teil durften wir dann Drechslen.

Es wurde z.B. auf jedes einzelne Drechseleisen das wir benutzen explizit eingegangen. Was ich sehr gut fand.

Später hat auch jeder Teilnehmer eine Schale Drechseln dürfen.
Natürlich unter Anleitung von Hr. Miller, der sich für jeden immer Zeit genommen hat wenn was nicht so geklappt hat.

Ich kann den Kurs bei Hr. Miller nur empfehlen.

Beim nachhause Fahren habe ich natürlich überlegt ob ich mir eine Drechselbank kaufen soll.

Und ich habe auch bis jetzt zu keiner Entscheidung gefunden.

Das Drechseln ist nicht gerade billig und ich würde das ganze sowieso nur als Hobby für mich betreiben.

Also kein regelmäßiges Drechseln, keine Schalen usw. für den Verkauf.

Es hat zwar sehr viel Spaß und es würde mir auch gefallen aber ich bin am überlegen ob es das Wert ist
wenn ich nur ab und zu etwas Drechsle.

Aber es eilt ja nicht.


Viele Grüße
Willi
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mascheck
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von mascheck »

Vielen Dank für deinen Bericht!

Du hattest ja mal diese Vorstellung:

Die Drechselbank mit dem passenden Zubehör wie Drechseleisen, Spannfutter usw. sollten zwischen 600 und 700€ kosten.


Wie siehst du das heute, nach den Erfahrungen im Drechselkurs?

Ist der genannte Betrag realistisch für eine Einsteiger - Ausstattung?


Gruß Martin

Ich kann alles, bloß nix richtig :-L
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drmariod
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von drmariod »

Hi Willi, für mich persönlich ist es ein wunderschöner Ausgleich zur Arbeit. Etwas zu erschaffen, was man zB verschenken kann und sich in der Regel die Leute drüber freuen ist ein schönes Gefühl.
Ist schon so, dass 1000€ irgendwie schnell ausgegeben sind, aber welches Hobby ist den viiieeel günstiger?

Gebraucht mit ein paar Kompromissen kommst denke ich auch mit 600€ hin und kannst erst mal Spaß haben…

Überleg es Dir in Ruhe, schau in den Kleinanzeigen Portalen oder hier nach ner gebrauchten Maschine mit Zubehör. Mit nem Monat Geduld findet man in der Regel etwas…

Grüße
Der Mario
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GentleTurn
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von GentleTurn »

williju hat geschrieben: 10.10.2021 - 10:34:29
Das Drechseln ist nicht gerade billig und ich würde das ganze sowieso nur als Hobby für mich betreiben.
Also kein regelmäßiges Drechseln, keine Schalen usw. für den Verkauf.

Moin Willi und danke für den Bericht.

Es gibt viele Menschen hier im Forum, die das Hobby Drechseln betreiben ohne eine Gewinnabsicht in Form von Gelderwerb zu haben. Ich gehöre mit dazu. Und ja, Drechseln ist im Endeffekt kein preiswertes (billig ist was anderes, aber ich weiss, wie Du es meinst) Hobby. Allerdings gibts kaum ein Hobby, dass nicht etwas mehr Geld als sonst kostet. Okay, stumpf vor der Glotze hängen, klar.

In Bezug von Geldausgabe in der Freizeit nehme ich gerne mal Raucherinnen und Raucher als Beispiel. Ja, ist eine Sucht und kein Hobby, klar. Aber bei dem, was bei einigen Menschen in meinem Umfeld monatlich an Geld verbrannt wird, könnte ich mir jeden Monat eine schöne Röhre oder ähnliches kaufen und wüsste dann bald nicht mehr, wohin damit. :-C

Allerdings gibts bei diesen und handwerklich ähnlich gelagerten Hobbies schon einen Gewinn. Der zählt weitaus mehr als der schnöde Mammon. Und der in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass sich das Drechseln als Hobby verbreitet hat.

Die Tatsache, dass es ein Handwerk ist. Primär schaffst Du etwas mit Deiner Hände Arbeit. Dabei ist es egal, ob man - wie einige sehr fähige Menschen hier - sehr kreativ vorgeht und Wunderwerke zaubert oder "nur" einen Teelichthalter nach dem anderen baut. Hat alles seine Berechtigung.

Nur Handwerk? Ja, klar, es werden in der Regel elektrisch betriebene Maschinen benötigt. Drechselbank (DB), Schleifsystem, Staub- und Spanabsaugung und dazu noch eine Bohrmaschine. Einiges kann man auf der DB bohren, aber nicht alles. Ferner lässt sich mit der Bohrmaschine als Schleifgerät verwenden. Mehr brauchts erst einmal an angetriebenem Zubehör nicht.

Puristen betreiben das Hobby gänzlich ohne Strohm, Wippdrehbank, fußbetriebene Maschinen und mehr. Sie sind also mehr auf den historischen Wegen unterwegs.

Handwerk. Etwas mit der Hände Arbeit schaffen. Dazu wird in der Regel noch das Gehirn benötigt. Arbeiten mit dem Werkstoff Holz. Ein natürlicher Rohstoff, der an sich schon ein "warmer" Werkstoff ist. Anders als Metall. Hat aber beides seine Reize. Dann das - wie bei Dir und dem Kurs - erlernen neuer Kenntnisse und Fähigkeiten. Neben den Menschen, die hier im Forum beruflich mit Holz zu tun haben, gibt es sehr sehr viele, für die das Neuland ist. Mein Handwerk hat in dieser Zeit absolut nix mit Holz zu tun. Ich lerne auch hier - wegen des fortgeschrittenen Alters langsamer - gerne dazu. Mich treibt aber auch keiner. Ich nur mich selber. Bis 2015, als ich mit dem Hobby angefangen habe und der Virus übergesprungen ist, war ich der Typ aus dem bekannten Gärtnereiwitz "das Grüne nach oben." :-L

Handwerk, Gehirn, Geschicklichkeit. Alles zusammen trainiert die Fähigkeiten, etwas Erlerntes vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis zu übernehmen. Dazu in das Muskelgedächtnis. Soll heissen, dass Du nach ein paar Jahren regelmässiger Beschäftigung schon die grundlegensten Dinge so verinnerlicht hast, dass Du nicht mehr darüber nachdenkst. Ist ja mit allen Dingen so. PKW und Schalten - Zu Anfang immer überlegen, wann welcher Gang eingelegt wird. Nach X Jahren denkst Du wirklich nicht mehr darüber nach, machst es automatisch. Es sein denn, man fährt Automatik, aber das ist eine andere Geschichte.

Handwerk, Gehirn, Spass und Therapie. Wer hier aktiv drechselt, wird sicher merkne, dass man so gut wie alles mit den Händen schafft. Der Weg zur sicheren Handhabung ist von vielen Faktoren abhängig, klar. Aber in Endeffekt ist es Hand-Werk. Du schaffst etwas mit den Händen. Das Gehirn wird i.d.R. so beschäftigt, dass - so gehts mir zumindest - man wunderbar vom Alltag abschalten kann. Denn wenn man sich mal nicht konzentriert - bäng! Dann ist zwar der Spass im Moment weg, aber das Gehirn wird nächstes Mal mehr bei der Sache sein.

Ich weiss aus vielen Berichten, dass Drechseln als Therapie verschiedener Probleme körperlicher und seelicher Natur mit Erfolg eingesetzt wird. Aus den oben genannten Gründen.

Drechseln ist etwas Ganzheitliches. Ich bin der Meinung, dass bis auf den Geschmackssinn alle Sinne gefordert und gefördert werden. Gut, ab und an bekommt man mal Späne in den Mund oder trinkt aus versiegelten selbstgefertigten Bechern. Geruch und Geschmacksinn hängen zusammen und Holz riecht überwiegend gut. Ja, es gibt Ausnahmen, muss man ja nicht drechseln. Wenn ich nach einer intesiven Drechselelei nur das Gröbste im Keller aufräume, so bin ich immer wieder positiv angetan, wie schön nach ein paar Tagen Abwesenheit im Keller die Hölzer duften. Herrlich! Der Wald im Keller. Das Auge wird bei gelungenen Objekten zufriedengestellt. Zudem beim Fertigungsprozess gefordert und gefördert.

Tastsinn - systembedingt unerlässlich. Das Gehör ebenfalls. Beruflich vorbelastet ist selbiges schon gut trainiert. Und ja, es stimmt, was in guten Quellen der Literatur und Filme beschrieben wird: Mit dem geschulten Gehör kann man sehr viele sich anbahnende Probleme im Vorfeld erkennen und dann (hoffentlich) richtig handeln. Andererseits teilt einem das Gehör auch mit, ob man es richtig macht. Einen Schnitt sauber führt, Werkzeuge scharf sind und viel mehr.

Gewinn. Für mich zumindest liegt er in dem Erlernen von etwas Neuem, dem Dazulernen (u.a. sind die Forenbeiträge ideal), wieder etwas sehr Handwerkliches zu beherrschen, was anders ist, als das in meinem Beruf. Das Abschalten vom Alltag und die Freude, mit dem Geschaffenen andern eine Freude zu bereiten. Das alles ist Gewinn genug. Dazu kommt, dass Du in der Lage bist, Gebrauchsgegenstände herzustellen. Nicht ganz unwichtig. Dabei denke ich nicht nur an Schalen. Gibt auch Besteck, Schreiber, Vasen und viel mehr. Schau' Dich in den Foren um.

Ich will es nicht zuuu lang machen, könnte "Stunden" fabulieren. Zumal Du von anderen noch weitere Faktoren genannt bekommen wirst, da bin ich mir sehr sicher. Ich suche mal den Beitrag von Egbert aka [mention]snakyjoe[/mention] 'raus, der das vor einem Jahr sehr schön getan hat. Habe ihn gefunden, den Link:
viewtopic.php?p=406905#p406905 Ein sehr lesenswerter Diskussionsfaden mit sehr guten Antworten!

Mir stellte sich eine wesentliche Frage beim Lesen Deines Beitrages:
Was hat Dich dazu bewogen, einen Drechselkurs zu machen, was war der Antrieb?

Mich wundert Deine Unentschlossenheit. In der Regel sind Absolventinnen und Absolventen von Kursen so infiziert, dass sie sofort jeden Drechselladen, der nicht bei "Drei" auf den Bäumen ist, leerkaufen würden. :-L

Bin gespannt, wie es weitergeht.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von williju »

mascheck hat geschrieben: 10.10.2021 - 11:28:52
Du hattest ja mal diese Vorstellung: Die Drechselbank mit dem passenden Zubehör wie Drechseleisen, Spannfutter usw. sollten zwischen 600 und 700€ kosten.
Wie siehst du das heute, nach den Erfahrungen im Drechselkurs?
Ist der genannte Betrag realistisch für eine Einsteiger - Ausstattung?

Hallo Martin

Danke für Deine Antwort.

Der von in meinem ersten Beitrag ist nach dem Kurs natürlich nicht mehr realistisch.

viewtopic.php?f=44&t=60439&p=427429#p427429

Ich habe darüber auch mit Hr. Miller gesprochen.

Er meinte eine Drechselbank mit FU sollte es schon sein, denn nach seiner Erfahrung hört man irgendwann auf
bei DB ohne FU den Riemen zu verschieben.

Aber er meinte auch das man ja nicht alles auf einmal kaufen muss.

Eine DB mit FU, 6 Drechseleisen und ein gutes Backenspannfutter reichen für den Anfang.

Und wenn man mehr Erfahrung hat kann man sich ja immer wieder was dazu kaufen.

VG
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von williju »

Hallo

Danke für die Antworten.

Jetzt hat mich der Bruder eines Arbeitskollegen angerufen und mir eine gebrauchte
JET 1221 inkls. 6 neuen Drechseleisen und einem neuen Hochwertigen Backenfutter für 1400€ angboten.

Was haltet Ihr davon?

VG
Willi
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dege52
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von dege52 »

Hallo Willi ,
FU......reine Ansichtssache , genau wie E-BIKES ......
Gruß Detlef
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
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GentleTurn
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von GentleTurn »

williju hat geschrieben: 10.10.2021 - 12:06:00
JET 1221
Ohne VS (Variable Speed) dahinter, also elektronischer Motorsteuerung? Werkzeuge - welche Marke und Qualität bzw. Arten? Futter - Hersteller / Typ?
Zuletzt geändert von GentleTurn am 10.10.2021 - 12:33:29, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von drmariod »

williju hat geschrieben: 10.10.2021 - 12:06:00
Jetzt hat mich der Bruder eines Arbeitskollegen angerufen und mir eine gebrauchte
JET 1221 inkls. 6 neuen Drechseleisen und einem neuen Hochwertigen Backenfutter für 1400€ angboten.
Also ich hab bis jetzt nur einmal an ner Jet 1221 gestanden, mit FU und obwohl sie vom Preis so viel wie ne MIDI kostet, finde ich sie qualitativ ne Zumutung…
Ich finde nicht, dass sie ihr Geld wert ist…
Mag aber jeder nen anderen Eindruck haben…
Für 1400€ Euro würde ich im Forum nach ner gebrauchten MIDI schauen. Der ein oder andere im Forum liebäugelt mit der Midi2 und würde seine Midi1 vielleicht für 650 etwa verkaufen…
Nur so als Idee. Aber mit 1400€ Euro kann man eigentlich gut einsteigen…

Grüße
Der Mario
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von GentleTurn »

Eine neue JET 1221VS ist schon in Ordnung, damit kann man wunderbar drechseln. Vor allem pfeift dort kein FU, was mich bei den üblichen Maschinen kirre machen würde. :evel Aber wie immer - Geschmacksache.

Allerdings wäre eine 1221 ohne VS bei dem Preis Deines Bekannten wirklich zu teuer, zumal der Zustand nicht bekannt ist. Zur Beurteilung solltest Du einen erfahrenen Drechsler mitnehmen und / oder Dir die Kriterien für den Kauf einer Gebrauchten hier im Forum anlesen.

Allerdings bin ich schon bei Mario, denn schau mal hier:
https://www.drechselbedarf-schulte.de/d ... laengerung Sie ist zwar leichter als ne JET, aber ohne Montage auf einem festen Untergrund gehts eh nicht. Riemen umlegen musste bei beiden, was aber in der Praxis eher selten vorkommt und schnell gemacht ist.

Für den Neupreis (mit Garantie!) ist ein neues Futter und sogar eine Bankbettverlängerung dabei. Passendes Drechselwerkzeug kommt auch noch dazu. Also diamantförmiger Abstecher, Schruppröhre, Schalenröhre, Spindelformröhre. Grundausstattung, damit geht schon sehr viel. Schärftechnik muss eh dazu kommen, ohne die geht eh nix.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von williju »

Hallo

Vielen Dank für eure Einschätzungen.

Ich sehe schon, das Thema wird mich noch lange beschäftigen.

Aber hier im Forum bin ich ja bestens aufgehoben.

Viele Grüße

Willi
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chrilu
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von chrilu »

Servus

Eine Möglichkeit für Dich und eventuell andere, die noch nicht wissen ob sie sich wirklich alles selber zulegen wollen:

Maker Space

Ja neumodisches Wort. Bezeichnet eine freie Werkstätte die in der Regel sehr gut ausgerüstet ist und wo man sich für bestimmte Zeiten einmieten kann.
Ich kenne inzwischen 2 davon: einen in Wiener Neustadt und einen in Wien. Die verantwortlichen dort verlangen einen Drechselkurs um an der Drechselbank arbeiten zu dürfen.
Die Verantwortlichen in den beiden Werkstätten haben bei mir Kurse besucht und sind immer sehr bemüht, den Leuten die dort hinkommen zu helfen.

Ich bin sicher so etwas gibt es auch in deiner Nähe.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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https://cln.at
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Maggus
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von Maggus »

Irgendwie erinnern mich solche threads immer an ein - typisches Männer? - Problem:
Das Beste ist gerade gut genug. Besser wäre noch das Allerbeste und Allerteuerste :mrgreen:

Ja klar - Crowneisen sind geil, Gußeisen ist geil, nassgedrechselte Naturrandschalen mit 55 cm DM sind geil, Vicmarc sind geile Maschinen ...

Aber kann mann nicht auch kleiner anfangen?
Ich bin mit etwas Glück, aber auch langer Zeit der Suche an eine günstige EB HDM 1000 gekommen, dazu eine Vielzahl an Eisen, sehr viel trockenem Holz und das Ganze für 450 € inkl. Ständerbohrmaschine und Bandsäge. Dann noch eine gebrauchte Nassschleifmaschine und eine neue Staubabsaugung, sowie ein Teknatool Spannfutter. Das sind alles keine Highend-Geräte, aber um anzufangen meines Erachtens völlig ausreichend.
Das alles hat mich geschätzt 1.000 € gekostet, verteilt auf 1,5 Jahre.

Klar, immer noch viel Geld und auch nur für's Hobby.
Aber um die Handhabung der Eisen zu üben reicht das völlig aus. Zudem kann ich ggf. das alles mit geringem Wertverlust verkaufen, wenn ich keine Lust mehr habe.
Ausrisse müssen nicht gleich ein Vermögen kosten.
Will sagen - es tut auch eine einfachere und günstigere, vor allem aber gebrauchte Bank zu Beginn.

Aussagen wie "Eine Drechselbank mit FU sollte es schon sein" finde ich vor allem bei begrenztem Budget etwas arrogant und ich frage mich, wie 2.000 Jahre Drechselkunst ohne FU möglich waren.

Das Vermögen kann ich später Stück für Stück und dann gezielter immer noch ausgeben.

Schönen Gruß,
Markus
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von williju »

Hallo Markus

Danke für Deine Einschätzung.

Nach langen Überlegen und Aufgrund der Antworten hier bin ich der Überzeugung das für den Anfang
eine Record Power DML250 oder DML305 oder eine Holzstar für den Anfang reicht.
Vielleicht sogar die Holzmann D460FXL oder diese hier:
https://www.mima.de/Produkte/Drechseln/ ... r-Set.html

Auch wenn diese Maschinen ohne FU sind.

Es geht jetzt hauptsächlich mal um das Lernen.

Und wenn ich in einigen Jahren in Rente gehe kann ich mir ja immer noch eine andere DB kaufen.

Was ich aber gleich in der richtigen Qualität kaufen möchte sind die Drechseleisen und das Spannfutter.

Vielleicht hat jemand eine Empfehlung für mich.

Viele Grüße
Willi
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drmariod
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von drmariod »

williju hat geschrieben: 12.10.2021 - 14:10:34
...eine Record Power DML250 oder DML305 oder eine Holzstar für den Anfang reicht....
Was ich aber gleich in der richtigen Qualität kaufen möchte sind die Drechseleisen und das Spannfutter.
Vielleicht hat jemand eine Empfehlung für mich.

Ich hab auch mit ner DML305 angefangen und fand dies einen guten Kompromiss mit den 6 Geschwindigkeiten gegenüber den Drehzahlregelungen ohne FU, die im unteren Bereich nicht so viel Leistung haben.

Wichtig ist, dass Du auf zB MK2 und M33 Gewinde achtest, dann kannst das meiste Zubehör weiter verwenden.

Ich hatte mit einem Teknatool Nova G3 Futter angefangen. Die gibt es als Jubiläumsset und da sind dann noch ein paar Futterbacken mehr dabei.
An was Du auch denken solltest ist das schleifen. Da kannst Du Dich auch für ein System entscheiden. Ich bin mit dem Tormek Zubehör sehr zufrieden, auch wenn ich keine Tormek besitze. Eine günstige Scheppach Tiger hat bei mir am Anfang gute Dienste geleistet.

Viele Grüße
der Mario
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williju
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von williju »

Hallo zusammen

Ich habe es getan und mir eine Record Power DML 305 gekauft.

Ein Forumsmitglied hat mir eine Nachricht geschickt, dass er seine DML 305 verkauft.

Die Maschine ist nahezu neuwertig und es besteht auch noch 5 Jahre Garantie.

Vielen Dank nochmal an Reiner. :danke:


Auch habe ich mir bereits ein Backenfutterset auf Empfehlung von Mario gekauft.
https://www.drechselbedarf-schulte.de/d ... futter-set

Bei den Drechseleisen bin ich noch am überlegen.

Eine Schleifmaschine hatte ich vorher schon.
Da geht es jetzt noch ums richtige Schleifen.

Und jetzt heisst es lernen, lernen....

Leider bin ich mit Drechselholz nicht gerade gesegnet und es wäre super wenn jemand was zu verkaufen hätte.
PN bitte an mich.

Viele Grüße
Willi

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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von Catweazle1959 »

Hallo Willi,

für Drechselholz schau doch mal hier: https://www.drechselholz-laschinger.de/

den kann man auch mal besuchen, soweit ist Deggendorf ja nicht und kurz dahinter ...

Gruß
Stefan
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von Nord_holzwurm »

Hallo Willi,

das mit dem Schleifen kannst du dir auf der Tormek Seite für jedes Eisen einzeln ansehen. :klatsch: Die Jungs erklären alles sehr genau. :prost:

Gruß Thomas
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von Mue »

Hallo Willi,

Glückwunsch zur Maschine, damit kannste jetzt loslegen.

Drechselholz findet sich bestimmt - für den Anfang tut es trockenes Brennholz, da ist oft Buche dabei. Buche ist rel. gutmütig und zum Üben gut geeignet. Ansonsten schau mal in der Karte nach Drechslern in der Nähe, die geben bestimmt was raus. Wenn sich nichts findet kann ich dir ein paar Stücke gegen Porto schicken, macht aber eigentlich keinen Sinn es quer durch die Republik zu transportieren.

Obwohl verpönt: Beim Bauhaus gibt es Buche-Kanteln in 14x14 cm in verschiedenen Längen einzeln verpackt. Ist nicht das billigste und die meisten sind gerissen aber man kann ja selektieren. Dafür hat man dann trockene und gehobelte Kanteln in ordentlicher Größe aus einem brauchbaren Holz - billiger als beim Drechselholzhändler isses aber.

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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von henry »

Örtliche Baumbeschneider sind auch eine gute Adresse für Drechselholz, dann Grüngutannahme oder mal den Revierförster fragen.
Der hat mir mal 3 m Kirsche mit 50 cm geschenkt.

Gruss und viel Spass mit der Maschine
Henry
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von JoergWi »

Hallo Willi,

ich habe bei Ebay Kleinanzeigen ein paar Suchen laufen, wo ich nach Drechselholz frage, Wallnuss, Rüster... usw.
Es haben sich auch schon mehrere gemeldet.
Und sonst, wie schon geschrieben, auf der Karte schauen nach Drechslern in deiner Nähe,
ist immer schön andere Persönlich kennen zu lernen :-) .

Gruß Jörg
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von williju »

Hallo Leute

Danke für eure Antworten.

Ich habe auch selber Brennholz, ist aber alles Fichte und Kiefer.

Naja, mal versuchen.

Was ich aber gerne haben würde ist eine größere Handauflage.
Meine hat 20 cm mit einer Schaftgröße von 19mm.

Leider finde ich nirgendwo eine größere mit einem 19mm Schaft.

Hat zufällig jemand eine Idee wo ich die kaufen kann.

Bei den Bekannten Händlern gibt es nichts und auch Record Power hat keine größere
mit einem 19mm Schaft.

Jedenfalls hab ich keine gefunden.

Viele Grüße
Willi
Mue
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von Mue »

Hallo Willi

es gibt von Robert Sorby ein modulares System. Dieses gibt es auch mit 19mm Schaft: https://www.drechselbedarf-schulte.de/d ... r=KS642935
Dazu gibt es eine 230mm lange Auflage.

Bitte bedenke aber dass sich die Hersteller bestimmt etwas dabei gedacht haben bei 19mm Schaft keine langen Handauflagen anzubieten. Schaft und Unterteil sind nicht auf größere Hebelkräfte ausgelegt.

Manfred
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von Jesse »

Hallo Willi,
Ich bin kein Maschinenbauer, aber 20cm Breite bei 19mm Schaft erscheint mir ausgereizt.
Wenn du eine breitere Handauflage willst, solltest du ein anderes Unterteil verwenden, oder Alternativ zwei und eine Handauflage mit zwei Zapfen.

Gruß Jesse
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Re: Eindrücke nach Drechselkurs

Beitrag von JoergWi »

Hallo Willi,

oder Du fragst bei Jockel https://jmader.de/entwicklungen/handauf ... timierung/ mal an.

Gruß Jörg
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